verweigert aber bis jezt jede Auskunft. Angeblich wollen die Pariser Anarchiſten mit einem Teile des entwendeten Dynamits das ſpaniſche Botſchaftsge⸗ bäude aus Rache füt die Hinrichtung der Anarchiſten in Xeres in die Luft ſprengen, ein anderer Teil des unheimlichen Stoffes ſoll bereits nach dem Auslande geſchafft worden ſein. Von den 380 geſtohlenen Dynamitpatronen konnten nur 59 wieder zur Stelle geſchafft werden. Verſchiedenes. — Schriesheim, 26. Febr. Geſtern früh ereignete fich dahier ein gräßlich's Unglück. Dem Müßhlenb⸗ſitzer Karl Barth wurden, während er einen Mahlgang raſcher laufen laſſen wollte, beide Beine von einem zerſpringenden Müblſtein abgedrückt. Der Bedauerswerthe iſt in Schriesheim und der Umgebung allgemein geachtet und findet ſeine Fa⸗ milie mit 7 unmündigen Kindern allerſeits lebhafteſte Antheilnahme. Mannheim, 25. Febr. Ein ſchwerer Unglücks ⸗ fall ereignete ſich geſtern Nachmittag im hiefigen Hauptbabnhofe. Daſelbſt werden gegenwärtig ſoge⸗ nannte Tunnels hecgeſtellt, durch welche ſich die Reiſenden don dem Bahnhofperron nach den ver⸗ ſchiedenen Einſteigrampen begeben, ſo daß das Ueber⸗ ſchreiten der Geleiſe künftig in Wegfall kommt. Mit der Ausführung der Arbeiten iſt u. A. auch Herr Bauunternehmer Sieder aus Karlsruhe betraut. Der⸗ ſelbe hatte nun geſtern Nachmittag das Unglück, mit dem Fuß unter eiren auf den Schienen laufen⸗ den Rollwagen zu gerathen, wodurch ihm der Fuß vollſtändig abgequetſcht wurde. — Aus Baden, 25 Febr. In Mosbach iſt der Preis für friſches Schweine fleiſch auf 54 Pf. das Pfund zurückgegangen. — Boxberg, 24. Febr. In Klepsau wurde der ledige 21 Jahre alte Maurer Joh. Baptiſt Reichert von dort, der mit zwei andern Einwhnern im Steinbruche im Walde beſchäſt gt war, durch einen plötzlichen Erdabrutfch verſchüttet, wodurch deſſen Tod herbeigeführt wurde. Der zweite Arbeiter er⸗ litt ernen Beinbruch, während der dritte mit heiler Haut davon kam. — Freiburg, 23. Febr. Der gefährliche Einbrecher Otto Gersbacher von Wambach, welcher ſeiner Zeit aus dem Gefängnis in Delsberg ent⸗ ſprungen und in Konſtanz wieder verhaftet wurde, iſt von der Strafkammer abgeurteilt worden. Dem⸗ ſelben wurde im ganzen die beſcheidene Anzahl von darmen. Herr von Arnberg bewirkte nun die Ver⸗ ha tung mehrerer des Einbruchs verdächtigen Ar⸗ beiter. Leider waren Lambert. Mor ſſon und Nördke entwiſcht, und man mußte ſich mit den übrigen Verdächtigen begnügen, die nach der Kreisſtadt trans⸗ portirt wurden. Die Streikenden ſtanden während der Verhaftung überall in drohenden Gruppen vor den Thüren. von Arnberg später, zu ſeinem Schwiegervater, „dieſen Menſchen die Wohnung nehmen!“ Herr Reichart dachte doch noch einen Grad menſchlicher als Herr von Arnberg. „Lieber Schwiegerſohn.“ laulete ſeine Antwort, „das geht nicht! Erſtlich haben dieſe Leute Kündig⸗ ungsfriſten, zweitens triebe man ſie ja damit dem Allerſchlimmſten ſelbſt in die Arme! Nein, nein, ich hoffe doch noch auf ihre gütliche Unterwerfung, ſo⸗ Für de nächſten Tag plante Herr Reichart eine Reiſe nach der nüchſten Großſtadt, wohin ihn geſchältliche Abmachungen riefen. Gleich nach dem Frühſtück trat Eduard bleich und abgeſpannt in des Vaters Cabinet. „Papa,“ ſagte er unſicher, „ich habe mit Dir zu reden!“ „Und Du wünſcheſt ?“ Der alte Hert hielt den Zorn nur mühſau unter den geſellſchaftlichen Formen zurück. „Du biſt bei Martha und ihrer Mutter ge⸗ weſen! Du haſt mir des Mädchens Herz entwendet!