und lezen z. germ tan artnet r f ane ei I 8⁰ 11 71 Ferd. unt gasse pill nit die eig be alle Balu 2 gendli le eorg H. 5 Mallet. — entit 1 he un! 10 Nichal 5 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. —— Nr. 17. erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preiß vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Anzeigen: 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 0 Samstag 5 28. Februar die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. —̃ —ͤ— 1891 Pioolitiſches. Ladenburg, 26. Febr. Der Reichskanzler General b. Caprivi feierte am Dienstag ſein 60. Geburtstag, aus welchem Anlaß der Kaiſer Vor⸗ mittags erſchlen, um dem leitenden Staatsmann ſeine Glückwünſche auszuſprechen. — Der Reichstag erörterte ſchon ſeit vorigem Freitag in Fortfitzung der Beratung der Arbeiter- ſchutzvorlage den Abſchnitt über die Arbeits- und Lohnverhältniſſe der Arbeiter, doch rücken die Ver ⸗ handlungen nur langſam vom Fleck. So wurde faſt die geſamte Dienstagsſitzung lediglich durch die Diskuſſion über 8 117 und 8 119 ausgefüllt. Eeſigenannter Paragraph beſtemmt, daß Verträge, welche den Beſtimmungen des § 115 gegen das ſogenannte Truck yſtem zuwiderlaufen, nichtig find, wozu ein ſozialdemokratiſcher Antrag, Lohneinbehal⸗ tungen zu Wohlfahrtseinrichtungen der Arbeiter zu verbieten, vorlag. Abg. Bebel begründete den Antrag indem er ausführte, daß hierdurch einer Bevormun⸗ dung, einer Beſch änkung der perſöalichen Freiheit des Arbeiters entgegengetreten werden ſolle, ferner behauptete Abg. Bebel, daß viele Wohlfahrtseinrich⸗ tungen für die Arbeiter nur auf ein gutes Ge⸗ ſchäft für die Unternehmer hinausliefen. Die Aus⸗ führungen des ſoz aldemokratiſchen Führers wurden indeſſen von den Regierungsvertretern, Geh. Rat Dr. Königs und Handelsminiſter von Berltpch, dann auch von den Abgeordneten v. Stumm, Müller, Leuſchner und Röſicke entſchieden bekämpft, während Bebel ſeine Behauptungen namentlich in einem Wortgefecht mit dem Mimiſter v. Berlepſch aufrecht erhielt. Die lebhafte Debatte endete unter Ablehnung des erwähnten Antrages mit Genehmigung des 8 117. Debattelos wurden die 89 118 und 119 an⸗ —— — Stuhlrichters Töchterlein. Erzählung aus dem un gariſchen Volksleben von 7 A. von Marko vies. „Ich ein kein gewöhnlicher Bauer,“ fuhr Miſchka dann fort, „ich habe Schulen beſucht, bin teich und kann es jederzeit zu einer Ehrenſtelle bringen, ſobald ich nur will. Dir zulieb will ich das thun, um dem hochgeborenen Edelmanne ein willkommener Schwiegerſohn zu ſein. Aber Deiner Juliſchka will ich mich verſichern — hier, im An⸗ geſichte des Himmels, unter dem Sternenz lte ſchwöre mir, daß Du mir treu ſein und die kurze Spanne Zeit harren willſt, bis ich alles geordnet zu unſerem Bunde!“ Er war vor ihr niedergeſunken und hielt ihre Hand an ſeine Leppen gepreßt. Seine weiche, zit⸗ ternde Stimme beſaß einen Wohllaut, den ſie nie noch vernommen. Schwöce im Namen des Himmels, daß Du mir treu ſein willſt,“ bat er und umklammerte ihre Kniee — und fortgeriſſen von ſeinem Drängen und dem Rauſche des Glückes, ſich ſo geliebt zu ſehen, legte ſie ihre Hand auf das Herz und ſprach es ihm leiſe nach — — „ich ſchwöre im Angeſichte des Himmels, Dich treu zu lieben und die Deine zu werden!“ Miſchka ſprang auf und ſchloß ſie aufs Neue — — C—ͤ—ͤ— genommen, dagegen veranlaßte § 119 a, welcher von den Lohneinbehaltungen handelt, wieder eine längere Erörterung. Dieſelbe zeigte, wie ſehr die Meinungen über die ſchwierige Frage der Lohn⸗ einbehaltungen und deren geſetzlch: Regelung aus⸗ einandergehen; die Debatte mußte ſchließlich abge⸗ brochen werden. — Die Kaiſerin Friedrich und Prinzeſſin Margarethe von Preußen ſtehen im Bergiff, die franzöfiſche Haupiſtadt zu verlaſſen, um die Weiter⸗ reiſe nach London fortzuſetzen. Länger als eine und man kann nur ſagen, daß den erlauchten Gäſten aus Deutſchland in die ſer ganzen eit ſeitens der Pariſer Bevölkerung mit Achtung und Ehrer⸗ bietung begegnet wurde. Vereinz⸗lte Ausnahmen, wie ein gelegentliches „Vivi la Fran ce“ beim Er⸗ ſcheinen der fürſtlichen Damen, können nicht weiter in Betracht kommen, und was die von dem Patriot n⸗ häuptling Deroulede veranſtaltete aatideutſche Kund⸗ gebung anbelangt, ſo iſt dieſelbe von der öffent⸗ lichen Meinung der Hauptſtadt Frankreichs ſofort bündig und klar verurteilt worden. Gewiß wird darum die Kaiſerin Friedrich mit den angenehmen⸗ ſten Eindrücken von Paris ſcheiden und es giebt ſomit der Beſuch der hohen Frau und her Tochter i an der Seine zuf der verſtärkten Erwartung Anlaß, daß das Ereignis zu einer freundlicheren Geſtallung dir deutſch⸗franzöſtſchen Beziehungen hanüberleiten we de. Wenn im Uebrigen in Anknüpfung an dieſen f Vorgang das Gerücht erneut aufgetaucht iſt, Kaiſer Wilhelm ſelbſt gedenk⸗ nächſtens Paris zu beſuchen, ſo hat man es lediglich mit einer bloßen Mutm aß⸗ ung zu thun, welche itzt von zuſtändiger Seite als 1 8 e bezeichnet wird. Woche haben die Mutter und die Schweſter des deutſchen Kaiſers in den Mauern von Paris geweilt — Berlin, 27. Februar. In der heutigen Sitzung der Mediziniſchen Geſellſchaft legte Profeſſor Liebreich dar, auf welchem Wege er zur Anwendung des kantharainſauren Kaus gekommen ſei. Er führte ſodann betreffs der Wirkung des Heilmittels aus, daß dasſelbe, wie er glaube, aber noch nicht be⸗ weiſen könne, vermehrte ſeröſe Transfuſton hervor⸗ rufe, welche ſchlecht genährte Zellen ernähre oder Bakterien zerſiöre. Bel Verſuchen an Menſchen mit⸗ telſt ſubkätaner Jojektion habe er in vorſfichkigſter Weiſe ¼50 Decimilligramm bis zu 6 Dezi⸗ milligramm als außrſter zuläſſiger Grenze, angewandt, ſpäter meiſt nur bis 2 Dezi⸗ milligramm. Dr. Heimannn berichtete, er habe ſeit 30. Januar 27 Kranke, darunter 11 tuberkulöſe Zerſtörungen ſchwerſter Art 6 chron. Kehlkop kranke mit Licbreichs Mittel behandelt und äußerſt günſtige Erfolge erzielt. H imann ſtellte einen Kranken vor, wel cher anfangs faſt ſtimmlos war, jetzt mit klarer Stimme fingen kann. — Profeſſor Fränkel ſtellte ebenfalls Kranke vor und konſtatirte in 15 Fällen günſtige Erfolge. Beide Aerzte heben hervor, daß die behandelten Kranken ihre gewohnte Beſchäftigung während der Kur nicht aufgaben, teilweiſe