Elfaß⸗Vothringen frachtfreie Rückbeförderung gewährt werden wird. Verſchiedenes. * Ladenburg, 9. Mai. Durch die Ein⸗ fuhr des G flügels aus Italien werden anſteckende, unheilbare Geflügelkrankheiten (Seuchen) eingeſchleppt und weiter verbreitet, auch wandern durch den Zu⸗ kauf des Geflügels jährlick Millionen Mark ins Ausland. Die Landwirte ſollten deshalb ihr Ge⸗ flügel ſelbſt züchten. Um das als vorzügliche Eier⸗ legerin bekannte Italiener Huhn in geſund⸗ r und ſchöner Zucht zu erhalten, iſt der landwirthſchaftliche Verein Ladenburg gerne bereit, Bruteier zu beziehen und das Stück zu 15 Pf. abzugeben. Vor⸗ ausfichtlich findet im Spätjahre d. J. in Mann⸗ heim eine Junggeflügel⸗Ausſtellung ſtatt, bei welcher diej-nigen Ausſteller; welche die Bruteier vom land⸗ wirtschaftlichen Verein bezogen haben, eine Mindeſt⸗ prämie in der Hohe der Bruteierauslage gewährt auch kann berzäbliges G flügel zu gutem Preiſe auf dieſer Ausſtellung verkauft werden. Beſtellungen von Bruteier find in der landwuthſchaftlichen Schule hier aufzugeben. — Ladenburg, 10. Mal. Wie wir hören, wird nächſten Sonntag den 15 d. Mts. Nachmittags ½ Uhr im „Schiff“ dahier eine Verſammlung der Demokratiſch⸗freiſtnnigen Partei ſtattfinden, wo⸗ bei Herr Landtags⸗Abgeordneter Muſer von Offen⸗ burg einen Vortrag halten wird. Das Programm der Versammlung wird noch näher bekannt gemacht werden und iſt eine ſtarke Betheiligung bei derſelben zu erwarten, umſomehr als auch Mitglieder anderer Parteien freundlichſt hierzu eingeladen werden. — Mannheim, 6. Mai. Eine Soldaten⸗ mißhandlung, die in weiteren Kreiſen hier großes Aufſehen erregt, wurde von dem Feldwebel der 1. Kompagnie des hiefigen Grenadier⸗Regiments Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 verübt. Nach der geſtern ſtatt⸗ beim Sammeln der Rekrut Karg von hier das Ge ⸗ wehr auf den Schultern. ſein Gewhr tragen kann, wie er will verſetzte den Feldwebel der Kompagnie in heftige Aufregung. Derſelbe ſprang mit den Worten: „Willſt Du das Gewehr abnehmen, Du Bieſt“, auf Karg zu und brachte ihm mit ſeinem Degen einen tiefen Stich in die Kniekehle bei, ſo daß der Mißhandelte infolge gehabten Kompagnievorſtellung, welche zur höchſten Zufriedenbeit des Vorgeſetzten verlaufen war, hatte Dieſer Umſtand, welcher zudem völlig belanglos iſt, da beim Sammeln jeder ſtarken Blutverluſtes ohnmächtig zufamm 'nbrach und in das Militärlazaret gebracht werden mußte. Vor vier Wochen hat ſich der nämliche Feldwebel ſchon eine ähnliche Mißhandlung zu ſchulden kommen laſſen, damals jedoch wurde die Sache vertuſcht. — Neiſſe, 7, Mai. thal wurde überſchwemmt. Der Fluß ſteigt rapide und hat bedeutende Verheerungen angerichtet. Mehrere Menſchen find in den Fluten umgekommen. — Braunſchweig, 6. Mai. Ein bieſiges betagtes Ehepaar, das durch den Neubau des Hauſes in Geldſorgen geraten war, hatte beſchloſſen, gemein ſam den Tod zu