“ erklärte Eduard bitter. „Du biſt Herr Deines Vermögens von Seiten der Großmama! Gehorchſt Du mir nicht, wie ich es verlange, ſo enterbe ich Dich! Beim allmächtigen „Ich würde an Ihrer Stelle,“ meinte Herr 9 2 22 Diebſſählen, 19 vollendeten und 3 derſuch⸗ 3 18 ſchweren und 4 einfachen, zur Vaſt gelegt, die er teils in der Gegend bei Müllheim und Lör⸗ rach, teils im Elſaß und der angrenzenden Schweiß verübt hatte. In Heitersheim ſtahl er bei pielsweiſe 3000 Mark, in Stetten bei Lörrach 3500 Mk.; auch die Städte Kandern und Saͤckngen verſchonte er nicht. Im Elſaß brach er in Rixbeim ein, wo er ebenfalls mehrere tauſend Mark mitnahm; in der Schweiz übte er ſein Handwerk in Aeſch, Lie ſtal und Mönchenſtein aus. Für dieſe 22 Diebſtäble wurde ihm eine Geſamiſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus zudiktirt. Vor ſeinem Ausbruche aus dem Gefüng⸗ niß in Delsberg wurde er in der Schweiz zu 8 Jabren Zuchthaus verurteilt, welche er in Delsberg abfitzen ſollte. . — Edenkoben, 28. Febr. Von hier aus ging ein junger Mann, Karl Theodor Reinfrank, welcher in Amerika das Unglück hatte, durch Kalk beide Augen ſchwer zu verletzen, nachdem er ſich in Amerika ſowie nach ſeiner Rückkunft in Heidelberg Operationen unterzogen hatte, die nur geringen Er⸗ folg hatten, nach München in die Augenklinik des Herzogs Karl Theodor. Reinfrank iſt jetzt als ge⸗ heilt (das eine Auge war leider nicht mehr zu retten) zurückgekehrt und kann nicht genug die Sorgfalt und Pflege rühmen, welche ihm ſowohl Seitens des hohen Arztes wie auch deſſen hoher Gemahlin zu Teil geworden. — Ein Eiſenbahndrama, wie es grauenhafter und großartiger kaum die überhitzte Phantaſie eines Edgar Allan Poe oder Amadeus Hoffmann hätte ſchildern können, ſpielte ſich in den Vereinigten Staaten ab. Ein zum Bahnnetz von Oregon ge⸗ börender Expreßzug fubr von Takoma nach Kanſas Cuy, als die Fahrgeſchwindigk eit plötzlich ganz be⸗ trͤchtlich zunahm. Da ſie von Minute zu Minute wuchs, bemächtigte ſich der Reiſenden, es waren un⸗ gefähr 100, eine ungeheuere Angſt. Mit unheim⸗ lichem Getöſe ſauſten die Räder, die aus ibren Achſen zu gehen drohten, über die Schienen dahin. Krampf⸗ haft klammerten ſich die Paſſagiere an die Polſter⸗ kiſſen, um nicht zu Boden geworfen zu werden; und in allen Coupees wurden Gepäckſtücke, die aus den Hängenetzen geſchleudert wurden, nach allen Richtungen hin verſtreut. An zwei Halteſtationen raſte der Zug vorüber und ſchien nicht eher ſtill ſtehen zu wollen, als bis die Maſchine mit allen Wagen wie Glas an irgend einem Hinderniß zerſchellen würde. Zum Entſetzen der Reiſenden ſtellte ſich endlich her⸗ ſei und dem Zuge das Moximum pon Fahrge⸗ ſchwindigleit gegeben habe, ſo daß ſchliezlic ein, ſchredliche Rataſtrophe erfolgen mußte. Das war di Löſung des grauſigen Räthſels. Plölich, alt de Ponit untet den Inſoſſen des Jages ſich bereſt ln aufs Höchſte'geſteigert hatte, verlangſamte ſcc die Fahrgeſchwindigkeit des Expreßzuges, der bereſtz mi der kaum glaublichen Schnelligkeit von 110 F metern in der Stunde gefahren war, und nach eine progreſſiven Nachlaſſen nahm er endlich ſeine normal Fahrgeſchwindigkeit an, um ejne Bierſelſtunde ſpte in der Bahnhofshalle der nächſtgelegenen Station u halten. Hier erſt wurde den Neiſenden klar, wie das Unheil noch im letzten Auge blicke abgewende werden konnte. Der Zugführer und der Bremser hatten ſich dem Heizer vorfichtig genähert und iin von der Ofenöffnung fortgeriſſen, dann hatten see den Dampf abgesperrt. Das Drama hat aber ttot 1 dieſes glücklichen Ausganges ſeine Opfer geſorderl, Ein Schaffner war von dem Heizer unter die Nader der Lokomotive geworfen worden. Außerdem wurde ein Reiſender infolge der ausgeſtandenen Augst und 3 Aufregung vom Herzſchlage getroffen. — London, 25. Febr. In Checkhegton füt die Eſſe einer Fabrik ein und begrub die Arbeſter meiſt Frauen, unter ihren Trümmern. Füyſſeh blieben todt, von denen 7 noch nicht hervorgezögen find. — Newyork, 21. Febr. Aus Texarlaug iy Arkanſas wird ein ungewöhnlicher Fall von Lyn, juſtiz gemeldet. Ein Neger hatte am 13. Febr. ein Weiße Frau des Farmers Jewell, in eine Scheun geſchlipt und mißhandelt. Der heimkehrende Mon fand ſie befinnungslos darliegen. Lange ſuchte man vergeblich nach dem M ſſ⸗thäter, dis man einen Ne⸗ ger Namens Coy entdeckte, welcher von der mißhan⸗ delten Frau ſofort als der Thäter bezeichnet wurde, Derſelbe wurde ins Freie geſchleppt, um an einem Bauwe aufgeknüpft zu werden. Da ertönte aus der Menge der Ruf „ Verbrennt ihn!