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Die Feier zu Ehren des febzigſten Geburtstags Profeſſor Dr. Virchows be⸗ genn heute vormittag 10 Uhr im Kaiſerhofe, wo Miniſterlaldirektor Bartſch dem Jubilar, der von ſeinen Famſliengliedern umgeben war, die Glück⸗ wünſche des Kultusminiſters und der wiſſenſchaft⸗ lichen Abordnung des Kultusminiſteriums über⸗ brachte und ihm die vom Kaiſer verliehene große goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft über⸗ teſchte. Profeſſor Helmholz überbrachte die Grüße det Akademie der Wiſſenſchaften, Oberbürgermeiſter Dr. b. Forkenbeck den Ehrenbürgerbrief der Stadt Berlin. Stadtverordneten⸗Vorſteher Stryck beglück⸗ wünſchte Virchow namens der Stadtverordneten; Stadtrat Friedel überreichte namens des märkiſchen Provinzjalmuſeums eine goldene Anerkennungs⸗Me⸗ dalle. Profeſſor Waldeher ſprach namens der Ge⸗ Kaſchaften von Amſterdam, Pavia und Oocſſa. Schließlich berbrachten weitere Redner Grüße wei⸗ lerer auswärtiger Geſellſchaften. Erfurt, 14. Okt. Zum Sozialiſtentag haben dc etwa 300 Delegirte eingefunden. Singer er⸗ öffnete 7 Uhr abends die Sitzung; derſelbe führte aus, wenn es ſich beim Hallenſer Parteitag um die Schaffung einer Grundlage handelte, ſo heute um den weiteren Aufbau und um die Führung des Kampfes. Die vorgeſchlagene Geſchäftsordnung wurde angenommen. Monza, 13. Oktober. Der italieniſche Mi⸗ Miſterpräfident Rudini, der ruſſiſche Miniſter v. Giers und der ruſſiſche Botſchafter Vlangali ſind um 11 trügern empfangen worden. ic in einem Hoſwagen ins königliche Schloß. Der König empfing alsbald Herrn v. Giers und unter⸗ — Das Geheimnis der Frau de la Mart. 5 Roman von H. v Limpurg. „Ein guter Gedanke,“ murmelte er, „Luiſe uolrd mir fatal im Hauſe, ſie muß heirathen, ehe ſte eine alie Jungfer wird und der Baron Linden könnte eine gute Partie für ſie ſein. Er ſcheint reich zu ſein, er beſitzt ein Gut in Mecklenburg, und war anz entzückt von ihrem Geſange. Hm, ja, ein rei⸗ cher Mann muß es ſchon ſein, der um ſie wirbt, denn Vermögen hat ſie nicht viel und kann folglich nur einen reichen Mann nehmen. Neulich ſchien es mir, als ob Hauptmann von Leuthold ſie auszeichne, aber von dieſer Partie kann teine Rede ſein und ich will es ihr gelegentlich ſcharf auseinander ſetzen. Könnte mir paſſen, wenn der Menſch vor mich hintrete und 60,000 Mark Mitgift forderte. „Aber pah, müßiges Geſchwätz! Jedenfalls wil ich alle Hebel in Bewegung ſetzen, den Baron Nünſtig zu beeinfluſſen. Er iſt ein ſcharmanter Mann! Und ſo ungemein kunſtfinnig. Bin in der That be⸗ Rerig, jene Handſchrift zu prüfen, von der er ſprach.“ Der Geheimrath trat ſehr befriedigt vom Fen⸗ ſter zurück und ſchloß es, dann fuhr er im halb lauten Selbſtgeſpꝛäch fort: Und für Leopold liegt das Glück ebenfalls klar zu Tage in der Perſon jener reichen und ſchönen Witwe, der Frau de la Mare. Welch eine Frau —— — enburg und Amgegend. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Rarl Molitor, Ladenburg. 