b. e N 8 ien hefzn g u ſch n le dannen und dez 10 ht. uu iht unn inen ger? J fc a ß he En ———— Lädchen dab in zung n uin 40 30 U A n Jö 0 n uin, 9 Ha Inſerate. — Feſcheint Mittwoch und Samstag und koffet vierteljäbrli rate welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Abr in einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf. f ſprechende Rabattbewilligung. — Injerate nim Lokal⸗Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit ch in Schriesheim 70 Pfeunig mit iur. Auterbattungsstatt 1 Mt. kel. Poſtproviflon. det Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden für 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen ent⸗ mt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaser“ jederzeit entgegen. Heneral⸗Denzeiger für Schriesßeim und den Odenwald. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg,. Nr. 85. Samstag den 24. Oktober 8 Volitiſches. Erfurt, 21. Okt. Sozialiſten⸗Kongreß. Die Remmſſſion hat Werner und Wildberger mit allen gegen 11 Stimmen ausgeſchloſſen. Von Werner sagt das Urteil, daß er ſich immer hypothetiſch aus⸗ gedrückt habe, um den Folgen ſeiner Aeußerungen für ſeine Perſon vorzubeugen. So habe er als Redner der Oppofttion die Solidarität mit der Oppofttion verleugnet und nur für ſich ſelbſt ge⸗ ſpiochen; Auerbach ſei unwürdig, die Partei zu ver⸗ kreten; er wurde jedoch nicht ausgeſchloſſen, iſt aber relwillig ausgetreten. Lamprecht, Richard Baginsky, die nicht anweſend, ſollen widerrufen oder ausge⸗ Pleſſen werden. Der nächſte Parteitag findet in Berlin ſtatt. Als Parteivorſſand werden Singer, Geriſch, Bebel, Auer und Fiſcher wiedergewählt. Aaebknecht hielt ſodann eine zweiſtündige Rede über das Programm. Der von der Kommiſſion vorge⸗ legte Entwurf wurde debattelos eu bloo genehmigt. Singer hielt die Schlußrede, welche in einem Hoch auf die internationale Sozialdemokratie endete. Die Verſammlung ſang ſtehend die Marſeillaiſe. u et n nrithun zn 0 Mich. ſir hen K 9 Scl Are II Nabe in d 93.0 Uri II 1 hol. ürlag * 25 un, fals 5 I 357 Verſchiedenes. * Ladenburg, 20. Oktober. Die hieſfige Landw. Winterſchule beginnt ihren Unterricht am 4. Nodember d. J. Es dürfte wohl auch am Plaze ſein, in dieſem Blatte die Landwirte auf dieſe Anſtalt aufmerkſam zu machen, welche bereits ſchon eit 23 Jahren die beſten Erfolge aufzuweiſen hat. Der Unterricht der Landw. Winterſchule will nicht nur das, was in der Volksſchule im Leſen, Schreiben und Rechnen gelernt wird, ergänzen und befeſtigen, ſondern auch durch erweiterten Unterricht im Ver⸗ faändnis des Geleſenen, im Fertigen von Geſchäfts⸗ gufſätzen aller Art, im praktiſchen Rechnen, Feld⸗ 1891 meſſen und Zeichnen für das ſpätere Geſchüftsleben ſachgemäze Anleitung geben. Auf Grund anſchau⸗ licher Verſuche, unter Vorzeigung von Gegenſtänden in Wirklichkeit, in Model und in Abbildungen er⸗ halten die jungen Landwirte Winke, Belehrungen Ratſchläge, zum richtigen und lohnenden Betrieb der Landwirtſchaft. Eine praktiſche Boden⸗ und Düngerlehre ſucht die Schüler mit den Grundſäͤtzen richtiger Bodenbearbeitung und Düngerbe handlung ver⸗ traut zu machen. An ſachgemäße Belehrungen über den Bau und das Wachstum der Pflanzen reiht ſich praltiſche Unterweiſung über den Anbau, die Pfl'ge, Aufbewahrung und Verwertung der landw. Gewächſe (Getreide, Handelsgewächſe, Futter-, Wieſen⸗, Obſt⸗ und Weinbau). Der Unterricht im Bau und Leben der Tiere befaßt ſich gleichzeitig mit der richtigen und naturgemäßen Züchtung, Fütterung, Pflege und Be⸗ nutzung der Tiere, ſowie mit der Behandlung kranker Tiere. Von den zum Betriebe des landw. Gewerbes und im häuslichen Leben wichtigen und zweck⸗ mäßigſten Geräten und Maſchinen erhalten die Schüler eingehende Kenntnis. — Grundſätze, Regeln und Berechnungen über die richtige Führung des Hausweſens des landw. Betriebes, über Kauf und Verkauf, ſowie Mitteilungen über die wichtigſten bürgerlichen und rechtlichen Geſetzbeſtimmungen geben dem jungen Manne eine gute Vorbereitung auf ſeinen ſpäteren Beruf als Landwirt, Geſchäftsmann und Staats bürger. — Mannheim, 21. Okt. Sehr intereſſante Ausgrabungen veranſtaltet gegenwärtig der hieſige Alterthumsverein am Atzelberge bei Ilvesheim. Mehr oder minder reiche Funde, die ſeit Jahren zufällig dort gemacht worden waren, lieſen eine ſyſtematiſche Unterſuhung, zu der die Gemeinde Ilvesheim, als Grundeigentümerin, in der entgegenkommendſten Weiſe die Erlaubniß gab, angezeigt erſcheinen. Die Nach⸗ grabungen find denn auch von dem beſten Erfolge begleitet geweſen. Bis jetzt wurden 21 Gräber geöͤff⸗ net, darunter zwei Leichenbeſtattungen ohne Beigaben. Die übrigen find Leichenbrandgräber und mit alleer⸗ lei Beigaben ausgeſtattet. Die Mehrzahl ſtammt aus römiſcher Zeit; ſie enthalten meiſt eine mit Knochen⸗ aſche gefüllte Thonurne und danebenſtehende Thonge⸗ ſchirre, in welchen Speiſe und Trank beigeſetzt war; auch fand ſich eine Bronzemünze, eine Thonlampe und eine große, ſchön verzierte Schüſſel von rotem Thon als bemerkenswertere Beigabe. Die meiſten von dieſen Gräbern waren von Holzkiſten umſchloſſen, von denen ſich noch Holzreſte und trefflich geſchmiedete Eiſennä⸗ gel vorfinden. Mitten unter den römiſchen Grübern lagen auch einige aus vorrömiſcher Zeit mit zahl⸗ reichen Thongefäßen von manchfaltigen und eigenar⸗ tigen Formen, die auf ein fehr hohes Alter ſchließen laſſen. Eben darauf weißen auch die Bronzegegenſtände hin, die ſich bei dieſen Gräbern fanden: eine Haar⸗ nadel, zwei Armbänder und eine Dolchklinge. In An⸗ betracht der reichen und intereſſanten Funde wird der Alterthumsverein womöglich das ganze Gräber⸗ feld, deſſen Ausdehnung ſich allerdings zur Zeit noch nicht beſtimmen läßt, in den Bereich ſeiner Unter⸗ ſuchung ziehen. — Mannheim, 19. Okt. Unter dem Vorfttz des Landgerichtsdirektors Weitzel nahmen heute die Schwurgerichtsverhandlungen für das 4. Vierteljahr ihren Anfang. 1. Fall: Auf der Anklagebank be⸗ findet ſich der 39 Jahre alte Handelsmann Jof. Strauß von Rappenau wegen betrügeriſchen Ban⸗ kerotts. Unter Annahme mildernder Umſtände er⸗ kannte das Gericht auf eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. — 2. Fall: Auch der zweiten Anklageſache liegt ein — — Bas Gehtimnis der Frau de la Mart. 8 1 7 Roman von H. v Limpurg. „O, doch ſchlecht gerechnet 30 000 Mark, denn fümmtliche Liebhaber und Bibliotheken würden olle Hebel in Bewegung ſitzen, dies Lied Sebaſtian Bachs, wahrſcheinlich das einzige von ihm komponirte, zu erlangen. Wenn es verkäuflich iſt, ſo will ich Ihnen, Herr Baron, garantieren, daß unſre Univerſität es erwirbt!“ „Ah charmant, Herr von Norden! Das heißt, es würde mich ſehr freuen, wenn ich obige Summe dem Beſitzer der Handſchrift einhändigen könnte; es iſt ein schlichter Bürger in Sachſen, der laum ahnt, welche Koſtbarkeit er an der Handſchrift beſitzt.“ „O, ich werde gleich heute daran gehen, die Echtheit des Pergamentes zu prüfen und denke ſchon morgen Abend Ihnen Beſcheid geben zu können. Sie 42 uns vielleicht morgen die Ehre Ihres Be⸗ 1 * „Gewiß, Herr Geheimrath. Ich würde ganz be⸗ ſenders glücklich ſein, Ihr Fräulein Tochter wieder⸗ zuſehen, denn das gnädige Fräulein hat geſtern ei⸗ nen Eindruck auf mich gemacht, wie noch nie zuvor eiue Dame! Vielleicht wäre es aber beſſer für mich, ſie nicht wieder zu ſehen.“ „Ah bah, weshalb ſo muthlos, mein junger Freund ? Das empfiehlt nicht bei den Frauen.“ „Ihr Fräulein Tochter iſt die echte vornehme Dame, Herr Geheimrath, und in meinen Augen — doch verg ben Sie mir, ich bin ein Schwärmer. Auf Wiederſehen alſo morgen Abend!“ „Ich empfehle mich Ihnen, Herr Baron, und wie geſagt, ich werde mich ſehr freuen, die Echtheit der Handſchrift beſtätigen zu können!“ „Es wird gelingen,“ murmelte der Baron tri⸗ umphierend als er die Treppen hinabſtieg, „und wenn ich jene Summe beſſtze — ſoll auch dies ſchöne Mäd⸗ chen meine Frau werden!“ ** 5 Am nächſten Abend ſtand Madame de la Mare in Geſellſchaftstoilette vor ihrem Spiegel und be⸗ trachtete ſich nachdenklich in demſelben. Glänzende fliederfarbene Seide umfloß die ſchlanke Geſtalt, in den dunklen Locken an der Bruſt ſteckten anmutig einige Nare ſſen und die feinen Handgelenke um⸗ ſchloſſen breite, mattgoldne Armbänder. Sie war ſchön, bezaubernd, mit leiſem Lächeln geſtand fie es ſich ſelbſt und dabei flammte heiße Röte über ihr Antlitz, denn ſie gedachte jenes einen Mannes, dem ſie heute gefallen wollte. Aber Baron Linden! Wie eine dunkle Wolke zog der Gedanke an ihn durch ihre Seele. Würde er abermals ihren Lebensweg kreuzen und ihr Glück verhindern? Das ſchöne Haupt, das Juana eben noch ſo ſtolz erhoben, ſank auf die Bruſt und eine ſchimmernde Thräne rann in den Kelch der Narziſſe; doch plötzlich, mit echt ſüdlicher Elaſtſcität, raffte Juana ſich empor, ihre Augen blitzten, ihr Mund lächelte verächtlich und ſie zog den eleganten Shawl um die Schulter. „Bah, wer wird ſo feige ſein!“ murmelte ſie leiſe. Auch Frauen kämpfen um ihr Daſein, ihr Glück, weshalb nicht ich? Linden iſt feige und wird es nicht bis zum Aeußerſten kommen laſſen. Zudem hat nur er die Vergangenheit zu ſcheuen, denn ich — fürchte nur jene Bande, die uns ehedem verbunden! Mut, Inana, ſeit wann ſchrickt eine Spanierin vor der Tücke eines Mannes zurück 2“ Unten rollte jetzt der Wagen über den feſtge⸗ frorenen Schnee heran, gleich darauf ſtieg Madame de la Mare ein und die Pierde zogen an. Vor dem hellerleuchteten Hauſe des Geheimrats von Norden hielt der Wagen, der Schlag ward geöffnet und ein Diener half der Dame bei dem Ausſteigen. „Kommen Sie um elf Uhr mich abzuholen,“ befahl Juana dem Diener. Dann rauſchte ſie die Treppe hinan, ohne da unten im Corridor die Herren zu gewahren, die haſtig die Köpfe zufam⸗ menſteckten. „Das war ſie, die ſpaniſche Kröfuswittwe,“ flüſterte einer lachend. „Wer doch das Glück hätte, die kleine Hand und die großen Goldſäcke zu ge⸗ winnen.“ „Mir wär ſite unheimlich,“ antwortete ein Zweiter trocken, „ich würde immer fürchten, daz 0 ö 1