Regiment noch Mannheim abgeliefert, wo er elner jedenfalls nicht geringen Strafe entgegenſteht. — Karlsruhe, 6. März. Im Anſchluß an frühere Mitteilungen macht die Karlstuher Z i⸗ tung bekannt, daß bis Ende Februar 1 G.ſuche eingegangen und 915 Altersrenten im Geſamtbetrag von 118,716 M. 80 Pf. bewilligt, dagegen 72 Geſuche abgelehnt und 3 in ſonſtiger Weiſe erledigt worden find. Ueber 409 befinden ſich die Verhand⸗ lungen noch im Gang. Es handelt ſich derzeit um die Altetsrenten für Verſicherte, wich bereits vor dem 1. Januar 1891 das 70. Lebensj hr vollendet haben. Abgeſehen von den genannten 1399 Geſuchen find nach gemachten Erhebungenſbei den Bezirksaͤmtern noch etwa 900 Geſuche in Vorbereitung, im Uebrigen geht die allgemeine Anſicht dahin, daß die Zahl der weiter nachkommenden derartigen Geſuche nicht er⸗ h blich ſein dürfte, es wird ſomit die Geſamtz hl 2500 wohl nicht überſtiegen. Unter den Empfängern b finden ſich: Staats-, Gemeinde- und Kteisb' dienſt te 183, Fabrikarbeiter 122, häusliche Arbeiter und Dienſtboten 132, landwirtſchaftliche Arbeiter und Dienſtboten 95, forſtwirtſchaftliche Arbeiter und Ge⸗ hülfen 74, gewerbliche Arbeiter 59, Kirchendiener 21, Handlungeg ⸗hülfen 7, Sonſtige (Taglö ner, Bureau, Vereins-, Anſtaltsdiener, Schreiber) 222. — Aus Baden, 6. März. Die altkatholiſche Sterbekaſſ? Charitas in Heidelberg bezahlte im ver⸗ floſſenen Jahre 7240 M. an die Hinterbliebenen berſtorbener Mitglieder. Der Kaſſe gebören 1818 Mitglieder an. Der Ueberſchuß beträgt 3700 M. — Eine ſchreckliche Nachricht kommt aus Alt ⸗ tripp zu. Vier Arbeiter aus dem bahriſchen Qrte Waldſee, welche in einer Ziegelei bei Alttripp be⸗ ſchäftigt waren, wollten geſtern Abend, um den Heimweg abzukürzen, das Eis des noch zugefrorenen Altrheines bei Altripp überſchreiten, brachen ein und ettranken. Von den Unglücklichen ſind 3 verheiratet und Väter von mehrköpfigen Familien. — Berlin, 6. Mürz. In der geſtrigen mediziniſchen Geſellſchaft wurde die erfolgreiche Be⸗ 25 durch Lupus mit Liebreichs Mittel kon⸗ atirt. Göſchenen, 6. März. Ein furchtbares dop⸗ peltes Unglück hat ſich im Gotthardtunnel ereignet. Ein Kondukt ur war mitten im Tunnel ſo unglück⸗ lich vom Zuge gefallen, er mit dem Oberkörper auf die Schienen zu liegen kam und die Räder dem Unglücklichen den Kopf vom Rumpfe ſchnitten. Als der — — — — Sehr auffällig war, daß die damals gerade einundzwanzigjährige Eliſabeth Baumgarten nach dem Tode ihres Vaters erklärt hatte die Berg⸗ und Hüttenwerke mit Hülfe mehrerer erprobter Beamter ſelbſt weiter leiten zu wollen. Auffällig war dieſer Entſchluß Elifabeths allerdings nur der uneingeweihten Außenwelt, gegenüber, welche nicht wußte, daß Elisabeth ſeit ihrer Rückkehr aus einem vornehmen Erziehungsinſtitute, alſo ungefähr ſeit ihrem fiebzehnten Lebensjahre, ſich ſehr für die väterlichen Befitzungen intereſſirt und von ihrem klugen Vater allmählich in die Leitung derſelben eingeführt worden war. Eliſabeths große Begabung und der Umſtand, daß ſie bere ts ia ihrem zwölften Lebensjahre die Mutter verloren hatte, begünſtigten natürlich ihre nahezu leident chaftliche Neigung, dem verehrten Bater den fehlenden Sohn zu ersetzen in hohem Maße, und ſo war es durchaus keine thöc⸗ richte Eitelkeit, ſondern eine That gerrifter Klugheit ols ſich Eliſabeth nach dem Tode ihres Vaters zur Oberleitung der ererbten großen Beſitzungen ent⸗ ſchlo, weil eben allein dadurch enorme Vermögens⸗ becluſte, welche ein übereilter Verkauf ſolcher Berg⸗ und Hüttenwerke oder mit Hülfe eines unfähigen Oberverwalters leicht im Gefolge haben kann, vermieden wurde. Ueberdies gewährte die Oberleitung ihrer Be⸗ fizungen der hochbegabten jungen Dame eine hohe Befriedigung und eine ſlolze Genugthuung, denn mit ihren Talenten war Eliſabeth Baumgarten zu kleinem, wenn auch noch