b benign ncheror ' Ruhig et: K. Volle, — ger zuberläſg rohhütt 145 — tal ju 20 m 8 f. ehr. Hier k lle — — Schbne ttunt, Gil 1 Eutin 5 * ſon von Potsdam. milſtäriſchen Schauſpiele führte der Kaiſer zunächſt das erſte Garderegiment zu Fuß, in deſſen Reiben mehr, nicht an den Glanz, an die wartungen aufgeregt, lauerte man nur Augenblick in dem ſich die Fackel der Empörung ent⸗ blatt Ml. 1.40 frei ins Haus. erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Für die Redaktion verantwortlich: Karl Moliter, Ladenburg. Nr. 51. Samsfag den 25. Juni * 1892 4 v Abonnementseinladung. Mit dem 1. Juli d. J. beginnt das 3. Quartal dſs. Bl. und ladet zum Abonnement ergebenſt ein. Die Expedition. Foelitiſces. 8 Ladenburg, 23. Juni. Mit ganz b ſonderer Herzlichkeit iſt das italieniſche Königspaar bei ſeiner Ankunft in Potsdam von Kaiſer Wilhelm und ſeiner erlauchten Gemahlin empfangen worden, ein Em⸗ pfang der allerdings auch nur den längſt beſtehen⸗ den innigen Beziehungen zwiſchen den Häuſern Save hen und Hohenzollern und ihren Reichen ent⸗ ſpricht. Sehr freundſchaftlich war auch die Begrüß⸗ ung des Herrn Brin, des gegenwärtigen Liiters der auswärtigen Politik Italiens, mit dem Reichskanzler regiment der Gardes du Co ps den italieniſchen Mojeſtäten vor. Nach Beendigung der Parade drückte aus. Am Abend des Paradetages fand im Marmorſaale des Neuen Palais Galatafel ſtatt, worauf großer Zapfenſtreich ſämmtlicher Muſikkorps des Gardekorps folgte. brachte der Kaiſer einen ſehr herzlichen Trinkſpruch auf die italieniſchen Majeſſäten aus. Er gedachte in bei dem Beſuche der Reichshauptſtadt die herzliche Genugthuung der Berliner über ihre Anweſenheit erfahren würden. Konig Humbert dankte in b'wegten Worten für den ihm und ſeiner Gemahlin bereiteten herzlichen Empfang und toaſtete auf das Kaiſerpaar. Am Mittwoch Mittag beſuchten der König und die Grafen Caprivi und dem Staatsſekretär Freiherrn v. Marſchall, welchen Act man gewiß als eine Sym⸗ bol ſtrung des engen politiſchen Freundſchaftsverhält⸗ niſſes zwiſchen Deutſchland und Italien betrachten darf. Am Montag Abend wohnten die italieniſchen Majeſtäten im Neuen Palais dem ihnen zu Ehren peronſtalteten Fam liendiener bei, während für das Gefolge zur ſelben Zeit ſog nannte Morſchallstafel ſtattfand. Die Hauptfeſtlichkeit vom Dienſtag onläß⸗ lich des italieniſchen Königsbeſuches war die im Pots⸗ damer Loſtgarten ſtattgefundene Parade der Garni⸗ Bei dem glänzend verlaufenen Kronprinz Friedrich Wilhelm als ſchließender Offi⸗ zler der Leibkompagnie mitſchritt, dann das Elite⸗ . Die Wallfahrt nach Gbenſtochau. 