latter dhe Luhe; aeg: u Spell gez An u ut fen un h le dachten g dbeſchrn dir u und bil le en Cplus zy e ben wd, Ng ) Jeaitung ungsdolf Rloroh Dirrklon. kt händler 90 11 Mau- Mlzz, Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. 1 5 20. Juni Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile o er 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. ren Naum Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. . Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Volitiſches. JLadenburg, 19. Junl. Beim Kaiſer fand m Mittwoch Abend auf der Pfaueninſel bei Pots⸗ dam eine größere Feſtlichkeit ſtaft, zu welcher weit überwiegend Mitglieder des Landtages Einladungen erhalten hatten. Die Gaäſte des Kaiſers begaben ſich am genannten Tage nachmittags halb 6 Uhr mittels Sonderzuges von Berlin nach Wannſee und von Station Wannſee aus mittels Dampfers nach der Pfaueninſel. Die Rückkehr nach Berlin erfolgte in vorgerückter Abendſtunde. 1 1 ö — Der Präfident des preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſes, Herr v. Köller, erhielt anläßlich feines in dieſen Tagen begangenen 25jährigen Abgeord⸗ netenjubiläums dom Kaiſer deſſen Bildnis nebſt einem ſehr verbindlichen Glückwunſchſchreiben zuge⸗ ſondt. In demſelben weiſt der Monarch auf die kiprobte geſchäftliche Einſicht und die Lauterkeit des Charakters des Jubilars hin, zollt deſſen Hingebung on Thron und Altar volle Anerkennung und wünſcht ſchließlich, Herr v. Köller moge noch recht lange einer verdienſtlichen parlamentariſchen Thätigkeit er⸗ halten bleiben. — Reichskommiſſar v. Wißmann iſt wegen eines Verhaltens gegen Emin Paſcha in der deul⸗ ſchen Tagespeſſſe vielfach angegriffen worden. Offen⸗ bar in dem Bedürfnis, ſich vor der öffentlichen Meinung zu rechtfertigen, hat nun Major v. Wiß⸗ mann auf einem ihm zu Ehren in Hannover ver⸗ anſtalteten Bankett ſich über ſein Verhältnis zu Emin geäußert und erklärt, mit Emin verbinde ihn noch heute perfönliche Freundſchaft. Er, Wißmann, habe aber trotzdem diſſen Zurückberufung von der Expedition im Innern Deutſch⸗Oſtafrikas für ſeine Pflicht gehalten und hierfür viele Gründe beſeſſen. Namentlich müſſe Emin wegen genauerer Verſtän⸗ digung über ſein künftiges Vorgehen nach der Küſte zurückkehren, der Gouverneur v. Soden ſei doch in letzter Linie für die Schritte Emins verantwortlich. Wißmann verbreitete fich auch über ſein ſonſtiges bis⸗ heriges Verhalten in Deutſch⸗Oſtafrika und gedachte zulitzt der neuen ihm dort geſtellten Aufgabe, der Oberleitung der Karawane nach dem Viktoriasee, und der Durchführung des Dampfer⸗Unternehmens auf dem Viktoriaſee, — Die türkiſche Regierung ſcheint die Ver⸗ folgung der Räubet von Tſcherkesljö und ihrer Hehler in großartigem Maßſtabe organiſiren zu wollen. Ein ganzes Armeekorps iſt zu dieſem Zwecke aufgeboten worden und an ſeine Spitze wurde der energiſche Feldmarſchall Mahmud Hamdi Paſcha ge⸗ ſtellt. Derſelbe leitete ſeinerzeit ſchon die Unter⸗ drückung des bedenklich entwickelten Räuberunweſens in Macedonien und die von Mahmud Paſcha hier⸗ bei gezeigte Umficht und Energie ließen ihn der Pforte als den rechten Mann zur Ausrottung des