Loſe, und ketrug derfelbe 40—52 Mark für 36 Ar je nach Loge und Giite der Acker. — Mannheim, 16. Sept. Die Einweih⸗ ung der neuen Neckarbrücke iſt nunmehr endgültig auf Dienstag, den 29. September, feſtgeſetzt worden. Der Großherzog hat ſeine Teilnahme in beſtimmte Ausſicht geſtellt. Das für dieſen denkwürdigen Tag aufgeſtellte Programm enthält einen Feſtzug der hiefigen Vereine, der Mittelſchulen, der oberen Klaſſen der Volksſchulen, eine ſich an den Einweihungsakt anſchließende Rheinfahrt mit Beſichtigung der Hafen⸗ anlagen, ein Feſteſſen, eine Feſtvorſtellung im hie⸗ figen großh. Hoftheater und ein Feſtbanketl. Die Brücke iſt nunmehr vollſtändig fertiggeſtellt, nachdem auch die 4 Figuren auf den an den beiderſeitigen Brückenaufgängen errichteten Obelisken angebracht worden find. Die vier Figuren, welche die vier in Mannheim vertretenen Hauptgewerbe, nämlich Handel und Induſtrie, Schifffahrt und Ackerbau verfinnbild⸗ lichen, bieten ich zwar den Blicken der Beſchauer jetzt noch in einer grauen Umhüllung, welche erſt am Tage der Einweihung der Brücke entfernt werden wird. — Mannheim, 17. Sept. An Seine Königliche Hoheit den Großherzog von Baden iſt das Erſuchen gerichtet worden, zu genehmigen, daß nach Ihm die neue am 29. September einzuweihende Neckarbrücke mit dem Namen „Friedrichbrücke“ be⸗ nannt werde. — Geſtern Abend legte ſich die 41 Jahre alte, ledige Cbr. W. von O. in der Nähe von Neckarau auf die Eiſenbahnſchienen, um ſich von dem Zuge überfahren zu laſſen. Die Selbſt⸗ mordkandidatin wurde jedoch noch rechtzeitig bemerkt und von den Schienen hinweggeriſſen. — Die ledige Tochter einer hieſigen in der Unterſtadt wohnhaften Familie wurde von einem Kinde entbunden. In der Verzweiflung machte die Unglückliche durch einen Sprung in den Neckar ihrem Leben und demjenigen ihres Kindes ein gewaltſames Ende. Die Leichen wurden im Floßhafen geländ t. — Badiſche Geflügelausſtellung in Korlsruhe. Wir machen Intereſſenten darauf aufmerkſam, daß die großh. Eiſenbahnverwaltung für die am 3. 4. und 6. Oktober dſs. Is. in Karlsruhe ſtattfindende Ausſtellung von Geflügel und zur Geflügelzucht ge⸗ hörigen Gegenſtänden eine Transportvergünſtigung in der Weiſe bewilligt, daß für den Hintransport der Ausſtellungsobjekte die tarifmäßige Fracht berechnet wird, der Rücktransport aber frachtfrei erfolgt, wenn durch Vorlage des Originalfrachtbriefes für die Hin⸗ ä— zeichnen; es kann noch dazu dienen, einen Schurken und falſchen Freund zu züchtigen! Hohaha!“ Er lachte laut und krampfhaft auf, dann aber drangen kryſtallene Perlen, die Verräter großen Zornes, unter den dunklen Wimpern hervor und fielen auf die Wagendecke. „Mein Gott, mein Gott, Thekla“, rief Os⸗ wald beflürzt, „was iſt denn eigentlich geſchehen?“ Thekla ſah ſcheu auf und deutete dann zum Bibliothekszimmer empor, wo oben im Fenſter das verzerrte Geficht Alexander von Klinger erſchien. Mit einem Blicke ſah er, daß die Scene Zeugen ge⸗ habt, und blitzſchnell verſchwand ſein Kopf. Aber in demſelben Moment entlud ſich auch Brunos Dopp lp'ſtol zweimal. Oswald hatte noch zeitig genug das Rohr mit der Hand empor geſchleu⸗ dert, ſo daß er den Bruder vor einem Morde be⸗ wahrte; die Kugeln ſchlugen zweimal in die oberen Fenſterſcheiben ein, Bruno aber ſank ohnmächtig im Wagen zurück. f Oswald überließ ihn Theklas Fürſorge und eilte in den Hof zurück. Er ſah Herrn von Klinger eben Sulami beſteigen und mit zuſammengekniffenen Lippen davonſprengen. Er hielt ihn nicht auf. — Als er in den Garten zurückkehrte, fand er Bruno in Hildas Armen, welcher flüſterte: „O, Herzensweib, vergib meinen Argwohn, Du biſt geläutertes Gold!