— anlta“ ite v 4 25 df lr Ei 145 I Halbig b 2 940 9 14 eue hol härim; 811d 4 90 A. Satin incte 5 d. 4 5 70 — — Pint l — fc 9 2 lallerlichen Fomilie aus ihrem bevorzugten Sommer⸗ brſcheint jeben Dienstag und Freitag Ab preis viecteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Un blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Algemeiner Arzeiger end. terhaltungs⸗ N Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus-⸗Zeile 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. 5 2 . 3 . 3 1 e oder deren Naum Far die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg, Druck 9 8 . 5 8 1 0 Nr. 91. Samskag den 14. November 1891 5 . 45 des Verſöhnungsprinzips vorſtellte: „Das freut mich — Auf dem Gebete der hohen Politik haben Die Ueberſiedelung der heim, dem Neuen Palais bei Potsdam, nach dem Berliner Reſidenzſchloſſe ſoll erſt im Januar erfolgen. sſcheint, daß ſich im königlichen Schloſſe zu Herlin größere bauliche Veränderungen notwendig gemacht haben, durch welche dieſer ſo ſpäte Zeit⸗ Funkt der Ueberſiedelung des ka ſerlichen Haushalts nach Berlin bedingt wird. Betlin, 11. Nov. Der Reichsanzeiger meldet: Dem Bundesrate gingen Geſetzentwürfe zu über Feſt⸗ Felung des Reichshaushaltsetats für 1892/93 über Fefiſtellung eines zweiten Nachlrags zum Reichs⸗ Feushaltsetat für 1891/92 und über Aufnahme Aer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Michsheeres, der Marine und der Eiſenbahnen. Ferner wurde dem Bundesrate die Usberſicht der Neichsausgaben und Einnahmen für 1890/91 vor⸗ gelegt. Darnach belief ſich die Solleinnahme des ördentlichen Etats auf 1,105, 462,991.67, des außerordentlichen auf 527,04 6,295.38, die Soll⸗ gusgabe des ordentlichen Etats auf 1.090,3 14,790.24, des gußerordentlichen auf 527,046, 295.38, alſo Ueberſchuß 15,148,20 1.43 M. Die Etatsüberſchrei⸗ kungen betrugen bei den Ausgaben 110, 463,901.71, bei den Einnahmen 7,970,117.47 M. Berlin, 11. Nov. Beim Empfange der Aerreſchiſchen Delegation durch den Kaiſer Franz Joſef wurde die Stelle über die von allen Kabineten Ibgegebenen Verſicherungen gleich friedlicher Beſtreb⸗ Ungen, ferner der Ausdruck des Wunſches, daß die gegenwärtigen Sorgen des bedrohten Friedens ihr Ende erreichen mochten, lebhaft akklamirt. Beim Cnele ſagte der Kaiſer zum Altczechen Leopold ſehr, das Verſöhnungsprinzip muß zum Durchbruche kommen; aber nie wird zum Durchbruche kommen, wofür jetzt täglich Phraſen zum Fenſter hinaus ge⸗ ſprochen werden.“ Als Pollak bemerkte, es dürfe nicht ſobald geſchehen, ſagte der Kalſer: „Es muß geſchehen, und ſo Gott will, wird's geſchehen!“ Dem Altczechen Doſtal gegenüber verurteilte der Kaiſer ſcharf das Vorgehen der Jungezechen und ſprach ſein Bedauern über die Wirrniſſe in Böhmen ſowie die Hoffnung aus, daß die Bevölkerung bald Be⸗ tuhigung finde. Mit dem Delegirten Ruß ſprach der Kaiſer über den Friedenskongreß und meinte, daß auf dieſem Wege das erwünſchte Ziel nicht er⸗ reicht werde. Zum Delegirten Demel, welcher meinte, die Thronrede enthalte hoffnungsvolle Friedensver⸗ ſicherungen, ſagte der