Räubertums auch in der Probinz Adrianopel er⸗ ſcheinen. ſtantinopel erregt denn auch dieſe Ernennung Mah⸗ mud Paſchas große Befriedigung. Verſchiedenes. — Mannheim, 17. Juni. Aktienbrauerei hat in Seckenheim das ehemalige — eee In den diplomatiſchen Kreiſen von Kon⸗ an das Reſtaurationsgebäude anſchlie ßende Halle bietet ebenfalls Unterkunft für mehrere Hundert Perſonen. Das Etabliſſement wird Schloß Secken⸗ heim heißen und können mehrere Tauſend Perſonen bequem beherbergt werden. — Karlsruhe, 18. Juni. Geh. Rat Eiſen⸗ lohr, Baudirektor v. Würth ' nau, Baurat Goßweiler und zwei Betriebsbeamte der badiſchen Staatsbahnen begeben ſich demnächſt nach England zum Studium der dortigen Eiſenbahnen. Es ſoll fich um die Er⸗ langung größerer Fahrgeſchwindigkeit handeln. Offenbrug, 17. Juni. Ein Buben⸗ ſtreich, wie er gemeiner nicht ausgeführt werden kann, wurde letzen Nachts an der Bahn hier verübt. Die Bahn ins Oberland läuft an den hieſigen prächtigen Anlagen eine kurze Strecke hart daran hin. In dieſen Anlagen find zahlreiche Bänke aufgeſtellt. Die Bänke find ſchwer und mafty gebaut und haben viel Material von Eiſen oder Gußſtahl an fich. Von dieſen Bänken wurden nun heute Nacht von bübiſcher Hand zwei derſelben auf die Bahn geworfen, zum Glück kamen dieſelben aber nicht auf, ſondern neben die Schienen zu ——— Gunzert'ſche Anweſen, das Seckenheimer Schloß, zu die ſchreckliche Kataſtrophe von Möͤnchenſtein entſitz⸗ welchem ein herrlicher Park gehoͤtt, angekauft, um eine im große Style angelegte Sommerreſtauration daraus zu ſchaffen. Der Park witd in einen Reſtaurationsgarten umgewandelt; ein großer Spiel⸗ platz für Kinder, ſowie ein Turnplatz iſt vorgeſehen, ſodaß zur Abhaltung größerer Waldfeſte wohl kaum ein geeigneterer Platz zu finden ſein dürfte. Eine liegen, denn — wäre das erſtere geſchehen, ſo wäre bei der Schwere der Bänke ein großes Unglück bei dem Herannahen eines Zuges unausbleiblich Die Edinger geweſen. Hoffentlich gelingt es, den oder die Thäter zu ermitteln. — Baſel, 17. Juni. Jeder neue Tag läßt licher und grauenvoller erſcheinen. Man hat nun⸗ mehr feſtgeſtellt, daß die in die Birs geſtürzten Perſonenwagen 266 Sitzplätze enthielten, und Augen⸗ zeugen beſtätigen, daß manche Fahrgäſt⸗, die keinen Sitzplatz mehr finden konnten, in den Zwiſchen⸗ gängen ſtanden, ſo daß die Zahl der Juſaſſen in Ein Kampf um's Glück. 11. Novelle von F. Sutan. Am andern Morgen hatte ſich der Himmel tobte, und eine fahle, unheimliche Beleuchtung ruhte auf der Landſchaft. Gertruds Blicke ſchweiften trübe darüber hin. Es war ihr als hätte, ſich die Welt verwandelt ſeit kgeſtern und als würde ſie nie wieder an Wandrau's berfinſtert und die See ging in hohen Wogen. Gertrud wurde in den erſten Vormittagsſtunden von der Oberin nach dem benachbarten Badeorte zu einer Rranken geſchickt. „Man hat ausdrücklich nach der jüngſten Diakonifſin verlangt,“ ſagte ſie zu Gertrud, Abiellecht iſt die Dame eine Bekannte von Ihnen. Mir kommt dieſe Aufforderung ſehr erwünſcht, Sie haben ſich in der letzten Zeit doch gar zu ſehr dem weltlichen Treiben hingegeben. Da wir zu unſerer Erholung hier find und ich auch Ihre Jugend be⸗ 6 tückſichtigte, habe ich bis jetzt keinen Einſpruch er⸗ hoben. Jedoch Alles hat ſeine Grenzen. Nun viel⸗ leicht bedarf man längere Zeit Ihrer Pflege, dann verbietet es ſich ja von ſelbſt, daß Sie ferner den Aufforderungen Ihrer Verwandten folgen, und Sie und Aufgaben unſeres hohen Berufs zurückkehren und Ihr Antl tz wird den friedvollen Ausdruck wieder bekommen, den es jetzt, wie mir ſcheint verloren hat.