“ „Mein Bruno,“ gab ſie zurück, „wovon wußt'ſt Du, was ich ſelbſt nicht ahnte?“ „Die Eiferſucht ſieht ſcharf.“ Nun ruhte ſein Auge auf dem jungen Paare und freudig ſagte er: „Sie heiraten ſich, Hilda; welches Glück, nicht wahr ? Hilda, laß auch morgen zum Geburtstage die Eltern kommen. * U ſour und durch Bescheinigung des Ausſſellungs⸗ tomites nachgewieſen iſt, daß dieſelben an den ur⸗ ſprünglichen Aufgabeort zurückgehen und aus geſtellt waren, jedoch unverkauft geblieben find. Die Auf⸗ gabe zur Rückbeförderung hat innerhalb vier Wochen nach Schluß der Ausſtellung zu erfolgen, und iſt die Deklaration des Intereſſes an der rechtzeitigen Lieferung auf dem Rückwege unzuläſſig. — Braunsberg i. Pr., 17. Sept. Geſtern Nachmittag brach ein Flugſcuer in dem Haffdorfe Neupaſſarge aus, woſelbſt 32 Häuſer und in Ali⸗ paſſarge 5 Häuſer abgebrannt find; mehrere Per⸗ ſonen werden vermißt. — Ein ſeltener Fall von Blutvergiftung, wel ⸗ ** — Madrid, 15. Seßk. Küſtenprovinz Almeria wurde von einer Ueberſchwem⸗ mung heimgefucht, die große Verwüſtungen ange richtet, u. A. die Telegraphenleſtung unterbrochen und die Gasanſtalt außer Thötigkeit geſetzt hot, Ii Anzahl der Getödteten ſſt noch unbekannt. Mehr al 500 Gebäude wurden zerſtört. Auch in der Prob Cindad⸗Real find mehrere Dörfer verwüſtet, — Nach weiteren Meldungen aus Conſuegra find die dot angerichteten Ueberſchwemmungsſchäden noch größe, als angenommen wurde. Gegen 2000 Perſonen find thatſächlich ums Leben gekommen, zwei Drlttel der Stadt zerſtört, die noch ſtehenden Gebäude fta! beſchädigt, zahlreiche Leichname noch unbeerdigt, cher zur Vorſicht mahnt, hat ſich in Neu⸗Ruppin ereignet. Daſelbſt iſt ein 22 Jahre altes Mädchen dadu ugezogen hatte, daß ein Faden 5 „ eröffnete eine nationale Sammlung für die Ueher⸗ ſchwemmten mit einer Summe von 100,000 Peſetgs roter, gefärbter Seide, welchen es mit den Zähnen durchbiß, mit einer kleinen Wunde an der Oberlippe zu retten, waren vergebens. Alſo Vorſficht. — Oppeln, 16. Sept. in Berührung kam Alle Bemühungen, die Arme aus ihrer Privat⸗Schatulle. daß der Ausbruch einer Ep demie befürchlet wird, Die Bevölkerung beginnt wegen Hungersnot z an den Folgen einer Blutvergiftung geſtorben, welche plündern. San Sebaſtian, 17. Sept. Die Königin Die hohe Frau wollte die ſo ſchwer heimgeſuchte Provinz Toledo bereſſen, Auf Zeche Po⸗ remba, Grube Koͤnigin Luiſe, bei Zabrze wurden durch einen Bergbruch 3 Häuer getödtet, 3 verletzt. — Trient, 17. Septbr. Celentino iſt bis auf 2 Häuſer abgebrannt. Bürgerhäuser und 50 Bauernhäuſer find zerſtöit. — Für den Empfang der 25,000 franzöſiſchen Pilger, die im Laufe des Oktobers in Rom ein⸗ treffen, werden, wie man von dort ſchreibt, im Vatikan große Vorbireitungen getroffen. Die in Gruppen von je etwa 2000 Mann eintreffenden Fremdlinge werden in den Räumlichkeiten von S. Die Ortſchaft 59 Tauſenden. Martha untergebracht, wo bereits Schlaf⸗, Speiſe⸗, Waſchſäle ꝛc. hergerichtet worden find. Die Schlaf⸗ ſäle (deren Garderobe aus 4000 Leintüchern, 6000 Kiſſenüberzügen, 3000 Decken, 5000 Handtüchern beſteht) enthalten 2400 Betten. Im Badehofe ſtehen nicht weniger als 30 große Badewannen und in den Speiſeſälen endlich wurden 4 große Tiſche aufgeſtellt, an deren jedem 600 Pilger Platz nehmen konnen. Der Dienſt bei Tiſche wird von Nonnen, der in der Küche von Mönchen verſehen. Ferner wird eine Schlächterei auf vatikaniſchem Gebiete er⸗ richtet werden, um die täglichen Bedürfniſſe an Ort und Stelle decken zu können; auch für vorzügliche Weine iſt geſorgt und die vatikaniſchen Kellereien bereits jedenfalls mit „reinen“ Weinen von Tre Fontane, Mondragone, Frascati