dmeßr, da gegenwärtig eine Unmaſſe Getreide befrachteten Schiffen in den hieſigen Hafen ankern und der Ausladung harren. — Schwetz ingen, 6. April. Geſtern Abend kom es in der neu eröffneten Wirtſchaft zwichen bieſtgen und Keiſcher Einwohnern, wobei das Meſſer wieder eine Rolle ſpielte. Es kamen ſehr erhebliche Verwundungen vor. Zwei Burſchen mußten in das hiefige Sp'tal verbracht werden. Die Thäter wurden verha tet. — Waldkirch, 2. April. Ein Gutacher Bauer im Alter von 60 Jaßren mit einem großen Lelbgedinge wollte ſich am 31. März mit einer früher bei ſeiner berſtorbenen Frau im Dienſte ſt⸗henden Maad im Alter von 39 Jahren ver⸗ beiraten. Alles war dazu vorbereſtet und auch ſchon das Aufgebot in der Kirche verkündet. Der Bräutigam wurde jedoch plötzlich krank und zu⸗ ſehends ſchwücher. Nun drang die Braut darauf, bevor er ſtirbt, noch zu heiraten. Sie ſoote ſelbſt: „Wenn i mueß min Bräutigam uf em Buckel in die Kirch' trage, birot i ihn doch!“ Da aber dem Bauer ſein Lebensende immer nüber beraurückte, wollt⸗ die Brout ſich auf dem Krankenſager mit demſelben trauen loſſen, was jedoch vom Bürger⸗ meiſter nicht zugegeben wurde. So ageſchah s denn. daß der Bräutigam am ſelben Tage zu Grabe getragen wurde, an dem die Hochzeit ſein ſollte. — Münchweiler bei Eitenßeim, 4. Apyil. Groß⸗ Aufr⸗aung brachten zwei Unaſücksfäll⸗, welche ſich raſch nach einander zutrugen, in unſere Ge⸗ meinde. Vor einigen Tagen wurde der hieſige Landwirt Julius Sinaler im Steinbruch von einer herunt⸗rſtürzenden Erdmoſſ⸗ bedeckt und wor ſofort eine Leiche; der Verunglückte binterließ Frau und 3 unmündiae Kinder. Ein anderer Arb⸗iter wurde ſchwer verletzt. Der zweite Unglücksfall trua ſich ebenfalls im Steinbruch zu; von den beſchäftiaten Arbeitern hatte ſich an einem Nachmittage ver⸗ gangener Wobe der berbeiratete Karl Sutterer wüßrend des Pierubrbrodes aus der, glg, enfernt. Arbeiter einen dumpk⸗n Fall und fanden beim Nach⸗ ſehen den Leichnam des erwähnten Arbeiters, welcher eine 10 Meter hoße Felswand, wie es ſcheint, aus Unvorſichtiakeit, binabgeſtfürzt war. Auch dieſer Verunglückte bint⸗rläßt Frau und 3 Kinder. Er war Mitglied des Militärvereins, welcher dem un⸗ bon mit ö glücklichen Kameraden ein ehrenvolles 90 henbegüng⸗ nis beranſtaltete. — Hamburg. 5. Abril. Die Volize entdeckte eine aroße Diebesbande, welch ſeit zwei Jabren Tabaksdiebſtähle ausfübrte und im Frei⸗ ö igenen Speicher batte, indem das zum „Kronprinzen“ zu eſner obligaten Schlägerei; bpaf⸗n einen eigene 5 eftoßlene Gut ſagerte. Die Uuterſuchung nimmt ar aroßen Umfang an. Zablreiche Commis, Markthelfer und Ewerfübrer find bereits verhaftet. — Seraing, 3. April. In unmittelbarer Näbe der Kahlenarube Six⸗Bonniers wurde (in Packt mit Sprenapuſper und Zündſchnur gefunden. Auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft haben heute an 30 Pollzeifergeonten und Gendarmen in den Waldungen von Bonneelles und Cornillon die Forſchungen nach Dynamit begonnen. — RNoſtock, 4. April. In der veraganaenen Nacht brach während eines Hochzeitsfeſtes freuer aus Ein Kind fond in den Flammen den Tod, eine Frau und ein Knabe find verletzt, fünf andere Perſonen, welche durch Glut und Rauch ſchon die Befinnuna verloren hatten, wurden gerettet. — Toulouſe, 6. April. In der Nähe des Babnbofs iſt am Samstag ein Schnellzug entgleiſt. Die Lokomotive und mebrere Wagen ſtürzten den Babndomm herab, drei Bahnbeamte find verwundet, zahlreiche Poſſaaiere verletzt. — Konſtantinopel, 4. April. Durch ein Erdbeben wurde geſtern, wie heut bier einge⸗ troffene Nachrichten melden, die Ortſchaft Adſl⸗ Di⸗vas, im Diſtrikt. Van auf kleinoſtatiſchem Boden verwüſtet. 