welches dem Bürgermeſſter in's Haus getragen wurde, gebört einer unverehelichten Frauensperſon, die es in Pflege gegeben, aber kein Pflegegeld mehr enirichtete, 5 — München, 10. Februar. Im „Ele⸗ phanten“ in der Auguſtenſtraße erſchoß beute Vormittag ein junger, gebildeter Mann, angeblich ein Baron aus dem nahen Schloßheim, ſeine Geliebte und tödtete ſich dann ſelbſt durch zwei Revolberſchüſſe in den Kopf. Die Tbat ſoll aus Eiferſucht oder auf Grund erlangter Kenntniß davon, daß ſeine Ge⸗ liebte unter fittenpolizeilicher Aufficht ſtehe, erfolgt ſein. 0 — Augsburg, 10. Febr. Aufſehen erregte die Verhaftung eines Fremden, der ſich auf die Hauptwache eingeſchlichen und verſucht hatte, ein Gewehr zu ſtehlen. Bei der Vifttation ſollen bei dem Verhafteten ein geſtohlenes G⸗wehrſchloß und eine namhafte Geldſumme eingenäht gefunden ſein. s — Berlin, 10. Febr. Eine ſcheußliche That bat das zwanzig Jahre alte Dienſtmädchen Auguſte Jarendt, welches aus Pelzen bel Bütow ſtammt und bei dem Militair⸗Invaliden Hirſch, Brunnenſtraße 38a, in Stellung war, in der Nacht zum Montag Nacht, daß in ihrer Küche Jemand umherging, und machte auch ihren Mann darauf aufmerkſam, welcher aber der Sache keine Bedeutung beilegte. Als nun rau Hirſch am nächſten Morgen die Küche betrat, fand ſie auf dem Fußboden Blutſpuren und fragte die Jarendt nach der Urſache derſelben. Das Mäd⸗ chen gab an, in der Nacht vom Naſenbluten befallen worden zu ſein; die Herrſchaft aber beruhigte ſich dabei nicht, ſondern ließ eine Hebamme rufen, welche denn auch die kurz vorher erfolgte Niederkunft der Jarendt feſtſt⸗llte. Man brach e dieſe nun nach der Markin'ſchen Klinik in der Elſaſſerſtraße, woſelbſt e ärztliche Unterſuchung die Richtigkeit der An⸗ gaben der Hebamme ergab. Trotz dieſes Befundes leugnete die J. jedoch auf das Beſtimmteſte und ver⸗ weigerte namentlich jede Auskunft über den Ver⸗ bleib des Kindes. Am Dienſtag Morgen um 10 ½ Uhr nun öffnete Frau Hirſch zufällig den Vorwärmer r Kochmaſchine, prallte aber vor Entſetzen zurück: rin lag die blutige Leiche eines neugeborenen naben. Der Kopf der Leiche zeigte eine Verletzung, als ob dem Kinde ein Meſſerſtich in das Gehirn beigebracht worden ſei, und am Halſe befanden ſich außerdem deutliche Spuren einer vorgenommenen Würgung. Nachdem der ganze Befund der Polizei mitgetheilt worden war, veranlaßte das zuſtändige begangen. Die Dienſtherrin derſelben börte in jener „ zwölfte Redier die Ueberführnng der Thäterin mittels Kopp'ſchen Krankenwagens nach der Gefang'enen⸗ tation der Charite. Auch hier verweigert die Ver⸗ brecherin, welche ſchwer krank darniederliegt, jede Aus⸗ ber den Vorgang. ! Thorn, 1.x Febr. Im Dorfe Jamen (Kreis Karthaus) brannten 13 Häuſer ab. Die meiſten Familien retteten nur das nackte Leben. — Reichenberg, 11. Febr. Geſtern wurden hier drei Perſonen verhaftet, welche in dem Verdachte ſtehen das Attentat verübt zu haben, welches anlüß⸗ lich der Kaiſerreiſe am 1 N b. J. an der Roſenthaler Brücke verübt wurde. f 5 Die Selbſteinſchätzung hat in Herfort (Weſt⸗ falen) einen Mann zum Selbſtmord getrieben. Der⸗ ſelbe konnte es nicht über ſich gewinnen, ſein ganzes Vermögen zur Beſteuerung anzumelden. Schon ſeit längerer Zeit fand er dieſerhalb Tag und Nacht keine Ruhe. Mehrere Male ſtand er um Mitternacht auf, beklagte ſeine beiden blühenden Rinder, daß er der Steuern wegen fort von ihnen müſſe. Man fand den Unglücklichen vor einigen Tagen erhängt vor. Seine Vermöoͤgensverhältniſſe werden als vorzüglich geschildert; man fand in einer woblverſchloſſenen Truhe über 50 000 Mark in barem Gelde vor. — Daß Diebe das geſamte Mobiliar einer Wohnung ſtahlen, dürfte ein Fall ſein, der kaum dageweſen iſt. Vor einigen Tagen iſt dies dem Revierförſter B., welcher in der Nähe von Brück bei Belzig wohnt, zugeſtoßen. B. war mit ſeiner Tochter einige Tage verreiſt, und