and doing er u und Nn gehe ſchwern nhgalten chüce ibüchet 1 Aofcbeln t 1 Namn he Lahn daa m D Gti lende gen l blatt 1 Aitutt“ A. Fh i g Wehe 3.800 2 ae nb U blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. de Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Nr. 99. Politiſches. Lo denburg, 10. Dez. Der Kaiſer traf hach Beendigung ſeines Beſuches am Deſſauer Hofe en Freſtag Vormittag in Darmſtadt ein, hier von Bevölkerung in freudigſter und höflichſter Weiſe Apfangen, Auf die Begrüßungsanſprache des Bür⸗ Ameſſter Ohly erwiderte der Monarch, es ſei ſchon Hehrfach ſeine Abficht geweſen, nach Darmſtadt zu kommen, wo er ſchon als Prinz ſo viele ſchöne Age berlebt habe, daß er ſich beinahe als Darm⸗ Aodter fühle. Schließlich beauftragte er den Bürger⸗ Neifter, der Bevölkerung für den ſchönen Empfang und für die prächtige Ausſchmückung der Stadt enen herzlichen Dank zu verkünden. Bald nach der Ankunft im Schloſſe, nahm der Kaiſer, begleitet dom Großherzog, die Revue über die auf dem Pa⸗ Ade⸗Platze aufgeſtellten Kriegervereine ab, worauf ich die Monarchen zur Jagd nach dem Wildpark dom Schloſſe Kranichſtein begaben. Gegen 5 Uhr Mochmittags kehrten ſie von dort nach Darmſtadt zurück, jubelnd von der Bevölkerung begrüßt; ſpäter fanden im Neuen Palais Familientafel und im Schoſſe Marſchallstafel ſtatt. Am Freitag Abend beluchte der Kaiſer die Feſtvorſtellung im Hoftheater, auf dem Wege dahin die Illumination der Stadt in Augenſchein nehmend. — Der Reichstag genehmigte in ſeiner Frei⸗ lägsfigung die Bankgeſetz⸗Novelle in dritter Leſung ao endgültig, und unter Ablehnung aller nochmals Angebrachten Abänderungsanträge und Reſolutionen. Der Abſtimmung ging eine längere Generaldebatte boraus, in welcher die Redner der verſchiedenen bekannten Standpunkt Porteſen nochmals ihren der Novelle darlegten; die Spezialdiskuſſion war dagegen nur kurz. Die Mehrheit für die Regierungs⸗ Molage setzte ſich aus den Nationalliberalen und Allgemeiner Anzeiger für Ladenzurg und 2 gegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Nes viertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Anzeigen Ladenburg, Druck n 0 45 7 Miktwoch den 11. Dezember : die 1⸗ſpaltige Cotpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. die Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. a und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 1889 —— den Freiſinnigen der Hälfte der Reichspartei und dem kleineren Teile des Centrums, ſowie der Konſervativen zuſammen. Hierauf nahm das Haus die Sozialberatung des Reichshaushaltsetats wieder auf und zwar beim Etat der Zölle und Verbrauchs⸗ ſteuern. Staatsſekretär v. Bötticher gab hierbei die nicht weiter motivirte Erklärung ab, daß die Ver⸗ bündeten Regierungen den vom Reichstage in der vorigen Seſſton genehmigten Antrag auf Einrichtung eines Reichstarifamtes ablehnen müßten, was den freifinnigen Abgeordneten Dr. Brömel zu einer längeren Begründung der beantragten Maßregel veranlaßte und unterzog hierbei Abg. Brömel vom oppofitionellen Standpunkte aus die geſamte Wirt⸗ ſchaftspolitil der Reichsregierung einer eingehenden Erörterung. Nach einer Erwiedernng