auf Tapet gebrachte Wührungsftag: betonte Herr b. Caprivi, dieſelde lönne nur gemeinſam mit Eng⸗ land gelöſt werden. Den Vorſchlog Kardorff's die neuen Verträge vorläufig nur auf 5 Jahre zu ge⸗ nehmigen, wies der Kanzler mit Beſtimmtheit zurück. Verſch iedenes. * Ladenburg. 14, Dez. Kauft am Platze! Weihnachten nahtſ heran und mit ihr die Zeit, in welcher die Kaufluſt ſich steigert. Selbſt der ärmſte Familienvater ſucht mit einigen paſſend ge⸗ wählten Gaben ſeine Angehörigenzu erfreuen. Vielfach glaubt man, ſeine Bedürfniſſe in dieſer Hinſicht nur auswärts an größeren Plätzen befriedigen zu können, man denkt dabei nicht daran, daß auch der Geſchäftsmann an kleinem Platze ſich genau um die Wünſche des kaufluſtigen Publikums kümmert und durch die erleichterten Verkehrsverhältniſſe in der Lage iſt, jenen jederzeit raſch zu entſprechen. Ver⸗ ſchiedene in der Natur der Sache ſelbſt liegende Gründe ſprechen nur deutlich für die Mahnung Kauft am Platze! Möge dieſe Bitte allgemeine Berückfichtigung finden. — Karlsruhe, 12. Dez. Eine hochwich lige Beſtimmung bat das Großh. Miniſterlum er⸗ laſſen. Doſſelbe bat nämlich auf Antrag des Ober⸗ ſchulraths folgendes genehmigt! Auf Antrag der Gemeinde kann die Oberſchulbehörde geſtatten, daß entweder für alle zum Beſuche der Fortbildungs⸗ ſchule verpflichteten Mädchen, oder nur für diejenigen, welche durch ihre Eltern oder deren Stellvertreter zur Theilnahme beſtimmt werden, der Fortbildungsunter⸗ richt in Geſtalt einer Unterweiſung in Haushaltungs⸗ unde mit Uebungen im Kochen ertheilt werde. Der Unterricht in einer ols Haushaltungsſchule eingerichte⸗ ten Fortbildungsſchule ſoll neben der praktiſchen An⸗ eitung zu einer den allgemeinen örtlichen Verhält⸗ iſſen entſprechenden Fertigkeit in der Zub reitung er Koſt für einn einfachen Haushalt umfaſſen: Unterweiſung und Uebungen in allen mit der Führ⸗ ng eines Haushaltes zufammenhängenden ſchrift⸗ ichen Arbeiten, Aufzeichnungen und Berechnungen; erner Belehrung über Wohn- Schlafräume, über Heizung und Beleuchtung, über Wäſche und Kleid · ung, über Nährwerth, Auswahl und Aufbewahrung er Lebensmittel, über Krankenpfl⸗ge und Aehnliches. Die am Unterrichte theilnehmenden Mädchen, deren Zahl für eine Klaſſe 36 nicht überſteigen ſoll, werden ür die Uebungen im Kochen in Gruppen von höͤchſtens e 6 Schülerinen getheilt. Soweit der hauswirth⸗ chaftliche Unterricht und die Anleitung bei den prak⸗ ä — ——ü—U—ñ—é ———L—Ub! . — Die Zeilen an Luiſe wollten nicht ſo raſch fertig werden. Drei Bogen riſſen des Hauptmanns eis⸗ alte Finger durch, ehe er mit dem zufrieden war, was nun auf dem Papier ſtand; er hatte geſchrieben aus übervollem Herzen, ohne Rückficht auf andere mogliche Mitleſer: i „Meine geliebte Luiſe! Unter unſäglichem Weh und Herzeleid ſende ich Dir hiermit einen Abſchiedsgruß! Ja, wer hätte bor vierundzwanzig Stunden gedacht, daß Alles ſo rlaoſch und grauſam vorüber gehen werdell Du bringſt durch die Verlobung mit Baron Linden Deinem Vater