krägliche Einziehung darf nicht welter zurückgreifen als auf die zweitleßte Woche. Ladenburg, 23. Jan. G ſtern Abend fand auf ergangene Einladung des Bürgermeiſter · amts hier im Saale zum Schff eine Verſammlung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ſtatt, welche gut beſucht war, in welcher über das Javaliditäts⸗ und Altersverſich rungs⸗Geſetz Aufſchlüſſe gegeben wurden. Herr Bürgermeſſter Huben eröffnete die Verſammlung worauf Herr Ratſchrelber Betz in Vortrag die bezirksamtlichen Vor⸗ ſchriften über das Giſetz auseinanderſetzte. Herr Fabrikant J. Schmitt erbat hierauf das Wort und erläuterte die Beſtimmungen des Geſſßes, welch hauptlächlich für die Landwirtſchafttrelbende Bevöl- kerung zur Anwendung kommen. Mannheim, 12. Jan. Die langan⸗ haltende Kälte hat in unſerer Stadt einen ſtarken Arbeitsmangel und einen damit verbundenen Not⸗ ſtand hervorgerufen. Hunderte von Arbeitern haben keinen Verdienſt. Die ſtädtiſche Armen⸗ und Kran⸗ kenkommiſſian hat deshalb, in richtiger Eckenntn ß der bedauerlichen Sachlage, ein Unterſtützungskomite gebildet. Demſelben ſtehen vorläufig 8000 M. zur Verfügung. Hiervon ſind zunächſt zum Anlauf von Kohlen und Kartoffeln 1000 M. flüſſig ge⸗ macht worden. An die Verwaltung des ſich auf 12,000 Mark beloufenden Fonds, welchen das noch aus dem Jahre 1879 dahier beſtehende Notſtands⸗ und Ueberſchwemmunge komite beſitzt wurde bon der flͤdtiſchen Armenkomm ſſion die Bitte gerichtet, ihr einen Teil dieſes Geldes zur Linderung der in un⸗ ſerer Stadt berſchenden ſtarken Not abzutreten. Dieſem Erſuchen leiſtete die Verwaltung des Fonds ſofott Folge, und zwar wies ſie der Armenkom⸗ miſſion 5000 M. zu, welche weiſe zum Ankauft von Kartoffeln und Kohlen verwendet werden. Außerdem giebt das Unteirſtützungskomite, welches fich in Permanenz erklärt hat, täglich 100 Anweiſungen zur koſtenloſen Entnahme von Speiſen aus der Volksküche aus. Entlich wurden etwa 300 beſchäftigungsloſe Arbeiter in ſtädtiſchen Dienſt ge⸗ nommen und haben ſich dieſelben hauptſächlich mit der Reinhaltung der Straßen und der Entfernung des Eiſes von denfelben zu beſchäftigen. — die mon in hieſigen Krankenhäuſern mit Kochſcher Lymphe gemacht hat, weiſen auf die bedeutendſten Erfolge bei den bekannten äußeren Krankheiten hin Poſtzug im Schnee ſtecken. Auf den meiſten Eiſenbahnſtrecken Summe ebenfalls teil⸗ Verkehr und b⸗ülgen ferme, lodlel belantet, aug 1 105 Anfangsſtadien der Lungenſchwindſucht, aber au nut bei dieſen die Anſchauungen und Erwartungen des Entdeckers. Für die maßloſen Hoffaungen, welche die Laienwelt und insbeſondere die Kranken an das neue Heilverfahren knüpfen, kann deſſen Urheber nicht verantwortlich gemacht 1 In be furt, a. M., 10. f e ſich heute hier abgespielt. ilges Viebesdrama hat N l Der zwanzigjährige Commis Althaus tötete die vierzigjährige geſchiedene Fraue Seißler durch einen olverſchuß und hierauf ſich ſelbſt, da die Eltern e gegen die Verbindung mit der Genannten waren. 2 Lübeck, 10. Jan. Die Schneeſtürme der letzten Tage haben verschiedene Menſch nleben gefor⸗ dert. Der Kcäpelin t Landpoſtbote Müller iſt, nach⸗ dem er 40 Stunden im Schnee begraben geweſen, geſtorben. Ebenſo iſt der T terower Arbeiter, Paſe⸗ now erfroren. Ein ſtüdholſtelner Landpoſtbote, der 24 Stuſtorn eingeſchneit war, wurde desgleichen tot aufgefunden. Mehrere andere Petſonen werden zur Stunde noch vermißt. amburg. 