Scr zu kun an hat ha N l 12 in r Sergi l. nil 35 Zu berni meh lun Zu berni — ö 1. de Taft Kilt Al b fun Anton Ji Baſich l reunbo rel blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Pur die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg, Erscheint jeden Dienstag und Freitag Abend. pierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Nr. 97. Mittwoch den i Fol it ſoes. gadenburg, 3. Dez. Der Kaiſer traf auf der Nückreiſe von den Jagden bei Pleß am Freitag Abend in Breslau ein und begab ſich vom Bahn⸗ Aa durch die feſtlich erleuchteten Straßen, immer ider von den brauſenden Hurahrufen der dichtge⸗ Mängten Menge begrüßt, mittelſt 4ſpännigen Wa⸗ — gens nach dem Schfoſſe. Hier nahm der kaiſerliche ei Nachtquartſer, worauf er mit den geladenen ohdgaßten am anderen Morgen nach Ohlau fuhr and im dortigen Forſt eine größere Hofjagd abhielt. um Sonnabend Nachmittag traf der Kaiſer wieder GBeeslau ein, ſpeiſte mit ſeinen Gäſten im kö⸗ glichen Schloſſe und reiſte Aben)s nach Potsdam zurück. — Der Bundesrat erledigte in ſeiner Wochen⸗ Meeborſtzung vom 28. November eine ziemlich Aichaltige Tagesordnung, welche indeſſen nichts Er⸗ Wahnenswertes von allgemeinerem Intereſſe auf⸗ weg. — Die mehrtägigen kolonialpolitiſchen Debatten u denen ſich im Reichstage die Beratung des Etats e Auswörtigen Amtes geſtaltete und bei denen es ileldeiſe recht lebhaften Auseinanderſetzungen g der f 1 ſervativerſeits auch Graf Mirbach, hierbei nochmals i wurden am Freitag durch eine Debatte vor⸗ beſtätigend, daß die Agrarier von einer Verſtaat⸗ Nehend finagzpolitiſchen Charakters abgelöſt. Das ans krat am genannten Tage in die zweite Leſung ö f nderſe I Hankgeſetz⸗Novelle ein, in welcher die Regierung ſich indeſſen die Redner der Nationalliberalen und Monntlich vorſchlägt, die Dividende für die Reichs⸗ auf 3½, Prozent e nur Dem geg⸗nüber beantragten Graf wäctigen bewährten Organiſation ihre vornehmſte Aufgabe, den Geldumlauf in Deutſchland zu regeln ung der Novelle und Annahme einer Reſolution, und die Reichswährnng aufrecht zu erhalten erfüllen poche ſich für Kündigung der Reichsbank⸗Anteilſcheine aiihen Freunden und Gegnern der Kolonfalpolitik danl⸗Antheilſcheine von 4½ herabzuſetzen. Haclderg⸗Wernigerode (konſ.) und Genoſſen Ablehn⸗ zun 1. Januar 1891 und weiter für vollſtändige eee, . Dezember Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. die Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1889 — Uebernahme der Reichsbank durch das Reich aus⸗ ſpricht. Außerdem lag vom Centrumsabgeordneten v. Huene ein Antrag auf anderweitige Verteilung des Reſtgewinnes der Reichsbank vor und endlich bean⸗ tragte der Abg. Mooren (Centrum), der Reichstag wolle es für unſtatthaft erllären, wenn ſich die Zweiganſtalten der Reichsbank von Gemeinden Steuerbefreiungen bewilligen ließ n. Der Referent Abg. Büfing empfahl Namens der Kommiſſion unveränderte Annahme der Novelle, während Abg. Graf Stollberg die konſervativen Anträge verteidigte Er wies den Vorwurf, daß die Verſtaatlichung der Reichsbank nur den Intereſſen der Agrarier dienen