ſſt dh k an N. g des II 50 . c hehe hat (daz phatmalg f Sup 0905 nd gukkohm 515 N. 4 f blen haler K 9 4 70 55 D 5 ſunfigen 1 d Hhhete ie 6 25 9 remel“ abi. 10 atbiel· „ lernen de 10 0 Ar tlet Ait Lopebal, geg tilt 90. blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. Nr. 32 einheit jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ ochenblalt Altgemeiner Anzeiger für Abbenburg und Amgegend. Anzeigen: 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. „„ . die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum . Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. — G—éß—...xk.,.; ß———̃— —— x — Mitwoch 8 22. April 1891 Volitiſches. Ladenburg, 21. April. Die Beratungen des Reichstages über das Arbeiterſchutzgeſetz haben in den litzten Tagen nur einen langſamen Fortgang genommen, was ſich aus der ſchwierigen Natur der kibrterten Paragrophen betreffs der Verhältniſſe der Fabrikarbeiter erklärt. So konnten z. B. am Don⸗ nerstag nur die beiden Paragraphen 135 und 136, welche von der Fabrikbeſchäftigung der Kinder und der jugendlichen Arbeiter handeln, zur Erledigung gelangen, und die Freitagsſitzung wurde ſogar voll⸗ fländig durch die Debatte über den vom Abg. Auer (ſoztaldem.) beantragten neuen 8 1364 ausgefüllt. In demſelben wird die Einführung des Normal⸗ orbeſtstages für alle Arbeiter über 14 Jahre feſtge⸗ ſetzt, und zwar ſoll letzterer bis zum 1. Januar 1894 eehn Stunden, von da ab bis zum 1. Januar 1898 geun Stunden und alsdann nur noch acht Stunden dauern. Der Antrag führte zu einer eingehenden Erörterung des ſozialdemokratiſchen Lieblings projektes des Normalarbeitstages, in welcher ſich faſt ſämtliche Redner für den Normalarbeitstag wenigſtens im Prinzip erklärten. Der nationalliberale Vertreter für Bochum, Müllenſiefen, ſprach ſich ſogar unum⸗ wunden für den Antrag Auer aus und plaidirte in dieſem Sinne namentlich vom Standpunkte der Bergarbeiter aus. Selbſtverſtändlich ging man auch bon ſozialdemokratiſcher Seite für den Normal- arbeitstag tüchtig ins Zeug, indem fich Abg. Auer in längerer Rede bemühte, die Notwendigkeit ſeiner Einführung darzulegen. Dagegen wurde von den Rednern der anderen größeren Parteien darauf hin⸗ gewieſen, daß aus praktiſchen Gründen eine einheil⸗ liche Moximalarbeitszeit nicht durchführbar ſei, und denſelben Standpunkt vertrat Handelsminiſter v. Berlepſch in ſeinen Ausführungen gegen den Antrag Auer. der Einſchränkung der Kinderarbeit, des Verbotes der Nachtarbeit der Frauen u. ſ. w. noch weitere Maßnahmen zur Abkürzung der Arbeitszeit zur Ver⸗ minderung der Produktion führen und die Konkurrenz der deutſchen Induſtrie mit dem Auslande ſchwächen würden, auch betonte der Miniſter, daß der Normal⸗ arbeitstag eine Schmälerung des Einkommens des Arbeiters zur Folge haben müßte. Weiter erklärte Herr v. Berlepſch, eine Regelung der Arbeitszeit aus ſanitären Rückfichten und eine Verhinderung der Ausbeutung der Arbeiter ſejen bereits in den entſprechenden Beſtimmungen der Arbeiterſchutz⸗Vor⸗ lage enthalten und verſficherte er zum Schluſſe, daß die verbündeten Regierungen deshalb dem Antrage Auer nicht zuſtimmen lönnten. 