Ausſtand abzuſehen, und eine friedliche Haltung zu bewahren. Die Bergleute wünſchen zugleich, daß ihnen in Zukunft die Sympathien der hohen Staats⸗ regierung und der geſammten Bürgerſchaft erhalten bleiben mögen.“ Das geſtern gewählte Ueberwach⸗ komite wurde ausdrückich anerkannt. Serſchieden tz. 8 Ladenburg, 18. Dez. Der Verein Krieger⸗ bund hielt am letzten Samſtagabend in ſeinem Lokale (Krone) eine Generalverſammlung ab, in welcher u. A. beſchloſſen wurde den Vereinsball am 25. Jan. k. J. im Gaſthaus zum Schiff abzuhalten Nach Schluß derſelben wurde der Jahrestag v. Nuits gefeiert, wo Toaſteauf den Kaiſer, Großherzog und dachte der Hehlerei. Die betreffende Wirtſchaft iſt General Werder ausgebracht wurden. Unter den zahlreich erſchienenen Mitgliedern herrſchteden ganzen Abend die beſte Stimmung, wozu von einem Mit⸗ gliede geſpendetes Faß Bier weſentlich beitrug. — Ladenburg, 17. Dez. Ueber die Stärkenverhältniſſe des deutſchen, franzöſichen und ruſſiſchen Heeres finden wirſin dem ſoeben erſchienenen Hofkalender für 1890 folgende intereſſante Angaben: Friedensſtärke des deutſchen Reichsheeres: 884 Bataillone, 465 Eskadrons, 394 Bafterien, 1500 beſpannte Geſchütze, 19 457 Offiziere, 468 409 Monnſchaften; die Kriegsſtärke entzieht ſich in Folge der Erweiterung der Landwehr und des Landſtur⸗ mers einer nnr einigermaßen zutreffende Berechnung. Friedensſtärke in Frankreich: 26 763 Offiziere 584 100 Mannſchaften, 480 Feldbatterien mit 2060 beſpannten Geſchützen; Kriegsſtärke nach ungefähr zutreffender Schätzung: 2 Millionen aktive Armee mit 10 Adlerklaſſen Reſerven, 1022 000, 5 Alters⸗ klaſſen Territorialarmee, 6 Altersklaſſen der Reſerve der letzteren mit 762 000 Mann, im Ganzen 3 784 000 Mann. Friedensſtärke in Rußland: 848 Bata llone Infanterie mit 386312 Mann, 328 Eskadrons Kavallerie mit 57416 Mann, 344 Bataillone Feldartillerie mit 1542 Geſchützen und 61 880 Mann, 33 ½¼ Bataillone Ingenieurtruppen mit 18977 Mann und 35 130 Mann Trains, Summa der Feldtruppen 562 500 Mann, dazu 72 634 Mann Reſerve und 112 850 Lokal⸗Truppen, 288 Eskadrons Koſaken mit 51944 Mann, Summa der Friedensſtärke 799 928 Mann. Die Kriegsſtärke Rußlands wird auf 994 460 Mann Feldtruppen mit 4030 Geſchützen. 280 810 Mann Re⸗ ſervetruppen mit 640 Geſchützen, 137730 Mann Koſaken mit 240 Geſchützen, 189 500 Mann Er⸗ ſaß mit 984 Geſchhpen — obgeſehen von den Lo⸗ kal⸗Truppen — geſchätzt. a e 16. Dez. Am v rgange⸗ nen Samſtag wurde hierſelbſt wieder ein ganzes Diebesneſt ausgehoben. Bekanntlich wurden in letzter Zeit wiederholt größere und kleinere Diebſtäble in hieſiger Stadt verübt, ohne daß man die Thäͤter er⸗ mitteln konnte. Nunmehr iſt dies unſerer rührigen Criminalpolizei geglückt. Die Diebesbande beſteht aus 10 zum Teil noch ſehr jugendlichen Burſchen. Dieſelben hatten ihr ſogen. Hauptquartier in einer Wirtſchaft T 1 deren Inhaber nebſt ſeiner Frau ebenfalls mitverhaftet und zwar unter dem Ver⸗ geſchloſſen. — eidelberg, 17. Dez. Eine blutige Schlägerei wurde am Samſtag Abend zwiſchen einer Schaar Burſchen und Studenten geliefert. Letztere begingen ihre Weihnachtsfeier in ihrer Kaeipe am H umarkt, als plötzlich die Trümmer eingeſchlagener Fenſterſcheib en erklirrten. Die Studenten eilten hin⸗ aus, wurden aber ſchon im Flur von den hier poſtirten Burſchen empfangen. Im Nu entſpann ſich eine Schlägerei, wie ſie ärger nicht denkbar. Meſſer, Stöck' und Fäuſte arbeiteten luſtig wider ⸗ und durcheinander. Eadlich ſchloß das hitzige Ge⸗ fecht durch energiſches Einſchreiten der Polizei und zeigte es fich, daß beiderſeits an blutigen Köpfen und ſonſtigen Berletzungen kein Mangel war. Zum Glück find letztere nicht gefährlicher Natur. Daß die erbauliche Scene natürlich das nötige Quantum Zu⸗ ſchauer außerhalb anlockte und daß dieſelbe ihre eben⸗ ſo erbaulichen Conſequenzen haben wird, ift ſelbſt⸗ verſtändlich. — Mainz, 13. Dez. In der Deuckerei des hier erſcheinenden „Mainzer Tageblatt“ fand geſtern Abend gegen 10 Uhr die Gxploſton eines mit An⸗ throcitkohlen gefeuerten amerikaniſchen Ofens ſtatt; die Gewalt der Exbloſion war ſehr bedeutend, ca. 30 Scheiben wurden zertrümmert und Teile eines ſteinernen Geſims aus der Mauer geriſſen. ſich bei Tage ereignet hätte, ihm ſicher Menſchen⸗ leben zum Opfer gefallen wären. Es wird ver⸗ muthet, daß ſich unter den Kohlen ein Exploſtons⸗ ſtoff etwa Dynamit oder Sprengpulver, welche in dem Kohlenbergwerke Verwendung finden, befun⸗ den hat. — Paris, 14. Dez. (Lebendig begraben.) 2 Urteil und hatte umfaſſende Kenntniſſe in der Land⸗ wirtſchaft und doch hatte Don Sebaſtian niemals ein Buch in den Händen gehabt, woraus er ſeine Weisheit hätte ſchöpfen können; allein ſeinen Kate⸗ chismus hatte er gekannt, den er faſt vollſtändig auswendig wußte. An einem Abend, es war im Winter, dem erſten den die Fomilie in Villaplana verlebte, waren die oben beſchr jebenen Perſonen, wie auch einige andere, die wir noch werden kennen lernen, in dem großen Saale des herzoglichen Palais vereinigt. Die Frau des Hauſes, Donna Tereſa ſaß in der Nähe des Fenſters in einem großen Fauteuil, warm ein⸗ gehüllt in einen großen Shawl von wollenem Stoff; neben ihr auf einem Stuhl ſaß Donna Maria Joſepha die Gattin Don Sebaſtians. Dieſelbe war eine Frau mit prächtigem grauen Haar, das auf dem Vorderhaupte glatt geſcheitelt und hinten durch einen großen Perlmutterkamm feſt gehalten wurde. Trotz der kalten Jahreszeit trug ße ein helles Kleid doch waren Bruſt und Schulter in einem zarten warmen Shawl von gelbem chineſichen Crepe ver⸗ borgen. Nachdem Donna Maria Joſepha die Dame des Hauſes begrüßt und ſich nach deren Befinden erkuneigt hatte, verfiel ſie ihrer Gewohnheit ge⸗ mäß auf demStuhl ſanft in Schlaf, welches bald das auf die Bruſt niedergeſunkene Haupt und die regelmäßigen Athemzüge verieten. Vor dem Sopha ſtand ein kleines zierliches Tiſchchen, dag man „Eſtufa“ nennt; Blanqſuta