FF D. gay e cen e figürinttt, d . 1 lber Wente Erſcheint jeben Dienstag und Freitag Abend. nftangg n La derbi riger Hulle deiſſtein J. Jr d Reue ollhäri n bei Michal marinirte Ing Cariar — rochene r Art flick 1 Plüß⸗Stauff! icht und bil remer's Nu mug 3. . All buli 18. Februtt! r 75,000 gewinne ihn Loſe à 3 N 1 Jewerbe⸗ Inn lam Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs Ratt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg, 2 Aittwoch den 17. Druc und Verlag von Rarl Molitor, Jabenburg. Februar Torpuszeile. Neelamen 20 Pfg. 1892 Nr. 14. % Fotttiſches. Berlin, 14. Febr. Die Verhaftungen von Sozlaliſten und Anarchiſten in Berlin dauern fort. Seit dem 31. Januar ſollen bereits 17 Perſonen ins Unterſuchungsgefängnis gebracht worden ſein. Wie die Poſt erfährt, bilden die Anarchiſten „von der Propaganda der That“ in Berlin 11 Gruppen, von denen je eine auf Rirdorf und Charlottenburg entfällt. Jede beſteht aus 10 bis 15 Mitgliedern. 2 Vettrauensleuten und 2 bis 3 „Deckadreſſen“, d. h. erprobten Genoſſen, die die zugeſandten Gelder und Schriften zur weiteren Verbreſtung in Empfang nehmen. Die einzelnen Gruppen hielten im ver⸗ gangenen Monate achtzehn Sitzungen ab, und in demſelben Monat tagten noch drei Verſammlungen der vereinigten Gruppen. Die Einnahmen betrugen im Januar cund 90, die Ausgaben rund 140 und der Beſtand der „Kriegskaſſe“ gegen 980 M.; die Mitgliederzahl belief ſich für Berlin und Umgebung auf 254. In einer am Montag Abend von 190 Perſonen beſuchten Verſammlung aller Gruppen ſei deſchloſſen worden, den jüngſt verhafteten Anarchiſten einen nichtſozialdemokratiſchen Rechtsanwalt als Ver⸗ teidiger zur Seite zu ſtellen. Ein zweiter Haupt⸗ punkt der Tagesordnung war die Einführung zweier aus Rußland flüchtig gewordener Nihiliſten, die mit lauten Beifallskundgebungen willkommen geheißen wurden. zufolge ſcheint die Polizeibehörde anzunehmen, daß die Verhafteten die Londoner Autonomie und andere anarchiſtiſche Schriften, die hier maſſenhaft und ziemlich ungenirt in den Arbeiterkneipen verteilt wurden, in größeren Poſten aus dem Auslande be⸗ zogen, bezw. eine geheime Verbindung mit den dore tigen Leitern unterhalten hätten, und daß ſie andrer⸗ ſeits Mitglieder geheimer „Gruppen“ geweſen ſeien. Einer Berliner Mitteilung des Leipz. T. den bewährten im Königreich Bayern geltenden Bei einer der in Unterſuchung befindlichen Perſonen fanden die recherchirenden Beamten einige Dutzend „Deckadreſſen“, Abrechnungen über Geldſummen und Korreſpondenzen. Die Unterſuchung wird auf Vor⸗ bereitung zum Hochverrat, Majfeſtätsbeleidigung und Geheimbündelei geführt. Ein Beſchluß des Reichs⸗ gerichts hierüber liegt noch nicht vor, weshalb ſich ſämtliche Verhafteten noch im Unterſuchungsgefängnis befinden. Berlin, 14. Febr. In der brennenden Frage der Reform des Militärſtrafrechts haben ſich die Nationalliberalen und Deutſchfreifinnigen über einen Antrag verſtändigt, der die Angelegenheit in durch⸗ aus zweckmäßiger Weiſe zu ordnen unternimmt und insbeſondere der Wiederkehr von Soldatenmißband⸗ lungen wirkſam vorzubeugen