be der Entwurf des neuen Volksſchulgeſetzes und Latten eulſte n 5 diß- rung, ** N 1 1 1 tiwe deln lelber, u, Bell kleibertht 1 Lahn nd algen aargthn der a feigett. Jeuun l chtet: . Fehn bort de gedienunt Buri ir. 4. f tto bell — Piſtole noch in der Hand. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. Stag den 30. Sanuar Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Pribpatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. f Corpuszeile. NReclamen 20 Pfg. Eine politiſche Kriſts in Preußen. Wie ſich nunmehr ganz klar herausgeſtellt hat, eſſen nicht unwahrſcheinliche Annahme durch die onſervativ⸗klerikale Mehrheit des preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſes den preußiſchen Staat vor eine poli⸗ iſche Kriſis. Die Gründe dafür liegen in der That⸗ ſache, daß durch das neue Volksſchulgeſetz in ſeiner etzigen Faſſung den kirchlichen Behoͤrden ein nahezu alle in maßgebender Einfluß in den Schulen in Preußen eingeräumt werden würde, denn wenn die kiichlichen Oberen das Recht haben ſollen, einem an einer Schule angeſtellten Lehrer den Religions⸗ unterricht abzunehmen, ſo kann dieſe Befugnis na⸗ türlich auch zu übertriebenen Maßregelungen und vollftändiger Amtsentſetzung der betreffenden Lehrer führen. Auf der anderen Seite wird man aller⸗ dings auch nicht behaupten wollen, daß ein Lehrer niemals die Befähigung zur Erteilung des Religions⸗ unterrichtes verlieren könne. Dieſer Fall kann ſehr wohl eintreten, aber die Entſcheidung über dieſe Be⸗ fähigung oder Unfähigkeit ſollte nicht vorzugsweiſe in den Händen der kirchlichen Oberen liegen, ſon ⸗ dern müßte die Sache einer aus Vertretern des Staates, der Gemeinde und der Kirche gebildeten Kommiſſion ſein. Weiter erweckt die Beſtimmung in dem Geſetzentwurfe Bedenken, daß auch den Kin⸗ dern der Diſſidenten von Staatswegen Riligions⸗ unterricht ertheilt, reſp. die Kinder der Diſſidenten gezwungen werden ſollen, an dem konfeſſionellen Religionsunterrichte teilzunehmen. Es entſieht doch da in vitlen Fällen die bedenkliche Frage, an welchem konfeſſionellen Religionsunterrichte, am lutheriſchen, reformirten, katholiſchen oder moſaiſchen ſollen die Kinder konfeſſionsloſer Eltern teilnehmen? Dann kann aber doch auch ſehr leicht ein großes Aergernis dadurch entſtehen, wenn ein Kind konfeſſionsloſer Eltern (Diff denten) im Elternhauſe abfällige Ucteile über eine Konfeſſſon hört und davon in der Schule Mitteilung macht. Der gute Zweck des Staates, jedem Kinde die Wohlthat einer religiöſen Erziehung angedeihen zu laſſen, iſt ja bei der betreffenden Ge⸗ ſetz'sbeſtimmung unverkennbar, aber es muß den Diſſidenten überlaſſen bleiben, ihren Kindern lon⸗ feſſionsloſen Unterricht in der Religion und den Sittengeſetzen erteilen zu laſſen, um die Nachteile und Aergerniſſe eines ſchädlichen Zwanges zu ver⸗ meiden. Ferner werden die den Privatſchulen ein⸗ geräumten zuweit gehenden Befugniſſe des neuen Volksſchulgeſetzes bemängelt, weil man dadurch in vielen Gegenden eine Untergrabung der ſtaatlichen Volksſchulen befürchtet. Großen