ein normaler. Die Bevölkerung Neopels, welche Über die Frevelthat ſehr entrüſtet iſt, bekundet große Teilnahme für Crispi, bei welchem auch bereits zahlreiche Sympathie⸗Telegramme einliefen. — Eppingen. 16 Sept. Die Krone der diesjährigen Feſte bild te der hohe Beſuch Sr. K. Hoheit des Großherzogs, mit welchem, anläßlich des in hieſiger Gegend ſtattfindenden Manövers, die hi'ſige Stadt ausgezeſchnet wurde. Die Feier verlief bei herrlichem Wetter programmmäßig in glänzender Weiſe. Die Straßen und Häuſer waren mit Tannen, Kränzen und Gewinden geſchmückt und mit Fahnen verſchiedener deutſcher Landesfarben beflaggt. Die Beleuchtung war ſehr ſchön, namentlich die des Rathauſes. Eine große Menſchenmenge beteiligte ſich von hier, und Umgegend ſowohl beim Em⸗ pfange am erſten Abend, als beim Fackelzug und Abſingen von 2 durch den Geſangverein „Eintracht“ am zweiten Abend vorgetragenen Liedern und bei dem Abſchiede Sr. Kgl. Hoheit geſtern Mittag 1 Uhr. Dieſe feſtlichen Tage werden uns ſtets in Erinnerung verbleiben. Bretten, 16. Sp. Die Ankunft S. K. H. des Großherzogs erfolgte geſtern Abend halb 6 Uhr; die Ausſchmückung und Belcuchtung der Straßen übertraf alle bisherigen ähnliche Veranſtaltungen und wirkte ganz überraſchend ſchöͤn, ſo daß ſeine Königliche Hoheit mehrmals ſeine Aunerkennung ausſprach. Heute früh halb 8 Uhr begab ſich Höͤchſt⸗ derſelbe zu Pferd aufs Manöverfeld, überall jubelnd begrüßt, überall, durch das friſche, kräftige Ausſehen, durch die liebenswürdige Erwiderung, die der all⸗ verehrte Fürſt für jedes Hoch und jeden Guß hatte, helle Begeiſt⸗rung erweckend. Heute Nachmittag iſt großer Empfang im Rathausſaal; zum Abend⸗ eſſen ergingen Einladungen an eine Anzahl hieſiger Perſonen; morgen nachmittag wird Seine Königliche Hoheit vorausfichtlich beim kommandirenden General in der Beiwacht ſpeiſen und erſt gegen Abend zu⸗ rückkommen. Der Menſchenzudrang war heute ganz deutend; die Pforzheimer pilgerten in großen Schaaren nach dem unmittelbar hinter Bretten be⸗ findlichen U⸗bungsfeld; morgen und über morgen ſind die großen Schlußübungen. Badenweiler, 12. Sept. herzog b findet ſich in vollſtändiger Beſſerung, gend um Badenweiler und wird wahrſcheinlich noch einen Herbſtaufenthalt auf Schloß Mainau nehmen. 9 b Hannover, 15, Sept. Bei dem Prunk⸗ mahl brachte der Kaiſer nachſtehenden Trinkſpruch aus; Mit tiefem Dankgeſühl für den, herzlichen Empfang der Stadt und des Landes heiße ich die Herren der Provinz von Herzen bei mir willkommen, Unter allen den Worten, unter allen den Inſcheiften, die uns bei uuſerm Ewipfange entgegengeklung'n, haben b ſonders zwei mein Herz berührt: die eine iſt der Gruß der Innungen an uns beide. Es iſt das erſte Mal, daß in großer Maſſe das Gewerke als ſolches, ols Stand ſich fühlend, uns entge⸗ gengetreten iſt mit voller Wärme und Herzlehkeit nus begrüßt hat. Die zweite iſt die Inſchrift, die in einem Dorfe ſtand, ſie lautete: Wir Deutſche fürchten Gott, ſonſt