deutſchen Volkes kann man eine Bürgſchaft dafür rblicken, daß die Handelsverträge in der That ſo, wie ſie vorgelegt worden find, den Bedürfniſſen der deutſchen Volkswirtſchaft entſprechen und geeignet find, dem deutſchen Volke zum Heil zu gereichen. Volitiſches. Wien, 10. Dezbr. Heute Mittag find im Auswärtigen Amte die Handelsverträge Deutſch⸗ ands und Oeſterreich⸗Ungarns mit det Schweiz unterzeichnet worden. Paris, 9. Dezember. Der Abſchluß der Handelsverträge zwiſchen den Zentralſtaaten machte n den bieſigen politiſchen und Handelskreiſen den jefſten Eindruck. Verſchiedene Blätter klagen die Schutzzöllner an, weil dieſelben Frankreich in eine chwierige und gefährliche Lage gebracht hätten. Verſchiedenes. — Offenburg, 9. Dezbr. Geſtern früh wurde auf der Bahnſtrecke unterhalb der Kinzigbrücke je Leiche einer im Alter zwiſchen 40 und 50 Jahre ſtehenden Frau aufgefunden. Allem Anſchein nach cheint hier ein Selbſtmord vorzuliegen. Die Frau at ſich jedenfolls auf die Schienen gelegt und iſt odann von dem Güterzug etwa 400 Meter weit eſchleift worden. Die Kleider waren ihr zum Theil om Leib geriſſen und lagen zerſtreut auf dem Bahngeleiſe herum. Der Körper der Frau war ſchreck⸗ ich verſtümmelt. Dieſelbe war bekleidet mit einem Paar alten Lederſchuben, grauwollenen Strümpfen, inem grünwollenen Unterrock mit ſchwarzen Streifen, iner roth gewürfelten Unterjacke und einer baum⸗ wollenen Oberjacke von grüner Farbe mit ſchwarzen Streifen und mit einem mit dem Buchſtaben M. roth ezeichneten Hemden aus Baumwollſtoff. — Obrigheim, 9. Dez. Ein hieſiger Bür⸗ er erlitt einen großen Schaden. Er hatte in einem dgetheilten mit Brettern verſchlagenen Stall Tabak fitzen. Unglücklicher Weiſe gelaugten zwei Kühe des Mannes in dieſen Raum und fraßen von dem Sie erkrankten ſo heftig, daß ſie geſchlachtet Beide Kühe waren trächtig; die eine mit einem Kalb, die andere mit zwei Kälbern. Das Fleiſch wurde ungenießbar erklärt und mußte — Aus Baden, 7. Dez. In Kehl brannte perfichert waren — Die Unterbilanz der verkrachten e in Waldkirch beläuft ſich auf 530 000 Mark. Die Bücher zeigen ſich als gefälſcht, der Buchhalter iſt flüchtig. 5 0 dt, 8. Dez. Bei heftigem Südweſiſturm brach geſtern Nacht um 10 Uhr Feuer aus, welches bald große Ausdehnung annahm und furchtbare Verwüſtungen anrichtete. Der Sturm war für die Löſcharbeit höͤchſt ungünſtig und trotz aller Bemühungen griff das Feuer immer welter um ſich. Die Feuerwehren der Nachbarſchaft griffen mit ein, auch die Straßburger wurde telegraphiſch te. quiriert. Abgebrannt find 80 Häuſer, obdachlos 87 Familien mit 232 Angehöeigen. Gerettet konnte nur wenig werden, auch iſt viel Vieh in den Flam⸗ men umkommen. — Köln, 10. Dez. Die K. V. Z. meldet aus Jülich: Ein 22jähriges Mädchen aus Fetz wurde ermordet gefunden, wahrſcheinlich liegt ein Luſtmord vor. Der Thäter iſt unbekannt. — Waldenburg (Schleſten) 10. Dezember, Eine furchtbare Exploflon ſchlagender Wetter fand auf der Friedenboffnungsgrube ſtatt. Neun Todte find bereits zu Tage gebracht. Die Zahl der Ver⸗ unglückten dürfte ſich leider auf 30 belaufen. Bremen, 9. Dez. In der Tonhalle dem größten bieſigen Vergnügungslokal, brach heute um 1 Uhr Feuer aus, welches dieſelbe gänzlich in Aſche legte. Innerhalb einer Stunde war das Ge⸗ bäude vollſtändig zerſtört. Dasſelbe war zu 250 000 Mark verfichert, zur Hälfte bei der Basler Verſicher⸗ ungsgeſellſchaft, /4 bei „Sun“ in London, 1 bei „Northern Aſſurance Company“ in London. Men⸗ ſchen ſind, ſoweit bekannt, nicht umgekommen. — Leipzig, 9. Dez. Beim Reichsgerichts Neubau brach ein Gerüſt zuſammen. Zehn Ar⸗ beiter ſtürzten hinab, zwei wurden ſchwer, fünf leicht verletzt. — Zürich, 9. Dez. Der Bankier Emil Walter hat ſeine