ſuchen. Vorige Nacht gingen die Leute in die Küche, zündeten Holz auf dem Herde an und entfernten das Abzugsrohr. Als heute früh die Tochter die Küchentbür öffnete, fand ſie die Mutter auf einem Stuhle ſitz nd, den Vater vor ihr kpieend, den Kopf in den Schoß ſeiner Frau bergend, beide durch das Kohlengas getödtet. Der erwachſene Sohn der Leute iſt verſchwunden; mon vermutet, daß auch er Selbſtmord begangen habe. — Lüttich, 7. Mai. Der Anarchiſt Marcon erdolchte auf offener Straße einen vorb'ifahrenden Velocipediſten, welcher ſofort todt war. Das Ver⸗ brechen erregt ungeheure Aufregung. — Brüſſel. 4. Mal. Große Panik herrſcht im Stadtviertel des Königlichen Palais, wo geſtern abend 11 Uhr eine unſchädliche Explofion ſtattfand. — London, 8 Mai. Im Kohlenbergwerl Caſtle Eden, Grafſchaft Durhaw, griffen geſtern aus⸗ ſtändiſche Arbeiter die Bergwerksbeamten an, als letztere den Schacht verließen. Die Angegriffenen flüchteten fich in das Maſchinenhaus. Die einſchrei⸗ tende Polizei wurde von der Menge angegriffen und dabei der Polizeioberſt ſchwer verletzt, das Maſchinen⸗ haus zerſtört. Erſt gegen Mitternacht gelang es den verſtärkten Polizeimannſchaften die Menge zu zer⸗ ſtreuen. — Paris, 8. Mai. Aus Algier wird die Invafion zahlloſer Heuſchreckenſchwärme gemeldet. Die Ernten ſind bereits vollſtändig im Departement Algier zerſtört. Nur die Weinberge blieben bisher verſchont. — New⸗York, 7. Mai. Die katholiſche Michaels⸗Kirche iſt niedergebrannt. Die in der an⸗ ſtoßenden Schule gerade anweſenden 140 Kinder konnten gerettet werden. — In Trenton (Canada) brannten infolge einer Dynamit⸗Explofion ein großes Kuchen und Zuckerwerk. — Und das Kind — das warſt Du! Da, als Du gerade acht Jahre alt geworden, da kam ein Tag, ein furchtbarer Tag. Meine Bona ſtarb und ließ uns Beide allein. Das war ein Schmerz, zu groß für mich, denn ich liebte mein Weib. Ich ſchrie, ich tobte, ich klagte Gott an, ich fand weder Ruhe noch Troſt und wünſchte mir den Tod. Es jagte mich aus dem verödeten Haus und ich ſuchte Betäubung und Zerſtreuung in der Schänke; ich trank Wein und Schnops und vergaß alles Elend dabei. Aber es war ein Leben, das kein Leben war! — Und eines andern Tages holte die Edelfrau von Lygotta auch Dich von mir fort, um Dich b ſſer pflegen und erziehen zu können. Nun war ich ganz allein, — aber es rührte mich kaum noch. Mein Herz war todt und leer, wie ausgebrannt — Nun wurde die Kneipe meine wirkliche Heimat. Die Wirthſchaft ging indeß zurück und die Not grinſte herein. Niemand kümmerte ſich darum. — So lebte ich weiter, Tage, Monate und Jahre. Was Wunder, wenn ich immer mehr Branntwein trank, wenn ich roh wurde und ſchlecht! Später, als Du erwachſen warſt, ſuchteſt Du bei mir nach Kräften Ordnung zu ſchaffen, aber ich lohnte Dir ſchlecht dafür! Ich war wild und hart und böſe und achtete nicht Deinen ſtillen Gram. — Aber von jetzt an ſoll es anders werden, Du kannſt mir's glauben, Jadwiluſchka, ich hab's geſchworen und Wort halte ich — oder der Teufel ſoll mich holen!