Niemand. Bei ſolcher Geſinnung, wie ſie in Provinz und Stadt mir entgegengeklungen, bei der patriotiſchen Hingebung, mit der die Söhne Hannovers 1870 für des Reiches Enheit in den Tod gezogen, bin ich feſt überzeugt, mit gutem Ge⸗ wiſſen in die Zuk unft blicken zu lö men. Mit dieſem Gefüdleerhebe ich mein Glas und trinke auf das Blühen und Gedeihen der Provinz Hennover. — Ober⸗ piäſident von Bengſen erwiederte: Die Beamten und Angehörigen der Provinz find hocherfreut, daß ſi: Ew. Maj ſtät ſich nahen dürfen und haben mit ehrfurchtsvollem Danke den Ausdruck der Befrie⸗ digung Ew. Majeſtät über den Empfang entg'gen⸗ genommen. Gewiß wird ſich die Provinz allzeit be⸗ mühen, in pflichtmäßiger Erfüllung der Aufgaben in hingebendem patriotiſchen Sinne zu wetteifern mit den andern Provinzen der Monarchie. In der b ſtiumten Hoffaung und Erwartung, daß die Han⸗ noveranner allzeit mit Ehren mitgenannt werden mit allen Provinzen, in ruhigen wie in ſchweren Zeiten, bitte ich, die Gläſer zu erheben und zu trinken auf das Wohl Sr. Maojeſtät des Kaſſers; hoch! hoch! hoch! Berlin, 16. Sept. Die Reichtagseröffnung findet am 22. Olt. ſtatt. Bos ſchick e nes. * Ladenburg, 18. S pibr. An der Hoh. Bürgerſchule wurden bei Beginn des neuen Schul⸗ jahres 33 Schüler angemeldet, von denen 1 zur Aufnahmsprüfung nicht zugelaſſen werden konnte, Der Erbgroß⸗ feſtgeſetzte Lebensalter nicht err⸗icht hatte. Nach ab⸗ macht größere Spazierfahrten in die herrliche Ge⸗ weil er das für die Aufnahme in die VI. Klaſſe gelegter Aufnahmsprüfung wurden 28 Schüler in „ die VI. Klaſſe, 1 in die V. aufgenommen; 1 trat als Gaſt in die III. A ein, 1 Schüler der H. mußte wegen ungenügen der Vorkenntnfffe zurn gewieſen werden. Von den 33 angemeldeten Schülern ſind aus Ladenburg 14, Heddesheim 8, Friedrichs feld, Jivesheim, Nickarhauſen, Schriesheim je 2, Leutershauſen, Seckenheim undſ Buchen je 1. Von 91 Schülern des vo rigen Schuljahres find im Lauf des Schuljahres 10, während der Ferien 8 qusge⸗ treten. Somit waren bei Beginn des neuen Schul⸗ jahres noch 78 Schüler anweſend, zu denen 31 neu aufgenommen wurden: Geſammtzahl der Schüler 104. Die neu errichtete Klaſſe (II.) zahlt 7 Schüler. — Schwetzingen, 14 Sept. (Hopfen). Wahrend des geſtriegen Tages gingen 135 Ballen über die Stadtwaage. In der Preistendenz macht ſich eine größere Stabilität bemerkbar, es wurden geſtern zumeiſt zu Mk. 60 nebſt 3 und 5 Ml, Trinkgeld bezahlt. — Auch in den Ortſchaften dez Bezirkes haben die Preiſe etwas angezogen. Hier werden Mk. 45 — 55 angelegt. — (Probſt Drzazdzynski ermordet. Am 24, Auguſt wurde der Probſt Drzozdzynski aus Michor⸗ zewo bei Nutomiſchl in einer Dünggrube als Leſche aufgefunden. Man nahm an, daß der Geiſtliche in der Dunkelheit in die Grube gefallen und daſelbſz ertrunken ſei. Jetzt aber haben vor dem neutomſt⸗ ſchler Amtsgericht Vernehmungen in dieſer Sache ſtattgefunden, da die Vermutung laut geworden it, doß der Propſt ermordet und in die Düngergrube geworfen worden ſei. Bei der Unterſuchung dez Leichnams ſollen ſich nämlich Knochenbrüche heraus, geſtellt haben. — Zur Warnung teilen die „Dr Nacht.