Kaiſer, dieſelben ſeien mit größter Vorſicht aufzunehmen, dieſelben beruhten auf Erwartungen, deren Realiſterung im höͤchſten Grade wünſchenswert ſei. Gegenüber dem Deltgirten Breuner ſagte der Kaiſer, es ſei hoͤchſt betrübend, daß in Rußland Hungersnot herrſche. Beim Cercle der ungariſchen Delegation ſagte der Kaiſer zu Koloman Tisza (dem früheren Miniſter), er werde Gelegenheit finden, ſich als Förderer jener auswättigen Politik zu bethätigen, der er lange Jahre hindurch eine gute Stütze geweſen ſei. Dem Delegirten Vukotinovich (Croat) ſprach der Kaiſer ſeine Befriedigung darüber aus, daß es gelungen ſei, während der Agramer Ausſtellung die dabei vorgekommenen Aeußerungen der öffentlichen Mei⸗ nung im richtigen Fahrwaſſer zu erhalten, zumal die fremden Gäſte in Agtam ſehr lebendig geweſen ſeien. Mit anderen Delegirten führte der Kaiſer meiſt eine unpolitiſche Unterhaltung, ſo auch mit — Pollak, welchen Graf Taaffe als Repräſentanten das Geheimnis der Frau de la Mart. 13 Roman von H. b Limpurg. „O, nein, Du kannſt es nicht — es betrifft meinen armen Bruder.“ Juana zuckte leiſe zuſammen, ihr Herz pochte Färler, aber ſie beherrſchte ſich doch ſo weit, um ru⸗ hig fragen zu loͤnnen: f Was it's mit ihm? Sage mir, worüber Du Dich ſorgſt.“ Er hat geſpielt — und Schulden gemacht,“ ſogte Lulſe und ſchlug die Augen nieder. „Jugend hat keine Tugend,“ erwiderte die junge Frau und zuckte die Achſeln. „Aber das wäre eigent⸗ lich keine Sorge, denn man kann ja die Schulden Abzahlen. Dein Vater wird ſie ſchon berichtigen.“ „Er — mein Vater, kann es j tzt nicht, denn tulle ein Werthpapier von 12,000 Mark. Bitte, dem Grafen Apponyt. die letzten Tage durch die Programmrede des italie⸗ niſchen Miniſterpräſtdenten Marquis di Rudini in Mailand und durch die Londoner Banketrede des leitenden Staatsmannes Englands, Lord Salis⸗ burhs, zwei hervorragende Ereigniſſe gezeitigt. Die⸗ ſelben derdienen namentlich inſofern allgemeines Intereſſe, als in beiden Kundgebungen die Zuver⸗ ficht auf die fernere Erhaltung des europäiſchen Friedens ausgedrückt iſt, ſpeziell hat dies Lord Salisbury in beſtimmteſter Weiſe gethan. Inzwiſchen haben dieſe ſo friedenszuverſichtlichen Aeußerungen der genannten Staatsmänner eine wertvolle Er⸗ gänzung durch die in ähnlichem Sinne gehaltenen Auslaſſungen des Kaiſers Franz Joſef beim Em⸗ pfange der Delegationen gefunden und jedenfalls wird das hiermit gegebene beruhigende Bild der internationalen Lage ſeine weitere Ausmalung durch die Erklärungen erhalten, welche Graf Kalnoly am Samstag im ungarischen Delegationsausſchuſſe und am Montag im öſterreichiſchen Delegationsausſchuff abzugeben gedenkt. Verſchiedenes. — Mannheim, 10. Nov. Es wird allge⸗ mein mit Freuden begrüßt, daß die Behörden den beſchäftigungsloſen Arbeitern Gelegenheit geben, in der nunmehr angebrochenen Winterszeit ihr Brot zu verdienen. So läßt die Stadt während der Winter⸗ monate den neuanzulegenden öſtlichen Stadtteil durch einen Unternehmer ausfüllen, wozu das Material aus dem Neckar geholt werden muß; die Schienengeleiſe find bereits hierzu gelegt. Ebenſo iſt man gegen⸗ wärtig mit dem Legen der Schienengeleiſe am Rheine beſchäftigt, um das Material beiführen zu konnen, zur Anlage einer Quaimauer, wodurch weitere dequeme nimm es und begleiche im Geheimen die Sache.