ſo gar das Tabakrauchen beibehielten. Berlin, 27. F br. Dem Reichsanzeiger zufolge findet vom 1. März ab der ermäßigte Por⸗ toſotz von 5 Pf. für Druckſachenſendungen von über 50 bis einſchließlich 100 Gramm auch im Verkehr mit Oeſterreich⸗Ungarn Anwendung. Verſchiedenes. — Mannheim 26. Febr. Von der biegen Strafkammer wurde heute der berüchtigte Kellerdieb Wilhelm Kuhlbars von Frankenthal zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Jahren 8 Monaten verurteilt. —— 2 jubelnd in ſeine Arme, Zuliſchta aber hatte bei dem Schwure zum Himmel emporgeblickt und erſchrack — dein Stern war in dem Augenblicke vom Himmel gefallen. —— —— Für Miſchka kam nun ein Zeit fieberhafter Thätigkeit. Er b'gann im Gehöte neu zu bauen richt te das ſchöͤne Wohnhaus paächtig her, verſchrieb neue Möbel von Peſt und ging mit freudeſtrahlen⸗ dem Antlitz umher. Die Bauern ſteckten die Köpfe zuſammen. Was mußte denn dem „ſchwarzen Michka“ geſchehen ſein? Für wen all die Nuerungen? Wollte er wohl heſraten? Doch wu? Er vereiſte oft auf mehrere Tage — und niemand erfuhr ein Sterbens⸗ wörtchen — ganz natürlich, daß das Alt und Jung ſtark verdroß. Endlich verlautete: der Miſchka ſei im Nächſten Bezirke zum Ablegaten oder Abge⸗ ordneten in den Reichstag gewählt. Und ſo war es in Wahrheit. Geld genug hatte es Miſchka gekoſtet, aber der Etfolg war da; der goldene Mam⸗ mon vorſchaffte ihm ſchheßlich auch in Neuzina und an ſeinem Tiſche ſchmarotzten, und, ſo lange der Wein ausreichte, mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlugen und zu ſeiner Fahne ſchwuren. Seine heimlich Verlobte ſah Miſchka nun ſelten. Der Eifer ein hervorragender Mann zu ſein, oder zu werden, und die Vorbereitungen, um ſchnell zu ſeinem er⸗ ſejiner unwandelbaren Liebe. 9 ſehnten Ziele zu gelangen nahm ihn ganz in Anſpruch. Aber Juliſchka erhielt oft, ſehr oft Zeichen Bald fand ſie einen goldnen Ring in dem hohlen Aſte des Ahorn, bei dem ſie ihre Schwüre getauſcht, bald ein pracht⸗ volles Seidentuch, um in der Kirche damit zu prunken; endlich koſtbare Goldſpitzen, mit denen ungariſche Frauen die Schürze und das Sammet⸗ mieder umwinden. Einſt lag gar ein köſtlicher Strauß ſeltener Blumen auf dem Fenſter ihres Schlofzimmers — Miſchka war von Peſt gekommen und hatte, am Weinſpalier bis zum erſten Stock⸗ werk emporklimmend, trotz Hofhund und Panduren⸗ wache den Strauß ins Fenſter gelegt. Der gute Miſchka! Es war doch ein Ver⸗ gnügen, ſo ſich geli⸗bt zu ſehen — gewiß, wenn er nur erſt ſein Mandat in Peſt angetreten, ſie vom Vater zum Weibe begehrt hatte, dann wollte ſie an ſeiner Seite glücklich ſein! Es mußte ſich ja ganz prächtig in der Hauptſtadt leben, beſonders auch in Wien, wo es der Vergnügungen dort eine Un⸗ genug der Freunde, die aus ſeiner Taſche zichten maſſe gab, und wo es auf dem Dorfe doch gar ſo einföemig herging, wenn die Natur in ihr weißes Schneetuch eingehüllt war. Wieder mußte Miſchka nach Peſt; er nahm in einigen zärtlichen Worten Abſchied von ſeiner Ver⸗ lobten. — Jetzt galt es, an die Ausführung ſeines Vorhabens zu gehen. Bei ſeiner Zurückkunft in 1 1 f