29 Roman von Johanna Berger. Aber ſie war mit meiner Liebe ollein zufrieden, wie ich mit der ihrigen. An's Heiraten dachten wir Beide nicht, wir waren noch ſo jung; aber ich dachte auch an die Meinigen, an die Heimat nicht Freuden und Zirſtreuungen der großen Welt. Die kleine Stadt . an der dunkelgrünen Lahn war meine Welt und ich dachte nur an Margarethe. „Und wieder war es ein Zufall, der mit einem Schlage mein Leben und Leben, mein Empfinden und Denken änderte. „In unſerem Vaterlande gährte es damals ſchon lange im G heimen Von hochfliegend n Er⸗ auf den zünden würde, um ſich mit den Waffen in der Hand um die rot⸗we ßen Fahnen zu ſchaaren und Gut, Blut und Leben für Polens Freiheit einzu⸗ ſitzn. Und endlich wer es ſoweit: Der ganze polniſche Adel, die Bauern und Komorniks nahmen voller Begeiſterung an dieſem verweg⸗nen und ge⸗ fahrvollen Untern⸗bmen Teil. Freilich ſtand das Leben auf dem Spiele, aber es handelte ſich um das Glück der ganzen Nation, und die drohende Gefahr erfüllte Aber Herzen mit größerem Muthe Koͤnigin von Italien in Begleitung des Kaiſerpaares das glänzend geſchmückte Berlin und nahmen einige der h rvorragendſten Sehens würdigkeiten der Reichs⸗ hauptſtadt in Augenſchein. — Die Weiederabreiſe des italjeniſchen Königspaares von Potsdam erfolgt im Laufe des Freitag und noch am Abend genannten Tages begiebt ſich der Kaiſer nach Kiel, um von hier aus am 29. d. M. ſeine diesjährige Nordlands⸗ fahrt anzutreten. Am kaiſerlichen Hofe in Potsdam iſt am Diens⸗ tag nach der Parade die Verlobung der Prinzeſſin Margarethe von Preußen, der jüngſten Schweſter unſeres Kaiſers, mit dem Ptinzen Friedrich Karl von Hiſſen proclamirt worden. Die erlauchte Braut iſt am 22. April 1872 geboren, ſteht mithin im 21. Lebensjahr, der hohe Bräutigam iſt am 1. Mai 1868 geboren und ein Sohn des verſtorbenen und höherer Hoffnung. Alles war moͤtlich und Alles ſchon vollbracht. „Die Revolution von 1830 führte etwas von dem romantiſchen Geiſte früherer Zeiten mit ſich und die polniſche Marſeillaiſe, das Erzeugniß der trunkenen Begeiſterung eines unglücklichen und dem Schickſal verfallenen Volkes, klang in ganz Polen wieder und rief das Volk zum blutigen Kampfe Selbſt Frauen und Mädchen blieben nicht bloße Zu⸗ ſchauerinnen dabei, denn ſie trugen die rot⸗weißen Nationalfarben nicht nur auf der Bruſt, ſondern auch im Herzen. Sogar ältere, ernſte Män er, deren gereifter G iſt ſich die ganze Ausſfichtloſigkeit des Unternehmens vorſtellen konnte, opferte Ver⸗ mogen, feſte Lebensſtellung, kurz Alles, und traten voller Enthuftasmus in das Polenheer und Jeder⸗ mann ſah bereits das Vaterland befreit, und einen Fürſten polniſcher Anſtammung auf dem Thron. „Was Wunder, wenn auch in meiner Seele ein Heldengeſang erklang, das Blut ſtütmiſcher in den Adern rollte und das aufgeregte Herz ſtärker zu klopfen begann. Die Inturcetioun übte auch auf mich voll- Gewalt aus und wendete alle mene Ge⸗ danken dem Vaterlande zu, Sämmtliche Standes: genoſſen nahmen bereits an dem Aufſtande Teil, und war nicht auch mein H z tapfer und voller Begeiſterung und Blut, das es erwärmte, polniſch und adlig? Sollte ich feig zurückbleiben. Nein, das war unmoglich, meine Edelmannsehre und mein ung der Leiſtungen und des Ausſehens der Truppen geſtern mit folgender Rede des Herrn Staatsminiſtet Im Verlaufe der Galatafel 1 Konig Humbert dem Kaiſer ſeine lebhafte Anerkenn⸗ f demſelben namentlich der innigen Beziehungen ſeines Hauſes zum ſavohiſchen Konigshauſe und drückte ſeine Freude darüber aus, daß ſeine hohen Gäſte Landgrafen Friedrich von H ſſen. Er wird als Se⸗ kondelieutenant a la suite des Garde Dragoner⸗Re⸗ giments in der preußiſchen Off ziersliſte geführt. Karlsruhe, 23. Juni. Der Landtag wurde geſchloſſen. Durchlauchtigſte, Hochgechrteſte Herren! 