Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. und Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 5 1 2 5 Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 222 ů ͤ ͤ——— — 1891 1s. E ö u u. 8 * Nr. 27. Samsfag den 4. April dae pie mikitäriſche und finanzielle Feite bei d 5 a ah 5 Pisfeltt 1 1 e 1 urchgeführt werden. Die Militärreformer, welche die zweijährige Dienſtzeit erſtreben, wollen durch ihre Reformpläne nämlich nicht nur Mängel in der einheitlichen Ausbildung der Truppen beſeitigen, ſondern ſie wollen durch die nur zweijährige Dienſt⸗ eſt auch die Einſtellung eines höheren Rekruten⸗ V es euf dieſe Weiſe un⸗ kreich mit ſeinem v. Boguslawski ber, daß nach der mit nahezu 50 soldaten im Kriegs⸗ e dienſtpflicht. n Wenn nicht alle Anzeichen trügen, iſt die Mei⸗ bur nung, daß aus militäriſchen und politiſchen Gründen eine Reform unſeres Militärdienſtweſens notwendi Geehrte Expedition! 0 N 0 ie das untenſtehende Inſerat. mal zeilig zum Abdruck len, offeriren Ihnen dafür in E i 0 5 ren Ih afür in Change ein Eke Ddieſes hochintereſſanten Buches; dieſe Anzeige 1 e 5 8 i erſcheint ſeit on e mit nur 38 Mill. 125 9 allen Qeltungen erſten und zweiten Ranges 15 „ e 1 haben durch die g ſtehen Ihnen ſowohl ein Verzeichniß dieſer Zeitunge 8 3 und meine Wehrpflicht nt. lege davon zu Dienſten Speck die ungen als auch beliebige Deutſchl hn ößeren Ba. nen. Sweck dieſer Offerte iſt, auch Ihnen einen F i dar- Auftrag zu ertheilen, wenn por ſtilitärpflichtige, die auf die vorgeſchlagene 985 f . 8 Jeſchlagene e u KAnigermaßen reagirt wird!. Als Zeichen Ihrer 8 genügt die Einſendung der Beleg⸗ Nummern,? or 5 i e, en be zeleg z ern, Forauf wir ch ſend daß dasſelbe ſtreng decenten Inhaltes — dafür bürgt iſeren angeſehenſten und verbreitetſten Tages- Hochachtungsvoll Literatur Bureau Gotha. Sieſta-Perlag. 5 krachten, denn ſo ſehr man ſich j tzt in milttärnchen 5 N ten Drobe⸗Inſertion auch zu hen u Suſtimmun haben, nicht beim * cher Zuſtand kann verhängnisvoll für ian auch die beſſere iten gegenüber den jweifelhaft man auch Kriege wirklich ein eld ſtellen zu können, ing der zweijährigen alſo eine bedeutende itenkontingents, wie um 70,000 Mann hland künftig jährlich bisher 164,000 ein⸗ „ bin ac eber d. Che“ M.⸗Marken ae Dot Rinderſegen e Seelig Verlag Dr. Z. Gotha pro Kompagnie und wahrſcheinlich auch eine Ver⸗ mehrung der Offiziere wenigſtens pro Bataillon um 1 bis 2 Offiziere im Gefolge haben müſſen. Von Erſparniſſen an Heeresausgaben könnte natürlich unter dieſen Umſtänden bei Einführung der zwei⸗ jährigen Dienftzeit erſt recht keine Rede ſein, man müßte denn zu ganz außergewöhnlichen Erſparnis⸗ maßregeln ſeine Zuflucht nehmen oder eine Mehr⸗ einſtellung von jährlich 50,000 Rekruten für ge⸗ nügend erachten. Immerhin bliebe aber aus Grün⸗ den der militäriſchen Vorteile und der Erleichterung der Dienſtpflicht für die einzelnen Wehrpflichtigen die Einführung der zweijährigen Dienſtpflicht äußerſt wünſchenswert. i Pokitiſches. Berlin, 1. April. Der 20. Chirugen⸗ kongreß wurde heute in der Univerſttätsaula eröff⸗ net unter Teilnahme auch des Prof. Koch. Berg⸗ mann berichtete über das Tuberkulin und hob von Neuem ſeinen Karakter als Heilmittel und als Spezifikum bei Tuberkuloſe hervor. Er beſprach die erzielten, ungünſtigen und günſtigen Erfahrungen und wies auf die bei Lupus trotz der Anfangs⸗ erfolge auftretenden Rezidive hin. Er forderte zur Sammlung weiterer Erfahrungen auf. In der Beratung überwogen die weniger günſtigen Urteile. Einſtimmig wurde die Notwendigkeit der Fort⸗ ſetzung der Forſchung und Beobachtung auf Grund der Behandlung mit Tuberkulin betont. Friedrichsruh, 1. April. Heute Vormittag gegen 11 Uhr brachte das Mufikkorps der lauen⸗ 5 4 a 3 n N upeuen guner und- utr-orere. Zeiſe das franzöfiſche] burgiſchen Jäger dem Füeſten Bismarck zu deſſen Jah z he. Kreiſen für die Einführung der zweſfahrſgen Militär.] Heer um mehrere hunderttauſend Mann für 3 N 8 00 mit den Frübzügen ſeuſa zen dienſipflicht zu erwärmen ſcheint, ſo kann dieſe Re. Kriegsfall übertreffen würde. Natürlich würde dieſe] bereits