bob beſonders hervor die erfteuliche Teilnahme des Auslandes; freudig ſei zu konſtatiren, daß hier die Kunſt alle Schranken, die uns ſonſt von den an⸗ dern Völkern trenne, überbrückt habe. Es folgt ein Rundgang durch die Ausſtellung, die die 6 ſchöͤnen Gemäldeſäle des neuen Anbaues am Muſcum der bildenden Künſte umfaßt. Die Münchner und die Wiener Künſtlerſchaft find zahlreich vertreten. Holland, Belgien und Frankreich find mit je 80 dis 50 Werken beteiligt. Auch aus Italien und Spanien find Bilder gekommen. Verſchiedenes. L Ladenburg, 3. März. Der hieſige Vor⸗ ſchuß verein, eingetragene Genoſſenſchaft mit unbe⸗ ſchränkter Haftpflicht, hielt am Sonntag ſeine dies ⸗ jährige ordentliche Generalverſammlung ab, die von nahezu 100 Genoſſen von hier und der Umgegend beſucht war. N Der Geſchäftsbericht des Vorſtandes ergab für das Geſchäftsjabr 1890, wie wir bereits angedeutet, eine für den Plotz recht befriedigendes Reſultat. Umſotz und Reingewinn waren größer, wie im vor⸗ angegangenen Jahre; erſterer belief ſich auf Mk. 6,261,698.—, letztere auf Mk. 15.285.—, wobei wohl in Berückſichttgung gezogen werden darf, daß der Verein trotz durchweg ktitiſchen Geldſtandes im Jahr 1890 eine Zinserhöhung, wie viele derartige Inſtitute, nicht eintreten ließ. Die Geſchäftsanteile der Mitalieder beliefen ſich am Jahresſchluß auf M. 157,207.—, der Reſerve⸗ fond erreichte mit einer Zuweiſung die Summe von M 51,456.—. Das Geſamtbetriebskapital der Ge⸗ noſſenſchaft betrug Ende Dezember 1890 M. 925,151.—, darunter die Sparkaſſe mit M. 569,011.—. Die Zahl der Gl noſſen war am Jahresſchluß 776. Der von dem Vorſitzenden des Auffichtsrats bekannt gegebene Reviſtonsbeſcheid lieferte keinerlei Anlaß zu erheblichen Bemerkungen, ſodaß dem An⸗ trag auf Entlaſtung des Vorſtandes einſtimmig ſtatt⸗ gegeben wurde. Ueber den Reingewinn disponirte der General ⸗ verſammlung nach dem Voranſchlag des Aufſichts⸗ rats, ſodaß außer Vergütungen an die Auffichts⸗ ratsmitglieder, an die Vertrauensmänner, für Re⸗ viſion eic., 5 ½% Dividende zur Verteilung kom⸗ men, dem Reſervefonds M. 3000.— überwieſen worden und der Ausfall auf dem Eff ktenconto durch die ſehr niedrigen Kourſe am 31. Dezember 1890 mit M. 21 8,180 aus dem Reingewinn erganz wird. Der Reſt von M. 51,666 kommt durch Ue⸗ bertrag auf Steuerreſervefonds⸗Conto der dies jähri⸗ ilanz zu gut. 5 Wen Midterfnlung ihrer Verpflichtungen wurden einige Mitglieder ausgeſchloſſen. Die vorgee legte Geſchäftsinſtruktion für den Aufſichtstat wurde ſeitens der Verſammlung genehmigt, ebenſo gab letztere ihre Zuſtimmung dazu, daß der Höͤchſtbettag für zu bewilligende Vorſchüſſe bon M. 6000.— auf M. 10000.— normirt wird. 80 b Die ſtatutenmäßig austretenden Mitglieder des Auffichtsrates, Herren Michael Bläß, Louis Dihl und Alfred Schm⸗zer wurden wieder gewählt. Hierauf legte der Vorfitzende in ausführlicher Meiſe unter Bezugnahme auf die 88 36 und 60 des Statuts den Standpunkt des Vereins gegenüber dem jüngſt aufgetauchten Projekt wegen einer Er⸗ richtung einer flädtiſchen Sparkaſſe dahier Far, wel⸗ chem Vortrag lauter Beifall gezollt wurde. Herr Landwirtſchafts⸗Inſpektor Schmezer führte ſodann in längerer Ausführung die Bedeutung der Genoſſenſchaften und peziell die ſegen bringenden Wirkungen des heſigen Bireins der Anweſenden vor Augen und fanden auf dieſe Ausführungen ſo⸗ wie die dabei berührten neuen Gſichtspunkte ge⸗ bührende Anerkennung. Herr Gemeinderat Hartmann ſprach zum Schluſſe im Namen der Anweſenden dem Vorſtande und Auffichtsrate für die anerkennenswerte Leitung des Vereins und für die erfolgreiche Taätigkeit auch im abgelaufenen Geſchäftsja yr den Dank aus. — Ladenburg, 3. März. Geſtern Nach⸗ mittag ſuchte die Witwe Maria Kath. Koch von hier im Neckar ihren Tod, welchen ſie auch fand. Die Leiche wurde noch nicht aufgefunden. — Mannheim, 3. März. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern Abend in der Schwetzinger Straße beim Bahnübergüng über die Rheintalbahn. Um beſagte Zeit wollte nämlich der Fuhrmann tiger heſtzen Brauerei mit einem mit 2 Pferden beſpannten, mit Bierfäſſern beladenen Wagen über die Eiſenbahngeleiſe fahren. Als er sich mit ſeinem Fuhrwerk mitten auf dem Geleiſe befand, wurden plötzlich die Barrierſtangen die vom Bahnhof bedi nt werden, heruntergelaſſen und ehe ſich der Fuhrmann verſah, brauſte auch ſchon ein Güterzug heran, deſſen Maſchine die 2 auf dem Bahngeleiſe befindlichen Pferde des Wagens ergriff und mit fortſchleifte, ſo daß ſie ſofort todt waren. Der Fuhrmann, der geschlafen haben ſoll, deſſen er das dem Herablaſſen der Inte vorangehende Glockenſignal überhörte, kam mit dem Schrecken davon. — Paris, 27. Febr. In Caftres brach Nachts Feuer aus, welches ſo rapide um ſſch griff daß die Bewohner zweier Häuſer aus den Fenſſen ſpringen mußten. Eine junge Frau und zwei Kinder wurden am Morgen gänzlich verkohlt auf gefunden. — London. 28. Febr. In Arſzong zer, ſtörten Ueberſchwemmungen drei Viertel der Sſadt uma. 2000 Einwohner mußten auf die nchen erge flüchten, wo ſte, von allem entblößt, kam, i piren. Der größte Teil der Gebäude ſſt eingeſtirg, über 300 Perſonen find verunglückt und faſt fämm, liches Vieh verloren. Das Waſſer ſtieg ſo ſchnel, daß die Einwohner kaum das nackte Leben keſlen konnten, Hilfe iſt unmoglch, da die Umgegend über chwemmt iſt und ſämmtliche Eiſenbahnen zerſihrt find. Zahlreiche Dörfer Arizonas ſiad vollfiaͤndig untergegangen. Die Stadt Ciajuna iſſt ebenfalz beinah zerſtört, viele Menſchen ſind zu Grunde gegangen und die Perluſte unberechenbar. — Eggen der Wieſen. Wie große Erfolg man mit dem Eggen der Wieſen erzielen kann, be⸗ ſonders, wenn dieſelben vermooſt find, das due unſeren Leſern bekannt ſein; wir erinnern ſie daheg daran, die notwendige Pflege nicht zu verſäumen, Der günſtige Zeltpunkt iſt, wenn der Frost aus dez oberen Schicht des Bodens verſchwunden t, die unteren Schichten dagegen noch feſt find. Dur Egge und Zugtiere wird dann kein Schaden ange richtet; wie groß der Nutzen dagegen oft ſein lang, mögen einige Zahlen von Prof. Anderegg zeigen, Es erwies ſich, daß 1) eine nicht geeggte und nicht gedüngte Parzelle Wieſe 377 Klgr. Heu lieferte, 2 eine gleich große nicht geeggte aber gedüngte 88 Klgr., 8) eine geeggte aber nicht gedüngte 770 Klgr. und 4) eine geeggte und gedüngte 1569 gr FEFEWWEEEEEEEETCTCCCCCC00T0T0TCT0TCCT0e00000ee Gloria-Seide — 120 em. breit für Staub- 4. Regenmäntel, Blouſen ete. d. Mer 4.36 bis Mk. 12 40 p. M⸗t. (ca. 35 Qual) verſenden roben⸗ und ſtückweiſe, porto⸗ und zollfer das Fabrik D⸗bot G. Henneberg (K. l. , Hoflof.) Zürioh. Muſter umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. IEEE ſie des Bräutigams Wagen nicht an den roten Laternen erkennen könne. Er bringt ja Geſellſchaft mit ſich, einen General und viele Offtziere und Freunde,“ flüsterte Juliſchka dann, „vielleicht hat er fich deshalb verspätet.“ „Es iſt noch immer nichts von ihm zu hören. Jetzt iſt es ſieben Uhr vorbei. Er kommt noch immer nicht — ſollte ihm ein Uuglück zugeſtoßen 5 ſo frug ſich jetzt die Braut und ihre Lippen ebten. 5 Juliſchka fühlt an dem Schlagen ihres Herzens daß ſie dieſen Gedanken nicht weiter verfolgen dürfe. Gott! Wenn die Trauung nur erſt vorüber wäre! Juliſchka vergeht vor Angſt und Aufregung auch die Sehnſucht nach Bela treibt ſie ſtets ans offene Fenſter. Jetzt ruft die Tante ſie in das große Wohn⸗ zimmer Die weiblichen Gäſte find ungeduldig und wollen die Braut ſehen. Bela iſt noch nicht da. — Um ihre Angſt und Verlegenheit zu verdecken, läßt die ſchöne Stuhlrichterstochter ihre Toilette und den Schmuck von Hundert ſchwetz nden, neidiſchen und kritiſtrenden Frauen und Mädchen bewundern. Da⸗ mit vergeht die Zeit — — acht Uhr iſt vorüber Gergely iſt noch nicht gekommen. Wiederholt hat dee Pfarrer mit der Anfrage herübergeſchickt, „er ſei bereit, warum man zögere“. — Boten find abge⸗ ſandt um nach der Anlunft des Bräutigams zu ſpähen; endlich erſcheinen Fackeln in weiter Ferne. Juliſchla eilt zurück in ihr Zimmer und vor den Spiegel. Aber wer hatte die vielen Kerzen gelö echt die zu Ehren der Braut brennen müſſen? Ein einziges Licht beleuchtete ihr erblaſſendes Antlitz und von ihrer Bruſt fällt das Myrtenbouquet. Sie bückt ſich raſch darnach und iſt eben im Begriff, die übrigen Kerzen wieder zu entzünden. Schon ſtreckt ſie die Hand aus — — — da tritt eine furcht⸗ bare Geſtalt hinter dem Ankleideſpiegel hervor mit drohend erhobener Rechten — totenbleich⸗, verzerrte Züge, aus den Höhlen gequollene Augen ſtarren ſie an. — „Iſt das Deine Treue? gellt es in ihre Ohren. Peide Hände aufs Herz gepreßt, ſtürzte die Braut lautlos zu Boden. Auch das einzige Licht iſt erloſchen. Der dumpfe Fall und ein gräßzliches Lachen, das von keinem Sterblichen zu kommen ſcheint, rufen die Hochzeitsgäſte herbei. Im Amtshofe langt endlich Bela von Gergely an und fliegt in heißer Sehnſucht die Treppen hinauf berworrenes Geräuſch vernimmt er, ein Trupp erſchreckter Men⸗ ſchen kommt ihm entgegen. In Jul iſchka's Zimmer drängt er ſich und kommt gerade recht, um das Uaglück zu ſehen. — — Man legte die lebloſe Braut auf den Divan im Speiſez mmer. Mit lautem Aufſchrei bricht Gergely an der Leiche der geliebten Braut zuſammen. Aus dem freudigen i 15 1 Stumm, ſelbſt einem Toten gleich, ſitzt der Hauptmann di 1 der 459 Gehen 1 der Morgen findet ihn ohnmüchtig zu Füße der Leiche, und — — ſein Haar 15 12 1 15 worden, wie das eines ſiebzigjährigen Greiſes. Gegen Mitternacht flammt das Wohnhau „ſchwarzen Miſchka“ an allen per 0 19003 empor, und die entſeitzten Bauern ſtehen hände⸗ ringend dabei, ohne zu löſchen. Den ſchwarzen Miſchka ſelbſt fand man darauf mit durchſchoſſener Bruſt 5 am . — auf dem Bauch in der Nähe des B Berzava. Kein Menſch vermag die Geheimniſſe die vielen Unglücksfälle ſich zu enträſeln. Einer nur könnte Aufſchluß geben — de Fikuſch, der Kuhhirt, doch der ſchweigt. Er fichte die Gerichte. Nach wie vor liegt er in der Puße enz, doc die Rohrflöte spielt er ſehr ſelten. 92 Ende. Bau eines Kanals zwiſchen den Weißen Meere und dem Onega⸗Ste iſt nun Sie fich verlobt haben beſchloſſen und dürfte das Ergebniß der zu diesen Zwecke angeſtellten Unterſuchungen auch ſiht den Deutſchen von großem Intereſſe ſein. Der Rona iſt für die Verbindung Petersburgs mit der Kue des Weißen Meercs von außerordentlcher Wichliglelt Das Niveau des Weißen Meeres iſt ungefähr 15 Fuß hoher als das des Onega⸗Secs, und die Longe des in Ausſicht genommenen Kanals ſoll 219 Kilometer betragen, wovon 129 Kilometer natürliche Waſſerſtraßen ſind. Der Kanal wird eine mii Breite von 63 Fuß haben, an den beiden Schlee ſoll er jedoch 112 Fuß breit ſein; die Tieſe wid ausgenommen an den Schleusen, 10 Fuß betragen Die H rſtellungskoſten find auf ungeführ 7 ½ Ml lionen Rubel beranſchlagt; hierin ſind jedoch die Koſten für den Bau eines Hafens an einem Puntte der Küſte des weißen Meeres nicht inbe⸗ griffen. — Doppelſinnig. „Auch Sie, 90 Doktor haben ſich alſo bekehrt? Ich hoe, „ „Ja wohl, gnädige, Frau, ich hade mir die Freiheſt genommen,“