ſucht. Der Antrag verlangt eine Reviſion des Beſchwerderechts der Militärperſonen, insbeſondere die Verpflichtung der mißhandelten Soldaten zur Erhebung der Beſchwerde, und bei den Mllitärgerichten Durchführung der Ständigkeit und Selbständigkeit, ſowie der Oeffent⸗ lichkeit und Mündlichkeit des Hauptverfahrens, nach Grundsätzen. Bekanntlich haben in der Budget⸗ kommiſſion Konſervative und Zentrum eine andere, bedeutend verſchwommenere und mattere Reſolution zu beantragen beſchloſſen, worin neben einer Er⸗ leichterung des Beſchwerderechts nur eine „größere“, nicht eine vollſtändige Oeffentlichkeit des Verfahrens verlangt und ganz gewaltſam die Pflege des reli⸗ giöſen Sinnes im Volksleben, insbeſondere bei der Erziehung der Jugend herangezogen wird. Dem⸗ gegenüber betont der nationalliberal⸗deutſchfreifinnige Antrag weit ſchärfer das, worauf es ankommt und was eine wirkliche Beſſerung in dieſen Verhältniſſen verſpricht. Athen, 15. Febr. Meldungen aus dem Piräus zufolge fanden daſelbſt geſtern gelegentlich des evan⸗ geliſchen Gottesdienſtes Ruheſtörungen ffatt. Die Volksmenge griff die Kirche mit Steinen an und zerſtörte einen Theil des Mauerwerks. Die am Got⸗ tesdienſte theilnehmenden Proteſſanten wurden zur Flucht gezwungen. Die Volksmenge mißhandelte meh⸗ rere Proteſtanten, zerſtörte die Bibliothek, die Ein⸗ richtung der Kirſche und griff die einſchreitende Po⸗ lizei an. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. 5 Verſchiedenes. — Mannheim, 15. Febr. In der hieſigen landwirthſchaftlichen Maſchienenfabrik von Heinrich Lanz brach Mittags Feuer aus, welches die Fabrik groß ntheils zerſtörte. Der durch das Feuer ent⸗ fſandene Schaden wird auf ca. 300,000 M. ge⸗ ſchätzt. Ueber die Entſtehungsurſache wird folgendes berichtet: Ein Lehrling wollte ein im Aufzug des rechten Flügels brennendes Gaslicht vor dem Winde dadurch ſchützen, daß er ein größeres Leintuch vor dasſelbe zog. Während der Abweſenheit des Lehr⸗ lings kam nun jedenfalls infolge eines Windſtoßes das Tuch dem Gaslicht zu nahe und fing Feuer, welches in dem mit Oel ſtark getränkten Aufzug reichliche Nahrung fand, ſodaß es mit raſender Schnelligkeit um ſich griff, den ebenfalls durch die daſelbſt erfolgte Aufbewahrung der Maſchinenteile mit Oel ſtark durchtränkten Dachboden erfaßte und fich alsbald auf das dritte Stockwerk ausbreitete. In den durch das Feuer zerſtörten Fabrikräumen waren im Ganzen 120 Arbeiter beſchäftigt Die⸗ ſelben werden jedoch erfreulicherweiſe nicht arbeits⸗ los, ſondern teils in anderen Räumen unterge⸗ bracht, teils zu Auftäumungs⸗ und ſonſtigen Ar⸗ deiten verwendet. In Sturm und Drang. 5 Nopelle von C. Weſtern. Lange noch beth⸗uerten ſie ſich ihre Liebe, dann ſchickte er ſie mit den Worten heim: „Gehe jetzt, liebe Martha, ich muß in die Villaß aber noch heute Abend kehre ich bei Euch ein und hole mir von Deiner braven Mutter das Jawort. Vertraue mir und dem lieben Gott, er wird noch Alles wohl machen!