bel a Bläß, Sz Uust . J. Nut pfiehlt ant ichtte umd lreiſen, werden en nel. ungsbol Sarl n fichtt und eſtanden er Sgüln die dle ſchlandz. e e Luhtet; f icht. Eu „ und an! let. Dir le Religi iſtlichen. ieilt 1 demant, ! 55. — groͤßle Lager in Alton zachnahnt fen ite neue „ d. M. 2 M. d. f N. 1.60 4 500. Rubel nlligt. ett, 45 Hatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Maliter, Ladenburg. Nr. 12. erſcgeint jeben Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ 1 den 10. Februar Mittwoch Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. 1892 Zum Kapitel der Holdatenmißhandlungen. In der Budgetkommiſſion des Reichstages iſt am Freitag gelegentlich der Beratungen über den Militäretat auch das leider ſo traurige Kapitel der Soldatenmißhandlungen zur Sprache gekommen und in längerer Debatte von der Kommiſſion nach ver⸗ ſchiedenen Richtungen hin erörtert worden. Den Anlaß hierzu gab die ſo viel Aufſehen erregende Verfügung des Prinzen Georg von Sachſen, kom⸗ mandirenden Generals des 12. Armeekorps, wegen der entſetzlichen Fälle von Mißhandlungen von Sol⸗ daten des ſächfiſchen Heeres ſeitens ihres unmittel⸗ baren Vorgeſetzten. Der ſächfiſche Militärbevoll⸗ mächtigte Oberſt v. Schlieben erkannte die Richtig⸗ keit der ergangenen Verfügung an und an die ſe Erklärung knüpfte ſich die erwähnte Diskuſſion, an welcher ſich die Abgeordneten Fritzen (Centr.), Singer (Soz.), v. Frege (konſ.), Richter (freiſ.), Dr. Buhl (nat. ⸗lib.), Graf Balleſtrem (Centr.), Hinze (freiſ.) und Gröber (Centr.), ſowie regierungs⸗ ſeitig die Generale v. Goßler und v. Haag (Bayern) beteiligten. Sämtliche Kommiſſionsmitglieder waren trotz ihres ſo verſchiedenen Parteiſtand punktes darin einig, daß ſolche Zustände, wie ſie in dem Erlaſſe des füiſtlichen Führers der ſächſiſchen Truppen ge⸗ ſchildert worden find, des deutſchen Heeres unwürdig ſeien und endlich einmal beſeitigt werden müßten. herbeizuführen, namentlich was die größere Oeffent⸗ lichkeit beim Militärſtrafverfahren und die Erleich⸗ terung des Beſchwerdeweges für den mißhandelten Dagegen gaben ſich über die eigentlichen Urſachen dieſer beklagenswerten Erſcheinungen teilweiſe Mei⸗ nungsverſchiedenheiten kund und auch hinſichtlich der geeignetſten Schritte zur Bekämpfung der Ausſchrei⸗ tungen in der Armee ſtimmten die Anſchauungen nicht ganz überein. ſchen Regierung in der ganzen Frage präziſirte Ge⸗ neral v. Goßler dahin, daß ſie eine Aenderung des —— —— ABV —U—çõ 8 In Sturm und Drang. 3 Novelle von C. Weſtern. Heute waren gerade vierzehn Tage vergangen, ſeitdem ſie denſelben Weg beſchritten. Es war ſchon ſpät geweſen, die Vögel hatten ihr Abendlied ge⸗ ſungen und der goldene Abendſonnenſtrahl hatte die Gipfel der hohen Eichen geküßt. Da war ihr ploͤtz⸗ lich ein junger Mann in Jaͤgertracht entgegenge⸗ treten und hatte Martha, dieſelbe durch den Park geleitend, in ein Geſpräch zu verwickeln gewußt. Dabei hatte er ihre Schönheit bald bemerkt und auch gefunden, daß ſie einen nicht gewöhnlichen Bildungsgrad beſaß. Ziemlich lang hatte er ſte aufgehalten, bis ſie ſich plötzlich ihres Auftrages erinnert hatte und einem Rehe gleich davongeſprungen