ein furchtbar ſchweres Opfer, welches er Dir niemals vergelten kann. Du biſt ein Engel, meine Luise, zum letzten Male darf ich Dich ſo nennen und Dir ſagen, daß meine Liebe Dir bleiben wird in alle Ewigkeit. Mein Gebet zum Himmel iſt Dein Glück! Mögeſt Du nie das treue Herz deſſen vermiſſen, der Dich nach namenloſen Kämpfen erſt frei giebt. wozu die bittre, blutende Wunde aufreißen, die ſo wie ſo nie ganz heilen wird. Daß Dein Vater das Opfer des eignen Kindes annimmt, iſt ſchwer be⸗ greiflich, doch der Menſchen Herz iſt eben unergründ⸗ einmal in Gedanken Deine Hände lüſſen. Friedrich von Lenthold.“ 1 durchzuleſen, nahm der Hauptmann den Bogen, falteteteund coupertierte ihn. Dieſer Brief ſollte erſt mit der Poſt ankommen, wenn er fort war, wenn Luiſe früh aus dem Oberſten, um einen vierzehntägigen Urlaub anzu⸗ treten, den er unter dem Vorwand dringendſter lichen Uebungen nicht durch Lehrkräfte der Volk⸗ ſchule — insbeſondere O'hrecinnen, einſchließlich der Arbeitslehrerinnen — beſorgt werden kann, werden für denſelben entsprechend vorgebildete Lehrerinnen durch die örtliche Auffichtsbehörte beſtellt. Anträge auf Genehmigung zur Einrichtung von Haushalts- ſchulen find von der Gemeindebehörte durch Ver⸗ mittelung des Bezirksamtes und des Kreisſchulraths an die Oberſchulbehörde zu richten. Baden, 13. Dez. Dieſer Tage ſtieß man beim Umbau des Hotels zum „Darmſtädter Hof“ auf eine mit Waſſer angefüllte Höhle. Nachdem das Waſſer ausgepumpi war, fand man, daß die Höhle etwa 10 Meter tief unter dem Rathaushof in den Berg hinein geht. Dem Ausſehen nach, iſt die Hohle von natürlicher Anlage und iſt ſpäter durch Menſchen erweitert worden. Die Höhe derſelben beträgt zwiſchen 3 und 10 Meter, die Breite zwiſchen 8 und 5 Meter. Das vorhandene Waſſer dürfte nach den angeſtellten Unterſuchungen keinen direkten Zuſam⸗ menbang mit den warmen Quellen haben, obſchon dasſelbe bedeutende Mengen von Kalk und Kochſalz enthält. An Funden wurden bis jetzt nur Thier⸗ knochen und Thonſcherben, welch' letztere wahrſchein⸗ lich römiſchen Urſprungs find, zu Tage gefördert. Nach Wegräͤumung des Schuttes find vielleicht noch weitree Funde zu machen. Unſchuldig verurtheilt. Aus Stuttgart wird unterm 10. Dezember, wie folgt, geſchrieben: In Oberndorf und Tübingen macht ein Fall von Ver⸗ urtheilung eines Unſchuldigen viel von ſich reden. Die Strafkammer zu Rotweil hat vor Jahresfriſt einen jungen Backergeſellen Namens Endres zu vier Jahren Zuchthaus verurtheilt, weil ſte ihn für über⸗ führt erachtete, einen türkiſchen Oberſten Muſtapha Bey, der in dem Haus eines Bäckers in Oberndorf mehrerre Zimmer gemiethet hatte, aus dem Koffer Anklage gegen den Erſig nannten erſercht ſich ay 3 Mordthaten und 2 Unfittlichkeitsverbrechen. Roſaz Schneider wird der Mitſchuld an den 3 Mord beſchuldigt. Die Verhandlung vor dem Schwurgericht wird im kommenden Monat ſtattfinden und fü Tage in Anſpruch nehmen, da nicht weniger glg 120 Zeugen zur Vernehmung gelangen müfſeg, Unter