5 9 Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. Samstag den 17. Oktober CC ² AAA K00 1891 hielt fich längere Zeit mit ihm. Nach dem Früh ⸗ ſtück, an welchem die königlichen Familien teilnahmen, ſind Rudini und Giers nach Majland zutückgereiſt. ſchafter Grafen Nigra und dem Unterſtaatsſekretär Grafen d'Arco abermals nach Monza, um neuerlich mit dem König zu konferieren. Die Abendblätter begrüßen die Zuſammenkunft als ein ſicheres Zeichen der friedlichen Abfichten Rußlands. Der gleich zeitigen Anweſenheit des Kardinals Fürſt Hohenlohe in Mailand wird eine beſondere Bedeutung bei⸗ gelegt. Verſchiedenes. “Ladenburg, 16. Okt. Aus Mannheim wird uns geſchrieben: Nächſten Samstag, den 17. d. Mts. wird in unſerer Stadt ein unter der Teil⸗ nahme aller Kreiſe der Bevölkerung im großen Saal⸗ bau veranſtalteter Bazar zu Gunſten der Ferienkolo⸗ nieen eröffnet. Die Dauer dieſes, humanitären Zwecken dienenden Bazars iſt auf drei Tage (Samstag, Sonntag, Montag) feſtgeſetzt. Die Grundidee der Veranſtaltung iſt, das Bild eines Mannheimer Jahrmarkts aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts zu veranſchaulichen. Der große Saal wird zu dieſem Zwecke von den ſich bereitwilligſt in den Dienſt der Wohlthätigkeit ſtellenden Künſtlern und Architekten unſerer Stadt auf das Prächtigſte dekorirt. Zahl⸗ reiche mit den mannigfachflen aus Bürgerkreiſen ge⸗ 7 1 1 Uhr heute hier eing⸗troffen und von Hofwürden⸗ Darauf begaben ſie ſpendeten Gaben auf das Reichſte ausgeſtattete Buden werden auf allen Seiten ſich den Schau⸗ und Kauf⸗ luſtigen bieten und junge, in entſprechenden Coſtümen ihres Amtes waltende Damen aus den beſten Kreiſen unſerer Stadt werden die Waaren feil halten. Eine Oſteria ladet das Publikum zum Genuß echt italiſchen Weines ein — eine in prächtiger Architektonik aus⸗ —— —— — iſt ſie! Sprühend vor Heiterkeit, liebenswürdig, hin⸗ keißend ſchön und dabei eine Millionairin! Er muß ſte heirathen und glücklich mit ihr werden! Freilich Leopold iſt leichtlebig und etwas unberechenbar. Ich meine, ſeit einigen Tagen lacht er nicht mehr wie ſonſt. Ob er wohl wieder neue Schulden hat! Ich kann ſie ihm nun nicht mehr leicht ſo bezahlen wie früher.“ Auch der Aſſeſſor Leopold von Norden ſtand am offnen Fenſter ſeines Schlafgemachs, doch weni⸗ ger heiter als ſein Vater; die Arme verſchränkt, den Blick finſter in die ſternfunkelnde Nacht gerichtet, ſchien er in liefe, düſtere Gedanken verſunken. Ja, ſie ſchwebte ihm vor, jene ſchöͤne Frau, die er erſt zweimal geſehen hatte — und doch ſchon liebte. Wie hatte er früher gelacht über die „Liebe beim erſten Blick“ und nun war er ihr zum Opfer gefallen! Ein ſchwerer Athemzug hob ſeine Bruſt und ſeine Lippen bebten, als ſie leiſe den wunderbar me⸗ lodiſchen Namen hauchten: Juana! Als ihm Luiſe zuerſt erzählt, wie ſie hier in der großen Reſidenz ganz zufällig eine Penſionsfreun⸗ din getroffen, welche jetzt als junge reiche Wittwe hier lebe, da hatte er ſpöttiſch ausgerufen: „Ah, alſo eine neue pikante Erſcheinung für die ledige Män⸗ nerwelt! Nun, ich will mir die ſchöͤne Spanierin Heute nachmittag begiebt ſich Rudini mit dem Bot⸗ führte holländiſche Waffelbude feſſelt die Blicke der Eintretenden. In den großen Reſtaurants werden