ꝛc. gefüllt. ſie ſtieß jedoch auf den Widerſpruch Canovas. Der durch die Ueberſchwemmung angerichtete Schaden beträgt nach der neueſten Schätzung mehr als 10 Millionen Peſetas. Die Menſchenopfer zählen nag — Newyork, 17. Sept. Geſtern iſt eig großes Möb⸗Imagazin an der Ecke der Noſſau⸗ und Fulton⸗Street bis auf die Umfaſſungsmauern nieder⸗ gebrannt. Das zahlreiche Geſchäftsprſonal wurde mittels Leiter und Sprungtuch gerettet; viele Per⸗ ſonen und mehrere Feuerwehrleute wurden verleiht, — Vorzug.) „Siehſt du, Nelly, mein Biäull⸗ gam iſt weder jung, noch reich; er iſt auch nich beſonders friſch und keinesweges geiſtreſch, aber er hat doch etwas an ſich, was mir ſehr gefällt!“ — „Nun, was denn?“ — „Daß er mich heiratet!“ pr. Stoff zur kompl. Robe und beſſere — verſ. porto- u. zollfrei das Fabrik⸗Debot f. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muße umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. FFF — — — — — ̃ —́—ôàqͤ Oswald, Du begleiteſt mich einen Augenblick auf mein Zimmer, nicht wahr ?“ Als Weddingen auf dem Chaiſelongue zur Ruhe gekommen war, ſagte er zu Hilda: „Bitte, meine liebe Hilda, laß mich mit Os⸗ wald einen Augenblick allein.“ Hilda nickte; ſie ging, Oswald einen bedeutungs⸗ vollen Blick zuwerfend, hinaus. „Ich danke Dir, Oswald, lieber Bruder, daß Du mir die Reue über eine unüberlegte That er⸗ ſpart haſt, aber einen Gefallen mußt Du mir thun!“ „Ich ſoll Klinger fordern?“ „Ja, auf Piſtolen. Des Säbels bin ich leider nicht mächtig.“ „Bruno, das ſollteſt Du mir überlaſſen, den Schurken zur Rechenſchaft zu ziehen.“ „Nein, Oswald, Dein Leben liegt noch blühend vor Dir; ich muß ihn ſelbſt züchtigen, und wenn ich falle.“ „Bruno, verſündige Dich nicht, Hilda iſt eine Heilige!“ „O, ich weiß es; ich verdiene gar ſo viel Liebe nicht, ich der Schatten eines Mannes!“ „Pfui, Bruno!“ „Ueberbringſt Du die Forderung?“ ſprang jetzt Bruno ab. „Mein Wort darauf!“ gab Oswald zurück. „Und wenn ich falle, nicht wahr, ſo erfüllſt Du meinen Willen genau?“ . „Ganz gewiß!“ 1. „Und ſchweigſt gegen Hilda und Thelka?“ „Auf jeden Fall.“ 0 0 ich will ruhen.“ r ſank müde zurück. Als Hilda nachſah, ſchlief er feſt. 5 5 900 Als Oswald am anderen Morgen die Klinger⸗ mein jammerhaftes Schickſal nun in die weſte D Ich mag es nicht leugnen“, laubete die 5 2 1 ſche Wohnung auffuchte, fand er Alles in vollſer Verwirt ung; Herr von Klinger ſei geſlern Nacht nach Aegypten abgereiſt, hieß es. Wie ein Stein fiel es da von Oswalds Hetze. — Als er in Bromdorf ankam, fand er ſchon die ganze Familie Fiſcher bei dem Geburtstagskinde. Eben brachte der Diener auch ein Billet. Dle adardclufſt f dne. 1 ſactun 8g zlullrdet. pull Zim 115 Oswald erkannte Klingers Handſchrift. Bruno las das Schreiben und gab es dam Hilda. Dieſe zerknitterte nach genommener Eich das Papier und reichte es Oswald, der zu ſeinem Erſtaunen folgende Worte daraus entzifferte; „Verzeihung, teuerer Bruno, erſt Deine Kugel hat mich aus dem Wahnſinn zur Vernunft zurück gebracht. Ich bin ein Elender! Verzeihe! Ich 150 vielleicht finde ich dort die erſehnte Ruhe. W roh mich, aber fluche nicht. Alexander von Klinger. Inzwiſchrn hatte Hilda Bruno ins Ohr geflüſtertz „Du wollteſt ihn fordern ?“ aut wort. 5 „Und Du bit doch ein ganzer Mann“, g ſie nun zurück. 10 5 „Und Du — ein goldiges Herz!) Laut tief er jetzt Oswald und Thekla zu ſich beran und fügte ihre Hände ineinander: . „Nicht wahr, Papa, beſte Mama, Sie ellen 5 es auch? Laßt ſie ſich freien, das iſt das beſte! Und nun, meine Lieben, laſſet uns Geburtstog feiern! denn — beute hat mich Mutter Erde zum Male geboren.“ Gebührt umſtand ihn die ganze Gruppe, Lend: zweiten