ſigen Sparkafſ⸗ angelegt. Die Ausgaben betragen fomit 491 M. 82 Pf. Es ergiebt ſich alſo ein Koſſenvorrath von 17 M. 88 Pf. Rechnen wir zu Letzterem unſere Einlage bei der Sparkaſſe mit 1857 M 7 Pf., ſo ergiebt ſich ein Vermögen des Vereins im Betrage von 1854 M. 95 Pf. Die Rechnung wurde von Herrn Steingötter geprüft und für richtig befunden. Aus alledem geht hervor, daß der Verein auf verſchiedenen Gebieten eine erſprießliche Thätigkeit entfalten konnte. Daß in dieſer Hinſicht noch viel zu thun wäre, wiſſen wir recht wohl, und mit uns weiß es jeder, der Gelegenheit gehabt hat, einen Einblick dorthin zu thun, wo Krankheit, Unglück und Not herrſchen. Ebenſo notwendig wie dieſe lin⸗ dernde Thätigkeit unſeres V'reins iſt die aufbauende, welche auf dem Gebiete der Erziehung und der Unter⸗ weiſung namentlich der Mädchen fich entfalten läßt. Leider fehlen uns aber zur Ausführung deſſen, was wir längſt als dringendes Bedürfnis empfunden haben, ſehr oft die nötigen Mittel. Haben wir ja auch aus dem abgelaufenen Jahre wieder zu berichten, daß die Zahl unſerer Mitglieder von 282 auf 221 zurückging. Wir mochten deshalb zum Schluſſe die berzliche Bitte ausſprechen, durch Eintritt in unſern Verein ein Scherflein beizutragen zur Verwirklichung des ſchönen Zieles, welches der Frauenverein erſtrebt. — Ladenburg, 5. April. Die Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn teilt uns mit, daß vom 1. April l. J. ab die Mitt⸗l:uropäiſche Zeit (M. E, Z.) auf der Main⸗Neckar⸗Bahn im äußeren Dienſte nicht zur Einführung kommt und an der seitherigen Lage der Züge keinerlei Aenderungen vorgenommen worden find. Die für das Publikum beſtimmten Fahrpläne und Stationsuhren zeigen denn auch nach wie vor Ortszeit. Da aber im Großherzogtum Baden die M. E Z. auch für das bürgerliche Leben eingeführt worden iſt, ſo iſt auf den Fahrplänen bei den auf badiſchen Gebiet gelegenen Stationen der Main⸗ Neckar⸗Bahn zur Vermeidung von Irrtümern die M. E. Z. in rotem Druck beigefügt; auch iſt an den Bahnſteiguhren dieſer Stationen ein zweiter Zeiger angebracht, welcher die M. E. Z. angiebt. Die Einführurg der M. E. Z. im äußeren Dienſt der Main⸗Neckar⸗Bahn iſt ebenſo wie dei den Preußiſchen Bahnen erſt für das Jahr 1893 in Ausficht genommen. — Petition des Badiſchen Gaſtwirtverbands. Wie wir aus ficherer Quelle hören, liegt bei den beiden Kammern eine Petition badiſcher Gaſtwirte vor, worin dieſelben um Weſnſteuerermäßigung, d. h. um Nachlaß des den Wirt nur allein treffenden ſo⸗ genannten Ohmgeldes, bitten. Die wohlbegründete Eingabe weiſt darauf hin, wie ſo manche andere ſeit Einführung des Ohmgeldes im Jahre 1812 ent⸗ ſtandene Steuer wieder gefallen und nur dieſe, den Wirt ſeparat belaſtende Steuer als Zopf aus alter Zeit noch beſtehe; ohnedies ſei der Wirt in allen andern Teilen noch zur Steuer herangezogen. Wenn man bedenkt, wie leicht beutzutage j'der Peibate Wein bis zu den kleinſten Quantitäten ohmgeldfrei ins Haus geliefert bekommt, beſonders aber wenn man erwägt, welch' großen Verſchleiß an Wein die nicht ohmgeldpflichtigen Konſumpereine allenthalben haben ſo erſcheint das Verlangen der Wirte nur gerechtfer⸗ tigt, eine ſolche Sonderbelaſtung von ſich abzuwälzen. Für den Ausfall an Steuer dürfte ſich die Regier⸗ ung durch das ſtetig wachſende Ergebniß an Bier⸗ ſteuer gedeckt wiſſen. — Heilbronn, 4. April. Am Samstag abend hat ſich hier ein ſehr bedauerliches Unglück zu⸗ getragen. Von vier jungen Leuten, ſämtlich Brauer⸗ burſche, welche ſich in einem kleinen eiſernen Nachen auf den derzeit ziemlich hoch gehenden Neckar wagten, find drei ertrunken. Nur einer konnte ſchwimmend das Ufer erreichen. Wie es heißt, hätlen zwei der Verunglückten die Plätze wechſeln wollen, wodurch das Fohrzeug ſtark ins Schwanken geriet, ſchließlich umkippte und — ſofort auf den Grund ſank. — Berlin, 4. April. Circusdirektor Renz iſt geſtorben. — Berlin, 3. April. Von einem Poſten angeſchoſſen