“ Gerttud harte ſchweigend die Ermahnungen der Oberin vernommen, dann war ſie in den trüben Morgen hinausgegangen. Schwere Tropfen ficlen aus dem bewölkten Himmel, die See brauſte und nach Ihnen Seite im hellen Glanz der Sonne dieſe Wege durch den Wald und an der See wandeln, ja es war Gertrud, als wäre der geſtrige Abend der letzte, ſeligſte ihres Lebens geweſen, und als thürmten ſich — nun plötzlich dunkle Wolken über ihrem Lebenshim⸗ f ſchönen Tagen vergeſſen, daß es Leid und Elend auf mel, die ſie zu vernichten drohten. Unter dieſen Ge⸗ danken hatte ſie ihr Ziel, den benachbarten Bade⸗ ort erreicht und ſtand jetzt zögernd an der Thür des ihr bezeichneten, einſam gelegenen Hauſes, in welchem die Kranke wohnen ſollte. Eine alte Frau, die Beſitz rin des Hauſes empfing Gertrud und geleitete ſie in ein ziemlich einfach möblirtes Gemach. Auf dem Sopha ruhte eine ſchlanke Frauengeſtalt, deren blaſſes Antlitz ſich grell von dem dunklen Polſter des Sopha abhob. werden wieder mit Ihren Gedanken zu den Pflichten ö Sie richtete ſich etwas in die Höhe, als Gertrud her⸗ eintrat und fixerte das junge Mädchen mit ſpähen⸗ den Blicken. ö „Ich bin nicht ſchwer krank,“ ſagte die Dame, zu großes Opfer, wenn Sie den Tag bei mir zu⸗ bringen.“ „Gewiß, es iſt ja unſere Pflicht zu helfen und zu dienen, wo wir begehrt werden,“ ſagte Gertrud einfach. Ihre Hand zitterte aber, als ſie der Kranken einen kühlenden Umſchlag um die fieberheiße Stirn legte, und ihr Blick ruhte tief erſchreckt auf das in Schmerz und Gram verwüſtete und zerſtörte Ant ⸗ litz derſelben, auf welches das fahle Licht des trüben Morgen ſtel. Ach, ſie hatte in den letzten vergangenen der Welt gab, und nun ſah ſie es plötzlich vor fich in ſo erſchütternder Geſtalt, es ſtarrte ſie an mit unheimlichen, ja furchtbaren Blicken. Gertrud war es, als griffe eine kalte, rauhe Hand in das warme Büchlein ihres Herzens, und als müßte ſie davor fliehen, ſich flüchten zu dem einzigen Menſchen auf der Welt, der ſie liebte und dem ſie vertraute, zu Wandrau. Ja Gertrud hätte am liebſten zu Wand⸗ rau eilen und ihm ſagen mögen: „Ich ſah ein im Schmerz erſtarrtes Menſchenanthiz; in deſſen Augen mir bitterer Haß entgegenfunkelte. O ſchütze mich davor!“ 5 Wandrau ſtarrte zu dieſer Stunde trüben Blickes auf die grollende, ſtürmende See, auf den als die alte Frau das Zimmer verlaſſen hatte grauen Himmel und daſſelde blaſſe Frauenbild, wel⸗ „Die Pflege des alten Fiſcherweibes, meiner Wirtin ches Gertrud ſo mit Grauen erfüllte, ſtand auch vor würd mir jedoch unerträglich, darum habe ich geſchickt, hoffentlich bringen Sie mir kein 1 1 5 ſeiner Seele. Sein Weib! Ach, nur zu deutlich hatte er Ulrikas am vergangenen Abend erkannt, und keinen