von ſchönſten Händen Erfriſchungen verabreicht. An den drei Bazarabenden werden im Nebenſaale auch künſtleriſche Veranſtaltungen das Feſt verſchönen. Von Dilletanten und Berufskünftlern ausgeführt, ſollen am Samstag Luſtſpiele, Sonntag mufikaliſche Produktionen und am lizten Abend eine Speziali⸗ tätenvorſtellung veranſtaltet werden. An den Nach⸗ mittagen werden eigenartige hiſtoriſche Conzerte ſtatt⸗ finden. Der Eintrſttpreis zu dieſem, vorausſichtlich prächtigen Bozar iſt ſehr mäßig geſtellt; er beträg! 50 Pfg. à Perſon, — Abonnementskarten für den freien Eintritt an allen 3 Tagen koſten M. 1.50 — Dieſes eigenartige, aus dem Zuſammenwirken aller dazu berufenen Elemente hervorgegangene Feſt, das ſo viel des Anziehenden, Belehrenden und Sehens⸗ werthen bietet, wird gewiß auch aus der Umgebung Mannheims zahlreiche Beſucher anlocken. Niemand, der an den genannten Tagen Mannbeim beſucht, ſollte es berſäumen, ſeine Schritte nach dem Saal⸗ bau zu lenken, wo nach befriedigter Schauluſt Ge⸗ legenheit geboten iſt, auch dem humanitären Zwecke ſein Schärflein beizutragen. — Die Frau Erbgroß⸗ zogin von Baden wird in Verhinderung der Frau Großherzogin am Samstag der Eröffnung des Bazars zu Gunſten der Ferienkolonieen beiwohnen. Die hohe Frau trifft zu dieſem Zwecke Samstag 10 Uhr früh in Mannheim ein und wird von dem Comitee empfangen und nach dem Saalbau geleitet. 8* Edingen, 16. Okt. Am Sonntag den 18. Okt. findet hier die Einweihung des unter Lei⸗ tung des Herrn Architekt von Kenne neuerbauten präch tigen Schulhauſes flatt. Die Feier beginnt gegen 2 Uhr nachmittags. Die Feſtrede wird von Hrn. Pfarrer Nadler gehalten. Nach Beendigung der Feier im Schul⸗ einmal anſehen, doch find ſolche Märchendamen nicht gerade mein Geſchmack!“ Aber als er Madame de la Mare dann zu⸗ erſt und heute nun abermals geſehen, da bat er es ihr im Stillen reuig ab, denn ſie war nicht jene Coquette, die er zu erblicken gemeint. Sie war wie ein fröhliches, übermüthiges Kind und doch auch die taktvolle, vornehme Frau vom Scheitel bis zur Sohle; o, und dieſe Augen. Leopold von Norden, ſonſt einer der heiterſten, flatterhafteſten Cavaliere, welcher heute der, morgen jener Dame den Hof machte, fühlte fich Juana gegenüber ſtill und wortarm: er meinte, ſie müſſe in jedem Blick, jeder Bewegung er⸗ kennen, was ſein Herz erfülle, und doch fürchtete er gerade ihre ſcharfe Beobachtungsgabe. Heute, als er die Schweſter am Clavier begleitet, als er in ihrem feucht ſchimmernden, Auge das wun⸗ derbare Geheimniß: „Ich liebe“ geleſen, da war auch über ihn ein Rauſch gekommen. Er hatte gemeint, daß Feenhände ſein Herz berührten und es erfüllten mit Luſt und Weh. Und doch wieder ſchien ihm mit jedem Ton des ſchwermütigen Liedes der Gegenſtand ſeiner Sehnſucht weiter entrückt zu werden. Sie war reich und er — ein verſchuldeter Spieler. Stöhnend griff er mit der Hand an die Stirn, unſäglich⸗ Reue erfaßte ihn, Tauſende von Gedanken betwirrten ſich in ſeinem Kopfe und ſchließlich nahm ein dunkler Punkt alle ſeine Aufmerkſamkeit in Anſpruch. „Zehn⸗ tauſend Mark Schulden!“ In einigen Wochen waren