Halfers an die elſaß⸗Lothringlſche Abordnung lautet wörtlich: Es gereicht mir zur Genugthuung, daß der Landesausſchuß ſich in einer für die Inter ſſen Elſaß⸗Lothringens wichtigen Frage unmittelbar an mich gewandt hot. Ich erblicke in dieſer Thatſache ein mir wertvolles Zeugnis für das fortſchreitende Verſtändnis, welches mein Wohlwollen und meine Teilnahme an der Entwickelung Ihres Heimatlandes m Kreiſe ſeiner Vertreter findet. Auch nehme ich gerne die Verfich erung entgegen, daß die elſaß⸗lothein⸗ aiſche Bevölkerung, auf dem Boden der beſtehenden ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe verharrend, jede Ein⸗ miſchung fremder Elemente zurückweiſt und den ihrer Intereſſen nur von dem Reiche ge. wärfigt. Indem ich Ihnen für dieſen Ausdruck eichstreuer Gefinnung meinen Dank entbiete, be⸗ daure ich, für jetzt Ihre Wünſche nicht erfüllen zu können. Ich muß mich darauf beſchränken, die Hoffnung auszuſpr⸗chen, daß in nicht allzu ferner Zeit die Verhältniſſe geſtatten mögen, im Ver⸗ kehr an der Weſtgrenze wiederum Etleichterungen eintreten zu laſſen. Dieſe Hoff nung wird um ſo früher in Erfüllung gehen, j: mehr ſich die elſaß⸗ lothringiſche Bevölkerung von der Unlösbarkeit der Bande überzeugt, welche ſie mit Deutſchland ver⸗ knüpfen und je entſchiedener ſie den Entſchluß be⸗ thätigt, allezeit treu und unerſchütterlich zu mir und meinem Reiche zu balten. Verſchiedenes. — Hockenheim, 16. März. Geſtern Nach⸗ mittag ereignete ſich dahier ein boͤchſt bedauerns⸗ glied des hieſigen Militätvereins wurde geſtern Nach⸗ mittag zur letzten Ruheſtätte beſtattet und beteiligten ſich bei der Leichenbegleitung auch die beiden hieſigen Militärbereine. Wie üblich wurden bei der Ver⸗ ſenkung der Leiche Böllerſalben abgegeben, wobei ein ſog. Katzenlopf zerſprang und einem etwa 33jährigen Familienvater mit Namen Jak. Jakobi ein Stück des zerſprungenen Böllers an den Kopf fuhr und dem Unglücklichen die linke Kinnlade derart zer⸗ ſchmetterte, daß derſelbe nach Heidelberg in die Klinik gebracht werden mußte. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. — Heilbronn, 14. März. (Seltenheit.) Trotz des ungeh uer lang und ſtreng andauernden Winters war am 24. Febr. ſchon in dem Garten des Gasdirektors Raupp die erſte ſproſſende Weinkraut⸗ pflanze (Rheum) im Freien zu beobachten, und heute, Mitte März, find es deren 26, die 8 Ctm. ßoch und 5 Ctm. dick bellrbtlich gr wertes Unglück. Ein am Freitag verſtorbenes Mit⸗ dem ut gedüngten Boden hervorlugen, teilweiſe ſchon mit Stengel und Blätteranſatz. Wie es es ſcheint, iſt olſo dieſe wichtige, in ganz Württemberg und ö Baden einzuführende afrikaniſche Pflanze durchaus nicht ſo zart, wie angenommen wurde, da ſie ein ſolch harten Winter wie der hinter uns liegende überdauert hat und jetzt ſchon kräftig zu ſprießen beginnt. Rheum Paragan (wird 15 Jahre alt) iſt eine wahre Wunder⸗ und Nährpflanze. Ein Morgen Land damit angebaut, rentirt jährlich zu ö 500 M. Im Ganzen ſtehen bei obig m Herrn, ſowie bei einigen Handelsgärtnern etwa 200 alte ö Stauden, welch: bei ſorgfältiger Pflege und Düng⸗ ung bis Auguſt d. J. einen Geſammtertrag von 50 Zentner a 5 M. (Preis für 1891) abwerfen können. Hier und in der Umgebung werden bis Mai 100,000 Setzlinge gepflanzt. Die „Heil⸗ ö bronner Blerenweinkeltere!“ will das Erteägn ß davon aufkaufen, Wer te 0 mochte, wende ſich an die hieſige Gärtnergeſellſchaft. . e 14. März. Die Hochwaſſer⸗ kataſtrophe iſt eingetreten. Die Stadt Mohocs kann kaum gerettet werden. Die Städte Paks und Szegzard ſind in höchſter Gefahr. Die Gemeinde Soft im Peſter Comitat iſt vernichtet, 4000 Men⸗ ſchen ſiad obdachlos, viele Hunderte Häuſer ein⸗ geſtürzt. 1 — Preßburg, 14. März. Die Polizei hat ſoeben einen grauenhaften Kindesmord ent⸗ deckt. Ein ſchönes Mädchen, die Tochter eines angeſehenen Municipal⸗Beamten, brachte Abends in einem hiefigen Hotel ein Kind zur Welt und ver⸗ brannte ſeldes im Ofen. Das Mädchen, welches den Mord im Wahnfinn verübt haben dürfte, wurde verhaftet. — Antwerpen, 14. März. Ueber die Kataſtrophe des Dampfers Bay of Panama“ wird berichtet: Der Dampfer, aufdem 163 Paſſag ere, 30 Matroſen und des Kopitäns Familie, beſtehend aus Frau und drei Kindern, ſich befanden, war auf der Fahrt nach Hamburg begriffen und paſſirte die engliche Nordſceküſte, als der Sturm den Dampfer erfaßte und gegen den Felſen bei Haſtings ſchleuderte. Das Sch ff erlitt ein furchtbares Leck, durch das das Waſſer eindrang. Der Dampfer ſank innerhalb 5 Minuten. An ein Losmachen der Rettungsboot war nicht zu denken, da der Dampfer förmlich in mehrere Stücke geriſſen wurde. Die Schiffbrüchigen klammerten ſich an die Trümmer an doch ver⸗ eines Perſonenzuges mit einem Güterzuge, Güterwagen, in dene n ſich Petroleum befand, 4015 wurden getötet, ferner eine Anzahl Perſonen mi, erzielt man nur, wenn dieſelben zweck ntſprech n lleßen ſie bold itte Kröſte, A giere und die geſammte Bemannung aan le Breslau, 14. März. Uawel Station Olkasz, in der Nähe der deuſſch ruf cn Grenze erfolgte, geſtern Nacht der Zuſanmaſe dirten und ſetzten mehrere Waggons in welche vollſtändig vernichtet wurden. ſonen vom Zugperſonal ſowie zwei Brond, Drei Pt Paſſagler⸗ ſtens ſchwer verwundet. Itrfolg durch Annoncen abgefaßt und ſtets die richtige Wahl der geeſgnee 1. Zeitun gen getroffen wird. Man wende ſſch daß 10 an die Annoncen ⸗Expedition Hein. Eisker, Fran Enn furt a. M, Zeil 76, die es ſich zur Pfich macht, obige Punkte in erſter Line zu berückſchtigen und lediglich nur die Qeſginal⸗Z⸗lenpreſſe der tungen unter Gewährung höchſter Rabatte berechle Jide gewünſchte Ausk unft wird koſtenfrel ere ſowie vorherige Ko ſtenanſchlaͤge gratis und 5 geliefert. Vertreter für Ladenburg geſucht. Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffe von dem man kaufen will, und die etwaige Nun fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefür rrn Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verlöſcht bald ud hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlichg N Farb :. Verfälſcht: Seide (die leicht ſpecg wi Aan bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen diz „Schlußfäden“ weiter (wenn ſehr mit Farb n b le erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune dich N die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuele ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der Ache Seide, ſo zerſtäubt ſte, die der verfälſchten mich, Das Seidenfabrik⸗Depot von G. Henneberg K. u. K. Hoflief.) Zürioh verſendet gern Mu von ſeinen ächten Sidenſtoff en an Jedermann u life rti einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ d zollfrei in's Haus. Dopp ltes Brieſporto nach e . d de 8 te he ä ——— kann Viegenſchafts . Verſteigerung. Auf Antrag des Bierbrauers Adam Fuchs in Weinheim vertreten durch Waiſenrichter Friedrich Zinträf da⸗ elbſt, verſteigern wir am Kinderloſe Familie ſucht in Schriesheim 2 3 Zimmer im 2. Stock nebſt Zubebör zu mieten. Offerten bei Herrn Jac. W. Müller, Kaufmann, abzugeben. 735 1 11 nur guten Qualitäten empfiehlt ch Stern weiler⸗ Bettfedern 8 Samstag, 21. d. M. Vormittags 11 Ahr Eine gut erhaltene Nachdem in hiefiger Stadt mehrere Falle van Diphteritis ſonfolſ anntmachung. No. 776. Maßregeln gegen anſtechez Krankheiten betr. im Rathauſe hier folgende Liegenſchaft u Eigentum und zwar: Den Platz worauf das abge⸗ brannte Haus N. 71 erbaut war mit en darauf und dabei befindlichen Bau⸗ aterialien, nebſt dazu gehörigem Hof⸗ und Gartenplatz; der ganze Platz, im Flächengehalt von ca. 5 Ar 31 hier im Unterdorf an der Nähmaſchine für Hand⸗ und Fußbetrieb billig zu verkaufen. Näheres in der Exbedition d. Bl. Kleesamen verkauft in beſter Qualität C. L. Stenz. Vrima ewigen und deutſchen Kleeſamen bun 5 Georg Hormuth, ornen die Straße, hinten Johann Keller II. 0 5 Die Steigerungsbedingungen liegen inzwiſchen auf dem Rathaus zur Ein- ſicht offen. e e 16. März 1891. ürgermeiſteramt. empfiehlt billigſt g. Seitz. Zieher. 5 2 5 Vrima ewigen und deutſchen ätent⸗ 5 Strupferhalter wieder eingetroffeu bei worden find beingen wit nachſtebend einen Auszug aus der Verordung d Miniſteriums des Innern vom 2. Auguſt 1884 — Ges, und Verd. Mah Seite 372 zur offentlichen Kenntniß mit dem Bemerken, daß den Beteiligen die genaue Einhaltung der Verordnungsvorſchriften hiermit zur df gemacht wird und daß Ueberttretungen dieſer Vorſchriſten gemaß 98 85 und 874 P. St. G. B. an Geld bis zu 100 M. oder mit Haff dis 14 Tagen beſtraſt werden. 5 Das Familienhaupt, in deſſen Wohnung eine Erkrankung an Scharen vorkommt, iſt verpflchtet, für thunlichſte Abſonderung der Kranken zu sorge die zu ſeinem Hausſtande gehörenden Kinder vom Beſuche der Schul, id der Kicche abzuhalten und darauf hinzuwirken, daß der Verkehr dieser Rad mit anderen Kindern, insbeſondere auf öffentlichen Straßen und ah thunlichſt biſch änkt werde. Dieſe Maßtegelg find zu beobachten, bis vier Wochen ſeit Begin d letzten in dem Hausſtande aufgetretenen Erkcankung abgelanfen ſind und aue Remigung des Kranken ſtattgefunden hat, oder bis acht Tage felt der Ei fernung des Kranken verſtrichen find. f 8 2. Der Zutritt zu Leichen von an Scharlach oder an Diphterſtis Ar 2 00 iſt thunlichſt zu beſchränken, insbeſondere Kindern nicht zu gelen, 70 1 den Leichenbegängniſſen dürfen in ſolchen Fällen Kinder nicht beigen Ladenburg, den 13. März 1891.