war. Am nächſten Tage da wartete der Jäger an derſelben Stelle auf Martha und ſo ging es Tag für Tag. Sie nannte ihn bereits Eddi, wie er feinen Namen angegeben hatte, und er ſie ſein Marthchen. Heute hatte ihr ein Dorfknabe ſogar ein Briefchen mit Eddi unterzeichnet gebracht, worin er ſie bat, ihn bei der dicken Eiche im Park am ſelbigen Abend zu erwarten, da er etwas Wichtiges mit ihr zu ſprechen habe. Scheu blickte ſte nach dem be⸗ wußten Baume, und wirklich, da ſtand er ſchon ! Es war ein junger, ſchöner, ſchlankgewachſener Mann. Augen verkündeten Feſtigkeit und —1¹ An Den Standpunkt der preußi⸗ Treue, dunkles, wohlgepflegtes Haar und ein ſtarker, Militärſtrafverfahrens zur möglichſten Verhütung von Soldatenmißhandlung beabfichtigte, wozu jedoch die Vorarbeiten noch nicht abgeſchloſſen ſeien. Im Uebrigen erklärte General v. Goßler, daß in der preußiſchen Armee bereits eine Abnahme der Miß⸗ handlungen feſtgeſt⸗ t werden könne, und ſprach er ſich weiter für Hebung der materiellen Lage der Unteroffiziere und für Förderung der Religiöſität im Soldatenſtande aus. Schließlich nahm die Kom⸗ miſſion eine Reſolution der Abgeordneten v. Frege und Graf Balleſtrem mit Stimmenmehrheit an, wonach das Militärſtrafverfahren in der Richtung einer größeren Oeffentlichkeit zu reformieren, das Betreten des Beſchwerdewegs zu erleichtern und der teligidſe Sinn unter den Angehörigen des Heeres mehr zu pflegen iſt. Man kann es nur mit Dank begrüßen, daß in einer Angelegenheit, an der alle Kreiſe unſeres Volkes intereſſitt find, jetzt die parlamentariſchen Vertreter der Nation zum erſten Male ihre An⸗ ſchauungen vor der Oeffentlichkeit ausgetauſcht haben und daß durch die vorläufigen Beſchlüſſe der Budget⸗ kommiſſion die nächſten Schritte zur Beſeitigung der vorhandenen Uebelſtände in der Armee angedeutet worden find. Die von der Komm iſſion gemachten Vorſchläge erſcheinen gewiß geeignet, eine Verringer⸗ ung der betrübenden Fälle brutaler Mißhandlungen Soldaten anbelangt. Die ſchon längſt in Bayern beſtehende volle Oeffentlichleit ſowie Mündlichkeit des Militärverfahrens hat ſich dort durchaus bewährt und daß man ſich jetzt, nach den Andeutungen des Generals v. Goßler zu urteilen, auch in Preußen ſchaffen laſſen, auch nicht im Heere. von Soldaten ſeitens ihrer unmittelbaren Vorgeſetzten zelne ſeine Ueberlegenheit den Andern fühlen läßt, anſchickt, bei der geplanten Reform der Gerichtsbar⸗ keit im Heere, der Forderung der Oeffentlichkeit Zugeſtändniſſe zu machen, iſt darum ganz erfreulich; auf die volle Annahme des bayeriſchen Verfahrens ſeitens der preußiſchen Regierung ſcheinen allerdings keine Ausſichten vorhanden zu ſein. Ebenſo ſteht von der Erleichterung des Beſchwerdeweges zu er⸗ warten, daß dieſe Maßregel mit zu dem geplanten Ziele führen werde, man weiß ja, wie ſehr ſich der gemißhandelte Soldat bei dem jetz gen komplizirten Inſtanzenverfahren und dem Drucke der geſamten Verhältniſſe ſch'ut, den Beſchwerdeweg zu betreten. Auch die Kräftigung des religöſen Sinnes im Sol⸗ datenſtande, weiter die empfohlene Verbeſſerung der materiellen Lage der Chargirten, weiter die ſchon in dem Erlaſſe