. deulſchen und ftomnöſichen Arbelters und gelangt da zu dem Schluſſe, daß erſterer unter ſchwierigen und unſicheren Bedingungen ex ſtire als ſein fran; zoͤſtſcher Kamerad und ſelbſt unter günſtigeren Um⸗ fänden nicht zu dem Wohlb fladen des franzöſtſchen Arbeiters gelangen können. — Ob Herr Herbette mit Utzterem Schluſſe Recht behalten wird, mag da⸗ hingeſtellt werden, Thatſache iſt aber ledenfalls, daß in Deutſchland ſchon ſeit Jahren der Beſſerung in den geſamten Verhältniſſen der Arbeiter weit mehr Aufmerkſamkeit gew 155 wied, als ſich dies von rankreich behaupten läßt. 8 8 911 n, 15. Jan. Die heutige Aus⸗ gabe der deutſchen medieiniſchen Wochenſchrift bring! Miteilungen des Prof. Koch über die Zaſammen⸗ (hung des Hellmittels gegen Tuberkuloſe ſowie den eg, welcher zur Ermittelung desſelben eingeſchlagen wurde. Danach beſteht das Mittel in Glye rin x⸗ trakt aus Reinkulturen von Tuberkelbac llen. Verſchiedeues Ladenburg, 16, Im. Die Direktion des Heidelberger Theaters hat ſic auf vi lfach ausge⸗ ſprochenen Wunſch veranlaßt geſehen für Sonntag, den 18. d. M. in einer um halb 4 Uhr Nach⸗ mittags beginnenden ſogenannten „Fremdenvorſtell⸗ ung“ das fenſationelle Schauspiel „Die Ehre“ zur Aufführung anzuſctzen, und glaubt auf großen Zu⸗ ſpruch nicht nur des Theaterpublikums aus den umliegenden Städten, ſondern auch jenen Teiles der Heidelberger Theaterbeſucher nehmen zu dürfen, die eine Wiederholung des Schauſpieles „Die Ehre“ die aus Repertoire Rückfichten des Abends nicht mehr geboten werden kann — dringend verlangen. Die mächtige Wirkung des genannten Schau⸗ ſpieles iſt zu bekannt als daß es notwendig wäre daſſelbe noch beſonders anzupreiſen. Die Aufführung durch das Perſonale des Hei ⸗ delberger Theaters wird von Kritk und Publikum eine muſtergiltige genannt, was wohl ſchon der Umſtandobeweißt, daß das Stück bisher bereits 6 mal gegeben werden mußte, ein für die Heidelberger Theaterverhältniſſe noch nie dageweſener Fall. Da nach Schluß des Theaters noch alle Bahnzüge be⸗ quem erreicht werden können — iſt den Bewohnern unſerer Stadt, die Intereſſe für das Theater haben, Gelegenheit geboten ſich einen gediegenen Kunſt⸗ genuß in dilliger und bequemer Weiſe verſchaffen zu können. Beſtellungen auf Billets wollen freundlichſt an die Theaterkafſe gerichtet werden. Um bieſigen Landgericht begannen heute Vormittag die Schwur⸗ ichtsverhandlungen für das 1. Viertelfahr. Die . 5 ganzen Periode umfaßte nur zwei Gegenſtände, welche innerhalb 6 Stunden er⸗ ledigt wurden. Zunächſt hatte ſih der 26 dor, alte, ſchon mit Zuchthaus und Gefängniß wieder⸗ holt vorbeſtrafte Schneider Mathäus Oſtertag von Langenau, zuletzt in Weinheim wohnhaft, wegen Sittlichkeitsverb echen zu verantworten. Der 4 richtshof erkannte auf eine Gefängnißſtrofe 100 Jahren. — Der zweiten Vehandlung lag eine n⸗ klage wegen Meineids, bezw. Anſtiftung hierzu zu Grunde und zwar waren deſſelben der 18 Jahre alte ſchon mehefach vorbeſtrafte ledige Taglöhner Johann Hauck von Hilsbach und der 57 Jahre alte, ebenfalls ſchon wiederholt macher Johann Adam Heckert von ebendaſelbſt be⸗ uldigt. Die beiden ö 135 1 0 daſelbſt ſtattgefundenen Streite beige⸗ wohnt, weicher zu einer Schöͤffengerichtsv rhandlung führte. den Mitangeklagten lauf des Streites anders in Wirklichkeit der Fall war. Die Geſchworenen verneinten die Frage des w ſſentlichen Meineids und bejahten nur diejenige des fahrlaͤſſigen Falſch⸗ eids. Es erhielt Hauck eine Gefängn ßſtrafe von 6 Monaten, Heckert eine ſolche von 9 Monaten. 