Uhr zu Ende iſt, alle Bahnzüge zur Rückfahrt be⸗ quem erreicht werden können. . — Wertheim, 4. Nov. Unſer friedlicher Nachbarort Boxtbal b findet ſich in großer Aufreg⸗ ng infolge eines an dem hieſigen M'tzger und Bretzenwirt Dümig beute begangenen Raubmord's kehrte ein Fremdling bei Dümig ein, gab ſich für einen Viebhändler aus und lud ihn ein, ſich mit ihm zum Vieheinkauf in die Umgegend zu begeben, was dieſer auch that. Im Walde überfiel der Strolch den Dümig und erſchoß ihn ohne Zweifel nach heftigem Kampfe und beraubte ihn. Der Moͤrder iſt entkommen. Ueber den Mörder erfährt die „Werth. Z.“ noch, daß er unzweifelbaft der⸗ ſelbe ſt, der geſtern den Roſenwirt von Glashofen, bei dem er ſich auch als Viehhändler ausgab, um 1500 Mk. betrog, letzte Nacht in der „Kette“ hier logierte, heute früh bei Waffenhändler Weingärkner hier ſich einen zwöͤlfkalibrigen Revolver kaufte und den hieſigen Metzger Chr. Wankel einlud, mit ihm auf den Viehkauf zu gehen. Moͤge es gelingen, den Elenden moͤglichſt bald der gerechten Strafe zu⸗ führen. Der Ermordete war ein Mann von 26 Jahren, verheiratet und ſtand früher als Metzger⸗ urſche hier in Arbeit. E dDarmſtadt, 4. Nod. Am 27. Oktober Abends zwiſchen 9 und 10 Uhr wurde in der Thborhalle eines Hauſes in Darmſtadt in einem mit Packpapier umſchlagenen und mit Kordel verſchnürten Pockete die Leiche eines männlichen nur mit einem Hemd bekleideten Kindes gefunden. Die Sektion der Leiche hat erg ben, daß das gut entwickelte neu⸗ borene Kind gelebt hat und den Erſtickungstod geſtorben iſt. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß die Leiche von auswärts nach Darmſtadt verbracht orden iſt. — Aſchaffenburg, 4. Nov. Ein Raub⸗ mörder, der geſtern einen Viehhändler zwiſchen Box⸗ thal und Naßig ermordete, wurde verhaftet. — Berlin. Deutſche Antiſfklaverei⸗ Lotterie. Viele Anfragen bei dem General⸗Debiteur dieſer Lot⸗ terie betreffs Verlegung der Ziehung der erſten Klaſſe veranlaſſen denſelben, uns um die Veröffentlichung zu bitten, daß die Ziehung dieſer großen Geld⸗Lot⸗ terie, welche bei 200 000 Looſen mit 18 930 Ge⸗ winnen ausgeſtattet iſt, programmmäßig vom 24. bis 26. November ftattfindet. Es ſind bis heute ſchon über die Hälfte der Looſe abgeſetzt und, da wie bekannt kurz vor Ziehung die Beſtellungen auf im Boxtholer Walde. Im Laufe des heutigen Tages Looſe erſt gemacht werden, ſo iſt die Verlegung die⸗ ſer Lotterie durchaus ausgeſchloſſ 'n. Die Gerüchte über eine Verlegung haben Bezug auf eine Lotterie zur Erbauung ein⸗s Krankenhauſes in Deutſch⸗Oſt⸗Afrika, veranſtaltet von der evangeli⸗ ſchen Miſſonsgeſellſchaft, welche nur Werthgegenſtände, melſtens Geſchenke, ausſpielt und deren Ziehung vom 1. Okt. auf den 1. Mai 1892 verlegt iſt. — London, 2. Nov. Geſtern brach in San⸗ dringhamehouse, der Reſidenz des Prinzen von