beicht über Größe 18 auszeichneten. hiſchriſten, ühret Zahl nach Leglon, nd Branchen überſichtlich geordnet und regiſtrirt, (8 dürfte laum ein zweiter Zeitungs⸗Katalog epiſtiren der, wie der Haaſenſtein und Vogler'ſche, dem in⸗ ſerirenden Publikum ſo eingehend mit Rat beiſteht, und die Auswahl der Z tungen erleichtert. Ein 148 Seiten ſtarker Annoncen⸗Anhang bringt zum Teil der verkleinerten Titelſeiten oder nähere Details der hervorragendſien Zei'ungen, ſodaß ſich der Laie und Tendenz der betreffenden Blätter unterrichten kann. Mit einem Verzeichnis der faſt über die ganze civiliſirte Welt verbreiteten Fillal⸗Bureaus und Agenturen der irma Haaſen⸗ ſtein und Vogler A.⸗G. welcher auch, wie wir kören, der Verlag des off ziellen Katalogs und Führers, ſowie der off ziellen Ausſtellungs⸗Zeitung der im Jahre 1891 in Frankfurt a. M. ſtattfinden⸗ den Jaternationalen Elektrotechniſchen Ausſtellung übertragen worden iſt, ſchließt der Katalog ab, welcher auf Wunſch den größeren Inſerenten gratis berabfolgt wird. 8 — Ladenburg, 2. Jan. In der Syl⸗ beſternacht verkündete Glockengeläute den Anfang des neuen Jahres, welches einen erhebenden und feier⸗ lichen Eindruck machte. Aber in welchem Gegen⸗ ſatz ſtand das Brüllen der jungen Leute, welche nicht mehr Menſchen gleich, in das neue Jahr ein⸗ traten und noch durch groben Unfug ſich ungehindert . — Selbſtmord und Selbſtmordverſuch in Frankfurt a. M., Dort erſchien der Bildhauer Kemerich am Montag Abend auf dem Polizei⸗ bureau mit der Anzeige, ſeine Ehefrau habe ſich in 1 ſeiner Wohnung erhängt, er habe ſie aber a ber ab⸗ geſchnitten und noch lebend auf ein Bett gelegt. Die ſofort angeſtellten Recherchen konnten nur den Tod der Frau konſtatiren. Kemerich ſelſt entfernte iich dann heimlich aus der Wohnung lief an den 5 Main und ſprang in der Nähe des Eiſernen Steges im denſelben, wurde aber durch drei Arbeiter noch rechtzeitig vor dem Ertrinken gerettet. Er wurde zunnächſt 5 — Stuttgart, 30. Dez. Der Nachtſchnell⸗ zug Paris⸗Wien iſt heute früh 4 Uhr 35 Minuten beim Einfahren in Eßlingen entgleist; infolge der 1 Kälte war eine Weichenzunge gebrochen. Ein Per⸗ Er gab an, er habe ſich aus Lebensüberdruß das Leben nehmen 3 in das Heiliggeiſt⸗ Hoſpital verbracht, mußte aber noch am ſelbigen 8 0 als geiſtesgeſtört der Irrenanſtalt überwieſen werden. ſonenwagen mit 6. Relſenden iſt umgeßrzt, es jemand verletzt. 1 305 Dez. Einen Preis von 8000 Mark hat der Milchwirtſchaftliche Verein ausgeſetzt für eine neue Art der Fettbeſtimmung, welche es ermöglicht, den prozentiſchen Fettgehalt in Milch, Magermilch und Buktermilch ohne Anwendung einer chemischen Waage eben ſo genau wie durch die ſo⸗ genannte Gewichtsanalyſe zu beſtimmen. Das Ver⸗ fahren muß gefahrlos, billig und womöglich ſo ein ⸗ fach in der Ausführung ſein, daß es zur Beſtim⸗ mung des Fettgehaltes der Milch der einzelnen Kühe für Züchtungszwecke im Großen verwend⸗ ar iſt. 5 5 (Ein neuer Raubmordverſuch auf einer ruſſiſchen Eiſenbahn.) Auf der Loſow⸗Sſewaſtopoler Eisenbahnlinie fand bor einigen Tagen ein Raub⸗ anfall auf einen Paſſagier ſtatt. In einem Waggon zweiter Klaſſe ſaß der Agent Dreyfuß und ein Kaufmonn G. Ab und zu kamen in den Waggon zwei verdächtig ausſehende Männer, die ſich for⸗ chend in dem Raume umſchauten. Höchſtwahr⸗ ſcheinlich hatten ſie es auf den ſchlafenden Agenten Drehfuß, der ſtets große Geldbeträge bei ſich führte abgeſehen. Die Anweſenheit des Kaufmanns Gr war den Verbrechern ungelegen. Als