Ohr tritt imuter noch eine ſeröſe Flüſſigkeit aus, der Patient iſt aber guter Stimmung. Berſchie deues. — In Karlsruhe ſiad ſoeben die erſten und erfolgreichen Schritte zur Begründung eines Kunſtgewerbemuſeums eingeleitet worden. Der ba⸗ diſche Kunſtgewerbeverein hat in ſeiner Generalver⸗ ſammlung den Antrag des Vorſtandes zu einem Jahresbeitrag von 1000 Mark zum Zwecke einer ſolchen Sammlung einſtimmig genehmigt. Direktor Götz iſt es gelungen in kürzeſter Zeit einen Grund⸗ ſtock zu ſchaffen und wurden in Karlsruhe durch freiwilligen Spenden bereits 20 000 M. an Geld gezeichnet, ſowie Geſchenke von Kunſtgegenſtänden im Werte von 7000 Mark und leihweise überlaſ⸗ ſung von ſolchen vielfach zur dauernden Ausſtellung im Werte von 30 000 Mark. Durch dieſe erſten Stiftungen iſt bereits ein Inventar von 1000 Ausſtellungsnummern, geſchaffen, ſowie durch die Zuſen des Grundſtockes, der Beiträge des Vereins und einzelner Mitglieder ſchon jetzt eine ährliche Einnahme von 2400 Mark erzielt. Für den Erwerb der Sammlung, die in ihren Anlage in erſter Reihe für die Bedürfniſſe der Praxis berechnet iſt, ſollen insbeſondere jene Gegenſtände berückſichtigt werden, die durch ihre künſtleriſche Beſchaffenheit oder tech⸗ niſche Behandlung dem neuzeitigen Schaffen als Vorbild dienen können Sie ꝛſollen in liberalſter Weiſe für die weiteſten Keeiſe nutzbar gemacht werden. Da eine räumliche Verbindung der Sammlung mit der neuen Kunſtgewerbeſchule beab⸗ ſichtigt iſt; würde zugleich die Verbindung mit dem ganzen Lande geſichert, weil ſie dadurch in erſter Reihe all den zahlreichen Schülern dienen würde, die alljährlich hier aus allen Teilen des Landes für die Pflege des Kunſtgewerbes herangebildet werden. — Graine't (Niederb.), 10. Dez. (Ein entſetzliches Unglück.) Die Inwohnerseheleute N. zu Hinterfreundorf beſuchten am Feiertage die hiefige Kirche und ließen ihre drei Kinder im Alter von bier, bezw. einem halben Jahre, unbeauffichtigt zu Haufe. Als die Etern Mittags die Wohnung be⸗ traten, lag das kleinſte Kind verkohlt neben der Wiege, während die beiden andern Kindlein erſtickt unter der Bettlade lagen. Das Unglück wurde da⸗ durch verurſacht, daß die Kinder über die Zünd⸗ hiöblzchen kamen und das Bett in Brand ſteckten. Geſtern war das Befinden etwas beſfer, das der⸗ letzte Auge iſt faſt gänzlich geheilt; aus dem rechten 5 —GBadeweller, 11. Dez, Herr Alphonz Faparger, Geſchäftsfübrer des Hotels „zum Römer⸗ bad“, iſt vorgeſtern Nachmittag auf der Jagd in Niederhausen erſchoſſen worden. Herr Jäckle aus Baſel wollte ſeine Flinte abſpannen und ſchoß, fünf Schritte hinter Favarger ſtehend, demſelben die ganze Ladung in den Rücken und das Herz. Fa⸗ barger ſank, ohne einen Laut von ſich zu geben, tot nieder. Die Teilnahme für den ſo beliebten, lie⸗ benswürdigen, in den weiteſten Kreiſen bekannten Mann iſt eine allgemeine. a 0 — (Der älteſte Mann in Deutſchland) Rentier Jordan zu Bielefeld, hat letzthin ſeinen 111. Ge⸗ burtstag begangen. Da der Kaiſer wiederholt ſeine Teilnahme für den Greis kundgegeben hat, ſo richtet die Familie an das Civilkabinet die Anfrage, ob kommen wäre. Hierauf iſt ein zuſagender Beſcheid eingegangen und das Bild des älteſten deutſchen Greiſes wird nun in dieſen Tagen nach Berlin ge⸗ ſandt werden. die Influenza als endemiſch. Die Profiſſoren Schiötter, Kahler und Fuchs, ſowie zahlreiche Se kundärärzte, Aſſiſtenten und Studenten ſind an Influenza erkrankt; in allen Krankenanſtalten und Garniſonsſpitälern konſtatirte man zahlreiche Krank⸗ heitsfälle; doch nimmt die Krankheit einen raſchen Verlauf. dringt aus Bagdad eine furchtbare Hiobspoſt zu ſeit Monaten dieſe Epidemie ihre