des Volkes aus. Abgeordneten Herren Muſer und Eder. wurde. — Schwetzingen, 14. Mal. Unſer im Jahre 1867 gegründetes Feuerwehrkorps feiert in den Tagen vom 25-27. Juni d. J. das Feſt ſeines 25jährigen Beſtehens. Die Vorbereſtungen zu dieſem Feſte und die große Anzabl der Feuerwehren, welche ihr Erſcheinen zugeſagt haben, laſſen hoffen daß die Feier, aufes Wetter vorausgeſetzt, eine ſchöne, für jeden Teilnebmer befriedigende und ge⸗ nußreiche werden wird. Da die großh. badiſche Eiſen⸗ bahn verwaltung Fahrpreisermäßiaung in der Weiſe gewährt hat, daß uniformirte Feuerwehrleute mit einer einfachen Fahrkarte die Rückreiſe bewerk⸗ ſtelligen können, ſo iſt die Reiſe auch von entfernten Orten nicht mit großen Koſten verbunden. Das hiefige Feuerlöichweſen hat ſich aus kleinen Anfängen zu einer anſebnlichen „Macht“ entwickelt. 100 untformirte Wehrmänner und 300 Hilfsfeuer⸗ wehrleute können mit 7 fahrbahren Spritzen, 2 Handipritzen, 4 Anſtellleitern, einer mechaniſchen Schiebleiter, Rettungsſchlauch und ſonſtigen kleineren Gerätben gegen das Element kämpfen. Intereſſant iſt, daß die älteſte Sprit“, die Eigenthum der gr. Hofverwaltung iſt, ſchon bei den Ende des vorigen Jahrhunderts in Folge der Zerſtörung Heidelbergs und deſſen Schloſſes ausgebrochenen Bränden zur Löſchung in Thätigkeit war. Dieſelbe iſt faſt aus⸗ ſchließlich von Holz und im alterthümlichen Style gebaut. 9 F.uerwehrleuten wird das von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog verliehene Ehren⸗ zeichen für 25jährige Dienſtzeit überreicht. — Mannbeim, 16. Mai. Schwore Kör⸗ perverl⸗zung und Widerſtand gegen die Staatsge⸗ walt. Ein blutiges Porkommniß ſpielte fich geſt rn im Schloßgarten in der Näbe Stärkefabrik ab. Zehn junge Schmiede- und Schloſſergeſellen wollten in den geſtrigen Morgenſtunden eine ſog nannte Maikur machen, wobei es natürlich ohne dem üblichen Ge⸗ brüll und Gejoble nicht abging. Der in der Nähe der Stärkefabrik poſtirte Schutzmann Griesbaum forderte die Burſchen auf, ruhig zu ſein, da hier quentes feſtes Auftreten und Eintreten für die Rechte Es fanden daraufhin zahlreiche Anmeldungen zum hieſigen Vereine ſtatt und ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit einem Hoch auf die beiden Auch wurden die beiden Herren zu Ehrenmit⸗ gliedern des hiefigen Volksvereines ernannt, was von denſelben mit Freude und Dank angenommen noch Leute wohnten; wenn ſie im Neckarauer Walde wären, könnten ſie ſo viel ſchreien, wie ſie wollten. Während die anderen Burſchen dieſer Aufforderung auch Folge leiſteten und ruhig waren, ſchien einem der⸗ ſelben die Zurechtweiſung nicht zu behagen, denn derſelbe fing an zu ſchimpfen, ſodaß ſich Gries baum veranlaßt ſah, dem Maulhelden ſeine Schmähreden zu unterſagen. In dieſem Moment wurde Griesbaum jedoch von einem Burſchen hinten gepackt und ihm mit einem Todtſchläger ein Schlag auf die Achſel verſetzt. Dies ſchien das Signal zum Allgemeinen Angriff geweſen zu ſein, denn in demſelben Moment ſtürzte ſich die ganze Rotte auf den Schutzmann und mißbandelte ihn in der roheſten Weiſe. Gries⸗ baum erhielt hierbei einen Schlag auf den rechten Backenknochen, einen Stich in die Oberlippe und 5 Stiche in den Kopf, die zum Theil gefährlicher Natur find. Inzwiſchen war der in der Nähe be⸗ findliche Schutzmann, Sergeant Graf zur Hilfe her⸗ beigeeilt, welchem es noch in G⸗meinſchaft mit noch zwei anderen herbeigeeilten Schutzleuten und eines Spaziergängers ſchließlich gelang, die rohe Geſell⸗ ſchaft zu überwältigen und fie dingfeſt zu machen. — Karlsruhe, 15. Mai. Die Karlsr. Ztg. ſchreibt balbamtlich: Im zeitlichen Anſchluß an das Regierungsſubiläum S. K. H. des Großherzogs iſt ein Prüfung darüber erfolgt, ob in einzelnen Straf⸗ vollzugsfällen Anlaß zu einer beſondern Berückſich⸗ fichtigung beſtehe. Es trat ſodann im Weg der Gnade bei einigen Deligten mit politiſchem Hinter⸗ grund der Erlaß von Reſtſtrafe oder Koſtenſchuld ſowie in einer Reihe Fällen mit langer Strafzeit ein Teilnachlaß ein wegen hinzugekommener lörper⸗ licher Leiden oder wegen hervorſtechenden Fleißes oder beſonders bethätigter Reue. — Karlsruhe, 15. Mal. Den Regierungen welche auf Grund der im Dezember v. J. in Karls⸗ ruhe ſtatigefundenen Vereinbarung Tabakskulturver⸗ ſuche unternehmen, ſchließt ſich, wie der „Bad. Korr.