“ „Nimmermehr, Juana! Mein Bruder ſchöſſe fich eher eine Kugel vor den Kopf, als daß er von einer Dame, von Dir dieſe Hülfe annehmen wird.“ „O, Du ſtolzes Mädchen,“ ſchmollte Juana und es funkelte wie tauſend Irrlichter in ihren dunk⸗ len Augen. „Willſt Du denn lieber den Bruder zu⸗ grunde gehen laſſen, als mir dieſe kleine Bitte er⸗ füllen? Sieh, ich bin reich und habe eigentlich noch nie eine rechte Freude von meinem Gelde gehabt. Nimm das und begleiche die Schuld heimlich. Dein Bruder braucht ja gar nicht zu erfahren, von wem das Geld kam.“ „Nein, Juana, ich nehme das Geld nicht. Mag da kommen was immer will, aber erniedrigen will ich weder Leopold noch mich, indem ich — ein ſol⸗ ches Geſchenk annehme. Aber danken muß ich Dir, Du Treue, dennoch für dieſe Herzensgüte.“ er hat alles Vermögen verloren. O, Juaua, woher Die beiden Freundinnen ſchwiegen jetzt über fel m da Hülfe ſchaffen, denn wenn Leopold ſein gegebenes Ehrenwort nicht halten kann, ſo fücchte ſch Alles! Er iſt oft ganz verzweifelt.“ a 1 4 „Bei wem iſt er die Summe ſchuldig und wie hoch beläuft fie ſich 2“ frug die kleine Frau kühl. „Zehntauſend Mark. Banquier Olfecs lieh ihm das Geld und es iſt ſchon drei Wochen fällig.“ Ah, das iſt ja eine Bagatelle, liebſte Luiſe,“ ſigte Frau de la Mare. „Hier habe ich in der Cha ⸗ dieſes heikle Thema und ſprachen dann über die „Theatervorſtellung am heutigen Abend. Eine halbe Stunde ſpäter klingelte es an der Corcidorthür und man horte Stimmen. „Es find Herrenſtimmen,“ rief Luiſe halblaut und verlegen, aber doch voll heimlichem Jubel, „mein Bruder — und Hauptmann Leuthold werden es ſein.“ f Voll natürlicher Grazie und Herzlichkeit ging Frau de la Mare den Eintretenden entgegen und tief: „Alſo ich darf als Erſte Ihnen ſo recht von Herzen Glück wünſchen, Herr Hauptman! Es freut mich ſo unbeſchreiblich wie ich es gar nicht ſagen kann, daß meine liebe Freundin Luiſe glücklich wer⸗ den ſoll.“ „Ich danke Ihnen meine gnädigſte Frau,“ er⸗ widerte der ſchöne Off eier ernſt und küßte die ihm dagereichte Hand, „aber — unſer Glück iſt noch nicht vollſtändig; wir ſtehen vor ernſten Hinderniſ⸗ ſen, zu denen Ausdauer und Muth im Ueberwinden gehört.“ „Wenn Sie feſt zu einander ſt ehen. werden Sie ſicher alle Hinderniſſe überwinden, und nun kommen Sie, wir wollen auf däs Wohl des Braut⸗ paares trinken.“ Lachend wandte ſie ſich dann zu dem Aſſeſſor, der, in tiefes Sinnen verſunken, die anmuthige Ge⸗ ſtalt betrachtet hatte. Geben Sie mir, Luiſens Bruder, keine Hand zum Willkommen, gnädige Frau?“ frug Leopold halblaut. „O doch,“ murmelte Frau de la Mare etwas befangen, „ſehr gern. Ich freue mich herzlich, Sie bei mir zu ſehen.“ Und er nahm faſt ehrfurchtsvoll die ſchlanken Finger in die ſeinen, dann zog er ſie heftig an die Lippen und als ſie zuſammen zuckte, ſagte er ſchlicht: