in Neckargemünd ab und kommt um 10 Uhr 7 in Neckarbiſchofsbeim an. Dieſer Sonderzug wird vom Zug 8 Ubr 50 in Heidelberg, welcher um 9 Uhr 9 in Neckargemünd ankommt, erreicht. Eberbach, 1. Sept. Geſtern Nachmittag ſprang während der Fahrt ein auf dem Transport nach Mannbeim befindlicher Gefangener aus dem Coupe in der Nähe des Einſchnittes bei Bahnwart Scholl und flüchtete ſofort in den nahegelenen Wald. Der begleitende Gensdarm ſchaute auf der andern Seite heraus und dieſen Augenblick benutzte der Gefangene zum Oeffnen der Thür, um den gewagten Sprung vorzunehmen, bei welchem er ſich jedoch einen Arm herausgefallen hat. Die Nothbremſe wurde ſofort gezogen und der Zug zum Halten gebracht und der Gensdarm übergab ſeine weiteren zwei Gefangenen dem Bahnperſonol und verfolgte den Entſprungenen, aber ohne Erfolg. Die hieſige Gendarmerie und Polizei wurden ſofort zur Ergreifung des Entflohenen in Bewegung geſetzt, aber die dichten Waldungen boten dem Flüchting ſchon Schutz des Aufenthaltes bis zur Nachl. Ob ihn nun der Schmerz des aus⸗ gefallenen Armes oder der Duſel der Unkenntnis Abends in die Näbe der Häuſer trieb, iſt nicht be⸗ kannt. Er ſetzte ſich in aller Gemütlichkeit in eine Bierwirthſchaft und ſchrieb einen Brief an ſeinen Bruder, in welchem er denſelben um Zuſendung von Geld bat, damit er ſeine Weiterreiſe von hier be⸗ werkſtelligen könnte. Aber ſein zu großes Zutrauen zu ſich ſelbſt machte ihn zum eignen Verräter und alsbald batte ihn die Nemeſis ereilt und war er wieder nach Nummer Sicher eingebracht, wo er über ſeinen Geiſterſprung wobl ruhig nachdenken kann. Er hat eine längere Zuchthausſtrafe vor ſich. — Breitnau (bad. Schwarzwald), 1. Sept. Der weithin bekannte und allgemein beliebte Löwen⸗ wirt Hermann von bier hat ſich geſtern in ſeinem Hauſe in eirem Anfalle von Geiſtesſtörung durch Erhängen entleibt. Die Teilnahme iſt eine allge⸗ meine. — Odeſſa, 1. Sept. In Belaja⸗Cerkow bel Kiew wurde der Ober⸗Kommiſſär der Landpolizei ermordet. Der Beamte wurde von rückwärts er⸗ ſchoſſen, während er ſpazieren ging, und da es ſchon ſtark dämmerte, entkam der Mörder, ehe ihn einer der vielen Anweſenden erkannte. Der Ober⸗Kom⸗ miſſär war ein eifriger Beamter und ſeit zehn Jahren auf demſelben Poſten. Wahrſcheinlich iſt der Mord ein Racheakt. In Odeſſa glaubt man, daß die Mordthat ein Werk der Nihiliſten ſei. In Belaja hielt⸗n fich oft politiſch verdächtige Perkonen auf, denen Kiew zu gefährlich war. — Den Tod durch Vergiftung am Altare hat dieſer Tage der Privatkoplan der Gräfin di Mozzarino in Palermo gefunden. Der⸗ ſelbe, mit Namen Juſſ ppe la Roſa, hatte in der Kapelle des jener Familie gehörenden Schloſſes in vollem Wohlbefinden das Vorleſen der Meſſe begonnen, als ſeine Stimme, in der Mitte des Gebetes, nach dem er kurz zuvor aus einem Becher Wein getrunken, plötzlich ſchwach wurde und der Körper