15 Hauplb rammlung im Saalbau; 2 Uhr im Ballhauſe; Abends Thatervorſtellung zu er⸗ mäßigten Preiſen. Mittwoch: 79 ¼ Uhr Mor⸗ gens N benverſammlung; 9 ½ Ubr Haupfverſamm⸗ lung; Nachmittags nach Tiſch Bootfahrt in den Hafenanlagen; Abends Bankett m Stadtpark. Donneiſtag: 79 ½ Uhr Nebenverſammlung, wo⸗ bei auch eine Vorführung turneriſcher Ul bungen ſtattfindet, ſodann Hauptverſammlung; Nachmit⸗ tags Feſtfahrt mittelſt Sonderzug nach Heidelberg. — Mannheim, 20. März. Von einem ürgerlich en Mißgeſch ck ſind bier drei junge Leute betroffen worden. Dieſelben ſpielten in Gemeinſchaft mit ein m vierten Kollegen ſeit längerer Zit ein ganz s Loos der Hamburger Lotterie. Bei Beginn der letzten Lotterie weigerten fie ſich, wider ein Loos zu nehmen, da ſie noch nie etwas gewonnen hatten. Der vierte junge Mann ließ ſich jedoch von der Teilnahme der Lotterie nicht abhalten und nahm wieder die Hälfie des bisher von der Geſell⸗ ſchaft gespielten Looſes. Dieſer Tage erhielt der Betreffende nun die telegrophiſche Mitteilung, daß ſein Loos mit 70000 Mark gezogen worden ſei, ſo daß auf ſeinen Teil, da er die Hälfte des Looſes ſpielte, 35000 Mark entfielen. Den Aerger der drei anderen jungen Luten kann man ſich denken. Müllheim, 22. März. Vorgeſtern Abend ertönte auf dem Schnellzuge, der von hier nach Baſel fuhr, die Notſignalpfeife bi der Station Bellingen, der Abteil, in dem die Notleine gezogen worden war, war von 3 Herren beſetzt, welche be⸗ haupteten, daß die Leine von ſelbſt in Bewegung gekommen ſei, worauf der Zug nach Baſel weiter fuhr. In Baſel fand man nun in dem nebenan⸗ liegenden Kupe G päck, ſowie Hut und Stock eines Reiſenden. In Bellingen wurde am gleich n Abende die Leiche des betreffenden Reiſenden gefunden. Die⸗ ſelbe war von dem Zage entſetzlich verſtümmelt worden. Aus den Papieren war zu erſehen, daß der Unglückliche ein Kaufmann Kiefe aus Karlsruhe war und eine Vergnügungsreiſe nach Vellinzona machen wollte. Derſelbe ſrug außer koſtbaren Gegen⸗ ſtänden noch 1000 Mark Geld bei fich. Da ein Selbſtmord ausgeſchloſſen iſt, ſo ſchwebt ein geheim⸗ nisvolles Dunkel über den Vorfall, beſonders da g rade an der Stelle, wo der Unglücksfall vorkam, die Notleine im nebenanliegenden Abteil gezogen worden war und der Zug um eine Zuglänge ober⸗ halb anhielt. Das Amtsgericht Müllheim, ſowie der Unterſuchungsrichter waren geſtern an der Unglücks⸗ 7 hat, daß das Volk dem alten Baumgarten ſelbſt einen Titel gab und ihn den Hüttenkönig nannte, weil man das Gefühl hatte, daß ein Mann, der Über ein fürſtliches Vermögen gebot und um die Hebung der Berg⸗ und Hütteninduſtrie ſich ſo große Verdienſte erworben hatte, doch nicht wie ſein niedrigſter Arbejter einen einfachen bürgerlichen Namen führen konnte. Nun die Baumgartens wollen eben anders beurteiit ſein als andre Men⸗ kinder! Jedenfalls werden Sie, lieber Günther, allmählig begr⸗ifen lernen, daß Fräulein Baum⸗ garten keinem adeligen Lebemanne, aber auch keinem ſchlichten Edelmanne, der, wie ich, nur ſein Ritter⸗ gut und ſeinen Wald bewirtſchaften kann, ihre Hand reichen wird, ſondern nur einem Manne, der ihren Charakter, ihre großen Aufgaben in ihrem ungeheuren Induftriebetriebe zu würdigen v rſteht und ſich entſchließt, mit Leib und Seele ſich der großen Baumgarten'ſchen Werke zu widmen. Ich glaube daher auch, daß Sie jetzt für mein Thun einiges Verſtändniß haben und nicht mehr ſchlecht weg für eine überſpannte Idee halten.