“ und sofort wurde dieſer Aufforderung h Folge geleiſtet. Man dand den Neger an einen Baumſtumpf und begoß ſeiſe Klei⸗ der mit Petroleum. Darauf trat aus der das Opfer umgebeden Menge, deren Zahl auf 4000 bis 6009 Peſonen geſchätzt wurde — Frau Jewell, unseri von zwei Verwandten hervor und zündete mit eine Streichbölzchen die Kleider des Negers an, wache angeſicht der erregten Menge unter fucchlbate Qualen verbrannte. Gott, Du erwirbſt Dir noch ſtatt meines Segens meinen —“ Der alte Herr hielt wie entſetzt über ſich ſelbſt inne. „Sprich es nur aus! Mein Glück haſt Du ja doch einmal zerſtört, da trage ich Deinen Fluch auch ſchon noch mit! Morgen verkaufe ich meine Zeche Eliſabeth und gehe in die weite Welt. Du ſiehſt mich nie wieder!“ Der Vater kannte den harten Kopf des ſonſt ſo gutmütigen Sohnes. Er rief ihm nach, aber Eduard war ſchon verſchwunden. Unter dieſen Umſtänden wäre Herr Reichart am liebſten gar nicht abgereiſt, aber es ſtanden zu hohe Intereſſen auf dem Spiele; er mußte reiſen. Herr Reichart begab ſich deshalb in das Zimmer ſeiner G⸗mahlin, wo die kluge Frau bei einer feinen Stickarbeit ſaß. Sie hatte ſchon ſo bald ſie dem Einfluſſe der Agitatoren entzogen find“ manches zwischen Voter und Sohn vermittelt, ſo daß ſie die neue Aufgabe gern Übernahm. „Wenn das Mädchen nur erſt fort iſt,“ meinte ſie, „dann wird ſich Eduard die Sache auch noch⸗ mals überlegen. Iſt ſie wirklich ſo hübſch, die Martha Voß?“ frug dann Frau Reichart noch. 5 „Schön wie eine Madonna iſt ſie und auch leidlich gebildet!“ erwiderte Herr Reichart. „Was Du ſagſt, Leopold!“ ri 1 9 top rief Frau Reichart „Aber es geht nicht, geht durchaus nicht! Ein Reichart und ein Kind des Arbeiterſtandes, nein Frau Sophie ſchüttelte den Kopf und ſagte: 110 a Eduard doch glücklih zu machen en, denn ſeine Neigung zu Mart iſt j keine leichtfertige.“ 19 1 15 e „Ganz begreife ich Dich nicht, Leopold! Wenn man das Mädchen noch auf ein Jahr in die Pen, ſion thäte ..“ „Sophie, biſt Du toll? Nein, nein, nie! Er ging murrend davon. Märriſch befahl! dann, um fünf Uhr den Wagen bereit zu halten, er den Schnellzug nicht 1 dürfe. — V Der nächſte Tag war der Namenstag des ber⸗ unglückten Vaters. Martha ging deshalb des Nach⸗ mittags in den Wildhagen, um grüne Reiſer zu Krͤu⸗ zen von den Fichten zu brechen. Noch hatte ſie ihr Körbchen nicht voll, als Stimmen vernahm. Erſchrocken verhielt ſie ſich gan ſtille. Jitzt erkannte ſie das heiſere Organ de roten Lambert. „Du, Mor ſſſon,“ befahl er, „fällſt als der Enl⸗ ſchloſſenſte den Pferden in die Zügel, wir Audern reißen den Schuft von Reichart heraus und das Uebrige wißt Ihr!“ Ein Murmeln der Zuſtimmung erfolgte don mehreren anderen Stimmen. „Sind wir damit fertig,“ fuhr Lambert fert „ſo eilen wir dem eitlen Gecken von Arnberg ent gegen, wenn er, wie gewohnlich, zu ſeiner Brau reitet. Moriſſon hält wieder das Pferd, er welk damit Beſcheid, Du, Nördke, reißeſt ihn herab und — wie er liegen bleibt, iſt gleich! Das wird Schtt 10 uns einflöͤßen. Nur Furcht kann uns jette en elfen!“ Nun rührten ſich die Verſchwörer und 5 fernten ſich nach verſchiedenen Seiten. Marthe alte tief auf. 8 (Fortſetzung folgt.) aus, daß der Heizer plötzlich wohnfiunſg gewebe ur alt, Kenner. Ait fert u gal Jatfungen alt n in ben abe innen. At — en u dün ü 5 0 b 6 k 0 b Don Wen, e 17 0 Damen Beben und C in alle üthe] beliebte 1 5 bath (Sopn