Tadel erfährt auch die Beſtimmung in dem Geſetzentwurfe, daß der Schwerpunkt der ganzen Schulverwaltung in Bezug auf Beauffichtigung und Leitung der äußeren und inneren Angelegenheiten der Schule in die Hände der Regierungspräſidenten gelegt und den Gemeinden zu wenig Rechte eingeräumt werden ſollen. Eine ungewöhnliche große Oppofition zeigt fich daher auch im preußiſchen Landtage gegen das neue Schulgeſetz in ſeiner jetzigen Faſſung. Nicht nur die Freiſinnigen, ſondern auch die Nationalliberalen ſind geſchloſſen Gegner des Entwurfes, und auch die Freikonſervattven haben große Bedenken gräußert. Ferner iſt es eine Thatſache, daß der Finanzminiſter Miquel wegen des Volksſchulgeſetzes ſein Abſchieds⸗ geſuch eingereicht hat, dasſelbe iſt aber vom Kaiſer vorläufig noch nicht angenommen worden. Im Interiſſe des inneren Friedens in Preußen wäre daher zu wünſchen, daß der Volksſchulgeſetzentwurf diejenigen Aenderungen erfahre, daß in dieſer wich⸗ Bas Geheimnis der Frau de la Mart. 33 Roman von H. v Limpurg. Die Thüre ward geöffnet und die Dienerſchaft drang herein; fie hatten den Schuß vernommen und lange draußen berathen, bis es ihnen denn doch nöthig ſchien, einzutreten. Bei dem Anblick, der ſich ihnen bot, pralltten fie entſetzt zurück. Frau de la Mare lag am Boden, die Augen geſchloſſen, ohne ſich zu regen, bläulicher Dampf wogte in der Luft und vor der Dame ſtand mit lrrflackernden Blicken der Geheimrath, das graue, ſpätliche Haar wirr um die Stirn hängend, die „Was wollt Ihr?“ frug er mit unheimlich halblauter Stimme, „feht her, ich habe ſie nieder⸗ geſchoſſen — meine Tochter — ich bin nun nicht allein ein Betrüger — ein Fälſcher, ſondern auch ein —“ Stohnend hielt er inne, das gräßliche Wort wollte nit über ſeine L ppen. Der alte Kammer⸗ diener trat vorfichtig näher und wollte Juana's Hand ergreifen, aber wild empört fuhr der Gelehrte in die Höhe. „Nein, ſage ich Dir,“ ſchrie er gellend, „be⸗ ſie nicht, ſie ſchlaft nur und wir dürfen fie megen eb — rühre Du brauchſt mich nicht anzuſtarren, ſiehſt Du, wie ſte daher ſtrömen, die Furien, die böſen Geiſter.“ Und davon raſte der Geheimrath und ſtürzte mit der ganzen Wucht ſeines Korpers vor eine ver⸗ ſchloſſene Tyüre. Wie todt fil der unglückliche Mann zu Boden, denn er hatte ſich offenbar vor die Stirn geſtoßen. Die Diener hoben ihn auf und brachten ihn zu Bett. Stellten auch ſofort Wiederbelebungsver⸗ ſuche an und ſchickten nach dem Arzte. Aber als 1 kam, ſchüttelte er ſehr bedenklich den Kopf und agte: 0 „Ein Hirnſchlag muß den Herrn Geheimrath getroffen baben, hier iſt keine Rettung mehr!“ — Und eine Viertelſtunde ſpäter war der Geheimrath von Norden eine Leiche. Juana hütete ſich, dieſe Schreckenskunde jetzt Luiſen mitzuteilen und der kranke Leopold durfte ſi⸗ erſt recht nicht erfahren, da er noch im Feber lag. „Gott ſei ihm gnädig!