ſaß an demſelben und arbeltete an einem Pöignoir für ihre Mutter, während ſie jeden Augenblick auf⸗ blickte, ob letzte nicht irgend etwas nötig habe. Auf dem Sopha hatte eine, in ein großes ſchottiges Tuch gehüllte Dame von unbeſtimmtem Alter Platz genommmen. Die feinen regelmäßigen Linien und ihre groß en ſchwarzen Augen hätten ſie zu einer außergewöhnlichen Schönheit erſcheinen laſſen, wenn nicht etwas herbes in ihren Geſichtszügen gelegen bätte. Sie war Sebaſtians Schweſter, Wittwe eines Oberſten, Mutter eines einzigen Sohnes und ſeit Jahren zu Villaplana wohnhaft. Der Vater hatte ſein einziges Kind auf ſeinem Sterbebette ſeinem Beuder anempfohlen und dieſer hatte den Jungen unbekümmert um den heftigen Widerſpruch der Mut⸗ ter bei der Marine untergebracht. Drei Jahre waren ſeitdem verfloßen und weilte er in fernen Meeren; dieſe lange Trennung von ihrem Sohne, denn die Natur mit ihren reichſten Gaben an Körper und an Geiſt ausgeſtattet hatte, war die Hoffnung und der Stolz der Mutter, die ihrem Kinde mit jener Liebe zugethan war, die allein ein Mutterherz kennt, wenn ihm noch ein einziges teueres Weſen gebliebent Nächſt der „Eſtufa“ ſaß an einem Tiſche ein junge⸗ Mann, groß, mager und mit einem wenig eineh⸗ mendem Aeußern, dem Kartenſpiel der andern zu, ſehend, doch ohne die geringſte Andacht zu zeigen denn dann und wann warf er einen foerlangenden Blick auf Blanquita oder ſagte ihr in gedämpften Tone einer jener blaſirten Redensarten oder Comp⸗ limente, die dem ſchönen Mädchen alles andere, nur nicht angenehm waren und welches that, ob ſie es nicht gehort habe, was er ſprach. Dieſer junge Mann war der jüngſte Sohn des Don Sebaſtian.. Da er keine Luſt hatte, gleich ſeinen Bildern Landmann zu werden, hatte ſeinen Vater dahin zu brinden vetmocht, ihn in Sevilla ſtudiren zu laſſen, um einſt wie er ſagte, eine angeſehene Stell ung zu begleiten. Der Vater, Der obere Teil des Ofens iſt in tauſend kleine Teilchen chen zertrümmert worden, ſo daß, wenn der Unfall — Im Dorfe Viemenet nüchſt Rodez berſſeh ei dec ziglähriger Mann Namens Alarh im Lane Krankheit in letharigiſchen Zuſtand. Nach dei zwanzigſtündiger Regungsloſigkeit glaubte man ihn tot und begrub ihn. Am darauffolgenden Tag beitete der Totengräber auf dem Friedhof n hen geg friſchen Grabe. Plötzlich vernahm er deutliches Poche aus dem Innern des Sarges. Entſetzt enifloh und verfiel, daheim angelangt, in Ohnmacht. Spang erzählte er, was er erlebt. Man eilte auf den Feich⸗ hof, öffn'te den Sarg und der Leichnahm ai wurde dann noch warm und mit allen Anzeichen einer eben erſt eingetretenen Erſtickung dag gefunden. 