des Prinzen Georg ins Auge gefaßte ſtrengere Sichtung des Ausbildungsperſonals, Ein⸗ führung einer ſchärferen Aufficht ſeitens der höheren Vorgeſetzten, Stäckung des Ehr⸗ und Standesgefühls bei den Angehörigen des Unteroffizierkorps u. ſ. w. erſcheinen gleichfalls geeignet, das ihrige zur Löſung der vorliegenden Frage beizutragen. Kein Utteilsfähiger wird nun behaupten wollen, daß die Soldatenmißhandlungen künftig überhaupt verſchwinden würden, es wird ſich eben der Miß⸗ brauch der Dienſtgewalt nirgends aus der Welt Es liegt tief in der menſchlichen Natur begründet, daß der Ein⸗ ſobald er kann, und es iſt ebenſo natürlich, daß ein gemeiner Charakter dieſem Triebe in beſonders ab⸗ ſtoßender Weiſe Ausdruck gibt. Aber das deutſche Volk kann verlangen, daß die Fälle von Soldaten⸗ mißhandlungen ſo ſelten wie nur moglich vorkommen und daß ſie ſo ſcharf wie nur moglich geahndet werden, iſt doch die ganze Nation hierbei mit ihrem — ebenſolcher Bart gaben der Geſtalt ein würdiges, Mit einem lauten „Eddi, Eddi!“ ſtürzte Martha in ſeine Arme, die ſie kräftig umſchloſſen. Jitzt muſterte ſie ihn und ſagte: „Und Du biſt heute nicht in Jägerkleidung?“ „Gefällt ſie Dir ſo ſehr, mein liebs Kind? — Man kann nicht alle Tage jagen! Ich ließ Dich bitten, hier her zu kommen, weil ich mit Dir zu teden habe, Martha“! „Du erſchreckſt mich, Eddi! Es iſt doch nichts Schlimmes?“ „O, Du holdes Kind!“ mußte er nun aus⸗ ruſen, und küßte ihre weiße Stirn. „Wenn Du wüßteſt, wie ſchön Dich die Unſchuld kleidet! — Aber nun zu etwas Anderem; wir müſſen heute vorläufig ſcheiden!“ Sie erſchrack faſt zu Tode. „Scheiden?“ flüſterte ſie dann unter Thränen „Der ſchöne Traum iſt aus?“ „Ja, mein Lieb', aber es muß ſein!“ Sie ließ den Kopf hängen und war ſehr traurig. „Siehe,“ fuhr er fort, „ich bin kein gewöhn⸗ licher Jägersmann, wie Du vielleicht glaubteſt; ich bin männliches Ausſehen. 155 reicher Liute Sohn und Du glaubſt nicht, liebes Herz, eine wie große Laſt auch zuweilen Reichtum ſein kann!“ „Reichtum ſoll eine Laſt ſein, Eddi?“ frug jetzt Martha erſtaunt. Er lächelte und ſagte: „Ihr Armen denkt freilich, Reichtum ſei ſtets gleichbedeutend mit Sorglofigkeit und Glück. Das ſſt aber nicht der Fall. Ich muß fort von hier, Martha, damit Du einſt mein ſein wirſt; hier würde man mir Feſſeln anlegen; in der Ferne kann 3 das nicht! Und wenn ich zurückkehre, iſt unſere Hochzeit.“ „Und Du kehrſt zurück?“ frug das junge Mädchen geſpannt. „Glaubſt Du an mich?“ gab er ruhig zurück. Sie ſah ihm ins Auge, dann fiel ſie ihm um den Hals und rief: N „Ja, Eddi, ich glaube an Dich wie an den lieben Gott, und wenn die ganze Welt nicht an Dich glaubte!“ „O, ich wußte es! Und nun höre: ſo wahr ein Lenker aller Schickſale der Menſchen über uns wohnt, ſo gewiß komme ich, um mein Wort. einzu⸗ lößen! Dagegen ſchweigſt Du gegen Jedermann über unſer Geheimniß und bewahreſt dieſes hier ganz allein für Dich auf!“ Er reichte ihr ſeine kleine, im Silberrahmen gefaßte Pho ogrophie. Sie nahm das Bild mit einem Laut des Enizückens: „Niemand ſoll es ſehen, Eddi, ich werde es wie einen guten Schatz auf dem Herzen tragen! Wie Du lieb und gut ausſiehſt!“