8 1363 — und mit ihm alſo die Einführung von Beſtimmungen über den Normalarbeitstag in die Gewerbeordnungs⸗ Novelle — wurde denn auch vom Reichstage lediglich gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. — An der Feſttafel im Schloſſe zu Berlin am 18. d. M. hielt der Kaiſer eine bedeutungs⸗ volle Anſprache, welche nach der „K. Ztg.“ etwa folgendermaßen lautet: „Pro gloria et patria! Dieſe Ueberſchrift möchte ich dem heutigen Tage geben: er iſt ein Tag vaterländiſchen Gedenkens. Am 18. April 1417 wurde Kurfürſt Friedrich I. von Brandenburg mit der Mark belehnt. Wenn ich heute für unſer ganzes Land ſpreche, ſo thue ich dies in der Erinnerung, daß am 18. April dereinſt jener tapfere Wittenberger Mönch ſein großes Wort ſprach: „Hier ſtehe ich, ich kann nicht anders!“ Der erſte, welcher dem unerſchrockenen Mönch Intereſſe entgegenbrachte, war ein Kriegsmann, Georg Frunds⸗ berg, der Luther zurief: „Mönchlein, Mönchlein, du thuſt einen ſchweren Gang!“ und Gott hat ihm Speziell hob der Miniſter hervor, daß nach f Feodorowna ſtatt. dieſen Gang geſegnet zum Heile unſeres Volkes und beſonders unſerer Heimat. Manch' ähnlichen Gang hat unſer Volk und unſer Haus und mit ihm das preußiſche Heer gethan. Am 18. April 1864 führte Prinz Friedrich Karl einen Teil der Truppen, die heute die hohe Auszeichnung erhalten haben, gegen einen tapferen Feind und entriß ihm ſeine Ver⸗ ſchanzungen. Der 18. hat aber auch ſonſt noch ſeine große Rolle in der preußiſchen Geſchichte ge⸗ ſpielt, denn am 18. Januar hat ſich der erſte König von Preußen die Krone aufgeſetzt und gleichfalls am 18. Januar iſt das neue deutſche Reich entſtanden. In allen entſcheidenden Zeiten hat das Heer dazu beigetragen, den Ruhm und die Größe von König und Vaterland mit zu begründen. So rechnet Kaiſer und Reich, König und Vaterland auch in aller Zukunft auf dieſe Stütze.“ — In der Petersburger Peter Pauls⸗Kathe⸗ drale fand am Freitag Vormittag die Einſegnung und die Beſtattung der Leiche der Großfürſtin Olga Der Trauerfeierlichkeit wohnten das Zarenpaar, die in Petersburg anweſenden Mit⸗ glieder des ruſſiſchen Kaiſerhauſes und die Vertreter der auswärtigen Höfe bei. Nach Beendigung der Trauerfeier reiſten der Kaiſer und die Kaiſerin ſo⸗ fort nach Gatſchina ab. — In Indien gährt es fort und fort in bedenklicher Weiſe. Auf die Erhebung der einge⸗ borenen Stämme am oberen Indus und den noch immer nicht niedergeſchlagenen Aufſtand der Mani⸗ puri an der birmaniſchen Grenze iſt jetzt ein ernſter Straßenaufruhr in der heiligen Hinduſtadt Benares gefolgt. Den äußeren Anlaß hierzu bildete die Ab⸗ tragung eines Tempels behufs Gewinnung eines Bauplotzes für die neuen Waſſerwerke. Die einge⸗ borene Bevölkerung von Benares wurde hierdurch in Die Hüttenkönigin. Roman aus der Gegenwart von Walther Hogarth 13. Eliſabeths Tante und die Geſellſchafterin, ſowie Direktor Rieſe übernahmen jetzt vorzugsweiſe die Aufgabe die Gäſte nach den Buffets zu geleiten, und Eliſabeth hatte Zeit, einige Worte im Vetrauen mit ihrem ebenfalls zu dem Feſte anwesenden Rechts⸗ anwalt Doctor Steiner aus der nahen Kreisſladt zu ſprechen. Das Schickfal des Barons Töp pen beunruhigte nämlich im hohen Maße Eliſabeth und . großmütiges Herz empfand tiefes Mitleid mit dem Barone, der teils aus Leichtfinn, teils in Folge der ungünſtigen Vermögens verhältniſſe ſeines Vaters und