des Schatz⸗ ſekretärs v. Maltzahn⸗Gültz wurde die Sitzung ge⸗ ſchloſſen. Am Sonnabend, welcher Tag ſonſt immer ein Ruhetag für das Haus iſt, hielt das Plenum ausnahmsweiſe ebenfalls eine Sitzung behufs moͤg⸗ lichſter Forderung der Etatsberatung ab. — Die längſt drohende Gefahr eines neuen Bergarbeiter⸗Ausſtandes im weſtlichen Deutſchland iſt nunmehr ernſtlich nahegerückt. In voriger Woche hielten die Delegirten der Reviere von Eſſen, Bochum und Gelſenkirchen eine Verſammlung in Eſſen ab, in welcher nach lebhaften Debatten beſchloſſen wurde, die Glubenverwaltungen durch Proclamierung eines allgemeinen Strikes zur Wiederaufhebung der ſoge⸗ nannten Arbeiterſperre zu zwingen und ſollte dieſer Beſchluß der für Sonntag nach Eſſen einberufen geweſenen allgemeinen Bergarbeiter⸗Verſammlung zur Entſcheidung unterbreitet werden. Es handelt ſich in der „Sperrfrage“ um die Entlaſſung einer kleinen Anzahl von Bergleuten wegen fortgeſetzter Unbot⸗ müßigkeiten und haben ſich die beteiligten Gruben⸗ 2 — . . — 5 verwaltungen gegenſeitig verpflichtet, die gemaßre⸗ gelten Bergleute nicht wieder anzunehmen, welcher Beſchluß unter den Arbeitern ſteigende Erbitterung hervorgerufen hat, die nun moglicher Weiſe zu einem abermaligen Ausſtande der Bergleute führen wird. Bei den allſeitig anerkannten ſchweren wirtſchaftlichen wie auch ſozialen Gefahren, welcher ein ſolcher Strike unvermeidlich heraufbeſchwören würde und die ſchon der große Bergarbeiter⸗Strire vom vergangenen Frühfahre nur zu deutlich zeigte, darf man die Hoffnung noch nicht gänzlich aufgeben, daß es in letzter Stunde zwiſchen den Grubenbefitzern 'in Weſt⸗ falen und ihren Arbeitern doch noch zu einer Ver⸗ ſtändigung kommen werde und wirkt für eine ſolche u. A. der Reichstagsabgeordnete Dr. Hammacher an Ort und Stelle. Man wird um ſo mehr er⸗ warten können, daß die betreffenden Verhandlungen von Erfolg begleitet ſein werden, als nach einer Bekanntmachung der beiden Landräte des Stadt⸗ und Landkreiſes Eſſen im ganzen Reviere nur noch 5 Bergarbeiter ohne Beſchäftigung waren, die üb⸗ rigen von den Grubenverwaltungen ausgeſchloſſenen Bergleute haben bereits anderwärts wieder Arbeit gefunden. Derſelben Bekanntmachung zufolge ſind von den 154 Delegirten, welche im Mai von den Eſſener Belegſchaften gewählt wurden, im Stadt⸗ kreiſe Eſſen noch alle, im Landkreiſe Eſſen noch 96 auf derſelben Ziche beſchäftigt. — Das überaus tragiſche Geſchick, welches Emin Paſcha gerade am Ende ſeiner gefahrvollen afrikaniſchen Abenteuer in Bagamoyo ereilte, indem er hier infolge ſeiner Kurzſichtigkeit Nachts von einem hohen Balkon ſtürzte und ſich dadurch lebens⸗ gefährliche Verletzungen zuzog, hat in der ganzen gebildeten Welt die ſchmerzliche Teilnahme für den ſo viel geprüften Helden des Sudan hervorgerufen. Der Mazoratsherr. Novelle von F. von Limpurg. Nachdruckverboten. Schluß. Der Rnabe ſchaute lächelnd nach der Mama, als Hohe er ihre Worte verſtanden und patſchte fröhlich in Handchen; die Warterin gab ihm eine filberne ftlopper zum Spielen und fuhr davon. während das junge Eh paar langſam dem Schloſſe zuſchritt. Friedrich,“ murmelte Margarethe, „wie glück⸗ lic bin ich durch Dich geworden, Du teurer Mann! Und nun kommt noch Albrecht, um unſer Glück doll zu machen. Wenn nur Melanie nicht hier Wäre, glaube mir, Liebſter, ſie hat Pläne!