ſolle zurück, und betonte, daß weniger wirtſchaft⸗ liche als vielmehr finanzielle Gründe für die Ver⸗ ſtaatlichung der Reichsbank ſprächen. Von Seiten der Reichspartei unterſtützte Abg. v. Kardorff die Ausführungen des Grafen Stolberg, wobei der frei⸗ konſervative Führer indeſſen erklärte, für ihn ſei als Hauptgrund für die Forderung einer berſtaat⸗ lichten Reichsbank der Kriegsfall maßgebend und be⸗ zeichnete er ferner die Verdoppelung des Grund⸗ kapitals derſelben als noch wichtiger wie ihre Ver⸗ ſtaatlichung. Für die Anträge Stolberg ſprach kon⸗ lichung der Reichsbank keinerlei beſondere wirtſchaft⸗ liche Vorteile für ſich wollten. Anderſeits erklärten der Freiſinnigen für Beibehaltung des jitzigen Cha⸗ rakters der Reichsbank, welche nur in ihrer gegen⸗ könne. Hierbei trat der freifinnige Abg. Mayer⸗Halle der Meinung des Abg. v. Kardoiff, die Verſtaat⸗ * lichung der Reichsbank ſei beſonders für den Kriegs⸗ fall von erheblichem Werk, mit der Bemerkung ent⸗ gegen, daß gerade im Falle eines Krieges ſich dieſe Maßregel zu einem bedenklichen Rifiko für das Reich geſtalten würde. Vom Standpunkte des erfahrenen Fachmanns aus bekämpfte auch der Reichsbankprä⸗ ſident v. Huene nachdrücklich die von den Konſer⸗ vativen Rednern gemachten Ausführungen und ſelbſt Abg. v. Huene, welchen natürlich für den von ihm geſtellten Antrag eintrat, bezeichnete die grundſtür⸗ zenden Forderungen der konſervativen Herren als nicht angebracht, da die Reichsbank ihre Aufgabe in ihrer bisherigen Verfaſſung vollkommen erfüllt habe. Die Regierung endlich ließ durch den Staats⸗ ſekretär v. Bbtticher erklären, daß ſie zwar im Prinzip einer Verſtaatlichung der Reichsbank nicht entgegen ſei, daß aber zur Zeit die vortreffliche Lei⸗ tung der Bank und die Gründe für deren ſeitherige Grundlagen einer ſolch grundſätzlichen Umänderung der Bankorganiſation wiederſprächen. Die Debatte wurde am Montag fortgeſetzt und dürfte aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach mit großer Mehrheit die Genehmi⸗ gung der Bankgeſetznovelle unter Ablehnung aller hierzu zugeſtellten Anträge aus dem Hauſe er⸗ geben haben. Neapel, 2. Dez. Einem Drahtbericht des Niocolo aus Maſſauab zufolge griffen Ras Allula und Mangaſcha am 26. vor M. Aduah an. Ras Allula wollte ſeinen Bruder rächen, welchen Seyum an der Spitze der Beſatzung in Aduah zurückge⸗ laſſen hatte und der bei Verteidigung der Stadt fiel. Die Beſatzung flüchtete nach neunſtündigem Wiederſtand. Die Truppen Ras Allula's plünderten die Stadt und machten ſelbſt die Verwundeten nieder. Seyum, welcher mit 2000 Mann Ver⸗ ſtärkungen von Makale kam, erſuhr die Niederlage Der Majoratsherr Novelle von F. von Limpurg. 25 Nachdruckverboten. Fortſ. 