Opfer, Namentlich die Juden Bagdads find von dieſer Krankheit na⸗ hezu dezimirt worden. Es giebt keine Familie, die nicht den Tod eines der Ihrigen zu beklagen hätte. Viele Tote mußten tagelang unbeerdigt auf dem Felde liegen, weil es an Leuten gebrach, um fie zu beſtatten. Augenblicklich kampiren 20 000 Jaden einige Stunden von der Stadt in einer wahren Wüſte. Sie werden von einer hölliſchen Sonne ver⸗ brannt, es fehlt ihnen an Lebensmittel und Sicher⸗ heit; ſie werden von Räubern heimgeſucht, man ha ihnen Madchen und Knaben geſtohlen, Frauen ge⸗t ſchändet. In der Stadt ſterben die Kranken aus Mangel an Pflege, und zahlreiche Familien blieben tagelang ohne Nahrung. Die Armen, die nicht m hr wußten, an wen ſie ſich wenden ſollten, ſtarben buchſtäblich Hungers. — Ein Freiheitskämpfer aus der Schlacht von Sorten Sachen dienten; es war dabei öd und un⸗ heimlich in dem großen Hauſe. Doch ſeit der neue Adminiſtrator gekommen, der verheiratet, und eine Tochter beſaß. war eine völlige Aenderung dort vorgenommen worden. Nir⸗ gends war ein Stäubchen zu entdecken, nette, blen⸗ dend weiße Gardinen waren an den Fenſtern an⸗ gebracht, wo früher nur Spinnengewebe hing, Tep, piſche und Matten bedeckten den Boden, einfache, aber doch geſchmackvolle Möbel zierten die Zimmer⸗ ein Ueberfluß von friſchen Blumen und Pflanzen⸗ deren ſüße Düfte balſamiſch die Luft durchſchwän, gerten, und eine Menge der fröhlichen, gefiederten Sänger in hübſchen Käfigen, die das Gebäude wiederhallen ließen von ihrem munteren Geſange, waren überall von ordnender Händ an paſſende Stelle untergebacht. Don Ignacio Arana war des herzoglichen Oberadminiſtrators. Sein Vater hatte in früh⸗ zeitig auf ſenem Bureau in Madrid beſchäfigt, all⸗ angelegenheit übertrug, die der Herzog als eine Art Penfion einer Blutsverwandten, der armen Wittwe eines vermöͤgensloſen Offiziers zukommen ließ, die daneben noch eine Tochter zu verſorgen hatte. . Mutter und Tochter waren brave, einfache Leute, die in ſtiller Abgeſondertheit inmitten der Hauptſtadt lebten. Ignaclound das ſchöne Mädchen lernten ſich durch den geſchäftlichen Verkehr einander kennen und bald lieben und die Eltern gaben gerne ihre Zuſtimmung und ihren Segen zu der Che, ohne Rückſicht auf die Armut der Braut und den Stand des Bräutigams. wo er ihm u. a. auch die Regelung einer Geld⸗ liebſten Töchterchen beſcheert wurde; doch die Glück⸗ ſeligkeit hier auf Erden iſt gewöhnlich von kurzer Dauer, die junge Mutter verlor nach dieſer Zeit ihre Geſundheit. Alle Mittel, die zu ihrer Herſtellung angewandt wurden, waren vergebens; ſie blieb kränklich. Die Aerzte, mit ihrer Kunſt zu Ende, ſtellten ihrem Manne vor, mit ihr zu Süden zu gehen, wo ſie wenigſtens Linderung für die Kranle erhofften. Inzwiſchen ſtarb der alte Adminiſtrator von Villaplana und Don Ignacio erbat und erhielt die Stelle in dem Dorfe, in deſſen Umgebung der Herzog außer dem ſchon beſchriebenen Schloſſe noch anſehnliche Güter beſaß. Nicht longe danach zog der neue Adminiſtrator mit ſeiner Frau und Tochter in das herzogliche Palais ein, nach ſpaniſcher Sitte beim Einzuge herz⸗ lich begrüßt durch die Dorfbewohner, deren Beweiſe lebendiger Hympatie bald in die wahre Freundſchaft übergingen, als man die vielen Tugenden und Verdienſte der Neuangekommenen erkannte. Mutter und Tochter waren einander ſprechend ähnlich; nur beſaß erſte nicht mehr den früh eren Glanz ihrer Schönheit, man hatte ſie der unter⸗ gehenden Sonne vergleichen können, während die zweite in der blühenden Friſchheit ihrer achtzehn Lenze, eine entzückend ſchöne Erſcheinu 8 gehenden Sonne verglich, Beide vermiß Weſen das ſonſt ſo allgemeine fallen, was man „Cogquectterie“ das im ſpaniſchen Wörterbu gefunden hat; einfach in ih nicht daran, 1 g 1 nennt, ein Wort f rer Kleidung, dachten ſie ihre Schönheit durch eitlen Putz zu er⸗ Das junge Paar langte auf dem Gipfelpunkt, ſeines Glückes an, als die Ehe mit einem aller⸗ hohen. vielleicht ein Bild des Herrn J. dem Kaiſer will⸗ — Wien, 11 Dez. Profeſſor Draſche bezeichne — Von dem Wüthen der Cholera in Perſien ö uns. In geradezu entſetzlicher Weiſe fordert dort ng, der auſ⸗ ten in ihrem Verlangen zu ge⸗ ch noch keine Aufnahme Beide beſaßen die Gabe, die ſchoͤnſte Gabe, 2 1 La Rothjere, die Blücher 1814 ſtegreich gegen f polton führte. iſt in Altdorf, Kreis Pleß, i von 105 Jahren geſtorben. Es war dies der leger Muras, der, geiſtig bis zuletzt friſch, lig lich aber ſeit der genannten Schlacht, wo er Schuß in beide Beine erhielt, bis zu ſeinem Hehe ende, alſo 75 Jahre lang, gelähmt war, lier 2 „Das Weihnachts feſt naht wieder Je 1 bin Herzen aller Menſchen, kzumal die der Rind der K ſchlagen dem Feſte erwartungsvoll entgegen, die der Eltern nach den Zeiten zurück, als ß ſelbſt das Gefühl inne wohnte Ein eigenthüm beſeligender Duft dringt durch das Zimmer, welchem der Weihnachtsbaum ſteht. Geſchmücht vollem Lichtglanze, behangen mit prächtigen Saß keiten: Hundert verſchiedene Vögel, Sterne, Blun und Zucker, zieren buntfarbig den Chriſthaum, u alle die Sachen, ohne welche kein Weihnachtsbg zu denken iſt, bringt in vollkommenſter Ausführung die Firma Hugo Wieſe Dresden, Pillnitzerſte,, zun Verſandt. Für 3 Mk. ca. 440 Stück in U beſenigen, 1 ddt die! n Sftung ufgefot iu nachen üſcluß huren. Kiſte (Riſte und Nerpackung wird nicht bekechn kann Jedermann, Wiederverkäufer oder Privalma ſich eine ſolche ſchicken laſſen und wird ſehr dg zufrieden ſein. Im vorigen Jahr hat das Verſag Geſchäft von Hugo Wieſe 22 000 Kiſten zum N ſandt gebracht und mehrfach Anerkennungsſchrel hierüber erhalten.“ Bewährtes Heilmittel gegen Hühnerg (Leichdorn) nämlich: gelbes Pechpflaſter, worun Terpetin iſt, ebenſo ſchadlos, ſchmerzlos als bill zu haben für fünf Pfennige in der Greiner! Apotheke in Ladenburg. 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Zürich. ſelnngsweiſe de Seit e welche die Natur der Frau verleihen vermag un ant die ihre größte Liebenswürdigkeit ausmacht; de a n Ni Sanftmut, die allein Thränen hat, um heftige en e 61 mütsbewegungen zu äußern: ſtille und doch ſo auß, nl Darn drucksvolle Thränen, denen auch Don Ignacio mit deem ſeinem übrigens lebhaften Charakter nicht widerfehen deu konnte und denen ſein Eifer wich, wenn er fe wieder ſah. 5 — Der Arzt des Dorfes war natürlich eine d vc erſſen Perſonen, der das Vertrauen det Fami einen 0 tellte. Derſelbe war ein Mann von ungefähr vierzig aaletern Jahren, doch ſein erſter Charakter, die große Ei gt fachheit, mit der er ſich umgab und ſeine Gedanken 9 ing zu Ausdruck brachte, ließen ihn älter erſcheinen. J geh der Heikunde hatte er gründliche Studien gemacht h und ſich bedeutende Kenntniſſe erworben, die e nz nene neben der Proxis auch noch durch das Studi fn der ueueſten wiſſenſchaftlichen in⸗ wie ausländischen Mol l Werke zu erweitern ſuchte; es war dies für ihn Wulaus der höchſte Genuß und machte all ſein Denken und ö Thun aus. Er war der einzige Sohn des früheren E Arztes von Villaplana, von dem er großen Neſch⸗ 5 thum geerbt hatte, der für ihn mehr als hinreichend Ni war, davon abzuſehen, noch mehr Schutze z a mmeln. Fortſetzung folgt. ö In drr Verlegenheit. Profeſſor: Sie alle konnen ja das wunder ſchöne malancholiſche Soldatenlied: Heute noch auf ſtolzen Roſſen — Morgen durch die Bruſt geſchoſz ſen — Uebermorgen — äh — äh —!“ 1 9 *