okitiſches. 9 50 55 Auf der Germanja⸗ werft in Kiel fand am Freitag, der Stapellauf der neuen Kreuzerkorvette H. ſtatt. Prinz Heinrich von Pleußen vollzog im Namen des Kaiters den Taufakt ch einer kurzen, aber markigen Rede und taufte das Schiff auf den Namen der „Kaiſerin Auguſta,“ zur Erinnerung an des neuen Reiches unvergeßliche erſte Kaiſerin. din Etat ein Mehr von 130 Millionen bedeutet. Infolge der Handelsberträge werden die U berwei⸗ ngen an die Gem inden um 30 Mill. geringer Verſchiedenes. . * Ladenburg, 18. Januar. Wie verlaut't wird beabſichtigt nächſten Samſtag, den 23 dſs. dahier eine Beſprechung über die einheitlich Rege⸗ lung wigen des Off nhaltens der Geſchäfte an Sonn- und Fiſtagen abzuhalten. 5 Here Dr. Landgraf — hat ſich bereit erklärt, in der Verſammlung zu erſch inen und über die bei ſeinem jetzigen Aufenthalte in Berlin ein, g. holten Informat onen über vorſtehende Frag nähere Mitteilungen zu machen. Es werden zu ditſer Ver ammlung die Inte ⸗ reſſenten der Bezirke Weinheim, Schwetzingen und Ladenburg ſowie die betreffenden Landotte noch ſpeziell eingeladen werden und dürfte es in eigen m Intereſſe oller unter die Gew rbeordnung fallender Geſchäftsleute — Bäcker, Mizzer, Friſzute, Sp⸗⸗ zereihändlet, Landesproduktenhandler ete. — liegen, der obigen Verſammlung beizuwohnen. — Schriesheim, 19. Jan. Die Reichs⸗ poftverwaltung hat dem Kaufmann Herrn Carl Trippmacher von hier mit Wirkung vom 16. Jan. d. J. ab eine amtliche Verkaufsſtelle für Poſtfrei⸗ marken Poſtkarten u. ſ. w. übertragen. — Mannheim, 16. Jan. Der Stadtrat be⸗ ſchloß die Aufnahme einer Anleihe von ſechs Millionen. — Mannheim, 17. Jan. Eine frohe Bot⸗ ſchaft, ſowohl für die Tabakbauer, als auch für die Raucher, iſt zu vermelden. Hert Rrallehter Dr. E. Suchsjiand aus Halle a. S. hat nämlich, wie er in einer Verſammlung des hieſigen Tabakvereins dar⸗ legte, eine Flüſſigket erfunden, die dem Tabak, wenn Jer mit derſelben auf chemiſchem Wege behandelt Wirbeſſerung e macks und des Geruch; zu Teil we 15 ſo ſchwe wiegend ſein ſoll, doß 5 deutſche Tabak dem Havanna und ſonſtigen 11 ausländiſchen Tabaken gleichkomme. Herr ea hält vorerſt die Zuſammenſetzung des Mittels, welches übrigens ſehr b llig ſein ſoll, no v9 geheim. wird, eine bedeutende 8 — Der neue preußische Etat balanzirt mit ö der Summ' von 1.851. 150,667 Mk. Das Ordi⸗ narium b trägt 1.804 422,055 Mk. Das Extraor⸗ f Mk., was gegen den laufen⸗ narium 46,663,562 Mk., was gege en Jahre 1889 auf Zahl der Betriebe iſt im Der Syndikus der Handelskammer Mannheim e das Mittel bewähren ſollte, ſo dürfte der Wie Vibeden einer ſchön ren us biſſeren Zu⸗ tgegengehen. 555 5 8 90 Borch landwirtechaftliche Berufsge- noſſenſchaft hot ihren Gechäftsbericht fc das Jahr We ſehr die Geſchäfte 155 105 noſſenſchaft zug nommen haben, erhellt aus der . 915 Geſchäftsnummern von 5366 im 11,845 im Jahre 1890. Die Vergleich zur erſten Ein⸗ ſchätzung von 237,630 auf 240, 764, alſo um 3184 geſtieg en. Die Zahl der Betriebe deem derte ſich g⸗gen das Vorjahr in der erſten Klofſe von 119, 496 auf 118,554, in der zweiten Klaſſe von 54, 912 auf 54,729, wähcend in den hoheren Kloſſen durchweg eine Vermehrung der Zahl der Bettiebe eingetreten ſt. Die Rrviſton der Kataſter ergab hier⸗ nach durchſchnittlich eine Verſchiebung der Betribe in die höheren Klaſſen. Die Geſommtſumme der einge⸗ ſchätzten Arb itstoge berechnet ſich auf 66,303,800, die Geſamtſumme der Arbeitswerte auf 105,044,180 Mark. Im Jahr 1890 kamen im Ganzen 1513 Unfälle zur Anzeige. Hiervon wurden 49 als Be⸗ triebsunfälle im Sinne des Re ichsgeſetz s nicht aner⸗ kannt. Zu den hiernach verbleibenden 1464 Unfällen kamen aus den Jahren 1888 1889 noch 