146 Häufer find völlig in Trümmer geſtürzt, 240 weitere Gebäude wurden ftark demolirt. Hunderte von Menſchenleben find zu beklagen; das Elend unter der übe lebenden Bepölk⸗rung iſt aroß. Wie verlautet, hat der Sultan ſofort 500 fürkiſche Pfund (10 000 Mark) für die Opfer der Kataſtrophe angewieſen. ß o o o Schaacke'ſche Voſtfachſchulen. Eine der größten Einrichtungen auf dem Ge⸗ 1 8 ingtunterrichtam⸗eus He Ni. SA. b Vöpfachch ee, wo unge Leute ohne Vor⸗ kenntniſſe, alſo mit nur Elementarbildung, in ver⸗ bältnißmäßig kurzer Zeit für die Poſtgehülfen⸗ prüfung vorbereitet! werden. Dieſe Prüfung berech⸗ tiat zum Eintritt in den Kaiſerlichen Poſtdienſt als Poßfaehülfe mit dem weiteren Avancement als Poſt⸗ Aſſiſtent oder Poſtverwalter, einem Moximal⸗Ein⸗ ommen bon etwas mehr als 3000 Wal, 9 L⸗branſtalten find keine J. g. Preſſen, ſondern auf wiſſenſchaftlich pädagogiſcher Grundlage beruhende Fachſchulen, wo außer der hinlänglichen Berücſſch⸗ tigung des Fachunterrichts eine abgeſchloßß ne all- gemeine Bildung erſtrebt wird. Von der Mutter- ſchule in Hannover, weſche zur Zeit bon mehr lz 1 200 Schlern beſucht wird, ſind in kurzer ge —— Zweia-L⸗branftalten in Berlin C. Görlitz, Coſelin ee Schlüchtern (Caſſel), Lahr (Baden) u. f w. erl. ſtanden. welche nach einbeitlichen Geundfätzen durch 0 ehemalige erproble Lehrkräfte der Mutterſchule, bon einer Centralſtelle aus geleitet werden. . U Die vorzüglichen Erfolg⸗, welcht dieſe ehr em l anſtalten zeitigen, rechtfertigen vollkommen den V un z outen Ruf, den ſte überall genleßen, und daz 1 Vertrauen, mit dem die Eltern ihre Söhne einer Schaacke'ſchen Poſtfachſchule überweiſen können. Die enorm ſich ſteigernde Frequenz der Schagge ſchen Poſtfachſchuſen iſt daher kein Erfolg der Reklame, ſondern ein Produkt natürlicher Entwickelung, Auf Reklame können die Schaacke ſchen Poſtfachſchulen berzichten, die Erfolge ſprechen beredter als alles Andere. 1 Die jünaſte Schaacke ſche Poſtfachſchule it die —7 in Lahr, welche am 15. April d J. eröffnet und von einem akademiſch gebildeten Lehrer gus Heß, f nover, Rektor Balter geleitet werden wird. Win, ſchen wir auch dieſer neuen Schöpfung den deſſey 1 f Erfola. be Verfälschte schwarze Seide. n Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffe 0 von dem man kaufen will, und die etwalge Ver⸗ 2 fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärdle 75 Seide kräuſelt fo fort zuſammen, berlöſcht bald und , hinterläßt wenig Aſche von ganz be lbräunlicher Aal Farbe. Verfälſcht⸗ Seide (die leicht ſpeckg wird 5 1 bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die „Schlußfäden“ weiter (wenn ſehr mit Forbſoffz erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche die ſich im Gegenſoatz zur ächten Seide nicht kräufelt in gt Fanbdern lein. Zervrückt man die Aſche der Achten lm Seide, se zerſtäubt ſie, die der verfälichten micht. Das Seidenfabrik⸗Debot von G. Henneberg K. u. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſer von ſeinen ächten Sidenſtoffen an Jedermann undd 11 liferti einzelne Roben und ganze Skücke porto⸗ und zollfrei in's Haus. Doppeltes Brieſporto nach de Schweiz. 0 — Harzardſpieler, kurz Alles, nur kein Arbeiter und kein ſparſamer Menſch. Wie wird des dann wohl werden, wenn ein ſolcher Mann über das fürſtlich⸗ Vermdaen a⸗biet⸗t, welches Ihnen Ißbr ſeliger Vater hinterlaſſen hat, verehrtes Fräulein ? Iſt donn nicht die Gefahr vorhanden, daß er es ganz für ſelbftverßßändlich erachtet, nur feinen nobeln Paoſſionen zu frößnen, und es gar nicht für not⸗ wendig balten wird, ſich den geſchäftlichen Dingen zu widmen, denn wozu ſoll er dann arbeiten, wenn er eine ſteinreiche Frau bat, wo er doch jetzt nicht arbeitet, wo er ſammt feinem Herrn Vater ſoviel wie nichts befftzt.