Zahlungen eingeſtellt, was in hie⸗ ſigen Kreiſen großes Aufſehen erregt. Die Paſſ va deutende Summen auf eine Reiſe mitgenommen haben, die er nach Italien angetreten hat. — Gent, 9. Dezbr. Verhaas, der Verwalter der Didzeſankaſſe iſt flüchtig; an der Kirchenkaſſe fehlen 2 Millionen. täubt und ener ganzen Baarſchaft ben 40,000 ſollen mehrere Millionen betragen! Walter ſoll be⸗ Rubel beraubt. Was, dieſer kleine Kaſten ſoll 3 Mark koſſeg in dem Bazar gegenüber bekomme ich für denſelhen Betrag einen viel größeren Steinbaukaſten! Dez glaube ich ſchon, erwiederte der Verkäufer, das zin Nachahmungen, bei mir dagegen bekommen Sie gur echte Anker ⸗Steinbaukaſten; nehmen Sie dieſen Kaſten nur ruhig mit, wenn er auch kleiner f Sie werden trotzdem viel mehr Freude damit le reiten, als mit den größeren Nachahmungen. Der Käufer nahm den Kaſten, ſchien aber doch nicht rah befriedigt zu ſein. An dieſes Vorkommnis wurde ich erinnert, agg ich bei meinem diesjährigen erſten Meſhnachtsrund⸗ Eil oh. uin 0 gang vorwiegend nach Anker ⸗Steinbaukaßzen fragen um hö hötte. Ich ſuchte deshalb den mir zufällig bekannlen eee vorjährigen Käufer auf und fragte ihn, wie er mit dem kleinen Kaſten zufrieden geweſen ſel. „O, gehe ati gut, man fieht es dem Dinge nicht an, welche Fal von Unterhaltung darin ſteckt, ich kaufe dieſe Weih⸗ 1 Con nachten einen Ergänzungskoſten! So oft ich . 0 Stück, t. meinem Jungen zuſammen baue, freue ich mich dar, 1205 Nuchnaht über, daß ich mich ſeiner Zeit nicht durch die Gu, zu der Nachahmung verleiten ließ, dieſe zu kaufen, denn ni Jiſcet ich habe bei einem Bekannten einen ſolchen Raſten u mill geſehen, das iſt gar nichts gegen meinen.“ Pigige g an Tage ſpäter hatte ich Gel⸗genheit, ein gleich günzigeg 1 l- In Urteil über die Anker⸗Steinbaukaſten zu hören, ian en dl. Hof und Kinder find ganz enzückt von den Prachtbauten Sohn und erfreut über die Einrichtung, vermitteln Er nutte f gänzungkaſten den Stein⸗ und Blüchervorrat jedes hint an] Jahr vergrößern zu können. Ich glaube deshald z Allien allen Eltern dieſen gedieg nen Geſchenk⸗Arlilel in 10 Perf erſter Linie mit dem Bewerken empfehlen zu sollen, e ide 1. daß die Richterſche Anker⸗Steinbaukaſten ⸗ Fabrik in al de ur Rudolſtadt auf Wunſch gern jedermann eine Preſs⸗ u Hut liſte zuſendet. „a vit -e db CCC . — 90 Aihntn.— d N d Wen Seiden-Damaſte an, wee u. farbige v. Mk. 2 35 bis Mk. 12.40 p. Met. (es, 35 Qual.) — verſendet roben⸗ und ſflückweiſe, Porto und zollfrei das Fabril⸗Depot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muſter umgehen Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. u ch Tun werde ie Fabrik von Azone und Bruſt nieder, dabei ver⸗ — Wilna, 8. Dezbr. Auf der Bahnſtr⸗cke ad 89 rannten auch Möbel im Werte von 6000 Mark, Libau⸗Romny, unweit Wilna, wurde ein Kaufmann „ 1m Jane welche fertig zur Ablieferung bereit ſtanden und nicht von ſeiner Reiſegeſellſchaft durch Schlafmittel be⸗ u hiſnfch 2 25 f ic, Ert Menſchenglück und Menſchenhoffnung vernichten; fiel ihm daraus entgegen. Leuthold ſelbſt hatte nur] zehntauſend Mark überſandte, mit der Bedingung Nena . wen ge Zeilen hinzugefügt, welche folgendermaßen] ſeine Werbung um Luiſe aufzugeben. f „In der Herr Hauptmann zu Haufe?