1091, ſo daß im Jahr 1890 im Ganzen 1573 Unfälle zu behandeln waren. Entſchädigungen wucden 67,146 Mark 5 Pf. gegen 21,862 M. 38 Pf. im Jahr 1889 ausbezahlt. Das Genoſſenſchaftsvermögen be⸗ trug 60,464 M. 96 Pf. — Mainz, 16. Jan. Ein aus einem hiefigen Bankgeſchäft entlaſſener 16jähriger Lehrling ſuchte zwei hieſige Bankhäuſer in schlauer Weiſe um große Summen zu beſchwindeln, mit denen er nach Ame⸗ rika verduften wollte. Er benutzte einen fremden Fern⸗ ſprecher, indem er vormittags, anſcheinend als ein Caſteler Großkohlenhändler, bei Bamberkee u. Co. anfrug: „Wie nehmen Sie prima Diskonto Frank⸗ furt?“ und nach erfolgter Antwort zurück 'prach: „40 000 M. werden heute mittag durch Boten zum Dieskonto gebracht.“ Mittags erſchien in der That ein junger Mann; der einen auf B. . 15 und Conſ. in Frankfuet g. . . Wechſel überbrachte. E me kleine Unrichtigken in Wechſel beſtimmte das Bankhaus, den Ueberbringg auf eine ſpätere Stunde zu beſt⸗llen, in der 30 ſchenzeit erfuhr es durch Anfrage den Schwündel dieſer Zwiſchenzeit verſuchte der jugendliche Beträge einen gefälſchten Gutſchein über 5000 M be dm Bankier Jjaak Fulda anzubringen, ſtuß aber au hier auf Schwi rigkeiten und wurde, als er ſich ent fernen wollt', feſtgꝛno nm n. Die Unterſcheifen 11. ren geſchckt nachgemacht. — Im Invalid ndotel zu Pa is h eeſcht go Freude. Einer der alten Knaben, ein flebzigfahrigz Stelzbein, heirathet ſeine alte Liebe, mit der er ſchen vor 36 Jahren die Verlobung gefeiert hatte, Nahs⸗ leon III. wollte aber die Enwilligung zur Henalh nicht erthe len, andere Hindeen ſſe legſen ſich in de Weg; ein Pfarrer, felcher besprochen hatte, die Sach in Ordnung zu bringen, ſtarb piöͤtzlich, und eiß niſter Fr yeinet erbarmt⸗ ſich des Liebespürch nz, Uebrigens werden zwei erwachſene Kinder der Tig, ung beiwohnen. — Rom, 17. Jan. In den erſten More, ſtunden brach heute in der Wohnung der Piaf Rzewuska, einem Hauſe am ſpanſſchen Platz, weg auch der deutſche Maler Cortodi wohnt, ein gie Feuer aus, weiches das ganze Haus einäſcherſe Ig Vorfall zeigte wiederum die vollkommene Uazuläng, . lichkeit der hi figen Loͤſchvorrichtungen. Es dauge eine Stunde, ede die Fus twehr den Waſſerhahn fan, dann merkte ſie, daß ihr der Schiüſfe dezu file Zwei Stunden nach dem Eniſtehen des Brandes ag bereits das Dach einſtü'rzte, erſchien, eine Dan ſpritz'. Opfer an Menich⸗nleben hat das Feuer zich gefordert, dagegen rieſige Verluſte an Meeih geg ſtänden. Seidenſtoffe (ſchwarze, weiße u. farbige) v. 95 f, bis 18 65 p. Met. — glatt, geſtreift u, gemuftegz (ca. 380 verſch. Qual. u. 2500 verſch, Farben) — verſendet roben⸗ u. ſtückweiſe porto⸗ u, zollfrei daz Fabrik⸗Depot G. Henneberg (K. 1 K. Hoffe, Zürich. Muſter umgehend. Doppeltes Briefpost nach der Schweiz. Seidene Fahnen⸗ und Steppdetkenſtoſſe, 120 Ctm. breit. — n ben b N * * 8 U AAN 5 3 2 N immer weiter — bis er am Rande des Fluſſes ſtand, aber der Spiegel deſſelben zwar feſtͤ gefroren und die erſten Strahlen des Mondes ſchienen ſich darin zu brech n. „Wo ſoll ich hin,“ keuchte er heiſer und von ſeiner Stirn tropfte der Angſtſchweiß, „ſie kommen, mich zu fangen — ſie wollen meine koſtbare Handſchrift — hab, ſchon ſehe ich die Flammen — es brennt — es brennt! Sebaſtian Bachs Lied iſt vernichtet!“ Schon ſtand der Profeſſor auf dem Eiſe es war ſehr feſt und trotz des wahnfinnigen Stampfens mit dem Fuß' hielt es; der Unſelige ftöhnte dumpf, er warf ſich auf die Kniee und begann mit den Nägeln auf der feſtgefrornen Fläche zu ſcharren. „Laß mich hinein Seboſtian Bach! Oeffne doch, ich bitte Dich! Ich bringe Dir Dein Lied, daß Du es bei Dir im Grabe verbergen ſollſt — ſie wollen es vernichten — ſie ſogen es ſel falſch, aber ich weiß ts beſſer! Du haft es geſchaff n und ich befitze es; e ganze Welt ſoll mich noch beneiden um den Schatz und ich werde über die Feinde lriumphiren! Wie funkelt und flimmert, ſie winken mir zu — und ich muß kommen, um die Verlobung zu feiern. Haha!