10. Jan. Die Zahl der Arbeitsloſen bettägt ung ' führ 20,900. Jafolge der —— herrſcht große Not. — Wien, 10. Jan. Heute früh blieb auf der Südbahn zwiſchen Pol tchach und Ponigt der Eine nachfahrende Ma⸗ Zug hinein, wodurch ver Por- ſchine fuhr in den Oberleutnant ſchwer verwuadet ſonen leicht und ein warden. Ein mußte der der eing'ſtellt in Folge Schn ewehen werden. Lille, 19. Jan. Wambrechies ſtürzte ein — Karls ruhe, 13. Jan. Die Erfahrungen großer mit Runkelrüben beladener Wagen infolge der Glätte auf der Straße um und erdrückte vier arme Frauen, die vor einem Sterbehaufe die an⸗ gekündigte Verteilung von Brod warteten. Die ver⸗ unglückten hinterlaſſen 21 Waifen. — Reggio, (Emilie) 10. Jan. Wahrend dis Rittunterkichts der Unteroff ziere des fünfzehnten Attillerie⸗Regiments iſt heute das Dach der Reit⸗ ſchule eingeſtürzt. 2 oiporäle wurden getödtet, 6 ſchwer und 10 leicht 5b etzt. Die Urſache des Ein⸗ ſturzes bildeten die auf dem Dache aufgehäuften Schneemaſſen. „Einem verlobten Manne ?“ frug Ruth end⸗ lich athemlos und ihr war's, als ſenkte ſich ein kolter Stahl totbringend in ihr zuckendes Herz. „Was ſoll das bedeuten, Fräul tin von Hohenſtein?“ „Nichts mehr und nichts weniger,“ vetſetzte die Gefragte höhniſch, „als daß dieſer Herr, mein Vetter, ſich bereits vor einem halben Jahre heimlich mit mir verlobt hat!“ 15 „Sie ſprechen die Wahrheit?“ frug Ruth be⸗ end. „Allerdings und ſie werden einſehen, daß ich eine Perſon, welche ſo ſyſt matisch darauf ausgeht, in dieſem Hauſe dulden kann.“ reden zu können; ſtolz ſich emporrichtend trat ſiie 8 Schritt zurück und ſagte mit überlegener uhe: f „Ich ſehe allerdings ein, daß nach der Be⸗ leidigung, die mir bier in dieſem Hauſe wiederfuhr ich anch nicht eine Stunde länger darin verweilen kann. Erlauben Sie, mein Fräulein, daß ich der Frau Gräfin den ganzen Sachverhalt mitteile und zugleich erkläre, wie tief ich einen Mann verachte welcher einem unerfahrenen Mädchen ſeine Liebe ge⸗ ſteht, während er bereits längſt einer anderen Treue geſchworen.“ Egon auch nur einen Blick zu göanen; ihr Kleid ſtreifte ihn, daß es wie ein elelteiſcher Strom durch ſeine Adern glitt, ihm war, als müſſe er vor ihr niederfinken und um Vergebung bitten. und ergriff Ruths eiskalte Hände um ſie zärtlich in die ihren zu ſchließen. 1 einen ehrenhaften Mann zu umgarnen, nicht länger „Ittzt hatte Ruth ſich ſo weit beherrſcht, um „Sie wollte das Treibhaus verlaſſen, ohne Aber da ſtand ſchon die Gräfin vor der Gruppe —— 2424 cr ˖ç — —— „Mein armes, teures Kind,“ ſagte ſie weich, und Sie mußten gerade in unſerem Hauſe den furchtbaren Schlag erhalten, der das erſte Glück in der Bruſt vernichtet. Sprechen Sie nicht, ich ahne wie alles zuſammenhängt, aber Sie ſollen Genug⸗ thuung haben, mein Wort darauf. Olga, ich be⸗ fehle Dir, ſofort Fräulein Ruth Berger um Eat⸗ ſchuldigung zu bitten füe Deine boſen Worte von 0 vorhin.“ Aber die junge Dame blickte kalt empor. „Ich bedauere, liebe Tante, denn Sie müſſen doch zugeben, daß dieſe — hm! Dame meine volle Verachtung verdient.“ Ruths Hände zuckten urrvös, aber die Gräfin ſtreichelte ſie beſchwichtigend und fuhr Olga mit ei⸗ nem furchtbaren Blick: an: „Wen Jemand Deine Verachtung verdient, ſo iſt es wohl dieſer Herr, der ſeines Koͤnigs Rock — ohne Ehre trägt! Ich bitte verlaſſen Sie uns, Herr von Hohenſtein; mein Bruder wird Ihnen mitteilen, was wir noch von 7 zu wünſchen haben.