Deutſche Verficherungsderen in Stuttgart elne Kranken- und Invaliden⸗Verſicherung in der eigen⸗ artigen Weiſe eingeführt, daß die Verſicherung aus⸗ drücklich auf Entſchädigung wegen innerer Erkrank⸗ ung begrenzt; an derſelben konnen ſich ſolche Per⸗ ſonen beteiligen, welche bei irgend einer Unfallver⸗ ſicherungsgeſellſchaft bereits verſichert find und da⸗ durch ſich Deckung für Schäden, welche durch Kör⸗ perverletzung entſtehen, bereits verſichert haben oder ſich ſichern. Die Mitglieder dieſer Krankenverficherung können täglich 5 bis 20 Mark Entſchädigung und der Juvaliden⸗Verſich'rung eine Rente von Mark 912.50 bis Mk. 3650. — jährlich erhalten. — Berlin, 6. Okt. (Doppeltes Unglück) Geſtern wollte ein Maurer, welcher umgezogen war, in ſeiner neuen Wohnung in der Swinemünder⸗ derſtraße ein Bild an der Wand befeſtigen, wobei er unglücklicher Weiſe mit dem großen Nagel zum Aufhangen ſeine linke Hand feſtnagelte. Da er keine Zange hatte, um ſich aus ſeiner qualvollen Lage zu befreien, ſondte er ſeinen 14jährigen Sohn nach einer ſolchen fort; der Junge ſtürzte jedoch aus Uebereilung die Stiege hinab und litt hiebei einen Schädelbruch. a Erſt nach längerer Zett wurde er gefunden und in ſeine elterliche Wohnung gebracht wo man dann auch den Vater aus ſeiner Lage befreien konnte. Paris, 4. Okt. Der 8 jährige M. Guzot Buchhalter der Societe General brachte geſtern die Geldabſendungen dieſer Geſellſchaft zum Poſtbureau in der Rue d' Amſterdam und legle 2 Säcke in welchen ſich Wertpapiere von 300.000 Franes be⸗ fanden zu ſeinen Füßen, um die übrigen Sendun⸗ gen bequemer aufgeben zu können. Als er ſich nach einigen Augenblicken niederbeugte, um die Säcke aufzuheben, waren ſie verſchwunden. Die beiden Säcke wurden in einem Arm der Seinefbei Billan⸗ court leer aufgefunden; von dem Diebe hat man noch keine Spur. — Paris, 6 Okt. Vorgeſtern wurde in Oran ein Srrafgefangener wegen Verkaufs von Militäreffekten vor ein Kriegsgericht geſtellt. Als ihn der die Verſammlung leitende Oberſt nach Ver⸗ leſung der Klage frug, ob er etwas zu erwiedern habe, nahm er ein Stück Kautaback, zerkaute es und ſchleuderte es dem Oberſt in's Geſicht. Er wurd. wegen thätlicher Angriffe auf einen Vorgeſetzten im Dienſte zum Tode verurteilt. — London, 5 Okt. Geſtern Abend 7 Uhr ſtleß auf der Northweſter Eſſenbahn bel Man ⸗ cheſter ein ſchwerbeladener Perſonenzug mit einem Güterzug zuſammen und zwar in Folge eines Ver⸗ ſehens eines Weichenwärters. Die drei vorderen Wagen des Perſonenzuges wurden vollſtändig zer⸗ trümmert. Drei Perſonen wurden gelötet und viele verwundet, darunter 12 ſchwer. — St. Petersburg, 5. Okt. Im großen am Vorabend des Verſöhnungstages, mit mehr als 1800 Menſchen gefüllten Tempel, entſtand aus bisher noch unbekannter Urſache, Feuerlärm, welcher einen fürchterlichen Schrecken zur Folge hatte. Alles drängte nach den wenigen vorhandenen Ausgängen und wurden hiebei dreſſig Perſonen, welche zur Erde ſielen, glücklicherweiſe größtenteils nur licht verletzt. Erſt als der Oberrabbiner Schrei⸗ ber von der Kanzel herab nachdrücklich zur Be⸗ ſonnenheit ermahnte, trat etwas Beruhigung ein. — Schlimme Ausſichten für Auswanderer nach Amerika) Nach einem Briefe aus Amerika, welchem eine ſchriftliche Aeußerung der deutſchen Ge⸗ ſellſchaft in New⸗NPork beigelegt iſt, befinden ſich in New⸗York etwa 5000, in Philadelphia 2500 deutſche Arbeiter ohne Beschäftigung. Ganze Trupps wandern zu Fuß in das Junere des Landes und nehmen Arbeit für die bloße Verköſtigung. Noch ſchlimmer geſtaltet ſich die Sache in ungefähr 6 Wochen mit Schluß der Kanalſchifffahrt. In Pen⸗ ſylvania allein dürfte die Zahl der Arbeitsloſen auf 9000 ſteigen und Tauſende haben während des heurigen Sommers um Hungerslöhne ſchwere Arbeiten verrichtet. 