“ Doch nun verſagte dem Alten die Stimme, er war von dem vielen Reden ganz hinfällig geworden. Das junge Mädchen kauerte in ſich verſunlen regungs⸗ los auf ihrem Stuhl. „Hat denn Niemand erfahren können, aus welcher Gegend meine arme Mutter nach Czenſtochau kam?“ fragte ſie endlich. „Hat ſie nicht hinterloſſen, was Aufſchluß über ihre Perſon, ihre Verhältniſſe geben konnte?“ „Du lieber Gott, darum kümmerte ſich kein Menſch. Wer fragt wohl viel nach einem fremden, kranken Weibe, das am Wegrain ſtirbt! Freilich zu⸗ erſt, da jammerte der Wojewode über die Koſten welche dem Stadtſäckel durch den Unterhalt eine, fremden Kindes erwachſen würden, und die alten Weiber zeterten auch. Sie warfen die kleine Hand⸗ taſche mit den Sachen der Unglücklichen in den tiefen See bei der Rochuskopelle, damit ſie keinen böſen Hexenſpuk in Czenſtochau anrichten konnten, und Alles, was die fremde Frau an ihrem Leibe trugs wurde mit ihr begraben. Nur ein kleines, goldenes Herz, das an einer Bernſteinkette befeſtigt war, nahm meine Bona der Todten vom Halſe, um s für Dich zum Andenken an die nie gekannte Mutter aufzuheben. Es iſt daſſelbe, das ich Dir bei Deiner Firmelung übergab.“ Jadwiga ſchnellte von ihrem Sitze empor. „Das Herz, das goldene Herz!“ jammerte ſie auf. „Jeſus Maria, es war von ihr und ich wußte es nicht — ich gab es ſort! — Aber Du mußt es mir wieder ſchaffen — Du mußt zum Probſt gehen und ihn bitten, daß er mir das einzige Andenken an mein todtes Mütterlein wieder giebt — Du mußt, Vater, Du mußt es thun!“ „Zum Probſt? — Ich verſtehe das nicht. Was hat der Probſt mit Deinem goldenen Herz zu 0 as Mädchen ſenkte erglühend das Köpfchen, fie flüſterte kaum hörbar: „Ich ging heute Morgen Geſtern hat hier ein großer Wolkenbruch ſtattgefunden. Das ganze Neiſſe⸗ — — j —UEů— 2 ÆE—ʃ.. 8 5 * Getreide. Magazin und 20 Wohnbäuſer nieder. Durch die Explofton ſind viele Perſonen verletzt worden. Humoriſtiſches. Aus der Schule. Lehrer: nenne mir mal eins der wärmſten Länder ?“ Chriſtel; (nach längerem zögern) „Die Rnobeländer!““ Stoßſeufzer eines Sachſen auf der Schneekoppe. „Hier oben iſt's zu ſcheene, Doch aber meine Beene, Die frier'n mer ſo ſehr, We wär's nu noch viel ſcheene Wenn ich mit meine Beener Erſt wieder unten wär.“ — Anerkennung: Auf der Jubſlaumt⸗ Ausſtellung zu Karlsruhe haben die bekannten Fabriken Landwirtſchaftlicher Maſchinen von Ph. Moyfarth und Co. in Frankfurt a. M., Berlin N., Wien II und London E. C. eine ebenſo reichhaltige als intreſſante Collection ihrer Fabrikate ausgeſtelll, Sie bedeckte nicht weniger als 700 Q mtr. Naum und umfaßte 166 Maſchinen, wodurch faſt alle einz'lnen Zweige des Landwirtſchaftlichen Maſchinen⸗ weſens vertreten waren. So namentlich für die Bodenkultur, Ausſaat