Wales, Feuer aus, wodurch ein Schaden von gegen 200 000 Mark angerichtet wurde. Viele Wertgegenſtände konnten gerettet werden. g London, 5. Nov. In der Anaconda⸗Mine ſtürzte ein Förderkorb, in welchem ſich 19 Arbeiter befanden, infolge Bruchs eines Taues in die Tiefe und wurden 17 von den noch im Schacht befind⸗ lichen Arbeitern zu einer unkenntlichen Maſſe zerg netſcht. — Zara, 4. Nov. Geſtern nachmittag ſfürzte infolge heftiger Bora eine Barke mit Wäſcherinnen um. Sechzehn Perſonen ertranken, neun Leſchen wur⸗ den gefunden. Die Bemannung der Barke iſt gerettet. — In dem „Petersburger Herold“ iſt folgen⸗ des Inſerat zu leſen: „Für die von der Mißernte betroffenen Notleidenden geſpendete getrocknete Brot⸗ reſte nimmt das Curatorium der Philanthropiſchen Geſellſchaft in Empfang. Adreſſ?: Sſadowaja 60. Telophon Nr. 1860.“ Dieſe Einſchaltung ſpricht deutlicher als lange Berichte. Es muß entſetzlich in den von der Miß'rnte betroffenen Diſtrikten aussehen, wenn man getrocknete Brotreſte ſammelt und ſie in das Innere des Landes ſchickt. — Paris, 3. Nov. Villemont in Nogent⸗ ſur⸗Marne bei Paris war geſtern der Schauplatz eines erſchütternden Vorfall⸗s, der um ſo größeres Aufſehen erregte, als die Urheberin der Schreckens⸗ that eine bekannte Perſönlichkeit der Gemeinde, die Lehrerin Marie Leboeuf, war. Dieſe, die bertits ihr dreißigſtes Lebensjahr überſchritten hatte, war ſchon ſeit längerer Zeit mit einem Beamten des Finanz⸗ miniſteriums, Valentin Deras, verlobt und die Hoch⸗ zeit des Paares ſollte demnächſt gefeiert werden. Die Mutter von Deras fand indeß, Fräulein Leboeuf, die ſich des beſten Rufes erfreute, ſei nicht reich ge⸗ nug für ihren Sohn und drang ſo lange in dieſen, bis er verſprach, ſein Verhältniß mit der Lehrerin zu löſen und ſich um die Hand eines begüterten Mädchens zu bewerben. Die Folge war, daß er ſeine Braut im⸗ mer mehr vernachläſſigt und ihr endlich einen Ab⸗ ſchiedsbrief ſandte. Marie Loboeuf traf dieſer Schlag ſehr hart, ſie war außer ſich vor Schmerz, als fe die Treuloſigkeit ibres Geliebten ſah. Lißſen Sonn tag bat ſie ihn, ſich zu einem letzten Stelldichein noch Nogent zu begeben. Deras kam wirklich und bracht ſogar auf den Wunſch der Verſchmähten die und ſchoß dem noch ſchlafenden Deras eine Kugel die Schläfe. Wenige Sekunden ſpäter war dieſer ein 4 Leiche. Die Hausmeiſterin, welche der Schuß gufge ſchreckt hatte, eilte herbei und fand Marie Leben im Nachtgewand vor dem Bette ſtehend, den Revol ver in der Hand. „Ich hab Valentin getöstet“, xie ihr das Mädchen zu, „holen Sie den Polizelkom miſſär.