“ „Sind die Töppen'ſchen Befitzungen ſo ſehr verſchuldet?“ frug Eliſabeth zaghaft. 5 „Nun, ich red⸗ in ſoſchen Dingen nur was ich weiß, anädiges Fräulein und babe von unſerem Rechtsanwaltt erfahren daß auf den Töppen'ſchen Beſitzung⸗n ein⸗ Hypotßb,kenſchuld von bier hundert tauſend Mork ſaſt⸗t. Rechnet man dazu die übrgen Schulden, ſo dürfte dem Herrn Baron Töppen auf . viel übrig bleiben.“ 5 er wiſſen Sie, daß Baron ſpielt? frug Eliſabeth . . „Well ich weiß, daß er bedeutend⸗ ſchulden hat,“ berichtete kurz der getreu - Rieſe und fligte dann bedevtſam binzu: „Verehrtes Fräulein, ein Mann, der im Stande iſt, an ejnem Abend im Hozardſpiele dreißig tauſend Mark zu verlieren iſt und bleibt ein gefährlicher Mann, auch wenn ſeine Frau über Millionen verfügt.“ „Hat Baron Töppen ſchon ſolche Summen verſplelt?“ frug Eliſabeth in nervöser Erregung. „Jawohl, gnädiges Fräulein, erſt vorige Woche N Spiel⸗ if es der Fall geweſen, und ich kann Ihnen die Zeugen nennen.“ Ich danke für Ihre Warnung, lieber Nieſe,“ geb Eliſabetbß gepreßt zurück und erhob ſich unruhig von jbrem Stuble. g Der alte Beamte erhob ſich ebenfalls, bemerkte aber: „Wenn ſie mir noch einige Minuten Gehör ſchenken wollten, gnädiges Fräulein, ſo mochte ich Ibnen noch eine intereſſante Mitteilung machen, die mit größter Discretion behandelt ſein will.“ „Betrifft ſie auch den Baron Töppen?“ fuhr Elſſabeth erregt auf. „Von dieſem will weiter nichts hören!“ f ch heute Töppen nicht, ſondern ſiie früheren Volontär und jetzigen Oberſteiger Leonhard.“ „Was haben Sſe über ihn zu melden? Kann er den Poſten nicht ausfüllen den wir ihm in ſo raſchem Avanc⸗ment übertragen haben, oder will er fort von uns? Das wäre ſchade!“ „Keins von Belden iſt zu befürchten, Leonhard iſt ein tüchtiger, unermüdlicher Arbeiter und es ſcheint ibm bei uns zu gefallen. Aber wiſſen Sie, 115 1 7 3 in Wirklichkeit iſt, anadiges Fräulein? Ernſt Leonhard . . Rotheck!“ . 1 „Baron Rotheck als Arbeiter in der Johanna⸗ Grube 1 inn Eliſabeth in ſeltfamer Ana „Wie as möglich? Ta auch 1 75 lieber Rieſe 78 „ „Ich täuſche mich nicht, verehrtes Fräulein, ſondern ich weiß es ganz beſtimmt und 1275 05 folgendem Grunde. Geſtern erzählten ſich die zur iten S0 t einfahrenden Bergleute, daß auf den Leonhard mit dem För der verwond ſeſ. 2 merkwürdige Vorfall intereſſirte mich. Da dauert „Nein, dieſe Mittelung betrifft den Baron ge e ntereſſirte bezieht ſich auf unſern Ottilſe, nenne Du auch noch einen durchſich tigen Gegenſtand.“ haben Sie auf alle zwei Schuß den Haſen gefehlk! . Na, macht nix! Stück [Rindfleisch viel lieber, als jeder Hoſenbraten olten Förſter Günther in früher Morgenſtunde Wilddieb geſchoſſen und daß man den verwunde Förſter wie halb tot aus dem Walde geiragen babe, Abnunaslos erzählte ich im Bureau dem angeblichen Oberſteiger Leonhard dieſen bedauerlichen Vor ergriff ihn und er konnte faſt gar nicht mehr well arbeiten. Ich wagte ihn natürlich gar nicht ne dem Grunde ſeiner Unruhe zu fragen, denn konnte doch weder annehmen, daß Herr Leonhon der nächtliche Wilddieb geweſen ſel, der au de Förſter geſchoſſen, noch konnte ich 1 1 Aber de es keine halbe Stunde, da meldete ſich der Obe ſteiger Leonhard krank und erklärte, er müſſe ſofo ſeine Wohnung aufſuchen. Ich gewährte ihn natürlich Urlaub, ging ihm aber, well mir der Bot gang gar zu ſeltſam vorkam, nach. Da läuft de Mann in einem ſeltſamen Zickzack in die Rohe ſchen Wälder hinein, ich eile, ſo gut es geht, nach 4 5 Fortſetzung folgt. 0 8 8 8 0 1 2 e Aus der Schule. 1 Lehrer: „Alſo Dinge, welche durchſichtig ſtad nenn f man transparent. Emilie, führe mir ein Beſſppel an.“ — „Eine Glasſcheibe!“ — „Gul! — — „Ein — ein Schlüſſ loch!“ + Macht nix! „Aber, Herr Dokkor! Jh t Auftichtig g'ſagt, mir is 0