3 — Mannheim, 15. Jan. Vor einigen Tagen ging ein Soldat des hieſtgen Grenadier⸗ Regiments, Schloſſer F. M aus Schwizingen flüchtig und konnte ſein Aufenthalt trotz der eif⸗ rigſten Recherchen nicht ermiktelt werden. Geſtern wurde derſelbe nun in Schwetzingen in der Be⸗ hauſung ſeiner Eltern erhängt aug funden. Die Motive des Selbſtmordes find unbekannt, — Aus Baden, 15. Jan. Dim Ver⸗ faſſer der „Heimatklänge“, Fabrikarbeiter Thoma in Fahrnau, wurde in einem Schreiben des Geh. Kabinets der Dank S. K. für ein überreichtes Exemplar und rühmend der in den Gedichten ent⸗ halt ne Lebensfriſche und Vaterlandsliebe gedacht. — An der Wieblinger Eppelheimer Straße wurden zehn wertvolle Acpfel⸗ und Birnbäume umgeknickt. Die Thäter konnten noch nicht ermittelt werden. — In Grombach (Amt Sinsheim) hat ſich ä am Sonntag der 58 jährige Landwirt Franz Joſeph Hörner mittels eines Rafirmeſſers den Hals durch⸗ laſſen. Es iſt g richtliche Unterſuchung img gange vorbeſtrafte Korb⸗ Angeklagten hatten in Hils⸗ Angeklagten 9 0 Spitalhof ein Raub der Flammen geworden, Vor dieſer Verhandlung erſuchte Heckert Hauck, in der Stzung den Ver⸗ zu ſchildern, als wie es ſchnitten, Beweggrund unbekann, — In Forchheim erſchoß ſich in feiner Woh. nung ein gewiſſer B., angeblich wegen unglügüch 1 debe. a 1 — In Hilzingen, (Amt Engen) wurde ant . Frau tot in ihrem Beſte gefunden, deren g aun Spuren zeigte, die auf gewaltſame Tödtung ſchliehn — Schneider Mattee aus Sennnfeld welche ſeinem 5jährigen Kind leinem Knaben) mitte eines glühenden Bügeleiſens ſolche Brandwunden beigebracht hatte, daß es alsbald verſtarb und I 11 Leichnam des unglücklichen Kleinen alsdann z 1 ſchaart hatte, it in Mannheim eingelſefert wann , . Derſelbe wird ſich wegen ſeines ſch ußlichen e , gehens vor dem nächſten Schwurgerichte zu dern e worten haben. 1 75 90 — Freiburg, 15. Jan. In St. een 1 lee iſt geſtern Morgen früh balb 2 Uhr der ſogenan 29550 15 Familſen wurden dadurch obdachlos; eine e % und ein Kind haben in den Flammen den g gefunden. Das Feuer ſoll in den oberen e . werken entſtanden ſein, auf welche Art, daß 11 nicht ſagen. e l — Rouen, 15. Jan. Geſtern brach im 1 bel des Juſtizpalaſt's Feuer aus, welches den Daß 17517 ſtuhl in einigen 30 Metern Ausdehnung ehh Durch das bei den Loſcharbeiten ang wendete Maß ſer wurden auch an den benachbarten Gebähheg ziemlich erhebliche Schäden angerichtet. Die ſache des Brandes wird auf mangelhafte Aſleg des Schornſte ins zurückgeſührt. Das beſte Mittel gegen die Wirkungen ſchweſch⸗ ſäurehaltiger Glanzwichſe iſt das „Schuß fett Manz Büffelhaut“. Es verhindert das Eindringen dig Näßfe und Säure ins Leder, macht und erhalt oy ſes weich und dauerhaft und ermöglicht das Plan wichſen der Stiefel felbſt bei Regenwe lte, Werkaufsſtellen ſi he Inſerat. TTTTTFTFFFFFTFFF Crépe de Chenie, Seidengaze und ſeidene Grenadines, ſchwun u. ſadig (aug alle Lichtfarben) Mk. 1.55 p. Mel dis Ml. 14.80 (in 22 verſch. Qual.) verſendet robenweſſ porto- und zollfrei das Fabrik⸗Debot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muſter umgehen, Doppeltes Beieſporto nach der Schweiz, flüſterte der Greis dann. „Was iſt Dir geſchehen? Ja, hole ſie zurück, Arnold. Wir wollen ſie ſchützen mit unſerer Liebe.“ „O, Großvater,“ ſeufzte Arnold, deſſen Ant⸗ litz ein Schatten überflog, „wenn ich ein Recht hätte fie mit dieſen meinen Armen zu ſchötzen vor allem Leiden und Weh — ich wollte glücklich, glücklich ſein!“ „Ich weiß es, mein Junge; denke nicht daß Dein alter Großvater, auch wenn er ein einfacher Maun iſt. Beſcheid wüßte in Herzensſachen. Wir Alten waren auch einſt jung und liebten und lebten und litten wie Ihr. Aber höre, ich will gleich meine rechte Hand ins Feuer legen, wenn nicht jener feine Lieutenant vom Manöver hinter in Unglück Ruths ſteckt. „So ſoll er meine Waſſe ſpüren; auch ſchlichter Kaufmann darf Beleidigungen rächen!