ſo ſüßen Schmetterlings⸗ leben geſchaffen, wie es viele anderen reichen jungen Damen mit Vorliebe vollbringen. Mit wahrer Luſt ritt daher Eliſabeth an dieſem ſonnigen Herbſtmorgen nach der „Johann 1-Grube“, Votſall nach Göschenen gemeldet wurde, machte ſich ſofort det dortige Bahnmeiſter in Begleitung von 2 Bahnarbeitern mittelſt Draiſine auf den Wg, um den Verunglückten hervorzuholen. Die 3 hatten die Leiche des Kondukteuts noch nicht erreicht, da — ein lähmeader Schreck ducchfuhr die Glieder der wacker n Männer — kaum 100 Meter von ihnen entfernt, bewegte ſich ein Zug in ſchnellſter Gangatt gegen ihre Draiſine! Zu ſpät, um ſich zu retten, war im nächſten Augenblick das noch größere Un⸗ glück geſchehen! Zerſchmettert lag die Dralfine um; her; dem Bahnmeiſter waren die beiden Beine ab⸗ gefahren und ſeine beiden Begleiter mußten ſchwer berwundet unter dem Zuge hervorgezogen wer den. — Ein entſetzliches Verbrechen iſt, wie man aus Kreuzburg in Oberſchlefien unterm 3 d. M. ſchreibt, erſt jetzt nach länger als vierwöchentlſchen Recherchen an das Tageslicht gezogen worden. Seit dem 31 Januar wurde die Ehefrau des Hausbe⸗ ſitzrs Czech in Keeuzburg verm ßt. Verſchiedene Umſtände ließ n darauf ſchließen, daß die Frau das Opfer eines Verbtechens geworden ſein mü ſſe. Czech war in Folge eines Schlaganfalles total ge⸗ lähmt worden. Deshalb ließ er ſeis Vermögen zu gleichen Teilen ſeiner Frau und ſeiner Pflege tocher, welche ſich mit dem Giubenarbeiter Her⸗ mann Schodlock verheiratet hatte, g.richtlich ver⸗ ſchreiben. Schodlock ſtand im Rufe eines rohen Minſchen und hatte in dieſer Beziehung ſelbſt an ſeinem Hochzeitstage der Schwieg⸗rmutter gegenüber eine handgre flche Probe abgelegt. Der Verdacht die Schwiegermutter gewaltſam beiſeitigt zu haben, lenkte ſich daher auf Schodlok. Als nun nirgends dafür ein ſicherer Anhalt dafür gefungen werden konnte, wurde endlich unter perſönlicher Leitung des Staatsanwalts eine Durchſuchung des Stober⸗ baches angeordnet. Unter e ner längeren U ber⸗ brückung deſſelben wurde denn auch der Leichnam der Frau Czech gefunden. Es erfolgte die ſofortige Verhaftung des Schodlok, welcher ein volles Ge⸗ ſtändniß abl⸗gte. Er will das Verbrechen verübt haben, um ſchneller in dun Genuß des ganzen Ver⸗ mögens zu kommen; auch eine ühnliche Beſeitigung des Schwiegervaters war nach einem Geſtändniß bereits in Ausficht genommen worden. — In Wuerſchau ſind bis jetzt nicht weniger als 84 Auswanderungsagenten wegen Anſtache lung des Volkes zur Auswanderung nach Beaſt lien zur — . — Verantwortung ge zogen und zu mehr oder weniger längeren Freiheitsſtrafen verurtheilt worden. Am wie einſt ihr verewigter Vater das Bergwerk, in welchem er zuerſt das vielbegehrte Eiſenerz gefunden, zu Ehren ſeiner Mutter benannt hinaus, um dort Inspektion abzuhalten. Ehrerbietig begeüßten auf dem Wege nach der Johanna⸗Grube die zur zweiten Schicht herbrieilenden Bergleute ihre Herrin, und leicht und freundlich nach der Art ihres Vaters er⸗ iederte Eliſabeth Baumgarten die Grüße. Bei ihrer Ankunft vor der Grube empfing ſie der techniſche Bergwerksleiter, Direktor Rieſe, der in allen den Bergwerksbetrieb und die Anſtellung und Entlaſſung der Arbeiter betreffenden Angelegenheiten Vollmacht hatte. Reſe, ein alter Herrr mit ſilber⸗ die Fortführung derſelben nem Haar und Bart, führte nach verbindlicher Be⸗ grüßung ſeiner Herrin dieſelbe durch die über der Ecde befindlichen Bergwerksbauten. Pelfend blickten die Augen der jungen Dame auf die Leitungen, die Pumpwerke und alle die Sicherheitsmaßregeln, die zum Schutze des Lebens der Bergleute und zur Ec⸗ haltung dis Bergwerks angebracht waren und einer fortwätzrenden Eontrolle unterworfen werden müſſen, „Ich freue mich, Ihnen ſagen zu können, Her Ruſe,“ bemerkte am Schluſſe der Beſichtigung di Bergwerksbeſitzerin, „daß auf der „Johanna-Glube“ immer alles am beſten in Ordnung iſt. „Wie gehles aber mit den Arbeitern? Kamen alle pünktlich zu Schicht und find ſonſt keine Un⸗ e vorgelommen.