U ine unn n Nihal 11 e I urgte a t him x co 5000 8000 3000 1500. 6000 36 150 N 981 54 A= 1 40jaäbrigen Regierungsjubilaums des Großberzogs in blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Erſcheint jeben Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ ur die Redaktion verantwortlich: Karl Moliter, Ladenburg. .. ˙ . Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Torpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pf Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Volitiſches. Paris, 20. April. Einem amtlichen Tele⸗ gramm von geſtern zufolge richtete der König von Dahomey an den franzöfiſchen Gouverneur in Porto Novo ein herausforderndes Schreiben und erklärte darin, er ſei vollſtändig gerüſt⸗t, jeden franzöſiſchen, ſeine Beſitzungen berührenden Poſten zu vernichten. Zahlreiche Truppenabtheilungen Dahomeh er ſammelten und näherten ſich den franzöſtſchen Poſten. Verſchiedenes. * Ladenburg, 21. April. Zur Feier des Karlsruhe iſt folg ndes Programm aufg ' ſtellt wor⸗ den: Samstag, 23. April: Eröffnung der Garten⸗ bauausſtellung und der landwirtſchaftlichen Geräte⸗ ausſtellung, Feſtſſen, Feſtvorſtellung im Hoftheater. Abends Beleuchtung des Stadtgartens mit Konzert. — Sonntag, 24. April: Beſichtigung der Großh. Gärten und des Hauptentwäfferungskanals der Stadt, Militärkonzert im Stadtgarten, Vorſtellung im Großh. Hofth⸗ater, abends Beleuchtung des Stadtgartens mit Konzert. — Montag und Diens⸗ tag Abend: Konzert in der Feſthalle und Vorſt⸗llung im Hoftheater. — Mittwoch Nachmittag: Konzert im Stadtgarten, abends in der Feſthalle. — Don⸗ nerslag Abend: Vorſt⸗llung im Hoftheater, Feſt⸗ bdankett in der Feſthalle. — Freſtag Vormittag: Ueberreichung einer Dank⸗ und Huldigungsadreſſe an den Großherzog durch Abordnungen der G meinden des Landes, abends Feſtvorſtellung im Hof⸗ theater, Beleuchtung des Marktplatzes. — Samstag Nachmittag: Konzert im Stadtgarten, abends Vor⸗ ſtellung im Hoftheater und Feſtkommers der Stu⸗ dentenſchaft in der Feſthalle. — Sonntag: Mor⸗ gens Feſtgeläute und 101 Kanonenſchüfſe. Nach⸗ Samstag den 23. Rpril r—— r ——— mittags Volksbeluſtigungen (Tanz) auf dem Platz vor der Feſthalle, Militärkonzert im Stadtgarten, abends Vorſtellung im Hoftheater, Beleuchtung des Stadtgartens mit Konzert, feſtliche Beleuchtung des Marktplatzes. — Montag: Schluß der Ausſtellungen. * Ladenburg, 21. April. Die ſegensreichen Wirkungen der Invaliditäts⸗ und Alters verſicherung machen ſich auch in Baden mit jedem neuen Monate in wachſendem Maße fühlbar. In der Zit vom 1. Januar bis einſchließlich 31. März 1892 find, wie der „Bad. Korr.“ mitgeteilt wird, 365 Alters⸗ renten⸗Anſprüche bei der Verficherungsanſtalt Baden erboben worden. Davon wurden 271 anerkannt, 89 zurückgewi⸗ſen, von denen wieder 2 durch end⸗ giltige Entſcheidung der höheren Inſtanz anerkannt wurden; 52 Anſprüche blieben unerledigt, 6 wurden auf andere Art erledigt. (4 Altersrentner erhalten die Invalidenrente.) Im vorigen Jahre wurden 3248 Altersrenten⸗Anfprüche erhoben, von denen 2575 anerkannt, 597 zurückgewieſen, 63 durch Entſcheidung der höͤberen Inſtanz anerkannt, 53 nicht erledigt und 23 auf andere Art erledigt wurden. Es ſind demnach vom 1. Januar 1891 bis zum 31. März 1892 in Baden 3613 Anſprüche