“ Die Hausmeiſterin eilte davon, als ſie abe mit dem Commiſſär und dem Arzte zurückkam, ha ſich auch Marie Leboeuf getodtet. Naturpoeſie. Ob Chriſt, ob Jude, Türk oder Heide, Jeder wird des Todes Beute. Doch glaubet mir, daß Jedermann Sein Leben verkürzen und verlängern kann. Ob Kaiſer, ob Könſg, Fürſt oder Baron, Das Blut bat immer gleiche Circulation; In dieſem Punkt, ob arm oder reich, Da find wir Menſchen uns alle gleich. Ob das Schickſal dem Einen auch dieſes gab, Und dem Andern nur einen Bettelſtab, Wir Menſchen wir leben, wir leben doch wie Denn zum richtigen Leben gehöret Genie. Ob reich wir an Ehren, ob arm oder reich, Nach dem Tode da find wir wiederum gleich Ob auf eigenen Füßen, ob von Andern geflüzt. 5. Nur fragt ſich's ob man der Menſchheſt genutzt s B. Trippmacher, Naturheilkundiger, Ladenburg. eee ... Seidenſtoffe (ſchwarze, weiße u. fatbige) v. 95 Pf. bis 18.65 p. Met. — glatt, geſtreift u. gemuſtert (ca. 380 verſch. Qual. u. 2500 verſch. Forden) verſendet roben⸗ u. ſtlckweiſe porto⸗ u. zollfreſ das Fabrik⸗Depot G. Henneberg (K. u. K. Hofllef.) Zürich. Muſter umgehend. Doppeltes Brieſporto nach der Schweiz. Seidene Fahnen⸗ und Steppdeckenſtoffe, 120 i 5 Ctm. breit. eee, —— — ͤ wĩyUä̃ —ñ—j ſterbeſtunde hören werde — ſo tief gruben ſie ſich in mein Herz.“ 5 Es blieb eine Weile ſtill, Luiſens Hände ver⸗ ſchlangen ſich kramp haft in dem kleinen Muff ünd Leutholt fühlte den Schlag ſein⸗s Herzens bis in den Kopf herauf; endlich blieb er ſtehen. „Fräulein von Norden, weshalb hat Ihr Herr Vater mich geſtern beleidigt? Sehen Sie mir ins Auge und antworten Sie mir „ 5 „Ich kann es nicht,“ murmelte ſte ſchmerzlich, „Herr Hauptmann, erlaſſen Sie mir! f Luiſe hat er mit Ihnen — von mir geſprochen; ſeien Sie barmherzig, galten Ihre verweinten Augen mir oder bin ich zu kühn, dies zu hoffen?“ Sie ſchwieg abermals, eine ſchimmernde Thräne ſiel wieder auf den weichen. ſchwarzen Pelz des Muffes. 5 „O, Luiſe, Ihr Vater ahnt, was in meiner Seele vorgeht, denn meine Augen waren ſehr unvor⸗ ſichtig: ſie haben verrathen was der Mund nicht ausſprechen wollte und — zürnen Sie mit darüber.“ 25 „Nein,“ ſagte ſie leiſe mit bebenden Tönen, ich — danke Ihnen dafür.“ f „Mit ſolch kühlem Dank begnügt ſich aber ein heißes Männerherz nicht. Luiſe, wir find allein, ganz allein, und ehe die Gelegenheit vorüber iſt, ſollen Sie mir nur eins ſagen —“ Da ſchlug ſie die ſchönen, blauen Augen auf und ſah ihn flehend an: „Seien Sie barmherzig, Herr Hauptmann!“ — „Warum den Titel? Wiſſen Sie denn nicht, wie ich heiße? Wollen Sie mir wirklich die erſte Bitte abſchlagen, welche ich Ihnen vortragen mochte?“ 5 9 . Ihr Herz war übervoll; er hatte recht, das Leben trennte ſie vielleicht bald für immer, und ſo wollte ſie einen glücklichen Moment genießen. „Ich werde Ihnen dieſe Bitte erfüllen, Fried⸗ rich!“ erwiderte Luiſe leiſe und der ſtattliche Offi⸗ zier küßte ihr dankbar die ſchlanke Hand. Die blen⸗ dende Winterſonne ſtrahlte auf zwei glückliche Men⸗ ſchenkinder, die aber leider nur für einen kurzen Au⸗ genblick glücklich ſein ſollten. „Willſt Du mir noch einmal den Refrain des geſtrigen Liedes ſagen. mein Lieb!