“ Folgendes mit: Kurz nach dem Genuſſe von Ka⸗ ninchenfleiſch und voigtländiſchen Klößen erkrankte die aus dem Elternpaare und 5 Kindern b ſtehende Fam lie eines Einwohners in einemder Stadt Zwickau benachbarten Dorfe. Da bei fämmtlichen Familien⸗ mitgliedern die Krankheit unter gleichen Symptomen auftrat, lag die Vermutung nahe, d aß dieſelbe vom Genuß der Speiſen erregt wor den ſei und in der Thatlwurdeldurch ein: Unterſuchungdes Kanichenfleiſches feſtgeſtellt, daß daſſelde trichinenhaltig geweſen i, Glücklicherweiſe verlauft die Krankheit ohne loͤdl ichen Ausgang; immerhin aber dürfte die Warnung an⸗ gebracht ſein, bei Genuß von Kanin chenflei ch vor⸗ ſichtig zu ſein, da daſſelbe bekanntlich ſehr oft pon Trichinen durchſetzt iſt. 3 12 dieſen gefahrdrohenden Feind, der euch eure Seelen, euer Heiligſtes, das ihr frei zu machen ſucht von profamem Druck, zu beflecken droht, wollt ihr ihn haſſen dieſen ſchwarzen, unerbittlichen Tod, wollt ihr ihn fliehen wie die Peſt, die euch zu vergiften ſucht? Schwört's mir, Freunde bei der Liebe, die euch verbindet, bei der Liebe, die der gekreuzigte für uns arme Sünder hatte „Ja Andres, wir ſchwören's Dir!“ Das war wie aus einem Munde geſprochen, ſie lagen ſich in den Armen und weinten, vergoſſen Thränen, die mehr ſagten, mehr Rührung, mehr von der Heiligkeit ihres Schwures ſprachen, als alle Worte. Stumm, aber mit dem Gefühle eines guten Menſchen, ſuchte ein jeder ſein Lager, wo der Engel des Friedens über ihm wachte. III. Monate waren ſeitdem vergangen. Der Juni war gekommen und mit ihm tlüb'⸗, gewichtige Nach⸗ richten für die Freiſchärler, denn Andres hatte einſt richtig gekundſchaftet: mecklenburgiſche und heſſiſche Reichstruppen rückten heran und konnten zwar noch tapfere Gegenwehr vorſinden, aber die anfäng⸗ liche Begeiſterung und der jungendliche Freiheits⸗ mut hatten etwas nach elaſſen, waren zwar noch nicht erſchlafft, aber das feurige, trotzige Element war etwas abgelühlt worden bei der Kunde, nun vielleicht bald einer regulären Trupp nmacht mit der Waffe gegenüberzuſtehen. Der Tag hatte ſich ſeinem Ende zugeneigt, die wärmenden Sonnenſtrahlen waren längſt im fernen Oſten verſchwunden, und ein feiner, friſcher Nord- wind trieb dunkle Wöllchen vor ſich her; der H m⸗ mel verdunkelte ſich immer mehr, und ein Gewitter ſchien nicht mehr lange auf ſich warten zu laſſen. Auf der breiten Chauſſee von Heddesheim her ſprengten zwei einſame Reiter gen Ladenburg, beide dicht in Mäntel gehüllt, Hirſchfänger zur Seite, während ein großrandiger Hut mit mächtiger Feder einem jedem das Ausſehen eines unheimlichen Abend⸗ teurers verlieh. Stumm ritten ſie n ben einander durch das Dämmerlicht, das die zu beiden Seiten der Straße ſtehende Bäume als dunkle Schatten erſchei⸗ nen ließ, die Raſſe ſchnaubten, fie mußten heute ſchon ein ſchön' Stück Weg hinter ſich haben. „Siehſt Du, Walter, die Turmſp tze der St. Galluskirche dort drüben hinter jenem duaklen Ge⸗ wirr von Strauchwerk,'s iſt nur noch eine kleine Strecke, wir haben's bald erreicht!