auch zum großen Theile in Folge herkömmliche Standesgewohnheiten ſich ruinirt hatte. Sie, die Beſſtzerin vieler Millionen, beſchloß daher, wenn es noch möglich war, im Geheimen etwas für Toͤppen, dem ihr Herz einſt ſo nahe geſtanden und dem ſie ſich wegen ſeiner ritterlichen That zu Danke ver⸗ pflichtet f fühlte, zu thun. Hatte Töppen ſie einſt mit Lebensgefahr vor dem Sturze von dem wütenden Pferde gerettet, ſo glaubte ſie auch ein Geldopfer bringen zu müſſen, um Töppen vor einem anderen Abgrunde zu retten. „Nieber Doctor,“ redete Eliſabeth den herbei⸗ gerufenen Rechtsanwalt Steiner in ihrem Boudolr an, ich habe bereits vor einiger Zeit erfahren, daß Baron Curt von Toͤppen durch Spiel ſich total ruinirt hat und daß man Schlimmes für ihn beſorgen muß, wenn keine Einigung mit ſeinen Gläubigern ſtattfindet. Ich bin, wie Sie wiſſen, wegen einer aufopfernden That, die Baron Töppen einſt für mich vollbrachte ihm zum Danke verpfllichtet, und beauftrage Sie, unter dem Siegel der Verſchwie⸗ genheit und ganz im Geheimen eine Verſtändigung mit den Gläubigern Töppens herbeſzuführen. Lieber Gott, thun Sie es im Namen eines Onkels des Barons, der nicht genannt ſein will, den mein Name darf in der Angelegenheit nicht genannt werden. Das nötige Geld übergebe ich Ihnen per⸗ ſönlich, ſobald ich erfahren habe, welche Summen Sie für Töppens Gläubiger brauchen. Verſtehen Sie mich aber recht, Herr Doktor, wie mit einem Zauberſchlage will ich Töppen nicht von ſeinen Schulden befreien, denn dies könnte bei ſeiner leicht⸗ lebigen Natur übele Früchte bringen. Nur die ſchlimmſten Gläubiger befriedigen Sie und teilen dann Töppen im Namen des nicht genannt ſein wollenden Qnkels mit, daß nur unter der Bedingung daß Baron Cut einen anderen Lebenswandel be⸗ ginnt, das Rettungswerk verſucht wird.“ Der kluge Doctor Steiner ſagte ſeiner hohen Clientin beſte Beſorgung des Auftrages zu und ein ſeltſames Lächeln ſpielte um ſeinen Mund, als er in die Feſträume zurückkehrte. Wird wohl mehr als ein Rettungswerk dahinter ſtecken,“ dachte Steiner. „O, dieſe Weiberherzen, tief, unergründ⸗ lich rätſelhaft. Es wird wohl nicht lange dauern, ſo zieht der ruinirte Töppen als Herr Gemahl hier ein!“ Der hochherzige Auftrag, den Eliſabeth ſoeben dem Dokter Steiner erteilt, hatte der edeln Dame erſt die Gemütsruhe und die Freude an dem ſchönen Feſte zurückgebracht. Lebt fie doch nun dem Be⸗ wußtſein, daß Töppen nicht unglücklich und elend zu werden brauchte, wenn er ſeine gefährliche Leicht⸗ lebigkeit ablegte. Und die bittere Lektion von heute Abend war offenbar eine gute Vorbereitung für Töppens Sinnesänderung. Innerlich ſehr. befriedigt war auch Eliſabeth darüber, als ihr ein Diener meldete, daß Baron Töppen ſich entſchuldigen laſſe, denn er habe wegen Unwohlſeins nach Hauſe fahren müſſen. Es wäre ja auch entſetzlich für Elisabeth geweſen, wenn fie Töppen noch ferner auf dem Feſte geſehen hätte. In befriedigter Stimmung trat ſie in den Bollſaal, wo man auf ſie wartete, und wo Direktor Rieſe die Ehre hatte, mit ſeiner ſchönen Herrin den Ball zu eröffnen. Als die Klänge der Polonaiſe und des erſten Walzers verklungen waren, ließ fich Eliſabeth vom Direktor Rieſe in den hinteren Teil des Saale 3 wo 2 eine von ane elert erer