und Ernte, ein gugserleſenes Sortiment der neueſten Stahlpflüge, Wie ſen⸗ und Ackereggen, Ringel⸗ und Cambridg⸗walzen, Dünger ſtreumaſchinen. Kartoffelpflanzmaſchinen, Säemaſchine⸗ und Mähmaſchinen, ferner Dreſchwerke für Hand⸗ Goͤpel⸗ und Dampfbetrieb, alle möglichen Maſchinen zur Futterbereitung, als: Häckſelmaſchinen, Schrol⸗ mühlen, Rübenſchneider, Futterdämpfer ꝛc., alsdann die Maſchinen zum Obſt⸗ und Weinbau, darunter die neue ſelbſtthätig arbeitenden Reben⸗ und Pflanzen⸗ ſpritzen „Syphonia“ die bekannten „Hercules“ Keltern, daneben die Maſchinen zur Obſtverwertnng, die berühmten Obſt⸗Gemüſe⸗Döropparate, Patent Dr. Ryder u. 3. w. u. 3. w. Dieſe Coll etion fand nicht nur die Kunſt der Landwirte, ſondern auch die der Preisrichter, denn es wurde der Firma Ph. Mayfart und Co. die goldene Medaſlle zu⸗ erkannt. VVV Rohſeidene Vaſtkleider Mk. 16,80 pr. Stoff zur kompl. Robe und beſſere Qual käten — verſ. porto- u. zollfrei G. Henneberg, Seſden⸗ fabrikant (K. u. K. Hoflief.), Zürich. Muſter umgebend. Dopp⸗lt s Briefporto nach der Schweiz. FFF ——— auf den Jasnagora zu unſerer ſchwarzen Madonna und klagte ihr meine Seelennot, ich dat um ite Hilfe und Gnade und ſchenkte ihr mein Herz. Ach, ich wußte ja nicht, von wem daſſelbe ſtammt! Doch jetzt erzählſt Du dem Prior, wie theuer mir das Kleinod iſt, nicht wahr, Vater? Und dann berſprich ihm ein anderes, b ſſeres Geſchenk für die Madonna. Ich will Tag und Nacht dafür arbeiten, ich will Alles geben, was der Prior haben will !“ — Und nun barg ſie das Geſicht in beide Hände und ſchluchzte. „Ach, daß ich auch ſo arm din, ſo bettel⸗ arm, uud nicht gleich etwas Anderes für die heilſge Jungfrau habe!“ „Jadwiga!“ rief voller Entſezen der Alte, „Das geht nicht an, was Du Maria geſchenkt haf, muß ihr verbleiben. Das Wiedernehmen iſt Sünde und Dich trifft ihr Zorn!“ Das Mädchen ſchüttelte den Kopf. „Nein, Vater, nein, unſere heilige Muttrr von Czenſtochan ift gut und milde. Und ich werde ihr Alles an⸗ vertauen — auch daß ich ihr gern mein Herzblut opfern möchte — Tropfen um Tropfen — für daß goldene Herz, das meine Mutter mir bhinterloſſen! „Ich will's verſuchen, Jadw'iga, ich wil zum Prior gehen und Fücbilte für Dich thun aber las nur das ſchreckliche Weinen!“ 5 Jadwiga ſtilezte zu dem Alten hin, erke ſeine Hände und preßte ſie zärktich an ſeine Bruſt. „Ach, Du lieber Vater,“ ſagte ſie, „wie fell ich Dir das vergelten 7 Wie ſoll ich Dir Alles vergelben, was Du einſt an mir armem verlaſſenen Wurm ge⸗ than? Du gutes Väterchen, Du!“ Und nun beugte ſie ſich noch tiefer herab und küßte eine taube Zauf, die ich ſe oft zum Schlage gegen ſie erhoben halte D Gortſetzung folgt.) e „Nun Chriſtel, 9 1 in brmreiler, L t gel Aunrific tete ds zu u Ii wrde in i Tirberer's But n: L. Lolito nlbüt 1 tl ſenſt gen Wul-Artixe 4 hner; Jutbin Wit: K. 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