“ Der alte Förſter hat mit immer größerer Aufmerkſamkeit dieſe Erklärungen ſeines jungen Herrn angehört und ſchwieg fichtlich betroffen ſtill, als Baron Rotheck geendet. Nach einer längeren Pauſe, während welcher ſich die beiden Männer zum Weitergehen anſchickten, bemerktr Günther dann ſchüchtern: „Was Sie mir zu ſagen, die Güte hatten, Herr Baron, das geht nicht gleich Alles ſo in meinen alten Kopf hinein. Es iſt ſo etwas Seltſames, Außergewöhnliches, was Sie planen. Es wäre wirklich ſehr zu bedauern, wenn Ihre Rechnung trügen ſollte. Die Weiberherzen find f def fen —— ́k74— ate, um den Thatbeſtand zu ermitteln. Der Giſen⸗ d kam zur Beſichtigung nach Bellingen und von dort nach Freiburg. Doch konnte bis jetzt noch nicht feſtg ſtellt werden, ob ein Verbr. chen vor⸗ liegt oder ob der Unglücksfall auf andere Weiſe ent⸗ fonte i 4, 19. Mötz, Aus Sliftantrelg werden große Ueberſchwemmungen gemeld't. Bi Montluel verurſachte die Seraine, indem ſie die Eſſenbahn überſchwemmte, große Schäden. Die Rhone, deren Nebenflüſſe ſtark angeſchwollen ſin), iſt um 3 Meter geſtiegen. 1 11 8 Ueber 15 entſetzliche Sch effskataſtrophe bei Gibraltar, von welcher der von Trieſt nach N w⸗ hork beſtimmte Dampfer „Utopfa“ am Donnerſtag Morgen betroffen wurde, entnehmen wir einen Bericht des Reuter'ſchen Bureaus noch folg ndes: Alle, welche nicht den Mut beſeſſen hatten, in die See zu peingen, oder ſich nicht in die Maſten hatten flüchten können, fanden ihr Grab in den Fluten. Sturm und Regen verhindeiten faſt alle Ausſcha l. Von den Booten aus konnte man nur einen Menſchenknäuel inmitten von Schiffs. trümmer ſehen. Diejenigen, welche ſich in den den von einer Dumpfpinaſſe gerettet. Erſt um 11 Uhr Abends aber wurden die Letzten befreit. Einige waren ſo erſchöpft, daß ſie nicht in die Boote hinabſteigen konnten. Die Matroſen mußten hinaufklettern und ſie hinuntertragen. Die Rettungs⸗ mannſchaften liefen bei ihren heldemütigen Anſtreng⸗ ungen f lbſt in die größte Gefahr. Einer Dampf⸗ vinaſſe des Kreuzers „Immortalite“ ging die Schraube los und ſie wurde gegen den Felſen geſchleuert. 2 Matroſen ertranken. Von der Be⸗ ſotzung der „Utopia“ wurden 24. gerettet, unter ihnen der Cop tän, der Schiffsarzt, 2 Offtziere ein Ingenieur und ein Steward. 36 ertranken. Von 830 Fahrgäſten wurden 292 gerettet, ſo daß 538 ertranken. Die Geretteten find einſtweilen in Gib⸗ raltar untergebracht wo die britiſchen Behörden ihnen alle mogliche Pflege angedeihen laſſen. Eine Anzahl Männer-, Frauen⸗ und Kinderleichen iſt ſchon an die ſpanniſche Grenze geſchwemmt worden. Taucher unterſuchen das Wrack. Wahrſcheinlich iſt die Mehr⸗ zahl der Ertrunkenen mit dem Schffe in die Tiefe gegangen. — Von 11 Uhr Abends wird ſodann noch berichtet: Bis jetzt find in Gibraltar 28 und an der ſpanniſchen Küſte 16 Leichen ans Geſtadte geſchwemmt worden. Unter den letzeren befand fich die einer Frau mit ihrem Kinde in den Armen. FFP wendiſch und wenden ihre Gunſt oft ganz anderen Perſonen zu, als man hofft und wünſcht. So ſoll zum Beiſpiel Baron Curt von Töppen ein ſehr gern geſehener Gaſt im Baumgarten'ſchen Houſe ſein und ſchon manche Auszeichnung von der viel begehrten Dame erhalten haben. Wäre es nun nicht moglich, daß Baron Töppen in den Salons des Baumgarten'ſchen Hauſes eher Gelegenheit findet, das Herz einer gewiſſen Dame zu gewinnen, als mein verehrter Herr in den dunkeln Berg⸗ werken?