1 . Allgemeiner Anzeiger für Jadenzurg und Amgegend. preis 3 . Ke lt 8 175 Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corbus⸗Zeile oder deren Raum 5 riertem Unterhaltungs- 5 0 Pia. 80k q blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. 5 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg dur die Redatten berantwotlch: gar! Molltor, gabenburg . 8 75 2 V 61 Samstag den 1. Nug uf 1801 N Fotitiſches der franzöſiſchen Flotte melden fran f a g 5 zöfiſche Berichte Während des Eſſens ſpielte die Militärmufik nach 5 5 1 1 9 5 Hohenzollern verließ folgendes: Der Empfang des Zarenpoares beim einander die ruſſſche Hymne und die Marſeilaſe, Maalſnüs am Montag Abend und fuhr bei ſchönem franz. Geſchwader war ſehr feſerlich. Als die kai⸗] deren Weſſen von der geſammten Uugebung ftehend Wetter bis Mo um Ranenſjord, wo der Anker ſerliche Jacht Alexandra, an deren Bord ſich Alex⸗ angehört wurden. Der Kaiſer brachte Toaſte am 28 Jull abende geworfen wunde, verbtachte ander III., die Kaiserin, ihre Kinder, die Königin aus auf den Präſldenten Carnot und auf die der Kaiſer einen Teil des Tages an Bord, arbeitete] von Griechenland mit Sohn und Tochter, die Groß- franzöſ. Marine, warauf der franzöſiſche Botſchafter mit dem Chef des Militärkabinets vormittags und fürſten und Großfürſtinen und das Gefolge befanden, mit einem Danktoaſt auf den Zaren und die mit dem Vertreter des Auswärtigen Amts nachmit⸗ auf der Rhede erſchlen, ertönten die Salutſchüſſe der] ruſſiſche Flotte erwiderte. Die kaiſerliche Familie legs für den am Abend nach Trondjem abgeherden franzöſiſchen Geſchütze und die Klänge der rufſiſchen und das Gefolge kehrten dann von der Djer⸗ Reurjer. Am 29. Juli abends findet die Weiter⸗ Naionalhhmne. Admiral Gerbals und der franz. ſchawa auf die Alexandra zurück, begleitet von 3 lehrt nach Trondiem ſtatt, wo die Ankunft am 30. Botſchafter waren den fürfllichen Gäſten zur Be- neuen Kanonenſalben der franzöſ. Kriegs ſchiffe. 1 Jaull abends erfolgt. grüß ung entgegengefahren. Die kaiserliche Pacht London, 30. Juli. Bei dem Miniſterbanket 0 e mz 5 Me, 30. Jull. Geſtern wurde vor Mo von hielt bei dem franzöfiſchen Admiralſchif, dem Marengo, in Manſion Houſe hob Salisbury hervor, er kenne den Baoten der Hohenzollern und der Prinzeß Wil. an deſſen Bord ſich die rufſiſchen Beſucher 5 5 5 keinen 5 19 gleich friedlichen Zeitab⸗ belm in Gegenwart des Kaiſers ein Wettrudern] Dort wurden ſie mit begeiſterten Zurufen empfangen. ſchnitt in der europziſchen Politil. Den Beſuch des beranftaltet, wozu der Kalſer die Preiſe ausſetzte. Zuerſt wurden ihnen die Landestruppen des Ge⸗ deutſchen Kaiſers beſprechend, ſagte Salisbury, die Daz Wetter iſt prachtvoll; der Auſenthalt hier ſchwaders vorgeführt, die dann vom Zaren wegen friedlichen Empfindungen, welche der Kaiſer in wurde um 24 Stunden verlängert. ihrer guten Haltung beglückwünſcht wurden. Die Guidhall geäußert habe, drückten die Empfindungen „ Serlin, 29. Juli. Obwohl