Badens Glück, zu Deutſchlands Ehre! Mögen dem hohen Herrn nach manchem dunkeln, viel helle, ſon⸗ nige Tage beſchieden ſein, ihm und ſeiner erhabenen Gemahlin, der pireußiſchen Königstochter. Cs gebührt ſich, der hohen Frau an dieſem militäriſchen Jubeltage zu gedenken, ihrer, die dem Beiſpiel der heimgegangenen Mutter, der Samariterin auf dem Throne, folgend es ſich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die Wunden, die der Krieg ſchlug zu heilen. Goltes Segen Seiner Königlichen Hoheit dem Groß⸗ herzog und Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin von Baden! Das iſt der Wunſch aller deutſchen Soldaten zum 26. April 1891.“ — Ladenburg, 27. April. Die Feier des Militärjubiläums des Großherzogs von Baden wurde geſtern, da auf Allerhöchſten Befehl die in Ausſicht genommene Parade unterblieben, in allen Garniſonen des Landes durch Militärgottesdienſt Anſprachen an die Mannſchaften und kameradſchaft⸗ liche Veranſtaltungen der Kriegervereine begangen. Der Großherzog ſelbſt brachte den Tag im Kreiſe des erbgroßherzoglichen Ehepaares zu und nahm die Glückwünſche der Müglieder des groß herzoglichen Hauſes und der Generalität entgegen. Karlsruhe, 27. April. Der Großherzog iſt heute zur Teilnahme an der Molkte⸗Trauerfeier nach Berlin gereiſt. Karlsruhe, 27. April. König Karl von Württemberg hat den Großherzog von Baden an⸗ läßlich des Militärjub läums desſelben zum Chef des in Straßburg liegenden 8. württembergiſchen In⸗ fanterieregiments Nr. 126 ernannt. — Mannheim, 27. April. S. K. H. der Großherzog hat nunmehr die Einladung zu der an Pfingſten hier ſtattfindenden 29. allgemeinen deutſchen Lehrerverſammlung angenommen und wird die vom Zentralausſchuß an ihn behufs perſönlicher Ueber⸗ reichung der Einladung zu entſendende Abordnung des Zentralausſchuſſes der Lehrerverſammlung em⸗ pfangen. Zugleich hat S. K. H. der Großherzog erklärt, die beiden erſten Vorträge: „Die Pädagogik als Kunſtlehre“ und „Die Schule als Bildnerin für das öffentliche Leben in Staat und Gemeinde“ gerne hören zu wollen und von dem Anerbieten Gebrauch zu machen, die genannten Vorträge für den Tag des Beſuchs der Großherzoglichen Herr⸗ ſchaften in Vorſchlag zu bringen. Schriesheim, 28. April. verein Schriesheim begeht am 10. Mai 30jähriges Stiftungsfeſt und haben ſich bis ſein letzt ſchon über 80 Vereine angemeldet. Dem zur Aus⸗ gabe gelangenden Programm iſt zu entnehmen, daß der Vorabend des Feſtes mit Böllerſchüſſen ber⸗ kündet wird. Am Feſttage ſelbſt iſt Morgens 6 Uhr Tagreveille mit Böllerſchüſſen und von 10 bis balb 2 Uhr findet der Empfang der auswärtigen Vereine ſtatt. Um 2 Uhr Mittags beginnt die Aufſtellung des Feſtzuges und die Abholung der Fahne durch die Feſtjungfrauen und den feſtgebenden Verein. Der Feſtzug wird ſich um halb 8 Uhr durch einige Ortsflraßen nach dem Feſſplotze (Schulhausplatz) bewegen, wo die Begrüßung der Feſtgäſte ſtattfindet. Nachdem der Liederkranz Schriesheim das Begellß⸗ ungslied „Sängerfeſtgruß v. Kron“ zum Vortrag gebracht und die Feſtrede gehalten iſt, alsdann folgt die Enthüllung und Uebergabe der Fahne, worauf de Verloſung betreffs der Reihenfolge der Geſänge vorgenommen wird. An dem Feſtzuge beteiligt ſich außer den fremden Vereinen die Feſt⸗ jungfrauen, die Gemeindeb'hoͤrde, die Freiw. Feuer⸗ wehr, der Kriegeivetein, der Turnverein und der Arbeiterbildungsverein. Die Mufik wird von der Heidelberger Militärkapelle ausgeführt. Der Eintritt auf den Feſtplatz beträgt 40 Pf. Abends um 8 Uhr fiadet im Gafthaus zur Pfalz, zum Hirſch und grünen Baum Feſtball ſtatt und beträgt der Ein⸗ tritt für auswärtige Sänger 50 Pfg. und Nicht⸗ mitglieder 1. Mark. — Weinheim, 27. April. Als weltlicher Abgeordneter des 16. Wahlbezirks (Ladenburg⸗Wein⸗ heim) zur G neralſynode wurde heute einſtimmig Herr Oberförſter Schmitt von hier gewählt und