“ Schauerlich klang das gellende Gelächter des Wahnfinnigen durch den Stillen Park ſernher ſcholl Hundegebell und kam näher, bis endlich der Nacht⸗ wächter voller Entſetzen bei dem noch immer auf dem Eiſe ſcharrenden Manne ſtand. „Was thun Sie hier, mein Herr?“ rief er n an Der Geheimrath horte mit ſeiner wahnwitzi⸗ en Beſchäftigung auf und blickte zu dem Sprecher imüber. Sein dünnes, graues Haar flatterte dabei im Winde und geſpenſtiſch funkelten die ſtahlgrauen 0 Augen. „Ich ſuche Sebaſtian Bach,“ flüſterte er keu⸗ chend, „er liegt hier drunten — und will ſein Lied haben, welches die Elenden für unecht erklären. Aber ich gebe es nicht heraus und wenn ſie mich tödten wollen.“ „Na, ſo weit wird es wohl nicht kommen,“ begann der Nachtwächter abermals, „doch ich muß Sie von hier entfernen, denn Sie lönnten zu Scha⸗ den kommen.“ „Aber ich thue es nicht,“ brauſte Norden auf und wollte ſich in wildem Zorne auf den Mann ſtülzen; doch deſſen riefiger Hund erhob ſich knurrend und packte den Tobenden am Arm. „Zu Hülfe,“ ſchrie dieſer gellend, „ſie wollen aber ich ſterbe mit der Handſchrift!“ den lebloſen Kö per bis zur nächſten Wache. rath von Norden,“ rief dort der Poliz ikomauſſor. „Wie kam er bei Nacht u. Dunkel 0 mf ch unkelheit auf den Fluß? 1 Geheimrath nach ſeiner Woh⸗ Heut gedreht u n et verlange, nach Einer Ohnmacht nahe ſank Luiſe auf einen Stuhl bei dieſer furchtbaren Meld ung. Voll toͤdtlich⸗ ſter Angſt hatte ſie vernommen, daß ihr Vater 1 mich ermorden — Luiſe hat Mörder gedungen, um den Vater zu tödten! Fluch über ſi⸗, wehe mir — Ein kurzer Kampf entſtand, dann brach der Unſelige bewußtlos zuſammen und mühſam ſchleppte der Nachtwächter mit einem herbeigerufenen Kollegen „Um Gotteswilen, das iſt ja der alte Geheim- ſchnell einen Arzt holen und dann den VVVVVVVVVVVTXVV*71—— ban: 5 Nacht nicht zheimgekehrt ſei. Auch lag Leopold ruh rk in wirren Fieberphantaſten. Was ſollte ſie dehnen, n ö „Fahre nicht, mein Herz,“ rleth Juang ml ehe f hig, „ſende den Diener, aber begieb Dich nich. n ed f eine zum mindeſten unſichre Situation; D n er berg nicht, wo Dein Vater ſich b findet. Wehe e ee man ihn nicht ſogleich hergebrachtg“ Nude ö „O nein, Juana, ſch muß zu ihm, er da ede meiner und würde es mir nie vergeben, wenn ig ang r nicht käme. Laß mich fahten, es wird mich auc be Win hat tuhigen, und bleibe Du bei Leopold.“ 11 „O mein Gott, wenn er inzwiſchen ewa 8 ſollte!“ ate 5 „Ich kehre bald zurück, aber ich darf den amm e Vater nicht warten laſſen!“ eee 9 „Ach, Luiſe, 11% ſe bange, ich weß e weshalb! Bleibe hier, fahre nicht, ich deſchwöe es kann Dein Unglück ſein!“ — 5 „Nein, nein, ich muß fort. Ich ſterbe bot Au Sab um den Vater. L bewohl, ſorge Dich nicht, ich kan e ſehr bald zurück!“ n ö Eine ſeltſame Angſt überfiel Madame d n tan Mare, als ihre Freundin den Mantel umbing, 15 Aan war ihr, als müff⸗ ſie Luiſen zurlückhalten, als wohne n eine innere St mme laut und eindringlich. Dat 100 wa des wars zu ſpatl Luiſe hatte, die Handschuhe hin d den, ſich nochmals über den Bruder gebeugt Nede ö ſeine Stirn geküßt. „Pflege ihn, liebe Juana,“ flüſterle ſie ang N Und dann fiel die Toi binter ihr au; dung 8 er preßte die Hand aufs Herz und lauſchte atheme, 8 Itzt ward unten der Wagenſchlag zugeklappl, 1 anare inalte die Peitche und raſſelten die beer N war ja Torheit, ſich ſo ſehr zu ſorgen, Luft muß des Vaters Rufe folgen und mußte bold wiederkommek, a Fortſetzung folgt.