“ euch, das bildet Ihr Frauen Euch immer An, Auf Albrecht zu spekulieren wäre eine Thor⸗ het, die ich der klugen Frau garnicht zutraue.“ Wer weiß ob Du Dich diesmal nicht Rändig täuscht, Friedrich. Melanie hat die Trauer abgelegt und macht keinerlei Hehl daraus, wie ſie ſich auf Albrechts Ankunft freut. Auch daß jener Fächer ein Geſchenk von Albrecht war, erfuhren wit eiſt jetzt von Melanie.“ ö . „So verlaß Dich darauf Gretchen, daß Dein Muder wenigſtens anders denkt, als Melanie. Hat ie eint geliebt, ſo wird ib uch ihn e voll⸗ verletzt haben, und er muß jetzt erſt recht denken, daß ſie nicht ihn ſondern den neuen Maojoratsherr wählt. Vom Gartenfalon trat eine elegant gekleidete Dame dem Paare entgegen. Es war die Gräfin Melanie. Fliederfarbene Seide bildete ihre Toilette, eine Theeroſe ſteckte in ihrem blonden Haar, eine andere in der Bruſt, das reizende Geficht der jungen Geäfin⸗Wittwe ſah ſtrahlend roſig aus. „Mama bleibt ſo lang aus rief ſie ungeduldig „ſie müßten längſt von Station zurück ſein.“ „Vielleicht hat ſich der Zug ver⸗ ſpätet,“ entgegnete Margarethe, „Aber ſiehſt Du dort wirbeln die Staubwolken! Sie kommen, Fried⸗ rich! Albrecht iſt da.“ a Und mit Freudenthränen zog Margarethe ihren Gatten nach der Schloßrampe, während Me⸗ lanie langſam hinter ihnen drein kam. Sie ballte die roſigen Finger, ein zorniger Blick zuckte aus ihren Augen. „Sie mag mich nicht mehr leiden flüſterte fie. Aber warte nur, er kommt wieder, den ich um den Finger wickle. Bald werde ich wieder Herrin von Schloß Morenau ſein!“ 0 Aus dem Wagen, welcher jetzt anhielt, ſtieg die hohe, ſtattliche Geſtalt eines Seeoffiziets, deſſen gebräuntes Antlitz glücklich und ernſt drein ſchaute. 0 i Graf Albrecht Morenau. der inzmi ſchen — Ka mar zum Corvettenkapitän avanciert war. Er zog die ihm jubelnd entgegen fliegende Schweſter an ſein Herz. „Gretchen, mein geliebtes Gretchen! Oder darf ich die ehrbare Mama meines Patchens nicht mehr ſo nennen?“ frug er ſcherzend. „Albrecht, o Albrecht!“ jauchzte die ſchöne Frau, „nenne mich wie Du willſt; ich bin froh, daß wir Dich endlich wieder haben!“ Albrecht,“ rief auch Wengden ſeine Arme oͤffnend, „willkommen, tenrer Schwager!“ „Friedrich! Als wir Brldderſchaft ſchloſſen, war manches noch anders!“ Herzlich hielten fich beide Männer umſchlungen, und ſie tauſchten den Kuß der Freundſchaft aus. „Willkommen auch mir, teurer Schwager,“ er⸗ klang da eine zärtliche Stimme hinter Graf Al ⸗ brecht und Melanies roſige Hände ſtreckten ſich demſelben entgegen „welche Freude auch für mich daß ſie wieder auf Schloß Morenau find. Frau Gläfig! O, verzeihen Sie, „ich bin ſehr unachtſam, daß ich Ihre Anweſenheit, überſah,“ ſagte Graf Albrecht im Tone eines gewandten Welt' mannes, aber keine Miene und kein Händedruck don ihm verriet, daß er irgend welche freundſchaft⸗ liche oder gar herzliche Gefühle für Gräfin Melanie hegte. Die junge Wittwe biß ſich auf die Lippen und ließ ihre rafſaen Hände finken