als Erſatzmann Herr Altbürgermeiſter Hübſch von Hand⸗ ſchuchsheim. — Karlsruhe, 26 April. Durch eine von den Miniſterien der Juſtiz und des Innern gemeinſchaftlich erloſſene Verordnung iſt eine Prüf⸗ ung für ſolche Volksſchulkandidaten angeordnet worden welche als Mufiklehrer mit Beamteneigenſchaft an öffentlichen Lehranſtalten wirken wollen. Dem Lehr⸗ gang am Seminiar muß noch eine zweijährige Vorbereitung in den mufikaliſchen Fächern folgen. Die Prüfung findet einmal im Jahre ſlatt und ſcheidet ſich in eine praktiſche, eine ſchriftliche und mündliche Abtellung. Auch andere Perſonen als Lehramtskandidaten der Volksſchule können mit genü⸗ genden Vorkenntniſſen zur Prüfung zugelaſſen wer⸗ Der Geſang⸗ den. — Ettlingen, 25. April. In der litzten Nacht iſt das dem Frhrn. v. Babo gehörende Haus auf dem ſogen. Gertrudenbof an det 0 unterhalb Marxzell gelegen, abgebrannk, z war unbewohnt. Jahren ebenfalls angezündet worden. Mle damalz iſt auch jetzt der Brandſtifter unbekannt. Dll in jüngſter Zeit veröffentlichte Schluß verteilung don zwei Konkurſen aus hiefiger Stadt wied biel beſprochen. In der einen fielen 5261 M. berfüg⸗ bares Vermögen auf 90,833 M. nicht bevorrechtete Forderungen in der andern 492 M. auf 51,152 M. ſodaß die Gläubiger dort ſtatt 1000 M. 53.90 M. und hier ſtatt 1000 M. 7.50 M. erhalfen. — Berlin, 27. Das Programm für dhe Eröffnung der Internationalen Kunſtausſtelung zu Berlin iſt jetzt feſtgeſtellt worden. Am I. Ma wird die Protektorin des Unternehmens Ihre Mae ſtät die Kaiſerin Friedrich im Beſſein feiner Maje⸗ ſtät des Kaiſers den Eröffnungsakt vollziehen, Nach⸗ dem am 10. April der letzte Einlieferungstermin füt Ausſtellungswerke abgelaufen iſt, erweiſen fit die lang gehegten Befürchtungen wegen Platzmangel als begtündet. Vorausſichtlich wird die Beſeiligung der Berliner Künſtler eine Einſchränkung erleſden müſſen um den aus allen Ländern Europas einge⸗ ſandten Kunſtwerken Platz zu ſchoffen. Seſog franzöſiſche Künſtler, w. z. B. Bougereau haben trotz des chauviniſtiſchen Lärmes ihre Zuſage, die Ausſtellung zu beſchicken, gehalten. Eine Aus⸗ ſtellung von gleichem Wert dürfte Berlin bisher in ſeinen Mauern noch nicht vereinigt haben. Zur Förderung des Unternehmens iſt dem Ausſtellungs, komite die Veranſtaltung einer Lotterie genehmigſ, welche bei ganz bedeutenden Treffern (1 4 50 000 Mark 2 6 20 000 Mark u. ſ. w.) um ſo größere Gewinnchancen bietet, als jedes Loos für 2 Zeh⸗ ungen gültig iſt. Die Looſe à 1 Mark hat daz bekannte Bankhaus Carl Heintze, Berlin W. üben, nommen. eee Ganz ſeid. bedruckte Foulards Mk. 1.90 bis 7.25 p. Met. — eg. 450 verſch. Dispoſit) verſ. roben⸗ und ſtückwelſe porto⸗ und zollfrei in's Haus das Fabrik⸗Depot G, Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich, Muster umgehend. Doppelkes Briefeporto nach der Schweiz, ſie jetzt, im Beſitz eines ſtolzen Namens und eines bedeutenden Vermögens, Aller Augen auf ſich zog. Ihre einſame Stellung in der Welt war bei Ihren jungen Jahren um ſo bedenklicher. Aber ehe die Gefahr an ſie berantrat, durch Schmeicheleien falſche Vorſpiegelungen und leeren Schein ſich bethören und blenden zu loſſen, lernte ſie den edeln Karl Gordeck kennen und lieben, deſſen Neigung ebenſo rein 1 und unberechnet zu ihr war, wie die ihrige zu ihm. Bei dem engen zwangloſen Verkehr des Bade⸗ lebens war ihre gegenſeitige Liebe ra ereift, e geh 90 ſch gereif Sie wohnte mit ihrem Vater, einem Kaufmann und bevor Karl Ems verließ hatte er den erſten Kuß auf ihre Lippen gedrückt und den Verlobungs⸗ ring am Finger. Das Alles hatte Karl ſeinem Bruder gleich nach ſeiner Rückkehr voll Eifer und glücklicher Er⸗ regung erzählt. Arthur war ihm ſchweigend, doch voll Intereſſe gefolgt. Wohl legte ſich bisweilen ein halb mitleidiger halb bitterer Zug um ſeine Lippen, der Bruder aber, ganz in ſein eigenes