auf Altersrente erhoben und 2846 anerkannt worden; 686 wurden zurückgewieſen (van denen wieder 65 durch die höhere Inſtanz anerkannt wurden); 52 wurden nicht er⸗ ledigt und 20 auf andere Art erledigt. Auf Inva⸗ lidenrente wurden im erſten Wierteſjahr 1892 264 Ansprüche erhoben, von denen 91 anerkannt, 116 zurückgrwieſen, 5 duch Entſch⸗idung der böheren Juſtanz anerkannt wurden; 57 blieben unerledigt, 6 wurden auf andere Art erledigt (darunter find 4 frühere Altersrentner). Da im Jahre 1891 17 Anſprüche auf Invalidenrente erhoben, 1 Anſpruch anerkannt, 10 zurückgewieſen und 6 nicht erledigt wurden, ſo beziffert ſich für die Zeit vom 1. Januar 1891 bis zum 31. März 1892 die Geſamtzahl der Invalidenrentenanſprüche auf 281, von denen 92 genehmigt, 126 zurückgewieſen, 5 durch die höhere Inſtanz anerkannt und 57 nicht erledigt wurden. * Ladenburg, 21. April. Die Zentralſtelle für Tabakskulturverſuche, welche auf der Grundlage der ſ. Z. in Karlsruhe gepflogenen Beratungen von Vertretern berſchiedener deutſcher Regierungen und Landwirtſchaftsvereine begründet wird, ſoll von der elſaß⸗lothring. Landesregierung verwaltet werden. In den über die Vornahme von Tabakskulturverſuchen geführten Verhandlungen hat ſich der Geh. Hofrat Dr. Neßler u. a. dahin ausgeſprochen, daß die Düngungsverſuche bei Tabak viel größere Schwierig⸗ keiten darbieten, als bei allen anderen Pflanzen, weil bei erſterem die Qualität ganz allgemein viel wich⸗ tiger iſt als die Quantität des Produktes und erſtere nur ſehr ſchwer, oft auch nicht genau feſtgeſtellt werden kann. Bei Zuckerrüben beſtimmt man den Zucker, bei Kartoffeln das Stärkemehl u. ſ. w. und kann ſo mit Leichtigkeit erkennen, ob Fortſchritte ge⸗ macht worden find oder nicht; ganz anders beim Tabak: Hier kann nur der gewiegte Sachkenner den hoheren oder niedereren Handelswert des Produktes beſtimmen und dieſen nicht einmal zahlenmäßig an⸗ geben, ſo daß ſich ein etwaiger Fortſchritt oder auch Rückſchritt nur außerordentlich ſchwer verfolgen läßt. Boden, Witterung und Behandlungsart der Pflanzen und des Tabakes haben einen ſo überweegenden Ein⸗ fluß auf die Qualität und die Quantität des letz⸗ teren, daß es überaus ſchwer, oft unmoglich iſt, feſt⸗ zuſtellen, was der Düngung und was anderen Ein⸗ wirkungen zuzuſchreiben iſt. Die erſte Anforderung des Handels an den Rauchtabak iſt die gute Ver⸗ brennlichkeit desſelben; es iſt nun feſtgeſtellt, daß Die Wallfahrt nach Czenſtochau. 13 Roman von Johanna Berger. Ach es war damals ein furchtbares Daſein für mich! Auf dem Edelhofe herrſchte ein wüſtes, Treiben, Tag und Nacht kamen Gäſte an, die ſich mit Zechen, Kartenſpiel, Streiten und Toben die Zeit vertreiben. Wenn die Herren recht erhitzt waren, dann flogen Teller und Gläſer, ſogar die gefüllten Weinflaschen durch die Fenſter oder an die Köpfe der entſetzten Dienerſchaft. Zuweilen brach ihre Zügel⸗ lofigkeit und Wildheit in ſolcher Weiſe hervor, daß mich wahnfinnige Angſt packte und ich erſt dann wieder aufathmete, wenn alles ſtill wurde und die gleichfalls bezechten Kutſcher ihre Herren vom Erd⸗ boden auflaſen, in die Wagen ſchleppten und fluchend mit ihnen davonfuhren.