300 von etwa 4500 in litzter Zeit angekommenen Eingewanderden haben nach kurzem Aufenthalt wieder die Rückreiſe nach Deutſch⸗ land angetreten. — Rom, 7. [Okt. Vorgeſtern richtete ein heftiger Orkan in der Provinz Caaliari großen Schaden an, zerſtörte in der Stadt Quardo über 200 Häuſer, woraus bisher 10 Leichen befördert wurden. Weitere Opfer find noch begraben, wie man befürchtet. In Quartuccio find 30 Häuſer ein⸗ geſtürzt. — Ro m, 8. Okt. Der durch den Orkan an⸗ gerichtete Schaden in der Provinz Cagliari iſt ſehr bedeutend. In Quardo find in Folge des andau⸗ ernden Regens noch weitere Häuſer eingeſtürzt, wo⸗ durch wiederum mehrere verwundet wurden, von 7000 Einwohnern iſt die Hälfteſobdachlos. Von Cagliari werden Lebensmittel und Kleider der Unglücks ⸗ ſtätte zugeſandt. — haben gezeigt, daß ſowohl die 5 wie auch das Waſſer, indem ſie aufgekocht war, ein (die Morchel), ſener ſchwarze, fallſge itz, der hundertfach auf den Tafeln vorgeſetzt wird, if, wie Virchow's Archiv mitteilt, durch Profeſſor Poh⸗ lich in Breslau als gefährlicher Giftträger entlaryt worden. Nur ganz eigenthümlichen Verhältniſſen iſt es zu danken, daß ſie bis daher als eine ganz harmloſe Speiſe betrachtet wurde. Unter gewiſſen Bedingungen iſt ſie es auch. Bekanntlich enthält die Morchel in den zahlreichen Falten und Fältchen ihres Körpers eine große Menge Sand. Dieſer Thatſache iſt es zuzuſchreiben, daß das Gift nicht zur Wirkung kommt. Um nämlich dieſen Sand zu entfernen, wird der Pils wiederholt mit kaltem Waſſer gewaschen und mehrfach mit heißem Waſſer aufgekocht. Dieſes Aufkochen entfernt aber eben den Giftſtoff aus der Morchel. Verſuche 125 Tieren rohe ſtarkes Gift enthalten. Die Brühe vom Aufkochen der Morcheln, in der das Gift iſt, muß daher ſo⸗ fort weggegoſſen werden. Waſchen in kaltem Waſſer hilft wenig, Urbergießen von kochendem nur unge⸗ nügend. Ein mehrmaliges Aufſteden der Pilze it notwendig. Gedörrte Morſcheln find erſt vom vierten Monat an unſchädlich. Die abgekochte Morſchel konn nach wie vor ohne Schaden genoſſen werden. Verfälschte schwarze Seide Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes von dem man kaufen will, und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärble Seide kräuſelt ſofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig wird und bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die „Schlußfäden“ weiter (wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche, die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſelt ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der vetfälſchten nicht. Das Seidenfabrik⸗Depot von G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſter von ſeinen ächten Seidenſtoffen an J dermann, und liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ und zollfrei ins Haus. — — im Gegenteil, zuerſt ſtets an ſich denkt auch wegen ſeines Mißtrauen und ſeines Jähzornes ſchwer zu behandeln iſt.“ „Grof Albrecht iſt in der That eine männ⸗ lich ſchöne ritterliche Erſcheinung, murmelte Melanie ohne aufzuſehen, wie ſchade für ihn, daß Euere Be⸗ fitzungen Majorat find.“ „Allerdings, Albrecht muß ſich einſchränken und bekommt, auch wenn Mama ſtirbt, nur eine verhältnismäßig kleine Summe als Erbe aus⸗ gezahlt.“ „Er muß alſo — eine reiche Partie machen,“ entgegnete das junge Mädchen mit ſeltſamer Be⸗ tonung. „Melanie, das ſagſt Du? Und Du weißt doch, wie er neulich, als wir im Mondenſcheine vor dem Schloß ſaßen, ſo leidenſchaftlich erregt ſprach: Und ſollte ich wie Jakob ſieben Jahre um meine Liebe dienen und werben, ich thät's, denn dann wäre ich glücklicher als mit großen Reichthümern und dachte.“ „Aber nun müſſen wir zurück, Gretchen,“ un⸗ terbrach dies Geſpräch die blonde Melanie haftig, „Deine Mama wird uns zum Frühſtück erwarten, und ich muß noch, ehe wir Gäſte bekommen, einen Brief ſchreiben.