Glück vertieft, bemerkte nichts davon. Noch weniger ahnte er, daß — als er ſelbſt ſich bereits zur Ruhe begeben hatten und ſeine glücklichen Gedanken an⸗ fingen, in ſüße Träume überzugehen — Arthur, den Kopf in die Hand geſtützt, in ſeinem Zimmer bei einer mattbrennenden Lampe ſaß. Seine Stirn war in finſtere Falten gezogen, um ſeine Lippen lag ein ſchwermütiger Zug, ſeine Augen blickten düſter ins Leere. Woran mochte er denken? Schnte er ſich darnach auch ein geliebtes Weſen zu finden, das ihn mit gleicher Hingebung lieben könnte? Qder halte er dies Glück bereits gekannt und verloren? War es das vielleicht, was ihn ſeit zwei Jahren ſo ernſt, ſo verſchloſſen gemacht hatte? Jo, in der That, Karls lebhafte Schilderung ſeiner jungen Liebe hatte eine Wunde in Bruders Beuſt betroffen, die nicht berrührt werden durfte, wenn ſie nicht von neuem bluten ſollte. — Auch er hatte geliebt, mit derſelben, wenn nicht noch mit größerer Leidenſchaft als ſein Bruder, ein Mädchen, ſo lieb, ſo ſtolz, ſo ſchön — wie hätte Karl's Braut ſchöner ſein können? — Konnte er ſich doch nicht erinnern, je ein ſchöneres Mädchen geſehen zu haben. Auch ſie hatte Marie geheißen. Namens Bonnett, der ſich vom Geſchäft zurückge⸗ zogen hatte und von einer kleinen Rente lebte, in der Nähe des Gutes, auf welchem Arthur Ver⸗ walter geweſen war. Ein Freund hatte ihn in die Familie eingeführt und bald war er in dem Bonnett'⸗ ſchen Hauſe ein gern geſehener Gaſt. Seine Be⸗ ſuche wurden häufiger und mit jedem Male lernte er Marie's Schönheit und edle Eigen ſchaften hoher ſchätzen. Er verſchloß die Liebe zu ihr ſtumm in ſeiner Bruſt, bis tauſenderlei Kleinigkeiten ihm ver⸗ rieten, daß auch er ihr nicht gleichgültig ſein konnte. Als er ihr nun ſein Herz erſchloß, fie ſich innig an eee ihre 17 Hand in der ſeinen ruhte, da te, da wußte er, daß ſie mi Seele die Seinige war. i Herr Bonnet nahm Arthurs Werbung mit Freuden an; der alte Herr war kränklich und hin⸗ fällig; der Tod konnte ihn unerwartet erteilen. Was wäre dann aus ſeiner Tochter Marie geworden. Die Verlobung ſollte jedoch geheim gehalten werden, bis es Arthur gelingen würde mit ſeinen Mitteln ein Pachtgut zu übernehmen, um das er des bereits in Unterhaltung ſtand. Bis dahin ſollte auch ſeiner Mutter und ſeinem Bruder die Ber⸗ lobung geheim bleiben. g Jazwiſchen verlebte Arthur herrliche glückliche Tage bei ſeiner Braut. Aber ach! dieſe Tage waren von nur kurzer Dauer. Marie beſaß bel all ihrem Liebreiz zwei gefährliche Eigenſchaften; ſte war ſtolz, und wie Arthur bald erfahren mußle, eiferſüchtig auf ihn, ihren Verlobten, der nichts Hoͤheres kannte als ſeine Marſe. ö Die Eiferſucht ſollte auf ihr junges Liebesgllt bald einen Schatten werfen, der ſich ſchnell zu elne ſchweren drohenden Wolke zuſammenzog. Arthur hatte einen Freund, Namens Selten, am Ort, der leidend war und oft wochenlang daz Zimmer hüten mußte. So ſehr es nun auch Jenn jede freie Stunde zur Geliebten zog, vernachläfgte er darum doch den Kranken nicht. Daß aber deſſen Schweſter, die ſeit Kurzem zu ſeiner Pflege gekom⸗ men war, ſchön ſei, das vernahm Arthur erſt ah Marien's Munde. Er ſah es nicht, außer f ſeine Braut hatte er kein Auge meht für weibliche Schönheit. Er ſoh die Dame auch nut ſelten; Fräulein Selten nahm wenn er kam dem Kranken eine Welle Geſellſchaft zu leiſten, gern die Gelegel⸗ heit wahr, inzwiſchen Das und Jenes zu beſorgel, in Folge deſſen war ſie bei seinen Beſuchen mut ſelten anweſend. Fortſetzung folgt. 7 7 Asch das noch. Gcubiger: Was, Sh den machen und nicht zahlen? Im Fiaker fahren! Mich auch noch heraus grüßen ?“ — Sen, (cchmerzlich bewegt): „Alſo nicht einmal geüße darf ich Sie mehr?“ Das ſelbe Gebäude war por einigen 1 e 1 f n Ie? 5 4 ſcchen hd 25 ala Sheib, Schreshen Nabu t 145 Wett mint zul du 10 Nigel 2 Trübe Auen 1 bruch⸗ lntearo. * n Mund