dffentlichen Prüfung ihr 28. Schulhalbjahr beendet, war von 37 Schülern beſucht, wovon 7 am ÜUe⸗ terricht der oberen Abteilung teilnehmen und welche ſich auf die Amtsbezirke folgendermaßen verteilen: Mannheim 2. Schwetzingen 11, Weinheim 14 und Heidelberg 10. Der Unterricht wurde erteilt von den Herren Landwirtſcha tsinpektor Schmezer, Land⸗ wirtſchaftslehrer Poznicz k, Tierarzt Kohlhepp. Real⸗ lehrt Th. Schmitthelm, Lehramtspraktikant K. Liebler und Lehrer J. Walter. Unterweiſung im Obſtbau erteilte Kreisobſtbaumwart G. Schmfeg. An Stelle des langjährigen Vor ſitzenden des Auf⸗ ſichtsrates Herrn G. Scola, welcher der Anſtalt durch den Tod entriſſen wurde iſt von dem Gemein⸗ derate Herr C. Steingötter in den Aufſichtsrat berufen und zum Vorfitz enden dieſer Körperſchatf gewählt worden. — Ladenburg, 19. März. Seitens des nationalliberalen Bezirksv reins Mannheim iſt, dem Beiſpiele des Schwetzinger nationalliberalen Bezirks⸗ vereins folgend, in den Orten des Amtsbezirks Mannheim ebenfalls eine Petition an den Bundes⸗ rat um Herabſſtzung der Tabakſteuer von 45 Mk. auf 24 Mk. in Umlauf geſetzt worden, und hat dieſelbe bereits nahezu 8000 Unterſchriften gefunden. Die Unterſchriften der im Schwetzinger Bezirk auf Veranlaſſung des dortigen nationalliberalen Bezirks⸗ vereins zirkulirende Petition weiſt eine noch viel hoͤhere Unterſchriſtenzahl auf. — Mannheim, 20. März. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern im hieſigen Rhein⸗ hafen. Der 26 Jahre alte Matroſe Georg Riedel von Keſtert bei Wiesbaden, bedienſtet auf dem Kahn „Mainz V“, wollte mit einem ſtarken Schiffsſeil ein im Gang befindlich 's Schiff anziehen; plotzlich riß das Seil des Schiffes und fuhr das eine naſſe Ende desſelben dem Matroſen derart um den rechten Fuß, daß dieſer vollſtändig abgeſchlagen wurde. Heidelberg, 18. März. Bei den hieſig en Frauen lauft gegenwärtig eine Bittſchrift an den Reichstag um wegen Zuloſſung des weiblichen Ge⸗ ſchlechts zum Unibeiſitätsſtudium, insbeſondere auf dem Gebiete der Medizin. — Neuen heim, 19. März. Vergangene Nacht gegen halb 11 Uhr wurden die hiefigen Ein⸗ wohner durch Feuerrufe aus dem Schlafe aufge⸗ ſchreckt. Die beiden Häuſer des Ch. Treiber und J. Arnold an der Ecke der Römer⸗ und Luther⸗ ſtraße ſtanden in Flammen und brannten bis auf die Grundmauern nieder. Die hiefige und die — — Weg von dem Wärterhäuschen lag. „Nun, wie geht's in der Forſtwirtſchaft, Herr Günther?“ frug der Baron unterwegs Förſter. i „Es iſt Alles in beſter Ordnung, Herr Baron und nichts Beſonderes vorgefallen,“ erwiederte Günther. „Nun, das iſt ſchön. Hoffentlich höre ich daſſelde von dem Inſpektor über die Guts⸗ wirtſchaft. „Zu melden hätte ich allenfalls, daß aus den Baumgarten'ſchen Forſten in izr Zeit öfters Hirſche in ganzen Radeln zu uns herüber wechſeln⸗ Des Herrn Baron von Toͤppen Forſtgehilfe Franz hat es bemerkt, und hat im Auftrage ſeines Herrn gebeten, daß wir die Hirſche brobochten laſſen ſollten, es ließe ſich vielleicht dann in den näͤchſten Tagen große Hirſchjagd gemeinſam in den Töppen'⸗ ſchen und Rotheck'ſchen Wäldern veranſtalten.“ „Sehr ſchön ausgedacht von den Herren Baronen von und zu Töppen,“ bemerkte Baron Rotheck, „aber ich werde schwerlich an der Jagd 5 können.