5 f — Ein Familiendrama eigener Art pal ig in Monza ereignet und den Tod don 4 Perſog zur Folge gehabt. In der Rue du Ponig ehh der Malre Martini mit ſeinen 4 Kindern und eie Schwägerin, der Schweſter ſeiner verſtorbenen ah tin. Der äͤͤlteſte 17jährige Sohn hatte bisher g ſtetem Zwiſt mit ſeiner Tante gelebt, welches it hältnis der letztereu den teuflichen Gedanken eng, geben haben mußte, den Neffen gänzlich zu dei tigen. Es war am Montag Morgen, als der zung Martini gewahrte, wie ſeine Tante, ſich unde glaubend, eine fremde Subſtanz in ſeine Raffesiah ſchüttete, er ſagte kein Wort, nur that er mit Fi eines Theelöffels in jede der Taſſen der Fami mitglieder einen Teil von jenem Stoff hinein, e Schickſal ſollte rächend eingreifen — die Tanze ih war die erſte, die an den Folgen der Vergiftung verſtarb. Ihr zunächſt erlag von ihr zum e auserſehene junge Mann, nachdem er dem erklärte, daß er lange zuvor die boͤſe Abſicht sein Tante gekannt und daß er die Substanz ae anderen Taſſen mitgeteilt, weil er nicht allein ſterben wollen. Trotz aller Rettungsverſuche erlag und zwei der jüngeren Kinder dem Gijfte, ſo e der unglückliche Martini mit einem einig Kinde nur das Haus überlebt hatte. Auch e beide find noch leidend — jedoch außer Lebensgeſah FFFFUVUCVCVVCCVVVVVTCTTTTVTTVTVTTTTT Farbige Seidenſtoffe v. 95 Pfg. bis 12.55 p. Met. — glatt, geſtreift karre muſtert ca. 2500 verſch. Farben und Deſſins) bverſ. roben⸗ uns ſtückweiſe porto⸗ und zollfeef Ji Fabrik⸗Depot G. Henneberg (K. u. K. Hofe Zürich. Muſter umgehend. Briefe koſten 30 ff Por to. ieee — — der wohl einſah, daß ſein Sohn geiſtig wenig en wickelt ſei und dabei noch ſchlechte Neigung kund gas hatte lange Zeit dieſem Wunſche wiederſtanden, doch endlich erlangte ſeine Mitter für ihren Nebling, was er erſtrubte und ſandte ihn nach Sebi, wo er bitter wenig ſtudirte, dagegen ein Leben führte, daß jeden braven und edeldenkenden Menſchen ihm abwendig abwendig machte. In] der Mitte des Saales ſaßen Don Se⸗ baſtian, der Richter, der Arzt und Dan Igngeſe am Tiſche mit Kartenſpiel beſchäftigt. Ein Sturm wüthete den Abend mit ſeltener Heftigkeit und der Wind fuhr mit Kraft durch die Cotridors, alle Thüren und Fenſter erschüttern machend. Der Regen ergoß ſich in Stdmen, wah rend grelle Blitze mitunter die Dnakelheit erhellen und das Rollen des Donners unheimlich erkönte, Als das Gewitter ausbrach, ſchrak die Muer des jungen Stemannes aus ihrer Geſüßllofgesgt auf und rief, die Hände ringend: „Mein armer Sohn! Wo wied der fürchte bare Orkan meinen Sohn tr ffen und ihn dielleſcht verſchlingen? Warum man hat mein einziges Rind auch dieſem Berufe übergeben und es ſo weit bog mir getrennt? Wie glücklichgtönnten wir hier u ſammen leben 2 Und nun iſt er den größten de fahren ausgeſetzt. Ach, Gott, behüte mein Kind e „Aber beſte Schweſter, ſei doch verſtändig M wiederhole ſdlche Dummheiten nicht wieder“, fag Don Sebaſtian zu ihr, „habe ich dir nicht cho hunderte Mal geſagt, daß das Wetter nicht Aller dasſelbe iſt. und der Sturm, den wir ſezt hies haben ſicherlich nicht auf Cuba oder Manlla, vielleicht nicht einmal zu Sevilla herrſcht. Fortſetzung folgt. 1. Vere 2. Nui In zahlreic N Jan Heute a dender Artikel Corſett Cor Spit All Ar Mltufe zu erm min