die Franzoſen; Medaillenträger unter den Mannſchaſten hatten die aller Anweſenden aus. Im Beſuch der franzöffſchen in lezter Woche die lebhafteſten Freundſchaftsbeweiſe Ehre, vom Kaſſer mit äußerster Leutſeligkeit über Flotte werde England ein neues Unterpfand des mit den Ruſſen austauſchten, ſo ſcheinen ſte es doch die Gelegenheiten, bei denen ſie ihre Auszeichnung Friedens und der Freundſchaft Frankreichs erblicken. auch mit den Engländern nicht ganz verderben zu erwarben, befragt zu werden, wodurch der Emhu⸗ Geſchriebene Verträge würden überſchätzt. Englands wollen. Der erſſe Lord der Admiralttät, Lord Ha- fiasmus zur Unbeſchreiblichkeit heranwuchs. Nach⸗ Verbündete seien diej' nigen Mächte, weiche die gegen⸗ milton, erklärte im engliſchen Unterhauſe, der Be- dem die kaiserliche Familie den Marengo in ſeinen wärtige territoriale Verteilung und den Frieden er⸗ ſuch von Portsmouth durch das franzöfiſche Ge⸗ verſchiedenen Teilen beſichtigt hatte, ſetzte ſie auf halten wollen. — ſchwader ſei ein ganz freiwilliger Akt desſelben, den Marceau über, der nun der Gegenſtand einer Petersburg, 29. Juli. Der Munizipalrat dmweifellos angeregt durch die angenehme Erinnerung ganz beſonderen Aufmerkſamkeit wurde, wobei der von Petersburg veranſtaltete heute Abend ein Rout 9 an den jüngſten Austauſch bon Beſuchen der beider Zar ſeine Bewunderung zu lautem Ausdruck du Ehren des franzöfiſchen Geſchwaders im Stadt⸗ 1 ſeitigen Flotten im Mittelmeere. Die Vorbereitungen brachte. Kaiſer und Kaiſerin drangen hinab bis ö hauſe mit darauf folgendem großen Bankett. Ad⸗ 0 1 den Empfang des franzöfiſchen Geſchwaders ſeien in die unteren Räume, und intereſfirten ſich für miral Gervais war mit einem franzöfiſchen Kreuzer, daher in einem jenen Beſuchen entſprechenden Maß- jede Einzelheit, iusbeſondere auch für artilleriſtiſche begleitet von franzöſiſchen Torpedobooten nach Peters⸗ 535 ſtabe getroffen, um den Austauſch der internationalen Mandver. Schließlich begab man ſich vom Marceau burg gekommen. An dem Banket nahmen die Mi⸗ Hoͤflichkeitsakte zu kennzeichnen, zu welchen der nach der ruſſiſchen acht Djerſchawa, wohin der niſter des Krieges, des Inneen und der Kommuni⸗ * Beſuch die Gelegenheit biete. Zar den franzöſ. Admiral nebſt den Kommandanten kation teil. Laboulaye ſaß rechts, Gervais links Berlin, 29. Juli. Ueber den mehr als der franzöſiſchen Schiffe, den Botſchafter und die vom Blürgermeiſter. Laboulahe toaſtete auf den dweiſtündigen Beſuch des Zaren und der Zarin bei Botſchaftsmitglieder zum Frühſtück eingeladen hatte. Kaiſer, außerdem ſprachen Gervais und der Bürger⸗ 5 „So ſchickte der Arzt mich hierher! Paul be⸗ zweite Brief war an ihren Schwager in Harpſtedt 1 Werthers 5 chatten. gleitete mich! Vorgeſtern 1 wir an und geſtern gerichtet und lautete; . 8 5 5 fuhr Paul zurück! ihn ruft das Amt! — Nun „Norderney, den 4. September 1785. 8 e en ae Faſſen. wiſſen Sie alles — und in dieſem Haufe wohne ich!