“ es Förſters Antl etz berfinſterte ſich tli bei dieſer Antwort ſeines Herrn, er h unverſtändliche Wo te in den Bart und ſchritt ſtumm und mürriſch neben dem Baron weiter. Dann und wann richtete der Baron Roth'ck eine Frage an den Förſter, welche dieſer aber ſtets nur ein⸗ ſilbig beantwortete. Dieſes Benehmen bei dem ſonſt redſeligen Förſter fiel dem Baron ſchließlich auf und er ſagte deshalb zu ſeinem Begleiter: „Warum find Sie ſo einftibig und ſeltſam ieber Günther? „% ſeinen — — —— — welcher Schloß Rotheck, über eine halbe Stunde 1 — — Feuerwehr war alsbald zur Stelle und berhenderte durch ihr energiſches Eingr ſifen eine weitere Ausdehnung des Brandes. Ueber die Ent⸗ ſtehungsurſache des Feuers verlautet nichts be⸗ ſtimmtes. Der Schaden iſt erheblich. — Eberhach, 18. März. Mit Unter⸗ ſtötzung des großh. Ministeriums des Innern wurde in hitſiger Stadt eine Bienenzuchtſchule er⸗ richtet, deren Leiter Herr Hauptlehrer Roth hier iſt; der Unterricht wird jährlich in 3 Kurſen unent⸗ geltlich erteilt und zwar in einem achttägigen für Perſonen reiferen Alters, etwa vom 18 Jahre ab, und in zwei vierzehntägigen für jüngere Jute dom zurückgelegtem 16. Lebensjahre ab. Die Kurſe haben die Aufgabe, theoretiſchen und praktiſchen Unterricht in der Bienenzucht zu eiteilen. Die Schüler haben die Nuslagen für Koſt und Wohnung im Schulorte ſelbſt zu tragen. Auf Anſuchen können aber die Reiſe⸗ und Verpflegungskoſten ganz oder teilweiſe aus der großherzogl. Staatskaſſe er⸗ ſetzt werden. Die erſte Kurs für Perſonen reiferen Alters beginnt am 11. Maf dieſes Jahres, — Konſtanz, 18. März. Heute Vor⸗ mittag hat ſich der 24jährige Zolleinnehmersſohn, welcher als Reiſender in dem Geſchäft der Firma Gr. erſt zu rückgekehrt war, einen Schuß in die Biuſt in der Wohnung der Eitern gegeben. Der Unglückliche liegt hoffnungslos darnieder und wird als Grund dieſes Schrittes eine ſchwermütige Stimmung in Folge unglücklicher Liebe angegeben. Heidelberger Derſelbe genoß den Ruf eines pflichteifrigen, gewiſſenhaften Mannes und wird er allgemein bedauert. ö Eine Blattweſpenart Emphitus tener Foll legt laut den Mitteilungen Sachverſtändiger nach dem Rebſchnitt an die Schnittwunden je ein Ei ab. Die daraus entſtehende Larve dringt in das Mark des Zweiges ein, diſſen Inneres ſtie vollſtändig aus⸗ hoͤhlt, ſodaß die anſitzenden Knospen vertrocknen und der Zweig abſtirbt. Die Verpuppung der Üüberwinterten Larve erfolgt in einer Ecweiterung der Markhöhle. Wenige Tage darauf ſchlüpft das ausgebildete Inſekt aus. Die Larve wird von dem Entdecker in folgender Weiſe beſchrieben: Sie iſt auf der Oberſeite hellgrün, auf der Unterſeite grünlichweiß, zeigt eine blaßgelbe Rückenlinie und zu beiden Seiten der Hinterleibabſchnitte eine Linie grüner Flecke. braunen Scheidelfleck gezierter Kopf iſt punktirt; — — Baron!“ erwiderte der Foͤrſter ſofort mit feſter Stimme „Eine lchwere Sorge? Sie dürfen ſie mir anvertrauen, wenn ſie glauben, daß ich Ihnen helfen kann.“ „Sie find ſehr gütig, Herr Baron, aber ich kann meine Sorge Ihnen leider nicht anvertrauen, weil ich Ihre Ungnade dabei fürchte.“ „Meine Ungnade?“ frug der Baron lächelnd. „Bin ich denn ein ungnädiger Herr?“ „Dies wohl nicht,“ entgegnete Günther und holte tief Arhem, „aber es wird einem treuen Diener oft ſehr verübelt, wenn er es für ſeine Pflicht hält, ſeinen Herrn zu warnen.“ „Nun ich nehme Ihnen heute keine War⸗ nung übel, reden Sie nur friſch vom Herzen, Sie ſind ein braver Mann und man kann ihre Meinung ſchon hören.“ „Nun, ich bitte um Verzeihung, Herr Baron, wenn meine Worte Sie kränken ſollten, aber offen und ehrlich eingeſtanden, ich finde es ihrer nicht würdig, daß Sie ages gemeiner Bergmann arbeiten, aus Gründen, die man nicht begreifen kann. Was würde Ihr ſeliger Herr Vater wohl dazu ſagen, wenn er noch lebe und erführe, daß ſein Herr Sohn das Bergmannshandwerk als nobele oder, ſagen wir beſſer, als unbegreifliche Paſſton treibt!