5 Durch die umfangreichen und zu einem nicht geringen Teile recht ſchwierigen Aufgaben, welche dieſem Landtag von Anbeginn geſtellt waren und i ſeinem lange dauernden Verlaufe noch zugewachſe ſind, iſt in hohem Maße Ihre Zeit und Kraft i Anſpruch genommen worden. Haben auch die Ver handlungen vielfach in erregenden Gegenſätzen ſich dewegt, ſo iſt doch, wenn wir auch das fachlich er⸗ zielte Geſammtergebnis blicken, die bei der Eröffnung der Stände verſammlung ausgeſprochene Erwartun in Erfüllung gegangen, daß dei ollſeitigem Beſtreben der Wohlfahrt unſeres theueren Heimathlandes 3 dienen, auch dieſe Tagung ihren defriedigenden Ab ſchluß finden werde. Für alle Zweige der Staatsverwaltung habe Sie Dank der güaſtigen und geordneten Lage de Finanzen reiche, die bisherigen Zuwendungen über⸗ ſteigende Mittel zur erſprießlichen Weiterführung des oͤffentliches Dienſtes und zur Pflege und Forderung der wirtſchaftlichen wie der geiſtigen Inter ſſen de Landes zu bewilligen vermocht, und doch zuglei die von der Großherzoglichen Regierung vorgeſchla gene Herabſitzung der direkten Staatsſteuern gu heißen können. Wie die Maßregel den weiten Volks kreiſen eine willkommene Entlaſtung bringt, ſo wir auch die beſchloſſene vorläufige Erhöhung des Ein kommens in den beteiligten Beamtenkloſſen als ei Beweis der fortdauernden und noch nicht abgeſchlo ſenen Fürſorge der geſetzgebenden Faktoren für d heiß ⸗8, rebelliſches Polenblut empörten fich dagegen. Das ſchöne deutſche Mädchen und alle der wonni Liebeszauber, der es umgab, beſaß nicht mehr d Macht, mich zurückzuhalten. In dieſem Augenbl: hielt mich ein anderer Zauber umfangen und z mich ungufhaltſam in die Heimat zurück. „Und nun kam der Abſchied. Wir küßten uns mit der Schmerz halb wahnſinnigen Herzen, in einem Rauſch von Jammer, Verzwerflung und Leidenſchaft, wir küßten uns zum letzten Mal, und dann — nie wieder. Der ſüße wonnige Taaum von Glück und Liebe war zu Ende eträumt. „Am folgenden Tage verließ ich Ems und Margarethe. Das goldene Herz blieb ihr zum An⸗ denken zurück. Unzählige Thränen, in Kummer und Schmerzen geweint, folgten mir nach.“ Der Graf lachte kurz und hart auf. Dann fuhr er haſtig fort: „Wie traurig und unglücklich die Er⸗ hebung unſerer Nation endete, weiß jeder Pole. Sie koſtete unzählige Opfer und das Vaterland blutete a 8 tausend Wunden. „In dem mo deriſchen Kampfe bei Praga traf mich eine feindliche Kugel und ich fiſchte lang an meinem zerſcheſſenen Beine dahen, boch ſland ich mit Margarethe in fortwährendem Brie fwechſz l. Ja ihrem letzten Briefe vertraute ſte mir en Gehn m⸗ niß an, daß ich ſchon linge dunkel geahnt. Ji forderten Ehre und Pflichl meine ſchleinige Vet⸗