berelnen als Muster für ühnliche Herſtellungen im eigenen Gebiet beſtens empfohlen ſein. — Karlsrube, 27. März. Der gr. Ober⸗ ſchulrat hat, wie verlautet, auf Anſuchen des Hauptausſchuſſes für die Vocbereitung der 29. all⸗ gemeinen Lehrerverſammlung in Mannheim den Lehrern, welche an dieſer in der Zet vom 19. bis 21. Mai d. J. ſtattfindenden Verſammlung teil⸗ nehmen wollen, geſtattet, den Unterricht an dieſen Tagen nach vorhergegangenem Benehmen mit der Ortsſchulbehörde auszuſetzen. 5 — Einen größlichen Tod fand in Mainz der ſchon bejahrte Ausläufer einer dortigen Anſtult. In dem Glauben, Cognac vor ſich zu haben, trank derselbe ein Stengelglas voll Vitriol auf einen Zug aus und verſchied alsbald unter ſchrecklichen Schmerzen. f 5 2 Philippsburg, 28. März. In der Zuckerfabrik Waghäuſel wurde verfloſſene Nacht der 35 Jahre alte verheiratete Arbeiter Ludwig Siegel auf bis jetzt nicht aufgeklärte Weiſe von der in einer Schleudermaſchine laufenden Trommel, wilche ſich in der Minute 8—900 mal herumdreht, am rechten Arm erfaßt und ſo in dieſe Maſchine hinein⸗ gedrückt daß er an Arm und Bruſt ſchwere. Ver⸗ letzungen erlitt und alsbald eine Leiche war. — Erkner bei Koblenz, 25. März. Die Ehe⸗ frau des Schiffers Lempfhul kam zu dem Fleiſcher⸗ meiſter Heidemann, den ſie bat, auf den Hof hinaus⸗ gehen zu dürfen, was in der Annahme, daß der bifſige Hofhund an der Kette liege, auch geſtattet wurde. Leider war aber dieſe Annahme falſch, das riefige bösartige Tier ſprung auf die Frau los, faßte ſie am Genick und verletzte die Wehrloſe, die laut um Hilfe rief, durch Bißwunden am Halſe und Rücken derattig, daß ſie befinnungslos nieder i Hausbewohner fanden die 3 155 5 f Blute liegend auf dem Boden, neben ihr kauern ö b Frommer in Vermecs wurde nebſt einem zwoͤlf⸗ ſiel. den Hund, der ſein Opfer bewachte. Die unglück⸗ liche Frau ſtarb wenige Stunden darauf. — Berlin, 27. März. Die unverehelichte Anna J., welche bei dem Inhaber eines Reſtau⸗ rants ſchon lange Jahre in Dienſt ſtand, wurde geſtern Abend plötzlich vermißt. Als ſie wieder um Vorſchein kam, machte ſie den Eindruck einer a f f entgingen dem traurigen Schickſal ihres Vaters nur Krankheit Kranken und wurde zu Bett gebracht. Morgen nun erklärte dieſelbe wegen nicht aufſtehen zu können. Im Begriff, den Keſſel zu heizen, fand die Waſchfrau in der Feuer⸗ ung die ſtark verkohlte Leiche eines neugeborenen Heute Kindes. Polizelich vernommen, geſtand 0 daß dies ihr Kind ſei, ie J. ein, — Kattowitz, 28. März. Bei der Nachbarſtation Zabkowice überfuhr der nach 1155 ſtochau abgelaſſene Perſonenzug einen e wobei vier Perſonen getötet und acht verwunde wurden. Der Sarg wurde 1 0 f — Unter den Paſſagieren der bei Gibraltar unter⸗ 1 e befand ſich ein Madchen aus Pforzheim mit Namen Sohm, welches ſich auf der Rückreiſe nach den Vereinigten Staaten befand. In di⸗ſen Tagen erhielten ihre Angehörigen di: tele⸗ graphiiche Nachricht, daß ſie ſich unter den Geret⸗ teten befinde. — Abbazzia, 28. März. Bei einer Spa⸗ zierfahrt auf dem ſtark bewegten Meere kippte ein Ruderboot mit zwei Grafen Frieß, der Gruͤfin Fr eß und einem Grafen Keſſelſtadt um; letztere beide ertranken. f — Wien, 28 März. Dutch einen ver⸗ hängnißvollen Irrtum bei einem Verbrechen wurde eine Wiener Fomilie in tiefſte Trauer berſeßt. Max Ziegler, Geſchäftsreiſender der Wiener Irma Klinger, wollte von Kufſtein die Rückfahrt nach Wien antreten; in der Reviſtonshalle wurde er von einem ſädtiroliſchen Holzarbeiter, Namens Ceſare Jachelini aus Cles, ohne Veranlaſſung von rückwärts mit einem Zimmermannsbeil überfallen und durch ſechs Hiebe Über den Kopf ſofort getötet. Das Bahn⸗ perſonal machte Jagd auf den flüchtigen Mörder und nahm denſelben feſt. Jachelini erklätte im Verhör, er habe ſich in der Perſon ſeines Opfers geirrt und einen Anderen ermorden wollen. Jache⸗ lin ſoll göiſtesgeſtört ſein. Ziegler hinterläßt eine Wittwe und drei unmündige Kinder. — Ueber einen Raubmord ſchreibt man aus Peſt wie folgt: Der angeſehene Kaufmann Wilhelm ährigen Sohne und einer ſtebzehnjährigen Zieh 1 5 in der Nacht vom 17. auf den 18. d. Mis. in beſtialiſcher Weiſe ermordet. Die Gattin des Unglücklichen war mit zwei Kinder nach Temes⸗ var gereiſt und zwei zu Hauſe gebliebene Kinder im Alter von acht, beziehungsweiſe vier Jahren dadurch, daß ſie während der Schauerthat nicht er⸗ wachten. Die Ermordeten waren gräßlich ver⸗ ſtümmelt, vorerſt mit Hacken erſchlagen dann buch⸗ ſtablich abgeſchlachtet; an dem zwölfjährigen Knaben — waren Spuren elnet verzwelfelten Gegenwehr bemetl. bar, Der Mord gefchah zweif los aus Habſuch doch konnten die Mbeder die Kaſſe nicht öffgen 11 wurde dieſe des Morgens, trotzdem die Schlafe auf der Erde lagen, intakt gefunden. Getauft wurden blos circa 70 fl. Baargeld, welches in 9 Geſchäftsladen vorhanden war, einige Stück Lein wand und die goldene Uhr Fromme! ſammt Kette. Am 20. d. M. erfolgte die Beerdigung der Unglücklichen unter Teilnahme der ganzen Gegend und der Anblick der verzweifelten Familienmitglledet neben den drei Särgen war erſchüt ernd. de Raubmörder, drei M.⸗Szakoſer und ein Vermeſn Bauer find dingſeſt gemacht und hoben dieſelben ihr Verbrechen auch bereits eingeſtanden. C (Modebericht Früh jahr 1891.) Das bekannt Seidenhaus G. Henneberg in Zürich schreibt uns; Wenn wir in früheren Saiſons „in Seide“ keinen ausgeſprochenen Artikel hatten, von dem man ſagen konnte „bevorzugt“, ſo haben wir endlich nach biegen Jahren für dieſe Salſon in Bengalin ein Gewebt, das ſi gar bald im Fluge den erſten Paß gh obern und noch manches Jahr der Liebling de Frauenwelt bleiben wird. Man fabrizirt Bengali in ſchwarz, weiß, farbig, in Damaße, in Brochs, geſtreiſt, kartirt, kurz in allen moglichen Gente, die in ſeidenen Robenſtoffen gemacht werden können; kein Seidenſtoff hat aber auch einen edleren, nob⸗ leren Faltenwurf, als gerade Bengaline; im Ge brauch iſt er beinahe unverwüftlich. Neben Bengg⸗ line find viel beſtellt worden: Satins Duchess, Satins merveilleux, Changeant (Schillerſelde), Surahs geſtreift und karrirt, Armüre-Effecte, Failles und das alte viele Jahre vernachlaffigte Taffetgewebe, das itzt wieder diel zu ganzen Roben und in leichteren Qualitäten zu „falſchen Rochen verwendet wird; fernee unſere alten, ewig jungen Lieblinge: Die bedrucklen indiſchen Foulards in un gezählten Farben und Deſſins. In Damaſſen in die Blumen⸗ und Rankenmuſter durch Bänder Schleifen und Figuren⸗Effekte erſetzt worden, u nigſtens verſuchte man es; — zum großen Tell ain namentlich die Bänder⸗ und Schleifenzeichnongeg nicht ſchön, und ich glaube kaum, daß ſie die nächſe Saiſon überleben werden. Die neuen diesſüheſge Farben ſind: beige, perlgrau, ſerpent, reſedg, helle trope, turquoiſe, altroſa (ein helles fraſſe), ſcableue, gelb und electric in verſchiedenen Abstufungen. von ihm entfernten ſtarken Hirſch riskiren könnte da blitzte es am Waldſee auf und ein ſcharfer Büchſenknall erdröhnte durch das Thal. Der andere der geweihten Hirſche, welcher noch weiter von Töppen entfernt in der Nähe der Ufer des Wald- ſees geäſt hatte, that einen gewaltigen Sprung in die Luft und ſtürzte dann nieder, während gleich⸗ zeitig die übrigen Hirſche in großen Satzen zorück nach den Baumgarten'ſchen Forſten entflohen. Ein lauter Fluch erſcholl jetzt von des Barons Ippen. „Schändlich!“ murmelte er dann. „Da iſt mir der Förſter des Barons Rotheck oder gar der Herr Baron ſelbſt zuvorgekommen! Es iſt zu ärgerlich, daß gerade der Waldſee zu den Rotheck⸗ ſchen Beſitzungen gehört und daß die dort drüben die beſten Anſtandsplätze haben.“ Baron Toöppen hatte aber kaum ſeinem Aerger in dieſen Worten Luft gemacht, als der ſcharfe Hufſchlag eines durchgehenden Pferdes von dem Wege her an ſein Ohr drang. Töͤppen der ſelbſt ein vorzüglicher Reiter war, erkannte ſofort die Gefahr. „Um Gottes willen, wenn das feurige Pferd Eliſabeths durch den Schuß ſcheu geworden ſein ſolte,“ rief er laut, legte ſchnell ſein Gewehr weg und eilte, ſo raſch er konnte, auf den Rand des Hohlwegs, von wo aus er die Situation am beſten überſehen konnte. „Wenn das Pferd nur auf dem Wege bleibt und nicht in den Wald raſt, lieber Gott, darum bitte ich dich!“ ſo zitterte es jetzt von Töͤppens Lippen, denn er liebte Eliſabeth Baumgarten und war jeden Augenblick bereit, ſein Leben zu wagen wenn es gegolten hätte, dasjenige Eliſabeths zu retten. 5 Hoch aufgerichtet ſtand Töppen jetzt auf dem Rande des Hohlweges und ſpähte ſcharf nach der Richtung aus, von welcher der Golopp des durch⸗ gehenden Pferdes an ſeine Ohren drang. In dem Schattenlichte der Abenddämmerung bemerkte er noch, daß das Pferd nach dem Hohlwege zuſtürmte. Mit einem kühnen Sprunge war Töoͤppen unten in dem Wege, dann trat er wieder etwas an den Rand zurück, um von dieſem aus dem Pferde in die Zügel zu fallen, wenn es vorüberraſte. Es war ein Wagniß, welches dem Baron Töppen das Leben koſten konnte. Aber in dieſem Augenblicke dachte der bochherzige Mann nicht an die Gefahr, welche ihm drohte, wenn er dem raſen⸗ den Pferde in die Zägel fallen würde, ihn beſeelte nur der eine Gedanke, Eliſabeth Baumgarten, welche ſich wahrſcheinlich noch auf dem wütenden Pferde befand, aus ſchwerer Lebensgefahr zu retten. Jetzt ſtürmte das Pferd dem Hohlwege herauf und richtig eine weibliche Geſtalt, welche mehr tot als lebendig zu ſein ſchien, ſchwankt⸗ auf dem Rücken des ſcheuen Tieres. Töppen wartete kaltblütig den günſtigen Mo⸗ ment mit ab und griff mit einem kühnen Sprunge und mit nerviger Fauſt nach dem Kopfe des brau⸗ ſenden Pferdes. Der mutige Mann hatte glücklicher Weiſe einen Riemen des Zaumes erfaßt, denn er nicht los ließ. Wohl riß ihn das Pferd noch eine Strecke mit fort, aber eine Zentnerlaſt hing jitzt an dem Kopfe des ſcheuen Tieres und in wenigen 1 ſtand das Pferd keuchend und zitternd I. Töͤppen ſelbſt lag halb betäubt, b beſchmutzt mit zerriſſenen Kleidern 5 und am Boden und hatte kaum ſo viel Kraft, um ſich empor. heben zu können. Mit ſeiner Linken hielt er daß Pferd feſt und verſuchte mit ſeiner Rechten de am ganzen Leibe zitternden Fräulein Baumgarzeg aus dem Sattel zu helfen. „Meinen herzlichen Dank, Herr Baron hauchten Eliſabeths zitternde Lippen, als ſie do Pferde geſtiegen war und den Baron Toppen kannt hatte. „Das war eine hochherzige Tah mein lieber Baron, die ich Ihnen, ſo lauge lebe nicht vergeſſen werde. Sie haben in ich ag großer Lebensgefahr gerettet!“ 5 i „Gnädiges Fräulein, ich bitte Sie, jez wen Thun auf ſich beruhigen zu laſſen, ich hielt unbedingt für meine Pflicht, Ihnen zu helfen, ich dort oben auf dem Anſtande ſtehend die Geh erkannt hatte, in welcher Sie ſich befanden. Hot fentlich haben Sie ſich keine Verletzung zug f ere ne Nigel 7 * zogen.“ . 1— „Ich glaube nicht, Herr Baron, ſch le Tit mich nur ſehr erſchöpft. Es iſt dies die Fa i der Aufregung während des Durchgeheng de 1 Pferdes,“ erwiederte Eliſabeth. 115 „Bitte ſtützen Sie ſich auf meinem Arm, u i Baron Töppen und gab dem inzwischen hebe, gerittenen Diener des Fräuleins das Pferd. Nin 90 Der Diener glaubte ſich entschuldigen zu nile falt daß er das ſcheue Pferd ſeiner Herrin nicht auf 1 ü gehalten hatte und bat demütig um Verzeihung, a ah Fräulein Baumgarten beruhigte ihn aber in den Worten: a „Dieſe Leiſtung konnte nicht von werden, Karl, denn mein Pferd lief der Schuß knallte, wie raſend davog, Dir keine Vorwürfe.“ Dir erwarlet lötzlich, als 1 fh