“ bon zuständiger Stelle mitgeteilt wird. demnächſt auch die Regierung der Vereinigten Staaten von * Hierbei dürfte vorausfichllch beim fahren. freitag in allen Gemeinden, wo die kotholiſche bezw. evangeliſche Konfeſſion Pfarrrecht hat, alſo auch, wenn daneben die andere Konfeſſion Pfarrrechte be⸗ fitzt, dem beſond⸗ ren Schutze der weltlichen Feier (88. 1 und 2 der Verordnung vom Jahre 1869) unterliegen und daß die hierdurch geſchützten Feſer⸗ tage auch als Feſttage im Sinne des F. 1058 Abſ. 2 der Gewerbeordnung zu behandeln find. — Karlsruhe, 15. Mal. Dos Vorgehen der Großh. Regierung in Bezug auf die Hagelder⸗ ſicherung findet nunmehr auch in den Neſchslanden Anerkennung. Dem V'rnehmen der „Bad. ] Korr. zufolge gedenkt die elſaß⸗lothringiſche Regierung dem demnächſt einzuberufenden reichsländiſchen Landwirk⸗ ſchaftsrate bezüglich der Ordnung des Hogelverſſcher⸗ ungsweſens ebenfalls den Abschluß eines Uebereln⸗ lommens mit einer großen Hagelverſicherungsgeſell⸗ ſchaft vorzuſchlagen. Man darf ſomſt annehmen, daß das von der Großb. Regierung eingeſchlagene Verfahren auch außerbalb der dadiſchen Landesgrenzen als ein durchaus zweckentſprechendes betrachtet und gutgeheißen wird. — Neiſſe, 16. Mai. Eine Feuersbrung bernichtete im Obernenland ſechs Beſitz ungen mit 19 Gebäuden. Zahlreiche Familien find obdachlos ge⸗ worden. — London. 16. Mai. Einer ſchaurſgen Mordtat iſt man heute Morgen in der Vorſſadt Holloway auf die Spur g⸗kommen. Der Kopf eines Mannes, in Papier gewick⸗It, wurde in einem Gürt⸗ chen aufgefunden. Der Rumpf iſt besher noch nicht entdeckt worden und von dem Thäter hat man keine Spur. Erfolg durch Annoncen erzielt man nur, wenn dieſelben zwecke niſprechend abgefaßt und ſtets die richtige Wahl der geeigneten Nordamerika an. Bekanntlich hat jener Konſerenz auch der in Frankfurt domizilirte Generalkonſul der Vereinigten Staaten beigewohnt. — Karlsruhe, 15. Mal. Dem Vernehmen ö der Bad. Korr.“ zufolge wird noch vor dem 1. Juli die auf die weltliche Fier der Sonn und Feſt⸗ tage bezüaliche landesherrliche Verordnung vom 28. Januar 1869 die durch die Rückficht auf Vorſchriften der Gewerbeordnung erforderlichen Aenderungen er⸗ Zeitungen getroffen wird. Man wende ſich daber an die Annoncen⸗Expedition Hein. Eisler, Franz⸗ furt a. M., Zeil 76, die es ſſch zur Pflicht macht, obige Punkte in erſter Linie zu berückfichligen und lediglich nur die Qriginal⸗Z⸗lenpreiſe der Je tungen unter Gewährung höchſter Rabatte berechne, Jede gewünſchte Auskunft wird koſtenfrel ereilt, ſowie vorherige Koſtenanſchläge 5 etzte die Speiſen darauf. — Der junge Edelmann rührte ſich nicht. „Wollen Sie nicht eſſen, Pan Roman 2“ „Quäle mich nicht, ich habe keinen Hunger!“ „Keinen Hunger? Na, das iſt ſchön. Keinen Hunger, wenn man den lieben langen Tag nichts gegeſſen bat. Ach, Herrgottchen, dann find Sie krank, Pan Roman!“ Er machte eine abweiſende Bewegung. ein wenig Kopfweb, Michalka — ſonſt nichts. mir den Gefallen und laß mich allein.“ Die Alte ſchüttelle den grauen Kopf. „Na ja, da haben wir's, Sie haben fich in dem Regen er⸗ kältet und werden eine tüchtige Grippe bekommen. Da will ich Ihnen gleich den Fliederthee zum Schwitzen kon en.“ „Laß mich in Frieden mit nur, ich will allein fein!“ „Gott im Himmel, ich gehe ja ſchon.“ — Sie lief zur Thür. Dort blieb ſie wieder ſtehen und wandte den Kopf. „Da ſitzen Sie nun und find krank, Pan Roman, und die gnädige Frau hat ſich einge⸗ ſchlofſen und ſchläft. Und nun iſtkein Menſch auf der ganzen Gotteswelt da, der dem armen verhetzten Wurm helfen kann. Und ich weiß beſtimmt, daß ſie aus purer Deſperat on in die Warthe rennt, nach all' dem Schrecklichen, das mit ihr pafſirt iſt. Jo, gewiß und wahrhaftig, ſie thut's wenn fich Niemand ihrer erbarmt.“ „Von wem iſt die Rede und was iſt denn Schreckliches geſch ehen?“ „Sie wiſſen's alſo noch nicht, Pan Roman ? „Nur Thu Deinem Thee. Geh' rief er ungeduldig aus. kommt. Sie ſchämt ſich gewiß, denn man hat ſie doch zu ſchlecht gemacht.“ Roman ſprang auf und faßte die alte Koͤchin rauh am Arm. „Was meinſt Du eigentlich? — Sprichſt Du von Jadwiga ?“ ſtammelte er mit bleichen Lippen. „Wer hat es gewagt, ſie zu beleidigen ?“ „Jeſus“, ſtotterte Michalina, ich nicht — ich wahrhaftig nicht — aber die Marienmädchen, die auserwählen haben es gethan und nachher die anderen Leute. Es ſſt wahr — ſie trägt immer den Kopf ein bischen hoch, unſere Panna Jad⸗ wiga, und da drängte ſie ſich heute bei der Prozeſfion unter den goldenen Bethimmel, gerade mitten zwiſchen die gnädigen Edelfräulein hinein. Und nun — ja nun — da — —“ „Und da?“ fragte ungeſſüm Roman. Seine Augen hatten ſich erweitert und blickten mit angſt⸗ voller Frage in Michalina's Geſicht. „Uad da hat's“ einen gräulichen Skandal ab⸗ gegeben. Ja, es ſoll ſchauderhaft hergegangen ſein dabei. Man hat das arme Mädchen geſchimpft, geſtoßen und halb todt geſchlagen, Ich war nicht zugegen, aber als der Papal mir Alles erzählte, fuhr mir der Schreck ordentlich in die Glieder hin⸗ ein! — Und die Jadwiga — na, wie ich die kenne, die verwindel die Schande im Leben nicht. ein webrloſes Mädchen ſein!“ „Du lieber Gott, ſie iſt ein Kitzerkind und da fi⸗len die ſchlechten Menſchen wie wilde Thiere Über ſie her!“ a Eine dunkle Zornesröte flog jäh über Roman“ gebräunte Wangen, er zitterte und bebte am ganzen Korper. Dann flog er zum Glockenzug und klingelte daß es laut durch das Haus ſchallte. a „Was wollen Sie thun, Pan Roman? fragte Michalina. „Mein Pferd beſtellen. Ich muß fort, gleich auf der Stelle — zu ihr!“ Und als Pavel ber⸗ eintrat, herrſchte er ihn an: „Raſch den Gawriel wieder ſatteln, hörſt Du! Mach ſchnell, ſch warlel“ Pavel drehte verlegen die Pelzmütze in den Händen herum. „Das Thier hinkt ſtark, gnüdiger Herr, es muß ſich etwas inſden Fuß getreten haben. „Der Gawriel? — unmoglich!“ fuhr Roman unwillig auf. N „Verzeihen, gnädiger Herr, es iſt wahr. Das Bein iſt ganz dick, ich habe einen Umſchlag dorllber gemacht!“ 2 „Es iſt gut, Pavel, ich werde zu Fuß gehen. Roman winkte ungeduldig mit der Hand und griff haſtig nach ſeiner Conföderatka. Die alte Köchin hatte unterdeſſen ein Glas gratis und franls Nein, nie — nie!“ Der junge Edelmann ſchlug beide Hände vor die Augen, als wolle er damit der furchtbaren Bilder Herr werden, die fichtihm bei der Erzählung der alten Köchin aufgedrängt hatten. klopfte ihm das Blut gegen die Schlafen. Na, mich ſoll's wundern, ob ſie wieder nach Lygotta „Das iſt ja entſetzlich,“ ſagte er dumpf. „Wie mit Burgunder gefüllt und reichte es ihm hin — mit bittender Geberde. „Pan Roman,“ ſagte fie. „Was auch geſchehen ſein mag, alteriren Sie ſich nicht ſo um das Mädchen, Da trinkrn Sie wenigſtens ein Schlückchen Wein. Denn eſſen und trinken muß jeder Menſch, das hält Leib und Seele zu fammen!“ 70 konnte man nur ſo grauſam, ſo erbarmunglos gegen FC Fortſetzung folgt) i ö werden, daß der Frobnleſchnomstag und der Chen, 3 Bef n 20 ter au Flat 65, 1 kehtten lanpazner Gebr J. Jontaine Mumi in der Württ Siteming, bil, Nadeltt fd, Spnbl lu, Ngueurserdi, Auremdſen, C. Jung; wum ind 8 —