“ f „Gemach, Arnold, Du weißt doch nicht was vorgefallen iſt. Auch halte ich bei der Charakteranlage Ruths, die Sache für nicht gar ſo limm. Es wird hoffentlich nur eine Prüfung für Sie ſein, welche ſie leicht beſtehen wird, wenn wir ſie ſchonend behandeln.“ 5 „Ich fürchtete ſchon immer, daß von jener Seite einſtmals Unheil über uns kommen müßte,“ gob der ernſte Mann zurück. Wäre es nach mei⸗ nem Willen gegangen, dann hätte Ruth niemals mit jenen hochmütigen Leuten zuſammen ſein dürfen. Nan, wir werden ſie zu tröſten ſuchen, und es wird ein Eine halbe Stunde darauf fuhr Arnold ab, und der Kutſcher mußte die Pferde wiederholt zur ile antreiben, damit Arnold den Anſchluß an den nnd ließ ſte Finſter lehnte Aruold Berger in der Wagen⸗ ecke und blickte hinaus in den thaufriſchen Oktober⸗ morgeu, doch ohne deſſen Schönheiten zu gewahren Baum und Strauch, Feld und Wieſe flog an ihm vorbei, er merkte es kaum, er hörte nur immer im Geiſt eine traurige Mädchenſtimme nach ihm rufen: „Komme, ich bin ſehr unglücklich“ und ſah ein liebes Antlitz thränenvoll zu ſich gewandt. „Ruth, ich komme,“ murmelte Arnold, als er in den Eiſenbahnwagen ſtieg und ein Seufzer er⸗ erleichterte ſeine Bruſt. Nun kam er bald zu ihr, ſie ſollte nicht länger allein ſein. Wenige Stunden darauf ſtieg vor der Villa des Barons von Hohenſtein ein hochgewachſener, ernſter Mann aus, der den dienſteifrig herbeigeeilten Diener nach Fräuleln Berger frug und eine Karte zu ihr hineinſandte. „Das gnädige Fräulein läßt bitten,“ meldete der Mann gleich darauf und ließ Arnold in einen Salon eintreten, aus dem ihm Ruth welnend und doch auch ächeind entgegenflog. „Arnold, mein lieber Vetter, biſt Du da,“ rief ſie, und als ſie in ſeiuen Armen lag, da brach 0 15 e Weh jaͤhlings hervor, und e weinte bitterlich, das 96 55 ch Haupt an ſeine Schulter Wohl zuckte es in Bergers Antli „ wohl er am liebſten das arme Mädchen 1 1 gezogen und unter tauſend Schmeichelworten zu tröſten gefucht, aber er that es nicht, denn ſein männlicher Stolz ſträubte fich dagegen. Die Op⸗ pen feſt aufeinander gepreßt, mit hochathmender Beuſt ſtand er ſtill neben der weinenden Coufine f ihren Schmerz ausweinen. „Meine arme Ruth,“ ſagte er endlich ganz — leiſe, „was hat man Dir Schlimmes geihan, pri Erzähle mir alles, Du weißt ich bin Dein treueſtt Freund.“ f „Ja, Arnold,“ erwiederte ſie wehm ig, die ſchönen Augen ernſt zu ihm emporgerichleh, ſollſt es erfahren, ſollſt mich befteſen von d neuen Banden, mit denen ſie mich feſſeln wolln, „Sie ſollen es niemals, mein armes Rid entgegnete Arnold entſchloſſen. „Der Großbale hat mich beauftragt, Dich noch heute heim i bringen.“ Und dann ſaß das ſo verſchiedene Pact uf dem kleinen Plüſchſopha, und Ruth erzählte lie und mit ſtockender Stimme und unter den Pauſen bas Herzeleid, was ſie belroffen. Farbe wechſelte dabei wiederholt auf ihren Wangen und als ſie geendet, da frug ſie tonlos: * wahr, lieber Arnold, ich din nicht ſchuld ge daß es ſo kommen mußte?“ i „Nein,“ antwortete er ruhig, aber ich 1 5 un ehe ich abreiſe, jenen ehrloſen Mann aufſuchen un 1 zur Rechenſchaft ziehen über ſeine That.“ 4 „Loß von dieſem Vorhaben ab, Atnold! f verachte ihn, das genügt. Ich will ihn nicht weile geſtraft wiſſen. Die Graͤfin hot aus meinen Munde Alles erfahren.“ 5 „Ha ſie, die herzloſe! Sie findet wohl weit nichts dabei, wenn ein vornehmer Cavalſe 1 vornehmer Cavalier ein braves bürgerliches f chen mit ſeinen Huldigungen erſt glüchich 50 und zugleich heimlich mit einem andeten M chen verlobt iſt.