“ Man konnte bei dem Mondlichte erkennen, wie bei dieſen Worten des treuherzigen Förſters die wohl manches Wahre über Frauenliebe und Frauengunſt enthielten, ſich des Baron Rothecks edles Antlitz zeitweilig umdüſterte. „Sie konnen vielleicht Recht haben, lieber Günther,“ erwiederte dann der junge Edelmann, „auch Eliſabeth Baumgarten iſt ſchließlich nur ein Weib und wird trotz ihrer hohen Geiſtesbildung und ihres edelen Charakters die Schwächen eines Weibes nicht ganz aus ihrem Leben bannen können. Es muß auch zugegeben werden, daß Baron Töppen einer der liebenswürdigſten Kavaliere iſt, die ich kenne, ein Mann von Geiſt und Witz, ein eleganter Tänzer, ein kühner Reiter, ein ausgezeich⸗ neter Jäger. Ich müßte wohl in manchem dieſer Tugenden hinter Baron Töppen zurückſtehen, und wenn Eliſabeth Baumgarten dieſen ſalonmaßigen und ritterlichen Tugenden schließlich den Vorzug von den anderen giebt, ſo unterliege ich gegen Töppen. Aber der gute Töppen hat auch ſeine Fehler, gegen welche Naturen wie Eliſabeth Baum⸗ garten nicht blind zu ſein pflegen. Das Geld hat ei ihm, obwohl er eigentlich nie ſolches wirklich Sammlungen für die g retteten veranſtaltet, welche alle Habe verloren hohen Die Maſten und Schornſteine der „Utopfa⸗ 195 aus dem Waſſer hervor. Die Stelle wo das 800 untergegangen iſt, liegt nur wenige Minulen an Ufer entfernt eee, eee Ladenburg, 25. März. Vor der Straf kammer in Mannheim wurde heute der Poſtbot Georg Riffert von hier und ſeine Schweſter gh ſowie die Mutter der Beiden wegen Unterſchlagumg des Inhalts des Poſtbeutels im Betrage von 2700 Mark verhandelt. Georg Reffert erhielt eine Geſüng nisſtrafe von 3 Jahren, deſſen Schweſter fee Jahre und die Mutter wurde freigeſprochen, Außer dem hat ſich Reffert noch vor dem Schwurge wegen Meineid zu verantworten. Arfolg durch Annoncen erzielt man nur, wenn dieſelben zwecke ntſprahe abgefaßt und ſtets die richtige Wahl der geelggeſz Zeitungen getroffen wird. Man wende ſich dal an die Annoncen⸗Expedition Hein. Gisler, Fran furt a. M, Zeil 76, dis es ſich zur Pic macht, obige Punkte in erſter Linie zu berlafſchi und lediglich nur die Qeiginal⸗Zeſlenpreiſe der 34 tungen unter Gewährung höchſter Rabatte berechne, Jede gewünſchte Auskunft wird koſtenfrei ettellt, . ſowie vorherige Koſtenanſchläge gratis und fran geliefert. Vertreter für Ladenbura geſucht. Crépe, de Chine Seidengant a ſeidene Grenadines, ſchwarz u, ſansig lang alle Lichtfarben) Mk. 1.55 p. Met. dis 14.80 (in 22 verſch. Qual.) verſendet robenwe porto- und zollfrei das Fabrik⸗Debot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürioh. Muſter umgeh e Doppelt es Briefporto nach der Schweiz. 9 Die nächſte Rummer des Vlattes ſcheint des hohen Feiertags wegen erſt am tag Abend. N beſitzt und ſeit Jahren nur von Schulden lebt, gar keinen Wert, und natürlich hat in auch keine bloſſe Ahnung von einer geregelten W ſchaft. Das ſoll ſo Familientratſ tion bei den , pens ſein, ſich nicht um die Wirtſchaſt zu lümmmm und Schulden zu machen. Da muß dann a reiche Frau natürlich helfen, wenn ſolche eig nicht verarmen wollen. Wie kann nun im Fuß ein ſolcher Mann Eliſabeth Baumgarten imponzenz Iſt nicht zu fürchten, daß ein Verſchwender, wenn er eine ſteinreiche Frau heiratet, noch ein giößzes Verſchwender wird?“ 5 „Verzeihen Sie, Herr Baron, wenn ich eine Bemerkung geſtatte,“ erwiederte Günther, haben mit ihren Ausführungen im Algen ſchon recht, aber es hat auch Beiſpfele gegeben, wo kluge und gute Frauen ſehr leich ifinnige Mün- ner heirateten, und daß dieſe Männer in der ſich beſſerten. Beelleicht übt gerade der fehl übermütige, aber dabel hoͤchſt liebenswürdige 0 denmacher Baron Toöppen eine große Arien, kraft auf die reiche Dame aus. Sie hal ie dn Gold in ſolchen Mengen, daß es ihr ſchlleßlch gun nicht darauf ankommen kann, ihres künftigen Gatten Schulden zu bezahlen, auch wenn er immer wieder neue macht.“ i 1 „Sie find ein und 'rbeſſetlicher Wiederſache gab Baron Rotheck in unmutigem Toe 110 Ich ändere meine Anſchauungen über die 11 legenheit nicht, lieber Günthe d es blelbt meinem Entſchlu ſſe.“ 5 1 57 rr ö * 1 79 „J. 7 * 7 * . —— * 10 5