“ Der Förſter hielt jetzt mit ſeiner Rede ängſtlich inne, als fürchtete er eine übele Wirkung derſelben, aber der Baron erwiderte ruhig und freundlich: „Nun reden Sie nur weißer, lieber Günther, ſagen Sie mir Alles, was Sie über dieſe Paſſion von mir denken. Sie find ja einmal zur Hälfte in mein Geheimniß eingeweiht, und da will ich — Ein neues Inſekt als Weinſtockſchädling. f Ihr gelber, mit einem dreieckigen „Eine ſchwere Sorge bedrückt mich, Herr ſte trägt ſchwarze Augen und an der Spee braun Kinnbacken. Die ſechs kleine Bruſtbeine enden in eine braune Kralle; die Afterbeine erſcheinen als kleine, ſtumpfe, weißliche Wuͤrzchen. — Einem gräßlichen Unglück iſt, ſo ſchteibt man aus Breslau unterm 17. d. M., geſtern der in der Bahnhofs ſtraße wohnende Bergwerks⸗ Direktor a. D. Lö zel zum Opfer gefallen. Derſfelbe öff nete ein Fläſchchen, in welchem ſich ein im höchſten Grade explofibler Stoff, eine Miſchung von ſulfur⸗ chanſaurem Blei und chlorſaurem Kali befand. Aug bisher unb kannt gebliebenen Gründen explode plötzlich die Miſchung und richtete geradezu un⸗ glaubliche Verwüſtungen an, dem Direktor ogg wurden beide Hände weggeriſſen und beide Ober 6417 2 A ſchenkel arg zerfleiſcht, ſo daß derſelbe im Allerhelan Ho p'tal ſeinen Verletzungen erlegen ſein ſoll. Außer, 65 br dem richtete die Exploſton im Zimmer große Ver⸗ 1 wüſtungen an, u. a. wurden Fensterscheiben age 65 drückt und die Stubenthür demolirt. 5 1 — Paris, 15, März. Wie aus Auge 5376 gemeldet wird, hat ſich im dortigen Get e * ſchrecklicher Unglücksfall ereignet. Herr Louſs Pourel⸗ gun 5 der Oberſtallmeiſter dieſes Geftüts, nohm wie gl 24 täglich die Stalin pektion vor, als ihn euer in Hengſte beim Kopfe packte und ihm ein mächtiges 3 Stück Fleiſch aus dem Geſichte riß, Ihn ſodam y Boden ſchleuderte und bearbeitete. Nur mit Mühe r konnte der Unglückliche von den Stallknechten he . vorgezogen werden. Hert Gouret, der ſchrechlſh 11 verunſtaltet, in Delirium verfiel wurde in eine Ay⸗ 1a K. ſtalt nach Saint⸗Gemes gebracht. Ear — Gibraltar, 20. März. Der Damp Utopia, von Trieſt kommend und nach Ne, Je gehend, mit 700 italieniſchen Auswanderern, fun 5 8 nach einem Zufammenſtoß mit den engliſchen Pane a 8 c zerſchiffen Anſon und Rodney in der Bucht une, er n Alle Kriegsſchiffe ſandten Boote zur Reſtung aus, wien z Die Zahl der Umgekommenen ſoll 576 betrage, , . e Die Schiffsbeſatzung ſoll gerettet ſein. I n tin n Ganz ſeid. geruckte Foulards Mk. 1.90 bis 7.25 p. Met. — eh, 480 r verſch. Dispoſit.) verſ. roben⸗ und ftückwelſe porte, 1 und zollfte-i in's Haus das Fabrik⸗Deigt d e Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muffe dan umgehend. Doppelkes Briefeporto nach der Schwe, e bi d auch ihre Meinung darüber anhören, vielleicht tun 0 ich Ihnen dann auch die meinige ſagen.“ 1 „Darf ich wirklich meine Meinung frel f m ſprechen, Herr Baron, ohne zu risliren, daß lu g Mn deshalb bei Ihnen in Ungnade falle.“ kü rh! „Gewiß, lieber Günther!“ Sie find un i de alter, treuer Diener unſerer Familie und don Mn 5 ſolchen muß man ſchon in ſchwierigen Fällen M offenes Urteil ruhig anhören. Sprechen S lte n rz „Nun, Herr Baron, offen geſtanden, ſch 9 das, was Sie ſeit einiger Zeit thun, daz gewiſſermaſſen verkleidet und unter ftemdem Na als gewöhnlicher Bergmann in der Johan Grube arbeiten, für eine ebenſo thökichle befährliche Laune. Thöͤricht iſt ſie deshalb, ſie zu keinem vernünftigen Ziele führen konn jedenfalls am wenigſtin zu dem Ziele führen 0 welches der Herr Baron wohl dabei im Auge hal Denn was für einen Eindruck kann es auf ſtolze, kaltherzige Dame machen, wenn einer zahlreichen Freier in einem ihr gehörigen werke das Berggewerbe lernt? Nota bene m aber dieſe Dame gar nichts von dem an ſich iſchen Opfer, daß ſich um ihretwillen ein vornehmer, reicher Herr auferlegt! Fortſetzung folgt N + Abkühlung. Geck: „Der Anblick ihres reizenden Fach berauſcht mich ganz, gnädiges Fräulein. machen ſich keinen Begriff, welch koloſfale Au ungskraft hübſche kleine Füßchen auf mich ausübe Dame: „Da wär' ich an ihrer Sbelle Stiefelzieher auf die Welt gekommen.