“ frug] lauteten: In wildem Zorne ſchlruderte Leopold das Bill 1330 r den Burſchen in Leutholds Wohnung. Wundere Dich nicht, mein lieber Leopold von ſich. „Der Schurke,“ rief er blizenden Auges, Weihna „Nein, Herr Aſſeſſor; der Herr Hauptmann wenn ich heute abreiſe, zu einer Zeit, wo] „ſobald ich ihn ſehe erhält er einen Faufſſchlag u an find ſehr bleich und verſtört zum Herrn Oberſt mein Lebensglück auf dem Spiele ſteht. Frage Geſicht. Alſo er wagt es, ohne die ehemalige Ge⸗ 5 gegangen und befahlen mir, alles zurecht zu machen, auch mich nicht, was vorgefallen, vielleicht JT liebte aufzugeben, mit meiner Schweſter ein umed⸗ Staub- daß er noch heute Nacht reiſen könne 1 ſagt Dir — Deine Schweſter alles Näherel] liches Spiel zu treiben. Aber zum Glück bin ich, ene „Und wohin denn, Menſch? Es iſt ja gar Genug — es iſt aus und auf immer vorbei] ihr Bruder, noch da, um ſie zu rächen, zu beschützen ſcöre 10 nicht möglich, daß er „fortwilf jetzt — wo Alles mit all den ſchönen Zukunftsbildern, die mir ]und weh ihm, wenn er den Vater dennoch beſtiumt, 1 a 15 auf dem Spiele ſteht. i ſeit dem Anblick vorſchwebten, als ich zum] ſeine Werbung zu begünſtigen ?““, ꝑ ſchußker Ich weiß es nicht. Erſt kam ein Brief und erſten Male Luiſens liebe Hand ans Herz we md n dem muß wohl all das Schlimme geſtanden drücken durfte. Grüße ſie nochmals viele * i 4öͤ ĩ Sil haben, denn der Herr Hauptmann waren ganz auf⸗ tauſend Male und ſage ihr, daß meine Liebe 5 Nuts Cit geregt vor Schmerz.“ auf ewig ihr bleiben wird. Ich bin gefaßt inn 68 mochte in den erſten Nachmitlagſtu nden fein, denen „Und wann wird er wohl zurückkommen e?“ meinem Unglück, denn ich weiß, wie ihr Herz Hauptmann von Leuthold kam ſoeben vom Mittags⸗ len, Ich weiß les nicht, Soll ich ſagen, daß der Herr mir ganz allein gehört, Lebewohl, ließ das eſſen, als der Burſche ihm einen vom Briefträger bang Aſſeſſor hier waren? i beifolgende Blatt, welches des Barons Diener abgegebenen Brief brachte, ſowie noch einen, de 0 Jawohl und kommen Sie daun gleich zu mir, dem Meinigen für ein Goldſttäck verkaufte,] ſchon geöffnet war. bring um Beſcheid z bringen, wann ich ihren Herrn noch Du wirſt's wiſſen, was Du thun mußt und „Herr Hauptmann hatten befohlen, dem Diener 1 ſprechen kann. bedaure ich nur, nicht ſtatt Deiner ihn vor [des Herrn Baron von Linden jeden Brief ſeines 0 „Was kann das fein 2, murmelte Leopold die Mündung der Piſtole fordern zu können.] Herin mit einem Goldſtüäck abzukaufen, Hier ist noch ite außer ſich, als er heimwärts ging, „es wird Alles Ob ſich noch Alles einſt beſſer geſtaltet? Wer ein ſolcher Brief.“ fei verwickelter um mich her und ich finde beinah keinen kann es wiſſen ? „Gut,“ nickte Leuthold befriedigt und nahm Ausweg aus dieſem Irrgarten. Nun das weiß ich: Dein treuer Friedrich. beide Schreiben, „Du haft Deine Sache gut ge. —— ſollte jener Schurke Linden ſich zwiſchen Friedrichs Beinah verſtändnislos ließ der Aſſeſſor den] macht und ich bin⸗ ſehr zufrieden mit Dit.“ und Luiſens Glück schieben, wie zwiſchen mich und Brief finken. Leuthold reiſte ab, er ſchrieb, es ſei Als die Thür ſich hinter dem treuen Menſchen 9 II e 3 55 1 59 5 und, bei Gott, 11 5 vorlber und Leopold ſelbſt ahnte es noch geſchloſſen, nahm Leuthold zuerſt den on ſich adreſ⸗ . 19 en. nichts von einer neuen verhängnißvolle Brie 2 elnd die Hand⸗ Aba Stunde um Stunde verrann. Ruhelos, wie] der Dinge. Was war e Sade 15 Buße and pere ee 9 1— drüben ſein Vater, ſchritt er im Zimmer umher, ſein Vater Luiſen gezwungen, zu entſagen? Aber Langſam öffnete er den eleganten Bogen und Leutholds Botſchaft erwartend. nein, das war kaum moglich! Richtig, da lag ja] blickte, denſelben wendend nach der Unterſchrift, doch We Endlich, es mocht? wohl zehn Uhr ſein, da noch ner von Lindens Diener gekaufte Brief, J da ſprang er entſetzt empor und ſtarrte, todes bleich, brachte der Diener dem Aſſeſſor jenen ſchon längſt! vielleicht gab derſelbe Auskunft! keines Lautes fähig, die Unterſcheift an: „Luiſe von bn abgegebenen Brief, der ganz vergeſſen worden war. Aber was war das? Es war jenes Billet J Norden.“ 5 „ e 5 Ungeſtüm erbrach ihn Leopold, ein anderer Brief von Madame de la Mare, worin fie dem Baron (Fortsetzung folgt.)