“ flüſterte Juana, an des Geheimraths Leiche knieend und betete ſtill dabei. Der Arzt ſtand ſtumm und theilnehmend dabei, denn der edeie Mann ahnte, welch ſchreckliches Ver⸗ hängniß über die Norden'ſche Familie gekommen war. Wie neubelebt ſtand Juana dann auf, um ihre übrigen harten Pflichten in dem Hauſe des Unglücks zu erfüllen: „Ich bin Ihnen, Herr Doktor“ ſagte ſie zu dem Arzte, „eine volle Erklärung Alles Ihren 7 7 Ni 77 Dig it 7 milie Un . tigen Frage auch die gemäßigten Parteien demſelben ihre Zuſtimmung erteilen können. Oder ſollte dieſes Geſetz dazu berufen ſein, die zerklüfteten parlamen⸗ tariſchen Zuſtände in Preußen und Deutſchland zu beſeitigen, und auf der einen Seite eine große kon⸗ ſervative Partei mit den Konſervativen und Kleri⸗ kalen und auf der anderen eine große liberale Partei mit den Nationalliberalen und Freifinnigen zu bilden? Volkitiſches. Berlin, 27. Jan. Des Kaiſers Geburstag wurde mit militäriſchem Wecken eingeleitet. Später Uebernahme der am Sontag geweihten Fahnen an die betr. Truppentheile im Lustgarten, wobei der Kai⸗ ſer eine Ansprache bielt. Um 12 ein halb Uhr große Paroleausgabe im Zeugbauſe; der Kaiſer ſowie die Prinzen Albrecht und Leopold wohnten derſelben bei. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt. Am Feſtmahl nah⸗ men Theil die Könige von Sachſen und Württem⸗ berg, die Großberzoge von von Baden und Hiſſen, ſowie andere Fürſtlichkeiten. Die Illumination der Stadt iſt glanzvoll. Verſchiedenes. * Ladenburg, 28. Jan. Das Geburtsfeſt Sr. Maj. des Kaiſers wurde hier in dieſem Jahre wieder in würdiger Weiſe gefeiert. Am Dienstag Mittag fand im Gaſthaus zum Schiff Vorfeier ſtatt, veranſtaltet von der Höheren Bürgerſchule, in welcher Geſänge, Deklamationen, eine Rede und einige Szenen aus Zriny, Trauerſpiel von Th. Körner, von den Schülern zur Aufführung kamen. Die Feſtrede hielt Herr Prof. Heß und war der Beſuch der Feier ein ſehr guter. — Am Mittwoch Abend fand ebendaſelbſt ein Bankett ſtatt, in welchem Herr Profeſſor Metzger, Vorſtand der Höheren Bürger⸗ —— — Augen abſpielte, Ihrer Diskretion als Arzt weiß ich mich verſichert!“ Der Angeredete berneigte ſich ernſt und nun berichtete ſie mit niedergeſchlagenen Augen und beben⸗ der Stimme den ganzen Verlauf des Trauerſpfels, das ſich in ſo wenigen Tagen im Norden ' ſchen Hauſe abgewickelt. „Gnädige Frau,“ rief der Arzt als ſie geendet, ergriffen, „Sie haben wie eine Heldin gehandelt und f es giebt nur eine Erkärung dafür, welche dem Frauen⸗ herzen zur Ehre gereicht.“ „Ich weiß, was Sie meinen, Herr Docktor,“ nickte Juana erröthend, „und ich danke ihnen herz ⸗ lich! Wann darf der Herr Aſſeſſor von Norden auf⸗ ſtehen?“ „Haben Sie ihm mitgetheilt, Schweſter krank iſt?“ „Nein — er ahnt weder mein Hierſein, noch irgend einen der traurigen Vorgänge hier im Haus.“ „So bitte ich, meine Gnädigſte, daß Sie dem Patienten alles ſagen; es könnte durch die Leute ihm erzählt und er dadurch erregt werden.“ „Der Herr Aſſeſſor ahut nicht, daß ich hier bin,“ murmelte Juana unſchlüſſig. „Und weshalb wollen Sie Verſteck ſpielen, gnädige Frau,“ frug der Arzt eindringlich, „er wird Sie ſegnen, wenn er aus Ihrem Munde ſchonend den Tod des Vaters erfährt.“ Tun. woklan. ich ill es thun,“ ſagte die een daß ſeine