“ Lieber Schwager! f Eines Tages wandelte unſer guter Freund Sie reichte ih die Hand und kaum konnte Heute traf ich plotzlich zu meinem Schrecken wieder am Meeresufer hin und her. Er dachte über ſie verhindern, daß er ihr zu Füßen fiel. Aber ihre hier mit Deinem Freunde Werther Helbig zuſammen. ene Zeit nach, als die Inſel noch zum Feſtlonde Hand hielt Werther feſt, denn er hatte augenſchein⸗ Er benahm ſich ſo exaltirt, daß ich Dich bitte, nach gehörte und wie es hier damals ausgeſehen haben lich ganz die Herrſchaft über ſeine Seele verloren. Empfang dieſes Briefes durch einen Eilboten ſogleich mochte. Da plotzlich ſtand vor ihm — Laura Buſch. „Eins ſagen Sie mir noch, theuerſte Laura,“ mit Extrapoſt abzureiſen, um ihn hier aufzuſuchen. Ein Schrei, ein Ruf der U berraſchung klang flehte er erregt, würden Sie auch auf die Inſel ge. Ich fürchte ein Unglück und bin, um weiteren Aus⸗ aus Pauls Munde und Beide ſtehen ſich zu Tode kommen ſein, wenn Sie mich hier gewußt?“ brüchen ſeiner unſinnigen Leidenſchaft auszuweichen, erſchrocken gegenüber. Sie machte ſich von ihm los und ſagte: ſogleich abgereiſt. Unter herzlichen Grüßen an Dich 1 „Es iſt offenbar der Wille Gottes,“ Abegann „Aber, Werther, wir find nicht allein! Mein und Sophie Eure N . Werther düſter, „daß wir uns wiederſehen!“ Ruf — !“ Laura Buſch.“ „Sie zürnen mii?“ ſagte die Frau Amtmann! „So antworten Sie!“ Beide Briefe wurden ſogleich befördert dann und ſah ihn mit den großen Rehaugen treu , Morgen früh beim Spaziergange am Meere!“ Darauf ſchrieb die Frau Amtmann ein drit — berzig an. „Wann?“ Billet, welches lautete: er . „Ich Ihnen?“ rief er ihre Hand erfaſſend, „Ich ſchlafe lange, ich bin ſchwach!“ flüſterte „Lieber Freund! „Laura, wie können ſie ſo fragen! Ich liebe Sie ſte verlegen. Sie benahmen ſich bei unſerem leider erfolgten noch heute!“ Er nickte und ſagte: „Zuſammentreffen ſo ſeltſam, daß ich für Ihren weite⸗ „Armer Freund!“ flüſterte ſte. 9 „So leben Sie wohl, Laura! Bis morgen!“ ren Umgang mit mir das Schlimmſte befürchten . „Ja, ſehr, ſehr arm bin ich!“ antwortete er Er lief an's Meer zurück, denn im Hauſe litt muß. Ich bin daher nach Hauſe gereiſt und hoffe, ſchmerzlich. es ihn nicht mit ſeinen leidenſchaftlichen Empfind⸗ daß Sie ſich in das Unvermeidliche fügen werden. tes l Die kluge Frauennatur Lauras errang über den] ungen. Sie waren ja ſonſt ein ſo guter Menſch; denken . leidenſchaftlichen Mann aber ſchnell das Uebergewicht. Laura ſetzte ſich aber ſogleich hin und ſchrieb Sie an Ihre lieben Eltern und Gott! Ich verbleibe 10 ine lange Geſchichte ihrer Krankheit erzählend, wo drei Briefe. Der erſte war an ihren Gatten adreſfirt. ſtets N 5 rauf erlbegierig horchte, führte ſie ihn allmälich dem Sie teilte ihm mit, wie ſie infolge eines Zuſammen⸗ Ihre Mu. rte wieder zu und hier angeſichts der Badegäſte treffens mit Werther ſofort abreiſe und nach Borkum treue Freundin loß ſie dann: f b Überſiedle; dahin möge er ſeine Briefe ſenden. Der 5 Laura.“