wurde in der Nacht vom Samstag gegen 12 Uhr der Arbeiter Franz Brandt. Durch dieſelbe Kugel wurde der 47 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Treber, welcher aus Torgau ſtammt, ver⸗ heirathet und Vater eines 17jährigen Sohnes iſt, derart verletzt, daß er nach dem Krankenhauſe Be⸗ thanien gebracht werden mußte. Den Poſten vor der Kaſerne des dritten Garderegiments z. F. hatte vor dem Portal in der Wrangelſtraße der Grenadier Lück von der 8. Kompagnie inne. Als er ſich gegen Mit⸗ ternacht ſeiner Inſtruktion gemäß bis an die Ecke der Skalitzerſtraße bewegt hatte, tauchte vor dem Holzplaze von 8. Stöhr ein Mann auf, der gerade auf ihn zuging und ihn mit den herausforderndſten Reden beläſtigte. Lück wies den Unbekannten ruhig, aber energiſch zurück. Da indeß die Stichelreden nicht aufhörten, lud er vor den Augen des Mannes ſein Gewehr. Plötzlich zog dieſer ein Meſſer und drang damit auf den Soldaten ein, Jetzt legte auf auen Angreifer an, gab Feuer 0 3 4 drang dem etwa 6 Schritte von der Mündung del Laufes ſtehenden Mann durch den Unterleſd und traf noch einen zweiten Mann, welcher ſich etwa 3 Schritte hinter ihm befand. Dieſem wurde die tech Hüfte durchgeſchlagen und elne Berleung am tig, ten Daumen beigebracht. — Poſen, 2. April. Bel einem Feuer ber⸗ unglückten heute vormittag durch den Sprung aug dem vierten Stock ins Sprungtuch eine Frau und fünf Kinder. Die Mutter und eine Tochter warm tot, die anderen Kinder wurden mehr oder minder ſchwer verletzt. — Hamburg, 2. April. Ein großer Waren⸗ ſpeicher am Kaiſerquai iſt heute morgen bis auf die Mauern ausgebrannt. Die am Qual legenden Schiffe und die auf den Schienen ſtehenden Wag⸗ gons konnten noch rechtzeitig entfernt werden. Die Schuppen 12 und 3 fingen Feuer, kannten aber ge. rettet werden. Perbrannt find namentlich Zuther, Piaſſava und Oele. Der Schaden wird auf mehrere Millionen geſchätzt. Ein Feuerwehrmann wurde ber⸗ letzt, der Hausinſpektor wird vermißt. Hum oriſtiſches. — (Seltſom und doch wahr.) Kind: „Papa, was verſteht man unter Mittelſtand?“ — Pahs; „Mittelſtand iſt der Stand, der leider meiſt keln Mittel hat.“ ä Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes von dem man kaufen will, und die etwaige Ber⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärzte Seide kräuſelt ſo fort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbdräunlicher Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig win bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die „Schlußfäden“ weiter (wenn ſehr mii Forde erſchwert) und hinterläßt eine dunkelpraune Ach die ſich im Gegenſaß zur ächten Seide nicht kauen ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der Achten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälschten nicht, Der Seidenfabrikant G. Henneberg (N. . K. Hoflief.) Türich verſendet gern Mues von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann l. liefert einzelne Roben und ganz: Stücke porto⸗ und zollfrei ins Haus. Doppeltes Brieſporto nach der Schweiz. Laternenlicht auf und man horte Hundengebell und und verworrenes Geräuſch, wie von fernen Men⸗ ſchenſtimmen. „Wirſt Du morgen wieder auf den Edelhof zurückkehren?“ fragte plötzlich der junge Edelmann. Sie zögerte einen Augenblick mit der Antwort, dann ſagte ſie raſch: „Warum nicht? Es giebt dort alle Hände voll zu thun und ich darf die Pani nicht im Stich lafſen. Gleich nach dem Bittgang werde ich kommen!“ „Und morgen baſt Du auch allen Groll ver⸗ geſſen, nicht wahr, Jadwiga? Willſt Du mir meine Wildheit vergeben, wieder wie früher an mich den⸗ ken, wieder gut zu mir ſein?