“ Schweigend gingen die beiden Mädchen dahin durch den grünen Wald, eine jede mit ihren Ge⸗ danken beſchäftigt, bis endlich das freundliche Schloß Morenau vor ihnen lag; haſtig ſchlüpften ſie ihre Zimmer, um vor dem zweiten Frühſtück ihr vernachläſſigtes Aeußere in Stand zu ſetzen. e 33 1 leeren Herzen. Du weißt ganz gut, an wen er dabei garetha auf dem gleichnamigen Majoratsſitze, welcher nach dem Tode ihres Gemahls ihr älteſter Sohn Graf Kuno übernommen hatte. Augenblicklich war dieſer verreiſt, ſollte aber bald zurückkehren; doch hielt ſich jetzt Graf Albrecht von Morenau, der jüngere Sohn bei den Seinigen zum Beſuch auf. Graf Albrecht war Leutenant zur See in der kai⸗ ſerlichen Marine und ſoeben von einer Zjäbrigen Weltreiſe, friſch, heiter und ſonnengebräunt heimge⸗ kehrt, männlich ſchöner als er gegangen, ſo daß Mutter und Schweſter Margarethe voll Liebe und Verwunderung zu ihm aufblickten. Es lebte ſich ſo leicht und herzlich mit dem jungen Marineoffizier, er zeigte für alles Intereſſe, war mit dem geringſten zufrieden und auch überall gern geſehen, beſonders bei jungen Damen, welche nicht ohne Herzklopfen zu dem hohen, bildſchönen Offizier aufblickten. Seit etwa acht Tagen nun, weilte die Freundin der jungen, erſt 20jährigen Gräfin Margaretha in Morenau, Fräulein Melanie von Föͤrſter, eine über⸗ aus zierliche, allerliebſte Erſcheinung, nicht ſo ideal ſchön und vornehm wie erſtere, aber dennoch über die Maßen reizend und feſſelnd. Fräulein Melanie war eine Coquette reinſten Waſſers, die unter die Maske mädchenhafter Nai⸗ vität die Herren an ſich zog, um mit ihnen zu tändeln, denn zu ernſter Neigung hatte ſie noch keine Zeit und Luſt gehabt, weil ſie ſelbſt unbe⸗ mittelt, darauf ſehen mußte, eine gute Partie zu machen. Lächelnd ſtand ſie jezt in ihrem Zimmer, im Begriff, eine friſche, halberblüte Roſe in die blon⸗ den Locken zu ſtecken, aber plötzlich hielt ſie inne. „Der Majoratsherr,“ murmelte ſie ſinnend, „das wäre etwas für ein armes Mädchen! Schade, daß nicht der ſchoͤne Albrecht der Erſtgeborene iſt, denn Margaretbe hat recht — ich glaube er liebt mich wirklich! Und ich? Mein Gott, ich müßte kein Mädchen und blind ſein, wenn er nicht auch mir gefiele; doch wozu ſolche ernſte Gedanken f kommt Zeit, kommt Rat, jetzt will ich mich blos unterhalten.“ i Auf dem Tiſch lag ein Brief unter Mela nies Adreſſe, gähnend öffnete ſie denſelben und überlas den Inhalt dann zerknitterte ſie den Bogen und murmelte unmutig: „Ach, die gute Tante trägt ſich wieder mit Heiratsgedanken für mich! Ja ja, ſie möcht mich bald los ſein, denn ich bin ihr eine Laſt. O, das ewige, entſetzliche Faktum, ein armes Mädchen zu ſein! Wie gut hat es Margaretha daheim; ihre Mutter hütet und bewacht ſie wie ihren Augapfel vor jedem Blick und ich — werde hinausgeſchickt in die Welt um eine gute Partie zu machen! Haha, vielleicht mache ich mich auch wirklich an die große Aufgabe und ſuche mir einen reichen Mann. Wer wird es der armen Melanie von Foͤrſter verargen, wenn fie für ihr hübſches Geſicht auch eine reiche Umrahmung ſucht. Ja, wenn Albrecht Geld hätte. —“ Der Gedanke durfte nicht weiter ausgesprochen werden, die junge Dame zerpflückte den Brief der hochweiſen Tante zu tauſend kleinen Stückchen und begann dann haſtig ihre Toilette etwas zu ordnen, ſodaß ſie gerade fertig war, als im Eßzimmer di Tiſchglocke gezogen wurde. (Fortſetzung folgt.) 1 Zu ſpät. Heute habe ich prächtige Früh tartoffeln gegeſſen. — Dazu bin ich noch nicht ge⸗ kommen — ich ſtehe meiſt er um zwoͤlf Uhr auf. Morchel 1 hin 10 g 5 * Eure V , bei wie gie A e t bos! . ind in Tt deri; int War fab t ſmpfehl due usw. * K 7 ſalalen ahn Nein. d n wah das ter rer Bust Ae ng Rand * dachi duda . * den 1 — I Hat 0 we!