hiervon mußten die Langfinger Wind bekommen haben; denn als er zurückkehrte, ſtarrten ihn in ſeiner Wohnung die kahlen Wände an. Ueber die Thäter fehlt noch jede Spur. — Große Aufregung erregt in der Pariſer Neuſtadt Levallois Perret ein geheimnisvolles und romanhaftes Begebnis, über welches der dortige Polizeikomm'iſſar durch eine Unterſuchung ins Klare zu kommen ſucht. Die dort wohnende reiche und als ſehr wohlthätig bekannte Rentnerin Frau Laroche fand, wie man aus Paris berichtet vor einigen Tagen beim Nachhauſekommen auf den Stufen der Vortreppe ihrer Villa ein ſehr ſchönes und reich ge⸗ kleidetes junges Mädchen, das ohnmächtig zu Boden geſunken wor. Frau Laroche nahm die Fremde bei ſich auf und pflegte ſie. Das junge Mädchen ge⸗ ſtand ihr, es gehöre einer vornehmen Familie an, ſei aber verführt worden und habe fich, auf dem Punkte, niederzukommen, aus dem elterlichen Haufe 9. 85 8 25 eflüchtet. Der Vater würde ſie get hatt ſie ihm die Wahrheit engen 0 . genden Morgen brachte die Unbekannte ehen 125 tigen Knaben zur Welt und pier Tage ſpzter 17 ſchwand ſte, indem ſie einen Ausgang der 5 Laroche benutzte. Den Knaben hat ſie der daten zurückgelaſſen. — London, 11. Febr. Bei der geſtern ben New⸗York erfolgten Ankunft des Norddeulſchen Aleyddampfers Spree in Southamplon wurden dem Kapitän Willigerod als Belohnung für die Rettung der Paſſagiere des im Dezember auf offener Se i Brand geratenen engliſchen Dampfers Abyſſinen ein, goldene Uhr und Kette, außerdem zur Bertheſlung an die Offiziere und Bemannung dez Schi 200 Pfd. Strl. überreicht. — Wieder der elektriſche Strom als Mötde Aus Louisville erhalten wir die Mitthelung daß dort Ende vorigen Monats ein Klempueng eh, Namens Blumer, der Sohn deutſcher Elter, Opfer des elektriſchen Stromes geworden fel. da Meiſter deſſelben, der indirect durch Blumer unt den Strom in Berührung kam, dürfte ebenfalls der zich durch erlittenen ſchweren Verletzung erliegen, J, war mit einer Dachreparatur beſchäftigt und bergie hierbei einen der auf dem Dache angebrachten e triſchen Leitungsdrähte. Der Strom ging durch dun Körper des Unglücklichen und tödtete ihn auf der Stelle, doch blieb derſelbe ſtarr und ſeif aufregt ſtehen. Der in demſelben Augenblicke hinzugelom⸗ mene Meiſter berührte den Getödteten, erhielt zdog hierbei ebenfalls einen elektriſchen Schlag und de ſofort bewußtlos zuſammen. — Kiew, 11. Febr. In Pultawa wurde ein nihiliſtiſche Gebeimdruckerei mit fertiggedruckten kedy⸗ lutſonairen Aufrufen entdeckt, wobel mehrere Perſs⸗ nen nach verzweifelter Gegenwehr verhaftet wurden, Ueberhaupt hat in Pultawa und Umgegend die rebo⸗ lutionaire Propaganda in letzter Zeſt große For ſchritte gemacht. Ball-Seidenſtoffe v. 65 Pfze⸗ bis 14.80 p. Met. — glatt, geſtreift u. gemuſen — verſ. roben⸗ und ſtückweiſe porto⸗ und golfer das Fabrik⸗Depot von G. Henneberg (K. u. f. Hoflief.) Zürioh Muſter umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. Brief, in welchem er ihr anzeigte, daß er glücklich n England angekommen ſei. Da ſank ihr zuletzt der Mut. Nur eines ſchien dem bleichen Mädchen noch Freude zu machen: der Gang nach Wigger's Hof. Sie nahm dann die Richtung durch den Park, ſah ſich die Stelle an, wo Eddi ihr Treue geſchworen hatte und weinte ſich aus. So geſchah es auch heute, und dabei glitt der ame Eddi mehrere Male über ihre Lippen. „Eddi kommt nicht, der böſe Eddi!“ tönte da auf einmal eine ſchnarrende Stimme an ihr Ohr und Herr Moths ſtand vor dem jungen Mädchen, auf welches er mit unverſchämten Blicken durch ſeine goldene Brille ſtarrte. Dann fuhr er halb ſpölliſch, halb ernſthaft fort: „Wer doch an dieſes Eddi Stelle ſein könnte! Wiſſen Sie meinen Rath, ſchönes Kind“ — es klang cyniſch und gemein und er ſuchte ſich dabel deu Platze, wo Martha ſtand, zu nähern und ſeinen Arm um ihre ſchlanke Taille zu legen ewiſſen Sie meinen Rath? Nehmen Sie an, ich ſei der bewußte Eddi, und ſchenken Sie mir Ihre Liebe!