den Beweismitteln, welche den Geſchworenen vorgeführt werden müſſen, befinden ſich Skeſel und Leichenteile der Ermordeten, Zöpfe Gebiſſe z, ferner die vielen Koffer, die teils in der Wohnung Schneides ſelbſt gefunden, teils an den Skelleg, wo er ſte gekauft hatte, ermittelt wurden. — In einem ungariſchen Dorfe kehrte Neeſeg Tage der Sohn eines Bauern nach 16jäheiger Ab weſenheit aus Amerika heim. Der Mann, 32 Jahre alt, verlangte, ungekannt von den Eltern, Nacht⸗ uatier genommen, zeigte eine Baarſchaft von 7800 ulden, Dies erweckte die Habſucht der Bäuerin un ſie ſchnitt dem Fremden im Schlafe den Halz durch Als der Bauer heimkehrze, erkannte er den eigenen Sohn und als die Mörderin dies erfuhr, ſtürzte f tot zuſammen. — In Burgſteinfufrt (Böhmen) fand an Dienstag abend ein Aufſehen erregender Mord ſtatt, Auf den mit ſeiner Famillie beim Abendeſſen ſitzen⸗ den Bürgermeiſter, Lederhändler J. Gerthner wurd durchs Fenſter ein Schuß aus] einem mit gehack⸗ ten Bleſ geladenen Gewehr abgegeben, der demſelben Kinn, Hals und Bruſt total zerriß und ihn ſofor tötete. Von dem Mörder hat man bis jetzt noch keine Spur. — Genua, 12. Dez. Heute Vormittag er plodiete im hiefigen Hafen der Dampfkeſſel de Dampfers „Calabria“ der Rubattino⸗Geſellſchaft Von 28 Mannſchaften wurden drei Mann, von Paſſagiere wurden 2 gerettet, die übrigen ertranken ine größere Geldſumme geſtohlen zu haben. Als Grund für die ſchwere der Strafe wurde vom Ge⸗ richt „die Dreiſtigkeit des hartnäckigen Leugnens des ———— —— — O, meine liebe Luiſe! Aber ſtill davon, licht Lebewohl, mein heißgeliebter Liebling, laß mich odtenbleich, ohne das Geſchriebene nochmals Schlafe erwachte. Haſtig eilte Leuthold zu ſeinem Angeklagten“ beſonders hervorgehoben. Nunmehr hat ſich in Folge der Feſtnahme eines Diebes bei einer anderen Diebſtahlsgeſchichte herausgeſtellt, daß der Feſtgenommene auch den obenerwähnten Diebſtahl begangen hat und der Endres gänzlich unſchuldig an demſelben iſt. Endres hat viele Monate im Zucht⸗ haus geſeſſen und iſt jetzt „vorläufig“ entlaſſen. — Wien, 12. Dez. Die Unterſuchung gegen den Dienſtbotenmd der Franz Schneider und deſſen Gattin Roſalia (Wien) iſt jeſt abgeſchloſſen. Die — Familienverhüältniffe forderte. „Reiſen Sie, Herr Hauptmann,“ ſagte der Oberſt gutmüthig, „und kommen Sie recht erfriſcht wieder denn Sie ſehen ganz entſetzlich angegriſſen aus. Haben Sie Unanehmlichkeiten gehabt? „Allerdings“ Herr Oberſt, es wird mir gut thun einmal vollſtändig aus dieſen Verhältniſſen zu kommen.“ „Ja, ja, mein Freund. Auf Roſen iſt eben kein Menſch gebettet und wenn man aus den zwanziger Jahren heraus iſt, ſieht man, welche eine ſchwere Aufgabe das Leben iſt.