“ „Ehe jedoch der völlig verſtummte Off zier Treibhaus verließ, trat ihm Ruth 055 1 e 0 74 mit spitzen Fingern nd todesſtarrem Bli ße iht Billet 15 heute früh. . 1 3 ch bedauere, mein Herr, daß i i Zeilen aus Mißverſtandniß 10 1 1 5 wußt, daß Sie verlobt find, ſo würde ich dieſe natüclich ſogleich Ihrem Fräulein Braut üderſandt haben.“ 5 f „Gnädiges Fräulein —,“ began f bei dem metallnen Klange der font 1 Stimme erbebte wie vor der Poſaune des jüngſten Gerichtes, doch Ruth wandte ihm voll kühler Ver⸗ Unterbrechung der Schifffahrt und der ſtrengen Kälte Ineraten⸗Entwürfe zur Anſicht geliefert. Berechnet weren Pirſonenwagen wurde zerttümmett. (Klater Bl.) Student (ſchreabt an fan „Die Uhr, beſter Onkel, welche Du z hat leiter ein kurzes Leben geholt Onkel): neulich ſcheukteſt, 1 Neulich beim Kahnfahren fiel ich ins Waſſer ung verlor dabei die Uhr; eine neue würde mir eh willkommen ſein!“ — Der Onkel antwortete uh gebend: „„ Daß die Uhr verſoffen ist, ſiehg Neffe, glaube ich Dir recht gerne!“ —. Eine Erſparniß von 100 Marſ u mehr iſt ſich mancher Familie willkommen, namen lich wenn ſolche keinerlei Entbehrungen, ſonderm n Annehmlichkeiten im Gefolge hat. Eine ſolche ei, ſparnis kann durch ratiogelle Behandlung des Schuß, zeuges mit „Schuhfet Marke Blüffelhaut“ ahh große Mühe erzielt werden und hat dieſes Neder ſonſervirmittel noch den Vorteil, daß es das ih; liche Glanzwichſen der Stiefel in keiner Weſſe Rinde, Verkaufsſtellen fiehe Inſerat. E f ol 0 erzielt man nur, den d * und typographiſch angem ausgeſtattet ſind, 155 5 10 richtige Wahl der geeſgneieg diſes zu erreichen, wende man ſich an die Annoncen h, dition Rudolf Mosse, Nrankfurt a. . und Maß, eim, von dieſer Firma werden die zur Erzielung enz Annoncen zweckmäßig abgeſth durch Annoncen Zeitungen getroffen wird, in rfolges erforderlichen Auskünfte koſtenfrei erteilt, ſom lediglich die Original⸗Zeilenpreiſe der Zeitungen unler de willigung höchſter Rabatte bei größeren Aufträgen e urch Benutzung dieſes Inſtitutes neben den ſonſtigen gez Vorteilen eine Erſparnis an Inſertionskoſten erreicht wird FFPUUUUU— — Seidenstoffe (chwarze, weiße und farsige J 95 Pfge. bis 18.65 p. Met. gal, e und gemuſtert (ca. 380 verſch. Dua, i 0 verſch. Farben) — berſ. roben⸗ und eaweſt porto- und zollfrei das Fabrik⸗Debot G. Hen⸗ neberg (K. u. K. Hofl.) Züriek. Mater un, gehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz, Ball-Seidenſtoſſe v. 5 ge, bis 14.80 p. 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Graͤfia Meltſch, die ſonſt ſo hanke, N mertte wie ihr Auge ſich feuchtete ud ihn Haß u warmem Mitgefühl ſür das junge Muoch ſchmolz. Es war ja ihr eigen Fleiſch und Au welches da kämpfte, Ruth hatte weder Vater nus Mutter und mußte mutterſeelen allen zun aalen Male durchleben, was es heißt: einen Menſchen l. verachten, an dem die Seele voll un ga hing. „Ruth, mein Liebling, mein 1 bat die Geäfin innig und ligte beide Mie 0 dte Schultern des b benden Mädchens, be Dich, erzähle mir alles; d ne — ich ſei Deine Großmutter.“ ft⸗, wie billet Fortſchung fotgt. ſie Egon e ſie her und al armes Kind Du gebötteſt lu m 9 e ai, 1