“ „Bis auf vier kranke und entſchuldigte ſind di Arbeiter alle pünktlich geweſen,“ Ia e „Doch, daß ich genauen Bericht erſtatte, ein Trun⸗ 1 Nui, mit einfahren und mußte der engen rbeitsordnun f . zu Foſge entlaſſen „Die ſtrenge Disc plin iſt nötig,“ entgegnete 8 26. vorigen Monats iſt der 88. Agen, der iſche Unterthan Kunt, vom Warſchauer e zu vier Monaten Gefängniß berurzellt woe — Nach einer neueſten ſtatiſtſchen Zulan menſtellung hat Paris gegenwärtig 81 291 Hue 885 Fabrikgebäude und 19017 Fabr ken, die mit Wohnungen verbunden find, im Ganzen uhr ag 100 000 Gebdude. 15 gain oe deer I. äuſer der ranzöͤſiſchen 0 10 15 auf 11 Milliarden beziffert. Haupffadſ 1 Eine furchtbare Exploſion fand am Mittwoch auf der Philadelphia Rrading⸗Eiſenbahn, 5 Meilen von Aſhland ſtatt. Vier Lokomallipen und acht volle Güterwaggons, auf welchem ſich 60 000 Eimer Oel befanden, wurden vollſtändig bernichtet und fünf Perſonen vom Zugperſonal ſchwer dere letz. Das brennende Oel ſitzte den auf beide Seiten der Bahn befindlichen Wald in Brand, welcher noch nicht gelöſcht iſt. — Edin burg, 5. März. Seit 1 Tagen raſt ein fürchterlicher Sturm. Der Dampfe Viktoria von Hamburg nach New⸗Hork ſcheſtegh in Pentland Firth, doch war die Mannſchaft bor her durch ein Rettungsboot nach mehtrſtündigem Kampfe gerettet worden. Bei Arbrogſh ſank der Dampfer Arion; ein Fiſcherboot rettete die Manp⸗ ſchaft. Mehrere Segelſch ffe wurden vermißt, In Galaſhiels ſtürzten zwei Kuchtürme um, T ee Verfälschte schwarze Seide, Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffe von dem man kaufen will, und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlichg Farbe. Vorfälſchte Seide (die leicht ſpcg wii bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen dig „Schlußfäden“ weiter (wenn ſehr mit Farbfſß erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Ach die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräel ſondern krümmt. Zerdtückt man die Aſche der Ache Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht, Das Seidenfabrik⸗Depot von G. Henneberg K. u. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſſe livon ſeinen ächten Sidenſtoffen an Jedermann und zeferti einzelne Roben und ganze Stücke portoe un ollftei izu' Haus. Doppeltes Beieſporto nach di Schweist 1 Eliſabeth ruhig, doch mit leiſe vibtirenden Liphh ſitzte fie hinzu: „Falls der entlaſſene Arbeiter bez heiratet iſt, ſo loſſen ſie ſeiner Frau den halbes Lohn ausszahlen, und, falls er Beſſezung gilohh, ſo können Sie ihm nächſte Woche wieder Nihe geben, lieber Rieſe. Ich wüaſche nicht, daß wegn des Leichifinnes eines Bergmannes ſeine Fami hungern muß.“ „Werde der Anordnung beſtens Folge leiſten! antwortete Herr Rieſe und berneigte ſich verbindlich vor ſeiner großmütigen Herrin. „Bitte, nun noch die Elisabeth. Der Bergwerksdirektor Überreichte ſeiner Heri die Liſte und dieſe las prüfend ia derſelben. i „Hundertundzweiunddreißig Arbeiter und e Volontär,“ bemerkte ſie nach kurzer Pauſe und fügt fort: „Einen Volontäe haben Sie angenommeß, Her Ditektoce? Wer iſt der junge Mann, de ohne Lohn und nur aus Luft und Liebe zun Bergbau hier in unſerer Grube von der Pike a dienen will? Das üntereſſirt mich, ſolche Beiſpiele find ſelten.“ „Er heißt Ernſt Leonhard und ſiammt auß eil Mn 0 5 Lohnliſte.“ ſagke Breslau,“ bericht te der Dircklor Rieſe. „Shen wohl von Hauſe aus auch nicht ſehr wohlhabend zu ſein, denn er lebt ſehr zurückgezogen.“ 8 Fortſ tzung ſolgt. Graz, 6. März. Zwischen Eil 10 Tüffer an der Südbahn gingen am 3. d. M. Nach mittags zwölf Lawinen nieder, ſo daß det Balht auf diefer Strecke eingeſtellt iſt,