16. Es mochte währenddem zehn Uhr geweſen ſein, der Rittmerſter endlich erſchien, um das Nähere beigen des Dells zu verabreden. Man hatte Pi⸗ Alen gewählt und zehn Schriit Barriere vereinbart, Das Duell ſollte am nächſten Morgen um ſechs Uhr in einem abg legenen Wäldchen in der Nähe der Reſidenz ſtattfinden. „Wohlan, lieber Wengden, entgegnete Graf Rund mit einem erzwungenem Lächeln, „holen Sie wich gütigſt morgen früh ab, mein Wagen ſoll uns Afammen hinbringen. Nun gute Nacht! Doch halt Hboch eins. Wenn ſch falle, ſo nehmen Sie dieſe Mefe an ſich, beſtellen den für Albrecht und reiſen un neun Uhr mit dem Schnellzuge ab um meiner Mutter ſelbſt die Anzeige zu machen; wollen Sie das, Wengden, ich weiß ja genau welche Hoffnungen und Wanſche Sie im Herzen tragen, und darf Dobel wohl auf ihr Vertrauen in allen dieſen Augen rechnen. „Verlaſſen Sie ſich auf mich, Graf bengu,“ erwiderte Wengden, ich weiß ja genau, ihm warm und herzlich die Hand bietend, „Sie ſollen u dieſer ernſten Lage einen Freund an mit ſinden. Auf Wiederſehen morgen früh halb ſechs Uhr!“ Als der Rittmeſſter die Treppe hinabſchritt, öffnete ſich im Erdgeſchoß haſtig eine Thür und Gläfin Melanie ſtürzte heraus; das blonde Haar fiel wirr um ihre Schultern, die Toillette zeigte Spuren giößter Unordnung und die blauen Augen ſchienen vom Weinen gerdtet. „Um Gotteswtllen, Herr von Wengden,“ rief Sie mit halberſt ckter Stimme, „was iſt geſchehen Sagen Sie alles, was Sie wiſſen, ich habe ein Recht darauf. Wo iſt mein Gemahl?“ „In ſeinem Zimmer, Frau Gräſin,“ klang die kühle Antwort des Rittmeiſters zurück. „Doch ich muß ihre Aufforderung, Ihnen in dieſer Ange⸗, legenheit Auskunft zu geben, ablehnen Frau Gräfin denn meine Pflcht iſt hier vor allen Dingen Ver⸗ ſchwiegenheit.“ „Aber, mein Himmel, das eine dürfen ſie mir nicht vorenthalten,“ ſchrie Gräfin Melanie gel⸗ lend auf, „werden ſich die beiden Gegner ſchießen ? Kommt es zum Duell?“ Der Rittmeiſter blickte die Gräfin mit düſteren Augen an und entgegnete ſcharf: „Als Dame von hohem Stande werden Sie wohl wiſſen, daß man mit der Ehre eines Mannes nicht ungeſtraft Frevelſpiel treibt. Mag es werden wie es will, die Verantwortung für ein Menſchen⸗ leben und ein Menſchenglück bleibt auf Ihnen ruhen.“ 5 8 Sie taumelte zurück und haſtig verließ der Offizier die Villa. — — Am folgenden Morgen früh um ſechs Uhr verließ die gräflich Morenau'ſche Equipage die Villa. In dichte Mäntel gehüllt aßen Graf Kuno und der Rittmeiſter von Wendgen, doch ſie wandten ſich nicht zurück nach dem bleichen Frauengeſicht, welches an einem Fenſter der Villa auf ſie niederblickte Melanies erblaßte Lippen murmelten faſt un⸗ (hörbar: „Wenn er fällt, bin ich auch verloren; ach, wie entſetzlich dumm und indiscret von Zedlitz meinen Brief zu zeigen!“ Als man auf dem Duellplatze anlangte, waren die beiden andren Herren ſchon anweſeud; man begrüßte fich kurz und kühl, wies die Verſöhnungs⸗ verſuche ab und dann begannen die Sekundanten die Entfernung abzuſchreiten und die Waffen zu laden. Das bevorſtehende gefährliche Piſtolenduell übte auf das Gemüt des leichtfertigen Lieutnants offenbar einen fatalen Eindruck aus. Lieutnant von Zedlitz war ebenſo aufgeregt wie ſein Gegner und Wengden hoffte von diefem Gemütszuſtande der beiden Gengner für den Ausgang des Dulles das Beſte. Jitzt wurde das Zeichen zum Beginn des Zweikampfes gegeben, die Duellanten nahmen ihre Plätze ein, und Graf Moreneau bot dem Rittmei⸗