des Geiſt⸗ lichen convulſiviſch zu zucken begann. Wenige Sekunden ſpäter fiel der Unglückliche mit furchtbarem Stöhnen zur Erde, wo er trotz ſofortiger Hilfe doch ſo ſchnell verſtarb, daß man ihn nicht mehr lebend aus der Kapelle transportiren konnte. Da alle An⸗ zeichen auf eine Vergiftung hinwieſen, ſo wurde ſo⸗ fort eine Unterſuchung des Leichnams vorgenommen, wobei ſich berausſtellte, daß der Prieſter mit ätzen⸗ dem Sublimat vergiftet worden, welches von Buben⸗ hand dem Weine zugefügt worden war. Die Polizei behörde von Palermo hat ſofort die eingehendſten Recherchen eingeleitet, ohne jedoch bis jetzt auch nur die Spur von dem oder den Mördern entdeckt zu hpben. Handels⸗Nachrichten. — Hopfenberichte. Schwetzingen, 2. Sept. Mit vermehrtem Eifer wird hier die Hopfenpflücke fortgeſetzt, umſomehr, da infolge der warmen Wit⸗ terung Gefahr vorhanden iſt, daß die Hopfen roͤt⸗ liche Färbung annehmen. Bei einzelnen Produzenten iſt bereits ſackbare Ware vorhanden, allein der Mangel an Käufer macht fich bedauerlicherweiſe be⸗ merkbar. Bis heute find fremde Käufer noch nicht eingetroffen; Böhmiſche Einkäufer werden dieſes Jahr vergeblich auf ſich warten laſſen, da Böhmen ſelbſt eine vorzügliche Ernte in Ausficht hat. Ein⸗ zelne kleine Parthieen wurden während des geſtrigen Tages verkauft und zwar zu 70— 75 M. — Auch in unſeren Nachbarorten Brühl, Ketſch, Oftersheim und Plankſtadt wird die Pflücke energiſch fortbe⸗ trieben und dort wartet man vergeblich auf Käufer. — Sandhauſen, 2. Sept. Nachdem ſchon letzte Woche einzelne Hopfenpflanzer mit der Einheimſung der Hopfen begonnen hatten, iſt die Pflücke jetzt allgemein geworden. Allem Anſcheine nach werden wir hier eine gute halbe Ernte bekommen, wovon ein großer Teil ſehr ſchöne vorzügliche Qualität iſt. Die Preiſe ſollen ſich auf 60— 120 M. belaufen, 8 find hier aber noch beine namhaften Valli vorgekommen. — Kirrlach, 2. Sepk. Die Hopfen pflücke hat in unſerem Ort begonnen und ernlem die Produzenten ein ſchönes und gehaltvolles Pro⸗ dukt, ſo daß wir Kanfliebhaber von ſchöner Ware hierher einladen. Von Kaufabſchlüſſen iſt hier noch nichts bekannt. — Iffezheim, 2. Sept. Unſen Hopfenanlagen befriedigen im Allgemeinen ſehr gut und läßt ſich ein reichlicherer Ertrag hoffen als lezles Jahr. Die Stöcke find reichlich mit ſchön geformlen Dolden beſetzt, welche, wenn die Witterung anhölt, auch ſchön in Farbe zu werden versprechen. Die Pflücke wird in einigen Tagen in Angriff genommen, — Tabak. Nach den von der „Süd, Tabakztg.“ geſammelten Berichten über die neue Ernte geht hervor, daß das Hauptergebnis der Ernte, was Süddeutſchland betrifft, bis jetzt ein gutes leichtez Zigarrenmatecial, Umblatt wie Einlage und Einloge⸗ tabake ſein wird. Dagegen dürfte die Ernte an reinem Umblatt ein geringes Ergebnis, ſoweit heute bereſtz eine Reſume gezogen werden kann, zu verzeichnen haben. Von der vorausfichtlichen Haltbarkeit der Tabake läßt ſich bis j⸗tzt weder im Süden noch im Nor⸗ den Günſtiges berichten. Desgleichen finden dort Herbſſ⸗ und Schneide⸗Tabake in dieſem Jahre keine günfigz Beurteilung. — Bruchſal, 2. Sepkbr. (Marklbericht) Weizen 24.