“ unterbrach endlich Jean die Stille. „Ja, das traute Städtlein haben wir bald erreicht, meinſt Du, Du magſt Recht haben; wolls Golt, wir könnten auch von unſerm vorgeſteckten Züle dasſelbe behaupten, aber — — —.“ ein greller funkelnder Blitz, von einem lauten Donnerſchlag gefolgt unterbrach ihn. „Hölſt Du, Jean, den Donner, ein tiefſinniges Sympol unſ'rer Zukunft; ich höre ſie ſchon die feindlichen G eſchütze, aber ein' feſte Burg iſt unſer Gott, auf den wollen wir hoffen, dem allein getroſt unsre Zukunſt mit Zuverſicht anverlraun!“ Kaum war der Satz beendet, als zum zweiten Mole ein Blitz das nun dicht mit ſchwarzen Wolken behängte Fu⸗ mameat durchzuckte, die Pferde ſchruten, bäumten ſich, ihre Nüſtern öffneten ſich krampfhaft vor To⸗ desangſt, aber mutige, keäftige Hände faßten die Zügel, mit erneuter, angeſpannter Kraft ſtürmten ſie weiter. Ein furchtbares Gewitter entlud ſich, ein raſender Sturmwind machte die alten Nußbäume zur Seite des Wegs in ihren Grundfeſten er⸗ ſchüttern und zauſte mit Höllenlärm die Aeſte ge⸗ geneinander. Aber immer weiter jagten die Reitt gleich der wilden Jagd, durch grauſige Nach, une aufhaltſam dem Ort zu, wo ſie die Ihren wußlen, bekümmert und beſorgt um den mit den koſenden Elementen kämpfenden Sohn, um den teuern Bruder, den Emma ſchon umringt ſah von feindlichen Spie onen. Eben bogen ſie um eine Ecke, ein großer hölzerner Wegweiſer b zeichnete abſeits mit gusge⸗ ſtrektem Arm die Richtung nach dem herbeigeſehnten Ziele. „Siehſt Du, wie uns von dort drüben ſo traulich die alten Türme, die verwaiſten Mauern, die dunklen Umriſſe der Stadt herüberwinken, dor auch ein paar Lichter, zwar nur verſchwommen, aber ſie rufen ein gar wehmͤltiges Gefühl in des Beuſt wach. O, wean ich ſie verlaſſen müßte, ſch wlllde ſterben vor Sehnſucht nach dieſem keller Kleinod, das Verlangen, Walter, ſie ganz mein in meinem Herzen nennen zu löͤanen, würde mich bee zehren, und mein letzter Hauch würde der Scholl gelten, wo wir unſten Jugendtraum deꝛrſchonken, der hehren Scholle, die mich einſt bedecken fel wenn mich des Schicksals harte Schläge unerbilterlich ſo früh mitten im heiligen Kampfe um uns ite hoch⸗ ſten Güter treffen ſollten. Das Abendglöcklein ſandte ſeine mahnenden Töne hinaus in das Dunkel der Nacht, alle zum Gebet ladend, die des Tages Sorgen und Kummer zu entmutigen und niederzudrücken drohten,. Fortſetzung folgt. J Neues Haäͤndemaß. Unteroffizier (zum Rekruten beim Geiffekloppen) „ ... Donnerwetter, hineingreifen ſollſft Du is Eiſen! und dabei hatt er Hände wie Karl der Große!“ 5 Wie ine zimperlich: Jungfer ſtellt er ſich au 00 e wenden le 5 nnz d 0 5k 0 9 1 l 1 Malt Jaun 0 0 A Umn malen & Jeu ba Aub in 1 dnn „ 0