“ Frau Cafimira zog ihr Taſchentuch hervor und drückte es wiederholt an die Augen. Dann fuhr ſie fort: „Die Erinnerung daran macht mich ganz krank, ich kann abſolut an jene Zeit nicht ohne Schande denken. Sie wiſſen ja auch Alles — ich ſchrieb Ihnen doch ausführlich! — Oder wiſſen Sie nichts mehr Antolka ?“ „Doch, doch, ich erinneee mich noch ganz genau, Ihre trauriges Schickſal erregte meine innigſte Theil⸗ nahme,“ erwiderte die Gröfin. „Nun, ſo hören Sie weiter! Mein Gatte war durch das viele Weintrinken allmälig ſtumpf und gleichgültig geworden, auch ſeine Geſundheit batte gelitten, und ehe noch Roman ſeine Univerſitäts⸗ ſtudien in Wilna beenden konnte, wurde ſein Vater von jahrelangem Siechtum erlöſt. Doch das iſt Ihnen ja auch bekannt — Roman mußte nun ſchleunigſt nach Lygotta kommen, um Ordnung zu ſchaffen, denn unſer Gut war verſchuldet, die Rebentlen ber⸗ kümmert, alle Verhältniſſe verwirrt. Mein Mann hatte ſich wenig um die Landwirtſchaft gekümmert und ſich vollſtändig auf ſeinen Inſpektor und auf unſern Hofjuden verlaſſen. Roman war nun Tag und Nacht thätig, er engagirte einen anderen Ver⸗ walter und fand auch einen ehrlichen Juden, der uns Geld zu mäßigen Prozenten leiht. So gelang es ſeiner Energie und Umficht, den Ruin von uns fern zu halten. Wenn Roman meinen Rath befolgt, ſich eine reiche Frau zu ſuchen, dann wird anf Lygotta bald wieder Alles in's Gleiche kommen! — Meinen Sie nicht auch, Antonia, daß er verpflichtet iſt, bald zu heiraten? — Natürlich reich! Und es giebt hier genug reiche und liebenswürdige Edelf äuleins, die meinen Roman mit Freuden nehmen würden, aber denken Sie nur — er will nicht, — er will partout nicht, ſoviel ich auch zurede! Es iſt wirk⸗ lich unbegreiflich, welchen Eiſenkopf er in dieſer Be⸗ ziehuag zeigt! Dabei habe ich ihm vorgeſtellt, daß wir, falls eine reiche Frau ins Haus käme, doch aller Sorgen ledig wären, Geſellſchaften geben, Rei⸗ ſen in's Ausland machen könnten. Sie werden be⸗ greifen, Antolka, daß ich nach jahrelangem Kummer mein Leben auch ein wenig genießen mochte! Mon Diou, ich würde in dieſem Falle auch meine Toiletten und Confitüren aus Paries beziehen, wie Sie es thun! Aber glauben Sie, daß er meine Ideen ver⸗ wirklicht? Bewahre! Er will vorläufig nichts vom Heirathen wiſſen, ſondern erſt verſuchen, ob er ſich durch eigene Kraft über Waſſer halten kann. Nicht einmal Viſtten auf den Nachbargütern will er ma⸗ chen, wo reiche Töchter zu haben find! — „Er hätte kein Talent zum Courmachen,“ anwortete er mir nämlich, „und er hätte auch noch kein Mädchen gefunden, das ihm gefällt.“ — Das iſt doch geradezu wunderbar, nicht war, denn in Polen giebt es rei⸗ zende Fräulein ohne Zahl. Wenn er nur ſuchen wollte, er würde ſchon finden, aber er will nicht. „Nein, nein, ich heirathe noch nicht!“ Das iſt die Antwort auf alle meine flehenden Bitten!“ Die Gräfin hatte die Herzensergüſſe ihrer Freundin mit ſichtlichem Intereſſe ang⸗bört. Als dieſe geendet, nickte ſie ein paar Mal wie zuſtimmend vor ſich hin. „Ja, liebe Cafimira.“ ſagte ſie, „Sie haben viel ſchweres überwinden müſſen, aber regen Sie ſich jetzt nicht mehr darüber auf, denn was vergangen, iſt vergangen, und es iſt ganz recht von Ihnen, daß Sie Ihre Hoffnung auf die Zukunft ſetzen. Auch ich bin überzeigt davon, daß ſich noch einmal Alles zum Beſten für Sie wendet. Wenn ich mich ganz