“ Dabei verſuchte der Freche, ſie zu küffen. Martha ſchrie laut auf vor Angſt und Ab⸗ ſcheu und ſuchte zu entkommen, aber Herr Moths war ungalant genug, die Grängſtigte zu verfolgen, indem er lachend verſicherte, daß er heute ficherlich den zweiten Act im „Raube der Sabinerinnen“ ſpielen werde. Es gelang ihm in der That, das Mädchen zu erhaſchen und zu umſch ingen, dann aber fühlte er ſich plötzlich mit Rieſenkraft gegen die nächſte Eiche geſchleudert, daß ſein Schädel zu brechen drohte, und er betäubt niederſtürzte. Verworren drang lautes Schluchzen und das Geräuſch von Küſſen an ſein Ohr, und als er die Augen öffnen konnte und die Szenerie überſchaute, fand er das ſchöne — —— Mädchen in den Armen des jungen Heren Reichart, der in Reiſekleidern daſtand. „Scheeren Sie ſich Ihres Weges, Herr Moths!“ forderte diefer den Inſpektor nun auf und wies nach dem Parkeingange. „Es ſcheint mir auch, daß ich hier überflüſſig bin!“ gab jener giftig zurück und ging. Unterwegs aber brummte er: „Alſo für den jungen Herrn empfindet das ſchöne Mädch n ? Hoho, davon wollen wir doch dem alten Herrn Mitteilung machen, da⸗ 111 5 den Paſſionen des Sohnes Zaum und Zügel an eg 5 Moths ging ſchneller und ſuchte das Contor auf, wo Herr Reichart eifrig rechnend am Pulte ſtand. Der alte Herr zog eine krauſe Stirn und ein finſteres Geſicht und Moths ſah, daß heute die Zeit 015 aunſeg war. „ Auf ein ander Mal, junger Herr!“ brummt er, „Hüten Sie ſich, e ee 4 Er ging dann an ſein Pult und arbeitete eifrig. Inzwiſchen hielt der junge Herr Eduard Reich⸗ art die abwechſelnd lachende und weinende Martha Voß in 83 Armen. „Was wollte der Unverſchämte ir?“ fragte 3 zornbebend. 0 1 e „Ach, laß ihn, Eddi!“ erwiderte Mart 0. glaube, es iſt ein Herr vom Merke Wien! 57 ſei Dank, daß Du wieder da biſt! Siehe, hier an 50 95 ich eben noch verzweifeln, da 1 er Himmel au i be e fund ich halte Dich in „O, Du treue Seele! — a, fort; ich ſchrieb nicht, weil ich . 25 ruhigen wollte! Ich hoffte nicht auf die Rückkehr! Dieſer Zeitpunkt trat ein! Mein Großvater Gregen⸗ dorff hat mir die Zeche Eliſabeth teſtamenlarſſch bur, macht und um der Förmlichkeiten bei Gericht wide mußte ich von England herüber! Ich bin mündig und wenn meine Eltern nun nicht wollen, daß ic Dich —“ f Sie hatte ihn losgelaſſen und ſtarrte Ihn mit offenen Augen an: „Wie ?“ fragte ſie. „Deln Wroßvoter die Gregendorff ?“ „Allerdings.“ „So biſt Du — 7“ f Warum weichſt Du ſo erschrocken zurlic, mein herziges Lieb? — Ja, Du baſt Recht; et komen die Tage der Prüfung: Ich bin Eduard Recha — Aber,“ ſetzte er, die Hände beſchwörend aer hebend, hinzu, „ich liebe Dich deshalb nicht wenige, Martha!“ Sie weinte heftig und rief ſchluchzend: „ kannte Sie nicht!“ „Wie konnteſt Du mich kennen, do ſch den früh auf in der Stadt, auf Gymnoſſum und hoch⸗ ſchule war?“ a „Ach, nie wird Iör Herr Vater ſeſne Fi willigung zu einer Verbindung mit mir geben! f „Ich werde ihn zwingen!“ ſagte Eduard un ſeine Augen flammlen. „Siehe, Martha,“ fuhr er dann fort, „ſo gewiß, als ich an einen zd Gott glaube, ſo gewiß werde ich nie eln anden Weib als Dich freien, das ſchwöre ich Dir bel Allem, was mir heilig iſt“ . 10 Nun konnte Martha natürlich nicht 81 zürnen, ſte traute ihm vollftändig und ſie ſchmeg ſich an den geliebten Mann. 1 10 85 (C !ortſetzung folgt.) i b Ne“ Hr f e kund : 15 Huffinſtrumet fuer 0 M f f dae Hum Atta von der — ige unden Kauslag del I nt ufer u nm bit För mit 5 N umi etgebenſt Jemar an im 6 du in Jiligra oben kiröirdem, Broschen ö 900 i fig Draht und M in denen 1.50 9 kuntgeimden lözlich bi - , Denztg, Donne . dalung v fdet fi In Jifchigunt ——— — he tausend Me lei Mam imähed Nn f h ligen 15 — — — Mum Jechg fe nn Watt inpehle We uin, uche Auz lan u en, de 010 an, lle So W d e kuf 0