zablreich erſchien ene Publikum hatte unge⸗ „ e form der politiſchen Lage entſprechend doch nicht] bedeutende R krutenvermehrung auch eine Vermehr⸗ hinderten Zutritt zum Garten. Als der Fürſt auf e ohne Weiteres im Sinne finanzieller Erſparnſſſe ung der Unteroffiziere und zwar um 2 Unteroffiziere die Veranda trat, wurde er mit jubelnden Hochru J hahe! 2 0 2 2 2 können,“ erwiederte Eliſabeth. Im übrigen kann] bemerkte Eliſabeth nach ei ner Pauſe. ur Ula Die Hüttenkönigin. ich wohl Ihren Vorſchlag, mein Pferd am Zügel Dann müßte der Diener ja auch ſein Pferd e a führen zu wollen, während ich im Sattel fitze, kaum] führen,“ erwiederte Töppen. „Es iſt auch nicht bub „ Roman aus der Gegenwart von Walther Hogarth annehmen.“ ratſam, jetzt wo es dunkel geworden iſt, in den 11 8 14 8 Warum nicht?“ Bedenken Sie doch nur die [Waldungen zwei Pferde führen, zumal wenn das 1 lee eigentümlichen Umftände, gnädiges Fräulein, und eine Pferd eine Dame auf dem Rücken ficher nach 1 dan Geſtützt auf den Arm des Barons ſchritt Sie werden dann wohl meinen Vorſchlag an-] Hauſe tragen ſoll.“ bung lan rüäulein Baumgarten nebſt ihrem Begleiter lang⸗ nehmen.“ Eliſabeth widerſprach nicht weiter, denn ſie m hinter den Pferden her. „Entſchuldigen Sie meinen ſtaubigen Rock, „Aber Sie werden doch nicht die halbe Stunde Weg, die ich bis zu meinem Hauſe habe, mein 1 ! nd den zerriſſenen Aermel,“ ſagte Baron Töppen Pferd om Zügel führen wollen, lieber Baron?“ lune Weiterſchreiten, „ich bin auch einen Moment frug Elisabeth jetzt mit einem Anfluge von Heiter⸗ ei der Affaire zu Falle gekommen.“ keit. ä O, mein Gott, ich habe Ihnen doch nichts zu Warum ſollte ich Ihnen dieſen Liebesdienſt c verzeihen, lieber Baron, ſondern ich hätte ſie viel⸗ nicht ekweiſen wollen,“ entgegnete Töppen mit 1 b mehr um Entſchuldigung zu bitten, denn wegen Würme. „Es iſt ja ein lieber Samariter⸗ At , mit iſt 10 ihr Rock beſchmutzt und zerriſſen worden. dienſt, der mir ſicher nicht ſchwer fallen wird. 1 % % Wenn Sie nnr ſonſt keinen Schaden genommen Halten Sie, Karl!“ befahl Töppen jitzt, ohne die 5 h baben.“ Antwort Eliſabeths abzuwarten, dem Diener, „das . Bis auf einige unbedeutende Hautabſchürfungen gnädige Fräulein wünſcht wieder aufzusteigen.“ 711 ahm ich ſicher keinen Schaden, das lönnen Sie Eliſabeth lehnte das Anerbieten des fürſorg⸗ E40 lauben, gnädiges Fräulein. Es iſt übrigens nicht lichen Barons nicht ab denn das ungewohnte 2 notwendig, daß Sie die ganze Sttecke Wegs laufen. Gehen auf dem holperigen Waldwege fiel ihr n e Sie dürfen getroſt fich wider in den Sattel Ihres] beſchwerlich, und ſie fühlte ſich auch noch etwas 77% Pferdes ſetzen, wenn ich es führe. Es iſt ja auch] matt nach dem ſtürmiſchen Ritte auf dem ſcheuen 1 476 ſonſt ein frommes Tier, nur etwas zu feurig für] Pferde. Gewandt half ihr Töppen in den Sattel i eine Dame und von dim Schuſſe erſchreckt.“ und nahm dann das Pferd am Zügel rüſtig neben⸗ 90 10 „Sie haben Recht, aber ich glaube ſolche herſchreitend. 1.0 Pferde unter gewöhnlichen Umſtänden reiten zu „Aber könnte nicht Karl mein Pferd führen,“ fühlte die überlegene Erfahrung Töppens in ſolchen Dingen heraus, und ſo raſch es anging, bewegte ſich der ſeltſame Zug in der Richtung nach den Baumgarten'ſchen Befitzungen vorwärts. Weder Töppen noch Eliſabeth ſprachen auf dem ferneren Wege ein Wort denn gar ſeltſame Gedanken füllten ihr ganzes Sinnen und Denken aus. Einen gar tiefen Eindruck hatte Töppens mutige, aufopſerungsvolle That auf Eliſabetih ge⸗ macht, ſte ſchätzte jetzt den ihr ſonſt für etwas oberflächlich und leichtlebig bekannten Baron hoch. Er war trotz aller ſeiner Mängel doch wohl ein ganzer Mann, begabt mit außergewöhnlichen Cha⸗ raktereigenſchaften, mutig und aufopferungsvoll und nicht nur nur ein Löwe in den Salons. „Sollte er der Rechte ſein?“ fragte leiſe ganz leiſe eine Stimme in Eliſabeths jungfräulichem Herzen und ſie geſtand ſich, daß ſie ſich trotz ihres ſelbſtſtändigen Charakters an einen ſtarken Mann, dem ſie das hoͤchſte Vertrauen] zolen und ihre die I1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg.