ing de Sich e 0 5 eh g clan d duch a Lahn N 15 nnn en dh, mur * l . Huben nen blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. n 10 Far die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. . ——— Allgemeiner Anzeiger für La Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 5 * Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ 9 1 1 Nr. 20. Aittwoch den 1. April Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1891 Pokitiſches. Karlsruhe, 28. März. Der belgiſche Mi⸗ niſter des Auswärkigen, Fürſt von Chimay, hat gegen die Auswanderung nach Braftlien eine offt⸗ sielle Warnung erlaſſen. In dem diesbezüglichen, an die Gouverneure der berſchiedenen Provinzen ge⸗ richteten Rundſchreiben wird ausgeführt, daß alle ſüdamerikanſſchen Staaten, Argentinien, Uruguay, Paraguay, Chile, Brafilien u. ſ. w. den europäiſchen Auswanderern in keiner Weiſe mehr eine Exiſtenz dhoderſennd büw. J b „ haben Apel 1881 bibi dh 14. N; 15 Bait gie esch Bonfch ze, bieten können; speziell in den La Plata-Staoten ſei mt bifget, es für den Arbeiter ſehr schwierig. Beſchäftigung den 2 La, zu finden, während in Chile die politiſchen Zustände dgemeiſe die Kolonſſation verhindern. In der braſilfaniſchen . Huber fa Provinz S. Paulo wurden den Arbeitern auf deu Koffecplantagen ſo elende Bedingungen auferlegt, daß ſie ſchnell krank werden. Viele Arbeiter hätten, obgleich völlig mtitellos, ſich do von gemacht, wobei hiele Kinder in Folge der Entbehrungen umgekom⸗ men ſeien. Sofia, 28. März. Auf die Miniſter b. L. Wü Stembulow und Beltſchew feuerten Attentäter oll im Ste geſtern Abends 8 Uhr Revalverſchüſſe ab. Beltſchew en, daft, fed ſofort tot, die Attentäter entflohen. enz der N. Sofia, 28. März. Die Agence Balcan' que 1 3 ll meldet: Nachdem die Ermordung des Finanzminiſters Acht 0 Beltſchew bekannt geworden, wurde de ganze Stadt Günther ofort von Gensdarmen und Truppen cernirt. Gegen ber enen, 20 Personen, unter denen Karawelow und mehrere n Bae, Mitglieder ſeiner Partei ſich b fanden, wurden ver⸗ ben ban. haftet. Das Verhör ergab bis 1 Uhr Morgens ichts Beſonderes; einige Verhaftete erſch'inen jedoch mmerhin verdächtig. Ueber die That ſelbſt verlauten olgende Einzelheiten: Nach dem Miniſterrate machten ummtliche Miniſter wie gewöhnlich einen Spazier⸗ gang in der Konſtantinopelerſtraße, nahmen alsdann den 24 W emeindeact . Huben 1 in der Stadt Erfriſchungen ein und trennten fich gegen 7⅝ Uhr. Stambulow befand ſich in Be⸗ gleitung Beltſchew's, ihm folgte wie gewöhnlich in der Entfernung von einigen Schritten ein Gensdarm. Die beiden Miniſter waren auf der Heimkehr be⸗ griffen. Als ſie bei einer etwas dunklen Stelle in der Nähe des Gemeindegartens anlangten, bemerkte der Gensdarm vier Individuen, je zwei an den Seiten der beiden Miniſter. Plötzlich ertönten in kurzen Zwiſchenräumen zwei Schüſſe von einem der Individuen zur Rechten, wodurch Beltſchew tödtlich verwundet wurde. Die Kugeln waren ihm durch die Bruſt gedrungen. Der Miniſter konnte noch zweimal: Zu Hilfe! rufen und ſtürzte ſodann tot zu Boden. Der Gensdarm, der die Miniſter be⸗ gleitete, feuerte auf dein Attentäter und ſtürzte ſich, da er ihn nicht getroffen hatte, mit dem Säbel auf ihn, wobei er ihm einen Hieb auf die Schulter ver⸗ ſetzte. Trotzdem gelang es dem Attentäter zu ent⸗ kommen. Der ganze Akt ſpielte ſich in wenigen Sekunden ab. In dieſer Zwiſchenzeit ergriffen auch die beiden Individuen zur Linken die Flucht in entgegengeſetzter Richtung. Stambulow blieb wun⸗ derbarer Weiſe unverſehrt. Da er ſich etwas hinter Beltſchew befand, trafen die Kugeln nur den Letz⸗ teren. Nach den angeſtellten Erhebungen ſcheint es, daß es ſich um einen perſönlichen Racheakt nicht um eine Verſchwörung handle. In der ganzen Stadt, auch in den Kreiſen der Oppoſition herrſcht eine große Erregung und außerordentliche Entrüſtung. Beltſchew war annähernd 35 Jahre alt. Er iſt früher Generalſekretär im Finanzminiſterium ge⸗ weſen und bekleidete das Amt eines Miniſt rs erſt ſeit einigen Monaten als Nachfolger Sallabaſchew's. Beltſchew erfreute ſich der allgemeinen Achtung und Hochſchätzung und beſaß keine Feinde. Er galt für quem — vom Rhein-, unteren Main⸗ und Neckar⸗ Thal, von der Main⸗Neckarbahn (Heidelberg ⸗Darm⸗ — —ů— — der farbig bezeichneten Touriſtenwege, zu beziehen einen fähigen Beamten und lauten Charakter. Die Polizei ſitzt mit allem Eifer die Nachforſchungen nach dem Thäter fort. Stambulow bewies bei der ganzen Angelegenheit eine bewunderungswürdige Ruhe und Geiſtesgegenwart. . 8 Verſchiedenes. 7 Bei herannahender Frühlingszeit machen wir aufmerkſam auf die Erleichterungen, die dem Natur⸗ freund und Touriſten durch die Wegbezeichnungen der Gebirgs⸗ und Touriſten⸗Vereine in unſeren Mittelgebirgen geboten find. In dieſer Beziehung hat insbeſ ondere der Odenwald, dieſes ebenſo be⸗ ſtadt⸗Frankfurt), der Odenwaldbahn (Darmſtadt⸗ Eberbach a. N.) und mehreren anderen Verkehrs⸗ linien aus — zugängliche, als durch liebliche und reiche Ausſichten ausgezeichnete, auf vielen feiner Hohen (Neunkirchen, Knoden, Tromm, Värmfeuer u. ſ. w.) mit Ausfichtsthürmen verſehene Gebirge, vermöge der Thätigkeit des Odenwaldklubs, eine ſo umfaſſende und ſyſtematiſche Wegmarkierung aufzu⸗ weiſen, wie ſte bis jetzt nirgends angetroffen wird. Es möge dieſe Art der Bezeichnung von Touriſten⸗ wegen, wie ſie es dem Wanderer ermöglicht, ohne weitere Hilfsmittel von überall her auf beliebig zu kombinierenden Routen überall hin zu gelangen und wie ſie des Näheren erſichtlich und erläutert iſt durch die vom Odenwaldklub herausgegebene Karte (Karte auf Leinwand aufgezogen] mit Erlänterung vom Schriftführer des Vereins, Bürgermeiſterei⸗ Sekretär Daub zu Darmſtadt. Preis 1 Mk), ſowohl den Touriſten zur fleißigen Benutzung beim Beſuch des Odenwaldes ſelbſt, als auch den Schweſter⸗ ern ein fl on 110 00 Die Hüttenkönigin. Roman aus der Gegenwart von Wahlter Hogarth f 1 Zwiſchen den Baumgarten'ſchen Beſitzungen 0 Jamie und einem Teile der Töppen'ſchen Wälder lag ein 1 Wieſengtund und ein ziemlicher großer Waldſee, „ wo die Hirſche herauszutreten pflegten, um zu äſen AL ud um zur Tränke zu gehen. Auf einer kleinen 0 Anhöhe am Saume des Waldes und gedeckt durch arke Tannenſtämme hatte Baron Curt Aufſtellung genommen, während der Jäger Franz ungefähr undert Schritte davon links am Waldesrande fand und die Aufgabe hatte, wenn möglich, ſeinem Heren zu einem günſtigen Schuſſe zu verhelfen. Das ſcharfe Auge des Barons ſpähte unaus⸗ gesetzt auf den Wieſengrund und auf die Ufer des Waldſees, um die Annäherung der etwa austreten⸗ den Hirche ſobald wie moglich zu entdecken und öeigenfalls ſich an dieſelben heranzupürſchen. Das lelbegehtte braune Hochwild ließ auch wirklich licht lange auf ſich warten. Fünf Stück traten langſam und borſichtig nach allen Seiten chernd noch vor Beginn der Abendämmerung jen⸗ eits des Waldſees aus den Baumgarten'ſchen Jorſten. Baron Curt führte behutſam den Feld⸗ colt übel f Heri 95 5 zugebel. i n 945 ſtecher an die Augen und ſtellte feſt, daß unter den Tieren zwei ſtarke geweihte Hirſche waren. Der Wind war heute Abend ſehr günſtig, er wehte von dem Waldſee herüber nach dem Stand⸗ orte des Barons und deſſen Anweſenheit konnte daher der ſcharfſten Witterung der Hirſche nicht verraten werden. Langſam zogen dieſelben heran, öfters die Kopfe hebend und ſichernd, aber es rühte ſich nichts Verdächt ges, und immer mehr näherten fich die Hirſche dem Stande des Barons Töppen. Ruhig wie eine Marmorſtatue ſtand dieſer halb verborgen hinter dem Stamme einer ſtarken Tanne und war⸗ tete kaltblütig auf den günſtigen Augenblick wo er einen ſicheren Schuß auf den ſtärkſten Hirſch ab⸗ geben konnte. Der Augenblick der höchſten Spannung und damit der größte Genuß des Waldmannes ſchienen gekommen zu ſein, denn immer näher kamen die Hirſche und konnten ſchon in den nächſten Minuten in Schußw ite ſein. Da erſcholl plötzlich lauter Hufſchlag und Baron Curt ſah, daß auf dem Wege, welcher weiter unten hinüber nach den Baumgarten'ſchen Forſten führte, zwei Reiter im ſcharfen Trabe dahin ritten. „Alle Wetter, ſollte dies Eliſab'th ſelbſt ſein,“ dachte Töppen und richtete den Feldſtecher auf die Reiter. „Wahrhaftig ſie iſt es,“ murmelte er leiſe, „und der Diener trabt hinter ihr her. Wenn die Hirſche nicht von dem Pferdegetrappel verſcheucht werden, wäre dies eine günſtige Gelegenheit, mich vor den Augen der Dame meines Herzens für die Zweifel an meiner Jägertüchtigkeit zu revanch iren. Sie muß ja ihm Hohlwege hier vorbei und loͤnnte den erlegten Hirſch gleich in Augenſchein nehmen.“ Seine Erregung unterdrückend wandte Baron Toͤppen jetzt wieder vorfichtig den Hirſchen ſeine Blicke zu. Die Tiere erhoben bei dem Schalle der Pferdehufe die Kopfe, aber bald ͤſten ſie weiter, denn das Pferdegetroppel verſtummte plötzlich. Offen⸗ bar ritt die ſtattliche Amazone nebſt ihrem Begleite jetzt ihm Schritt weiter, ſo daß bei der Entfernung die Pferdehufe nicht gehört wurden. Wagen und Reiter ſcheuten ja auch das Wild bei Weitem nicht ſo wie den zu Fuß gehenden Jäger. Baron Toͤppens Herz klopfte jetzt heftig, denn in wenigen Sekunden mußte es ſich entſcheiden, ob er einen ſeltenen Triumph als Waidmann da⸗ vontragen und gewiſſermaßen vor den Augen ſeiner Angebeteten einen Meiſterſchuß thun würde. 1 Aber unglücklicherweiſe zogen die Hirſche jetzt thal⸗ wärts in der Richtung nach dem Waldſee weiter, und während Töppen noch einmal raſch die Ent⸗ fernung toxirte und in Erwägung zog, ob er mit ſeiner vorzüglichen Büchſe einen Schuß mit Ausſicht auf Erfolg, auf den jetzt über dreihundert Schritt