—, Kernen 24.—, Spelz, ungeſchält —.—, Roggen 22.—, Gerſte 18.—, Welſchlorn 18.—, Miſchfrucht 18.—, Hafer 18.—, Spelzen⸗ ſtroh —.—, Roggenſtroh 5.—, Gerſtenſtroh —.—, Heu 5.40 Mk., Alles per 100 Kilo. Butter 1 Kilo M. 2 20, Eier 10 Stück 60 Pfg., Kartoffel (20 Liter) alte O0.—, Kartoff⸗ (20 Liter) neue — 90, Milchſchweine das Paar 6— 12 Mk., Läuferſchweine das Paar 30—60 Mk. Auf dem Schweine⸗ markt waren 240 Mlchſchweine und 3 Mufer⸗ ſchweine angetrieben. Nohſeidene Vaſttkleider k. 16,80 pr. Stoff zur kompl. Robe und beſſere Qualen — verſ. porto- u. zollfrei das Fabrik⸗Debet G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Mues umgehend. Doppeltes Brieſporto nach der Schweiz. Klinger ſpielte jetzt Trumpf über Trumpf ſeiner ge⸗ ſchickt gemiſchten Karten aus, und hochauf flammte in der Refidenz die Fackel der Empörung. Aber nun ließ auch der Minifter Fiſcher alle Rückfichten fallen. Um des Staates Exiſtenz kämpfend, riet er dem Fürſten, jede Nachgiebigkeit, die als Schwäche aus⸗ gelegt werden würde, zu unterlaſſen und ſich vom Nachbarſtaate Militär zur Herſtellung der Ordnung zu erbitten. Der Fürſt gina darauf nur zu bereitwillig ein. In dieſel Zeit fiel Brunos Abreiſe zum Militär. Mit ſchwerem Herzen und dunklen Ahnungen ſchied er. Hilda vergoß bittere Thränen, die Thekla vergeb⸗ lich zu lindern ſuchte. Beſde hatten denn auch ge ⸗ meinſchaftlichen Kummer zu tragen, einmal über Oswald, der ſich der Volkspartei angeſchloſſen hatte, ſodann über den Vater, auf den ſeitens des erbit⸗ terten Volkes ſchon mehrere Attentate verſucht worden waren, die freilich Gottes Fügung glücklich von ſeinem Haupte abgewandt. Es brach nun vollſtändige Re⸗ volution aus. Der Fürſt hatte ſich bereits geflüchtet und Miniſter Fiſcher floh bei Nacht und Nebel mit ſeiner Gattin und Thekla nach Bromdorf. Fiſchers Haus wurde vom Pöbel demolirt, der wie einſt in Rom, Brandübend Spiele forderte. 1 Entſetzliche Tage folgten. Mit dem Klange der Trommeln des fremden Militärs ſchien die ganze Bevölkerung der fürſtlichen Refidenz lebendig geworden zu ſein. Tauſende und Abertauſende von Händen regten ſich das Straßenpflaſter aufzuwühlen und Barrikaden zu bauen, welche ſich drohend hier und dort erhoben. Auf dieſen ſtanden Studenten, Bürger und Arbeiter, um teils einen Steinhagel auf die vorgeſchickten Soldaten zu eröffnen, teils mit guten Büchſen Tod und Verderben in die Reihen der fremden Soldaten zu tragen. Selbſt aus den Fenſtern und Kellern wurde geſchoſſen. Mutig wurden die Barrikaden ge⸗ halten, und das Militär, welches an Zahl viel zu ſchwach war, ward an den meiſten Stellen geworfen und zuletzt zur Stadt hinausgedrängt. Wild aufjauchzten da die Volkmaſſen und trugen nun den Gräuel der Verwüſtung in die Häuſer aller Derjenigen, welche ihnen beſonders verhaßt waren. Was da an den Häuſern der Miniſter bei den neu⸗ lichen Exceſſen noch verſchont geblieben war, verfiel dieſes Mal um ſo ſicherer der Zerſtörung. Da ſchrie plotzlich eine Stimme aus dem Haufen: „Suchen wir den Volksfeind, den Miniſter Fiſcher in Bromdorf auf, wo er ſich auf dem Gute ſeines reichen Schwiegerſohnes verborgen hat!“ „Hinaus nach Bromdorf!“ antwortete die Menge. „Freiheit und Gleichheit!“ johlte man da⸗ zwiſchen. „Ja, die Reichen ſollen mit uns teilen!“ ſchrieen andere aus der Maſſe heraus. N „Vorwärts, nach Bromdorf!“ erſcholl es wieder. Und unter dem Klange eines Freiheitsliedes, welches die vom Pöbel zum Mitmarſchieren gepreßte Stadtkapelle ſpielen mußte, rückte der revolutionäre Volkshaufe nach Bromdorf ab. Bleich und angegriffen ſaß der Miniſter Fiſcher in einem Feuteuil am Fenſter des Bromdorfer Herren⸗ hauſes. Frau Amanda lehnte ihm gegenüber ſtrickend im Sopha, Hilda las einen Brief Brunos, Thekla blickte von dem Balkon auf die Landſtraße hinaus. Plötzlich tief ſie in das Zimmer, wo die erſte Juli⸗ hitze faſt erdrückende Schwüle verurſachte, hinein: „Um Gottes Willen, Hilda, Oswald kommt zu Pferde wie raſend dahergeſauſt. Wenn nur nicht ein Unglück poſſirt iſt.“ Der Miniſter wurde noch bleicher, der Frau ſonken die Hände in den Schoß, Hilda aber elle hinunter und brachte Oswald herein. 3 „Nun, Oswald“, frug ſogleich der Minißſer „was bringen Sie ?“ „Nicht viel Gutes, Excellenz!“ 8 „Reden Sie, ich bitte!“ 5 5 „Das Oberſte iſt zu unterſt in der Reftden gekehrt, das fremde Militär geſchlagen und derjogt, eine Volkregierung eingeſetzt — !“ „Die Wahnfinnigen!“ ſchrie Fiſcher und kang die Hände, „Sagen Sie dos nicht, Excellenz, dos Voll will fein Recht; ich habe mit ihm auf den Bor⸗ rikaden gekämpft!“ 5 „So!“ ſagte Fiſcher und ſtarrte den jungen Mann an. „Jo, Sie ſollten die Oper der Revolution nun ſehen! Wie Helden ſind ſie gefallen!“ „Sind ſie gekommen, um uns das kriumphſtend zu verkündigen ?“ frug Fiſcher kühl. „Nein, Exeellenz, ich bin hierher geellt, um — Er ſtockte. „Aber Oswald“, fiel hier Hilda ein, „ſeo ſptechen Sie doch; Sie foltern uns ja alle.“ „Nun, ich bin — gekommen, warnen!“ f „Vor 12 0 5 fragte 17 5 Fortſczung folgt.) (Günſtiger Platz.) Her: „Ich denke, 1 treffen uns am beſten am Markt; Sie wiſſen ia 8 — Fräulein (freudig): „Ja, ja, wo das Stand amt iſt!“ um — Sie zu wir a al. Nicge ihm Lu 2 a e A 2 uml ahn in gen l 2 1 Sf 95 dufand. l Lilenburg. in fm fel 1 W dane 5 bal n 6 1 fel. u Befand. uche che ſagſchule! I ine, dehxer, 1 telt: deblüe Malz . Is, Lal hlt und Trier. e un Pep da lunch den d alt Jani . Anm. Hern Falften 0 5 Nihat Ble iläcder e d legten