“ Dieſen Rath befolgte ſie und kehrte darauf er⸗ leichterten Herzens heim. Sie fand Gerhard eifrig um die Mutter be⸗ ſchäftigt, welche eine Ohnmacht befallen hatte. Mit einem Wehlaut ſank Martha an dem Lager der Kranken nieder und ſchluchzte laut auf. Die Mutter bald wieder zu ſich und fragte nun: „Was haſt Du, Kind?“ „Ach, Mutter!“ ſeufzte Martha. „Haſt Du etwas auf dem Herzen, Martha!“ „Ach ja, Mutter: er iſt wieder da!“ Da richtete ſich die Kranke drohend auf: Rücken keine Liebſchaft angefangen?“ „O Mutter!“ rief ſie, „verzeihe mir!“ Und nun kam ein volles Bekenntnis über ihre Lippen, während ihre Wangen wie Purpur erglühten. Gerhard hörte verwundert in einer Ecke ſtill zu. „Martha, Martha, Du haſt doch hinter meinem Nun kam Marthas Leid an den Tag! Wer hätte das gedacht? „Kind,“ ſagte die Kranke nach Beendigung der Beichte ernſt, „Kind das iſt eine ſchlmme Geſchichte! Arm und Reich verträgt ſich ſelten! Geſetzt auch, Herr Eduard Reichart hielte ſein Wort, glaubſt Du, liebe Martha, Herr Eduards Vater, der Schwieger⸗ ſohn des reichen Gregendorff, würde Dich als Tochter je willkommen heißen?“ „O Mutter, beſte Mutter!“ klagte Martha. „Ich tadele Dich nicht, armes Kind, ich be⸗ dauere Dich nur! Es iſt ein herbes Schickſal und das muß getragen ſein!“ f „O Mutter, ohne ihn könnte ich nicht leben!“ „Thöͤrichtes Kind! Wie oft verſagt uns Gott der Herr unſere liebſten Wünſche! Ja, wenn er uns alle Bitten erfüllte, welche große verzogenen Kinder müßten wir werden!“ Es wurde Abend. Martha borchte auf jeden Tritt, Gerhard ging heimlich zu Nachbar Rupert. Endlich kam Eduard. ö 4 Er grüßte freundlich und dann ſetzte er ſich zu Frau Voß an das Lager, reichte ihrzdie Hand und ſagke: „Werthe Frau Voß! Zürnen Sie mir nicht! Gott hat es gewollt, daß ich Martha lieben mußte! Meine Eltern ahnen noch nichts. Vielleicht bringe ich Zwie palt in ihr Haus! Aber das weiß ich: Martha muß ich lieben, und ſie ſoll meine Frau werden. g eben Sie uns Ihren Segen!“ f ſich im Stübchen vollzog. Höhniſch lächelnd flüſterte er: Frau Voß neigte ernſt das graue Haupt und „Mein lieber Herr Reichart, ich weiß Ihre Gefüble für Martha zu ſchätzen; glücklich macht nur die Liebe, nicht Geld und Gut, und die Harmon je der Gemüter, die durch die Liebe bedingt iſt. Wenn ich gedrungen von Ihren Bitten ja fage, ſo geſchieht dieſes in dem Vertrauen, Sie werden entſchloſſen Stand halten und Martha glücklich machen!“ 0 „Das weiß Gott, und er ſtrafe mich, wenn ich lüge!“ erwiederte der junge Reichart! 8 Die Verlobten umarmten ſich und feierten einen weihevollen Augenblick der Liebe. 8 Niemand aber ahnte, daß der tückiſche Moths durch eine Ritze im Fenſterladen alles überſah, was ſagte „Morgen früb, mem lieber Herr Eddi, werde j rt mit Ihrem Herrn Papa reden! IV. 6 ar acht Tage ſpäter. Die Familie Reichart ſaß beim Thee. Frau Reichart bereitete das Getränk in der filbernen Maſchiene 0 und verſorgte die Familienglieder mit dem duftenden Trank. Fräulein Clelia ſaß in einem amerikanischen Schaukelſtuhle und neckte Koko, den Pe pagei, Eduard hatte, nachdenklich dem Rauche einer Cigarre nach ⸗ blickend, in einem Fauteuil Plat genommen, Herr Leopold Reichart, Eduards Vater, aber ging auf den