nun eine derſelben bei G. vorüberging, blies er ihm einen betäubenden Dampf in's Geſicht, ſodaß G. kurze Zeit darauf ins Schlaf verſiel. Während deſſen warteten die beiden Männer auf der Plattform det Wagens. G. kam j doch bad aus ſeiner Betäub⸗ ung wieder zu fich und ging ebenfalls auf die Plattform, um ftiſche Luft zu ſchöpſen. Da flürz⸗ een ſich die beiden Verbrecher auf ihn, warfen ihm einen Pelz über den Kopf und dnurchſuchten ſeine Taſchen. Als ſie bemerkten, daß es nicht der Agent Dreyfuß war, wollten ſie ihn den Bahndamm hinunterſtoßeu. G. aber, ein ſehr kräftiger Mann wehrte ſich erſolgrin dagegen. Nun rief einer der Rauber depP andern zu: „Stoß ihm das Miſſer in den Leib!“ G. biß aber dem Meſſerhelden in die Hand, ſa daß er das Meſſer fallen ließ. Wäh⸗ tendeſſen enteiß ihm der andere Verbrecher die Brieftaſche mit 2000 Rubeln. Beide Räuber ſpran⸗ gen alsdann ſofort von der Plattform und ver⸗ ſchwanden im Dunklen. — Lan don, 30. Dezember. In der Queen Viktoria⸗Streit brach heute Morgen großes Feuer aus. 3 Gebäude in denen die Waarenlager von Adolphe Frankau u. Co. Phantaſieartikel, die Fab⸗ N rikanten Rebillons, Pelzhändler und ander Fiemeſ ſich befinden, find abgebrannt. Die Flammen er⸗ ariffen mehrere benachbarte Häuſer, ſowie den Thurm der St. Bennet⸗KRirche. Um 2 Uhr gelang es, dem Feuer Herr zu werden. — New Nork, 31. Dezember. In Bellihem iſt ein angeblich 82 Jahre alter Deutſcher, Namens Heinrich Lutz, verhaftet worden unter de Beſchuldigung, vor vielen Jahren in Deulſchland eine Familie ermordet zu haben. Die Pollzeſ be⸗ gründet die Anſchuldigung mit dem Geſtändnis, welcher ein Mitſchuldiger in Deutſchland auf dem Sterbebette abgelegt haben ſoll. Lutz wird an die deutſche Behörde ausgeliefert werden. — Schweres Mitter im atlantiſchen Ocean hatte der vor Kurzem in Boſton angekommene, zur Hamburger Dampfſch ffs⸗Rhederei „Hanſa“ gehörende Dampfer „Grimm“ zu beſtehen. Dem Dampfer wurden durch die überſtürzenden Seen die Briſchen treppen fortgeſchlagen, die Dampfröhren zereiſfeg und zwei Rettungsboote ſchwer beſchädigt; ferner wurde eine Lucke zum Laderaum eing ⸗ſchlagen und erlitt das Schiff auch ſonſtige Beſchädigungen uner⸗ heblicher Art. Durch die zertrümmerte Luke drang eine große Menge Waſſer in den Raum, woda ein Teil der Ladung beſchädigt wurde. Gemeinnütziges iſt gegenwärtig der Hinwelz auf das Lederkonſervirmittel „Schuhfett Marie Büffelhaut“ Naß gewordene Stiefel, damſt einge fettet, bleiben geſchmeidig und können ſchon ga wenigen Stunden wieder glänzend gewichſt werden Wöchentlich 1 bis Zmal damit eingefetteke Sie bleiben ſteis waſſerdicht und weſch, ſo daß ſſch die kleine Auslage ſchnell bezahlt macht. 1 1 Verkaufsſtellen ſiehe Inſerat. . Henneberg's 55 „Monopolseide“ ist das Beste! Nur direkt. Beiſpiel zu folgen, Kind!“ 5 „Ach, mit achtzehn Jahren ſoll man noch nicht heiraten,“ gab Ruth neckiſch zurück, „da be⸗ kommt man ſchließlich vor Sorgen und Aerger vor 8 der Zeit graue Haare.“ Ei, Eugen,“ entgegete Betiy, nun wollen wir genau auſpaſſen, wer von uns das etſte weiße Daar bekommt, das ſchicken wir dann an Ruth. Dau haſt ja einen intereſſanten amerikaniſchen Vetter wie ich hörte? Hätte ich das g⸗wußt, ſo hätte er ſtatt Egon Dein Brautführer ſein können.“ 5 Ruth wurde dunkelroth bei dieſen Worten, was Fräulein von Hohenſtein einzig auf die Erwähnung des Wetters ſchob und luſtig zu necken fortfuhr. Als der Wag 'n vor der Hohenſtein' ſchen Villa hielt, trat Gräfin Neitſch in die offene Hausthür und winkte dem ausſteigenden Gaſte ungemein herzlich zu. Die Gräfin war äußerlich nicht ſehr verändert obſchon ihr altes Herzleiden fich oft recht bedenklich bemerkbar machte. Ihr Gang erregte allerdings den Eindruck des Unſicheren und Schwankenden auch jetzt meinte Ruth, die Gräfin müſſe ihr entgegen⸗ fallen. Faſt zwei Jahre hatte Gräfin Mltſch Ruth Verger nicht geſehen und all die geheime Zärtlich⸗ keit erwachte von neuem in ihr, als nun das ſchöne Mädchen vor ihr ſtand und ehrfurchts voll ihre Hand an die L ppen zog. 5 „Meine liebe, liebe Ruth!“ flüſterte die Gräfin tlefbew'gt, „ſeit langer Zeit habe ich — Sie nicht Sehnſucht nach mehr geſehen und bekam ſchon Ihnen!“ 5 Ja, es war eine reizende Mädchenerſcheinun Jeworden, welche jeht im Zimmer neben der 12 Dame in einen niederen Fauteuil glitt und ſo un⸗ befangen zu plaudern begann. Ein unſägliches Verlangen zog in die Seele der Gräfin' Ruth an ſich zu ziehen und als Enkelin zu liebkoſen; aber dann kamü der de Gräfin doch weder die lähm ende bleierne Furcht, was wohl die vornehme Welt dazu ſagen würde und ſie ſeufzte dumpf auf. Nachdem man Kaffee getrunken, erſchlen auch Olga, eine hochaufgeſchoſſene, ziemlich magere Ge⸗ ſtalt mit farblos blondem Haar. Sie ſchritt et⸗ was ſteif auf Ruth zu, ſchüttelte ihr die Hand und ſagte möͤglichſt verbindlich: „Ich freue mich ſehr, liebe Ruth, Sie wiederzufchen! Hoffentlich bleiben Sie nach der Hochzeit noch einige Zeit bei Groß⸗ mama und mir.“ Das ſchöne Mädchen zuckte nicht mit der Wimper bei dieſer ceremoniellen Anrede, welche das bisherige vertrauliche „Du“ umging und entgegnete ebenſo förmlich: „Sie ſind ſehr freundlich, liebe Olga, doch hat Großpapa mir nur einige Tag⸗ Urlaub gegeben, und ſwenn Betth's Hochzeit vor⸗ Über 15 155 15 ich wieder fort.“ „Hoffentlich beſuchen Sie aber auch mi Zukunft, liebes Kind,“ fiel die Gräfin 10 103 1 daß Olga ſich erſtaunt umwandte. War das ihre 10 7 1 die ſonſt gegen jeden niedriger eborenen Menſchen von her e ch herablaſſenſtem Hochmute „Nun, vor allem kommt Ruth zu 11 7 5 die junge Braut 1 175 1 ns, mei f 15 1 Herz, daß Du alle Jahre einmal 5 „Ja, gnädiges Fräulein,“ fiel der ein, „darauf müſſen Sie mir die 918 . bin eigentlich ſehr eiferſüchtig auf Sie, denn Betty ſcheint Sie faſt lieber zu haben als mich, aber ge⸗ n rade deshalb muß ich Sie auch recht genau kenneg lernen.“ Olga ſchäumte innerlich vor Unwillen auf, abt ſie bß ſich auf die Lippen und ſagte ablenkend Ich habe Vetter Egon gettoffen, er will zun Thee kommen, wenn Du, liebe Tante, erlaubſt.“ „Kleine Diplomation,“ drohte Gräfin Delſch heiter „Was das junge Volk verabredet, müßen die alten gut fladen. Sie müſſen wiſſen, liehe Ruth, Vetter Egon hat eine kleine Schwärmen für unſere Olga.“ „Aber, Tante, wo denkſt Du hin,“ lachte dieſe gezwungen, Vetter Egon macht feder Dan den Hof, die er ſiebtter war a anch in ihrer G gend zu Manöver, Ruth.“ „Ja,“ ſagte dieſe btmüht ein herabgefallenes Wollknäuel aufzuheben und dadurch ihre Verlegen heit zu verbergen? ſuchend, Herr pon Hohenſſelg lag einige Tage auf dem Norderhof in Quote,“ „Aber nun muß ich noch allein mit Rut ſprechen,“ entgegnete lächelnd die Gräfin und nahm den Arm des jungen Mädchens, „seute bor dem Polterabend find alle Heimlichkelten erlaubt.“ 25 dicker Onkel in dürre Worte ge⸗ wenn Einem ein kleidet die nackte Wahrheit ſagt, oder wenn man in einem überheſzten Zimmer kalt abgewieſen wird. ne n ne ie zeln een c Wirz 155. *