“ Er ſprach mit wei⸗ cher, zärtlicher Stimme. Das Mädchen zitterte wie Espenlaub, abermals wich jeder Blutstropfen aus ihrem reizenden Gſicht, aber der kleine Mund blib feſt geſchloſſen. Roman athmete ſchwer, er knoͤpfte haſtig den Rock auf, um die Bruſt frei zu machen, denn es ſtürmte ſchon wieder in ihm. Jetzt endigte die Chauſſte in eine mit hohen Pappeln eingefaßte Straße, die an der alten Backſteinmauer der Stadt hinlief. Hier unter den Bäumen war es ganz finſter; der Wind rauſchte unheimlich in den Wipfeln desſelben und hatte ſchon längſt die wenigen trüben, zerbroche⸗ nen Laternen ausgelöſcht. Auch die Sternenlichter verdeckte dunkles Gewölk. Tief ausgefahrene Geleiſe, Steingeröll und allerlei Unrath machten den Weg gefährlich. Jadwiga ſtolperte mehrere Male, aber Roman's Arm ſtreckte fich nicht wieder aus, um fie vor dem Hinfallen zu ſchützen. An einer Biegung der Straße blieb ſie ſtehen und ſagte gepreßt: „Ich möchte Sie nicht weiter bemühen, Pan Roman. Haben Sie Dank für Ihre Begleitung, meinen be⸗ ſten Dank! Und gute Nacht!“ Sie reichte ihm zaghaft ihre Hand hin. Aber er machte eine abwehrende Bewegung und blickte dafür vor ſich hin. „Wir ſind noch nicht am Ziele,“ erwiderte er ſchroff. Ich führe Dich vor Deines Vaters Haus, und ſollteſt Du nicht mehr hinein können, ſo haben wir, wie Du weißt, den⸗ ſelben Weg nach dem Herrenhauſe von Lygotta — oder willſt Du die Nacht auf der Straße bleiben?“ Das Mädchen biß die Zähne zuſammen und ſchritt haſtig weiter. „Gut“, ſagte ſie, „wenn Sie nicht anders wollen, ſo muß ich mich fügen, obgleich ich die paar Schritte ſchon allein gehen kann. Und den Hausſchlüſſel habe ich in der Taſche, ich komme auf jeden Fall in's Haus hinein. Darf ich aber jetzt um meinen Korb bitten. Was meinen Sie, Pan Roman, wenn Jemand Sie damit ſehen würde ?“ „Du haſt Recht, das gäbe einen prächtigen Klatſch! Wie konnte ich das bergeſſen!“ Er lächelte ſpöttiſch. Dann reichte er ihr den Korb, wobei er ängſtlich vermied, ihre Finger zu berühren. Und wieder ſchritten Beide ſtill und ſchweig⸗ ſam neben einander her, bis Jadwiga vor einem kleinen zärmlichen Gebäude Halt machte. Sie ſprang raſch die paar Steinſtufen hinauf, die zur Haus⸗ auf den Drücker, thür führten, und legte die Hand um zu öffnen. Doch Roman, deſſen Augen bis da⸗ hin finſter den Boden geſucht, war mit einem Satze neben ihr und ſeine Finger klammerten ſich in ihr Kleid. Der Athem ging ihm ſchwer und keuchend und ſeine Stimme hatte einen faſt heiſern Klang, als er ſagte: „Gehe nicht ſo von mir, ſage mir erſt ein freundliches Wort. Ich halte es nicht aus, Dich ſo böſe zu ſehen; ſei gut, ſei wieder gut, Jad⸗ wiga! — Bitte, — ſei gut!“ n Beſtrickend, mit größter Innigkeit drangen ſeine Worte an ihr Ohr. Es kämpfte in hem Innern, ſie bedurfte ihrer ganzen Kraft, um nicht ſchwach zu werden, — ſie wollte es nicht ſein. Wie ein Marmorbild ſtand ſie vor ihm, ihre Uippen blieben feſt geſchloſſen. 60e „Jadwiga, Du biſt furchtbar hart,“ ſcheie auf. „Habe ich mich denn ſo ſchwer verſündigk, daß Du mir nicht verzeihen kannst — oder iſt Denn Herz von Stein? — Ja, ich ſehe es — Du bi kalt wie Eis, in Deiner Seele regt ſich kein Gefühl! Im Staube fiehſt Du mich vor Dir liegen, Du hoͤrſt meine Bitte, doch Du bleibſt hart und under ſöhnlich! — Nun, ich werde es verſchmerzen, brauche Deine Vergebung nicht mehr! Ja, grohe nur weiter — oder vergiß mich ganz das iſt daz Beſte! Ich hindre Dich nicht daran, denn ich — ich liebe Dich nicht mehr!“ Mit der ganzen wilden Gerelztheſt ver Ber; zweiflung wandte er ſich von ihr ob und ſpfang haſtig die Stufen hinab. Jadwiga's Herz kampfte ſich vor Schmerz zuſammen. Jedes Gefu der Kränkung, der gerechten Entrüſtung ſchwand plöplich dahin. Sie blickte ihm nach, mit heißen Thränen im Auge. „Ich grolle Ihnen nicht mehr, Pan, Roman,“ ſtammelte fie. „Mein Herz iſt auch nicht von Sein, aber ich kann es nicht verwinden, daß Sie ſo — ſo berächtlich auf mich herabſehen, als wäre ich eine loſe Dirne!“ i 125 FCaortſetzung folgt.) — (Beim Optitus) „Bauche Brill „Weitfichtig ?)“ — „Nee!“ — „Kutzfichtg!?? „Nee!“ — „Na, was denn ſonſt “ — „ Dücchfichtis a ft t, kde a 9 18 Fah dn khan 1 605 K fe n det Wen n nin fer 8 legte len dh chrin 155 0 bh 5 g. 0 % da kan Wel! . 0 7