“ bat Leuthold. „Nicht wahr, es galt mir, mir ganz allein?“ Sie nickte glückſelig und heiß erröthend, dann neigte ſie ſich tief zu ihm, daß ihrer beider Blicke ineinanderſanken, alles umher vergeſſend. „Dein iſt mein Herz, Dein iſt mein Herz,“ „Und ſoll es ewig, ewig bleiben!“ flüſterte ſie jubelnd und unter Wonneſchauern fan⸗ den ſich beider Lippen im erſten, heiligen Kuſſe. Wie lange ſie ſo berauſcht von Glück geſtanden, ſie hätten es beide nicht zu ſagen vermocht, endlich raffte ſich Luiſe auf und ſagte befangen: „O, Himwel, ich muß heim! Es iſt ſpät ge⸗ worden und — der Vater iſt ſo ſtreng.“ — Schweigend, voll innerſter Glückseligkeit nahm Leuthold die Hand der Geliebten und legte ſie auf ſeinen Arm. „Meine Braut, mein Lieb,“ flüſterte er innig, „nun ich Deiner Liebe fichee bin, wird mir alles Andre leicht; aber komm, wir haben noch ſo viel miteinander zu reden. Wann ſoll ich bei Deinem Vater um Dich werben?“ Sie fuhr erſchrocken zurück und ſtreckte abweh⸗ rend beide Hände aus. „Nein, nein, o, thun Sie es noch nicht, Herr Hauptmann,“ ſagte ſie im ängſtlichen Tone. — — „Noch immer nennſt Du mich mit dem Titel, Liebling? Sei barmherzig, nenne mich wie meine Mutter es thut. Iſt denn dies kleine Wörtlein, aus zwei Buchſtaben beſt⸗hend, ſogar ſchwer auszuſpre⸗ chen?“ Sie lächelte und erröthete und dann, nachdem ſie ſich vergewiſſ ert, doß kein Menſch in der Nähe ſei, flüſterte ſie an die Schulter des geliebten Man⸗ nes gelehnt: „Verzeihe mir, Friedrich, mein Glück it noch ſo neu — und ſo groß! Ich werde bald beſ⸗ ſer lernen zu thun wie Du es wünſcheſt.“ i „Mein liebes, demüthiges Mädchen!. O, wie darf ich die Hand nach ſolcher Perie ausſtricken! Aber ſage mir, Luſſe, warum darf ich noch nicht um Deine Hand werben.“ Der Glückesſtrahl in Luiſens großen, blauen Augen erloſch und traurfg 4ſchüttelte ſie dos Haupt, „Mein Vater wird Dich jetzt abweiſen, Friede rich, denn er will, daß ich — den Baron don Linden heirate.“ N „Den Elenden! Unmoͤglich kann Dich Dein Vater zwingen wollen!“ brauſte Leuthold auf, „Gemach, mein Lieber. Ich bin mündig und werde mich weigern, Linden zu heiraten!“ „Und Leopold? Was ſagt er dazuß Kann et nicht helfen? Dein Vater hält ſo viel auf ihn.“ „Leopold wird für uns thun, was er kann, aber laß uns vorſichtig zu Werke gehen, um einen volligen Bruch mit dem Vater zu vermeiden.“ „Nun gut. Ich werde morgen Vormittag zu Deinem Vater gehen und um Dich, mein Leib, werben.“ „Er wird Dich nicht annehmen, denn er hat f 143 ein zwei Al duchd ahne 1. belnkeler, all, in 8 1 un und Gti een baden am 0 11 7 b g 1 43 de De un tic berpach nt un g. Nodem bt pre feramt: J. Huben. Fring r Lin — Anitut 0 Lorgenstel Ahn, Juobſtt aun dr, Jö u n cht dut geh kun nl N l gägne La de,