“ Als Leutholt ſich von dem Oberſt verabſchiedet und in ſeinem Mantel gehüllt durch den eiskalten Schneeſturm dahinſchritt, mußte er immer wieder an den Ausſpruch ſeines Vorgeſetzten denken. Anf der Straße war (s leer, er traf faſt keinen Menſchen und, als er in der Näße des Norden'ſchen Hauſes anlangtte, kämpfte er nur kurz mit fich ſelbſt, dann eilte er demſelben zu. Noch einmal wollte er vorübergehen; vielleicht, daß er die Geliebte ſtehen ſah an den ihm ſo wohlbekannten Fenſter! Neinz niemand ließ ſich blicken, nur aus dem letzteren drang ſchwacher Lampenſchein auf die Straße. Sie war alſo zu Hauſe und Allein! Hatte der Geheimrat wohl ſchon die Verlobung mit Linden veröffentlicht und floſſen nun vielleicht heiße Thränen auf deſſen ſchimmernden Ring? Halb unwillkürlich blieb Leuthold an einer Säule lehnen, die brennenden Augen hafteten dort an matt erleuchteten Scheiben, die bleichen Lippen murmelten Liebesworte — und das ſtarke Mannesherz rang vergebens nach Faſſung. „Lebe wohl, meine theure Luiſe! ohne Dich wird mein Leben öde und troſtlos ſein — und 2 Der Dampfer iſt aeſunken. Seidenſtoſſe (cwarze, weiße u. farbige) v. 95 Pf. bis 18.65 p. Met. — glatt, geſtreift u. gemuſter (ea. 380 berſch. Qual. u. 2500 berſch. Farden) — verſendet roben⸗ u. ſtückweiſe porto- u. zollfrei da Fabrik⸗Depot G. Henneberg (R. u. K. Hoflief. Zürich. Muſter umgehend. Doppeltes Briefporlt nach der Schweiz. Seidene Fahnen⸗ und Steppdeckenſtoſſe, 120 Ctm. breit. P wenn uns das Schickſal nach dieſer Prüfung nich vereint — dann helfe mir Gott, daß ich nicht Waffe greife. In derselben Nacht reiſte Haupte von Leutholl ab. Sehr ernſt waren ſeine Züge, als er auf den Bahnhof ein Billet nach ) löſte, wo ſein! Mutter lebte. Gedankenvoll lehnte Hauptmann von Leutholl im Coupe und wirbelnde Gedanken kreiſten hinteſ ſeiner hohen Stirn. Der Sturm hatte nachgelaſſen, es war bitten kalt geworden, aber der ernſte Mann empfand es kaum, der Rückſchlag von ſtolzen Glück zum tiefſten Elend hatte ihn abgeſtumpft gegen äußer Einflüſſe. Stunde um Stunde verrann, der Morgeh dämmerte grau herauf und der Cucieczug hielt. * Station H. . !“ rief der Schaffner. Nur ein einziger Paſſagier ſtieg aus, er wa Hauptmann von Leuthold, er übergab ſeine Sachen einem Koffenträger, nannte die Adreſſ ſeiner Muttel und trat in die Reſtauration, um eine Taſſe heißen Kaffe zu trinken, denn ihn froͤſtelte. „Nun wird ſie meinen Brief bald erhalten Gott ſchütze Dich, Luiſe! Ich bin geflohen wie ei Feigling — ach, ich konnte es doch nicht e tragen, fte zu verlieren, nachdem ich ſie kaum gewonnen „Die Straßen der kleinen Provinzialſtad waren noch ziemlich leer, als Leuthold duech die ſelben dahinwanderte, dem von ſeiner Mukter be wohnten Hauſe zu, Stufe um Stufe ſiieg er. di wohlbekannte Treppe hinan, oben blieb er, eine Moment aufathmend, ſtehen, dann zog er di 7 Klingel zweimal ſcharf hintereinander wie er einf als Knabe ſeine Gewohnheit geweſen. F. f. Stoße g Stat! Geſt. K Stoff zl Geſtrickt Sroßalt 6 3 — Be N. ehen nuch dot in die d ls unt u mache glichen 5. N. d fils ſie faden le Laden f Nr. 9 1 uit Pit don Da 6 Hella en den dan 8 Lader N Die e dotgener Zizlung Pfetdebe an acht zu Jede Wit die ie rage mi Andie der Ver, liche An richtet n Elwa der Ae Auflegur Laden N heſiebte