Kalſers Alexander om Berliner Hofe it durchaus nichts Sicheres bekannt, dagegen ſteht feſt, daß der Großfürſt⸗Thronfolger Nikolaus am 14. September von Kopenhagen abreiſen wird, um den Kalſerma⸗ növern in Hannover beizuwohnen. Wenn die „Nor⸗ diſche Correſp.“ in Petersburg erfahren haben will, in Schloß Fredensborg ſtehe ein Beſuch des deut⸗ ſchen Kaiſers anläßlich der geplanten Verlobung der Prinzeſſin Magarethe von Preußen mit Prinz Chri⸗ ſtian, dem älteſten Sohne des däniſchen Thronfol⸗ gers, bevor, ſo würde dem jedenfalls das Erſcheinen des Czaren in Potsdam, reſp. Berlin vorangehen müſſen. Ladenburg, 1. Sept. Die national⸗ liberalen Vereine von Mannbeim, Darmſtadt, Worms Mains, Offenbach und Frankfurt a. M. veranſtal⸗ teten am Sonntag Nachmittag nebſt Parteigenoſſen und Freundeu aus Heſſen, Baden, der Pfalz und Preußen einen gemeinſamen Ausflug nach dem Auerbacher Schloſſe bei Auerbach an der Bergſtraß⸗. Es mochten ſich wohl bei Beginn des Feſtes, welches gegen 3 Uhr erfolgte, circa 4000 Feſtteilnehmer auf der alten Schloßruine, die mit Flaggen in den deutſchen und den betreffenden Landesfarben, ſowie mit Guirlanden und Feſtons prächtig geſchmückt war, eingefunden haben. Die Feſtrede hielt Herr Oberbürgermeiſter Dr. Miquel aus Frankfurt a. M. Derſelbe toaſtirte am Schluß ſeiner circa einhalb⸗ ſtündigen Anſprache auf Kaiſer Wilhelm II. So⸗ dann feierte Herr Proftſſor Marquardſen aus Er⸗ langen die deutſchen Fürſten, insbeſondere den Großherzog von Baden, den Prinzregenten Luitpold von Baiern und den Großherzog von Heſſen. Wei⸗ tere Toaſte galten dem Fürſten Bismarck und dem Feldmarſchall Grafen Moltke, dem deutſchen Heere und der deutſchen Marine, dem deutſchen Vater⸗ land, der deutſchen Jugend, der nationalliberalen Partei, der deutſchen Einigkeit und dem Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Miquel aus Frankfurt a. M. Dem Feſte wohnten zahlreiche Landtags⸗ und Reichtagsabgeordnete bei. Gegen halb 7 Uhr Abends wurde unter Vorantritt einer Muſikkapelle der Rück⸗ marſch nach Auerbach angetreten, woſelbſt bis zum Abgang der betreffenden Eiſenbahnzüge im Gaſthaus 5 „Krone“ ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt⸗ and. London, 2. Sept. Geſtern Nachmittag fand im Hydepark ein großes Meeting der ſtrikenden Dioocharbeiter ſtatt. welchem 150,000 Perſonen bei⸗ wohnten. Burns und andere Strikechefs hielten konnte dankbar aufblicken und flüſtern: „Ich danke Dir Gott!“ Ein Jahr war im ſchnellen Flug dahingeeilt, für Helene meiſt ſehr ſtill. Das Unwohlſein der Gräfin, anfangs nur für Abſpannung gehalten, ver⸗ ſchlimmerte fich, ſie lag Wochenlang krank, von einer Ueberſtedelung in die Stadt konnte daher nicht die Rede ſein. Tiefe Stille herrſchte in den ſonſt ſo be⸗ lebten Räumen des Schloſſ s, Beſucher blieben fern, nur der Artzt kam täglich, ſich vom Zuſtande der Kranken zu überzeugen. Helene verließ das Zimmer der Gräfin nur, wenn dieſe ihr ernſtlich beſahl, ſich eine kurze Ruht zu gönnen. Das Weihnachtsfeſt ging im Schloſſe ſtille, ohne Lichterglanz vorüber. Die ſtilvolle Tiſchdecke war vollendet, keine fremde Hand hatte an das Muſter rühren dürfen, aber der, für den Sie be⸗ ſtimmt war, weilte in der Ferne. Die Decke wurde bei Seite gelegt bis er zurläckkehren würde. Helenens ſchönſte Weihnachtsſreude war die dankbare Anerkennung ihrer Herrin, welcher ſie kaum mehr eine Untergebene, ſondern faſt eine liebe Tochter war. Eine zum Anfang des Sommers unternommene Badereiſe, friſchte die Kräfte der Gräfin wieder auf, doch zog ſienach ihrer Geneſung ein ſtilles Leben auf Ihrem Landſitz, der Unruhe des Stadtlebens vor. Baron Kronau hatte manches Land durchreiſt, ſich da und dort eine Zeit lang aufgehalten, um den Künſten und Wiſſenſchaften zu leben. Mit dem Eintritt der kühleren Jahreszeit in Rom angekom⸗ men, beſchloß der Baron den Winter daſelbſt zu ver⸗ — ——A—K—— Reden, worſn ſie den feſten Beſchluß der Dockarbeſter betonten, den Strike we terzuführen, bis die For⸗ derungen bewilligt ſejen. Eine beträchtliche Geldſumme wurde unter den Anweſenden zu Gunſten der Strikenden geſammelt; die Ruhe blieb durchaus un⸗ geſtört. Berſchieh eues. — Ladenburg, 3 Sept. Im bevorſtehen⸗ den Spätjahr ſoll wieder eine Anzahl Zöglinge in die Großh. Wieſenbauſchule aufgenommen werden. Dieſeben haben nach den Beſtimmungen der Anſtalt einen 4 ½)jährigen Bildungskurs und zwar während fünf Wintern in der Weſenbauſchule in Karlsruhe und während vier Sommern im praktiſchen Dienſt bei den Kulturinſpectionen des Landes durchzumachen und werden nach erfolgreicher Zurücklegung desſelben zu Kulturoberauffehern ernannt. Als ſolche zählen ſie zu den etatsmäß gen Beamten (Abteitung 7 des Gehaltstarifs). Die Unterrichtung geſchieht vollſtändig koſtenfeet außerdem erhalten die Wieſenbauſchüler während der ganzen Dauer ihrer Ausbildung einen Verpflegungszuſchuß in Form einer regelmäßigen Tagesgebühr von 1,70 Mk. bis 2,30. Aufnahme⸗ bedingungen find: Zurückgelegtes 16. Lebens jahr, gute geiſtige Anlagen, ein geſunder kräftiger Kör⸗ perbau, Die Kenntniſſe einer gewöhnlichen Volks⸗ ſchule. Unter den ſich Meldenden erfolgt die Aus⸗ wahl auf Grund des Ergebniſſes einer Vorprüfung. Junge Leute, welche die Gelegenheit zur Erlangung einer geſicherten Lebensſtellung zu Ergreifen gewollt find, werden aufgefordert ſich wegen Aufnahme in die Wieſenbauſchule mit einer ſelbſtgeſchriebenen Ein⸗ gabe längſtens bis zum 1. October d. J. an die Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues in Karlsruhe zu wenden. Der Eingabe müßte beigelegt ſein: eine ſelbſtverfaßte kurze Beſchreibung des Le⸗ benslaufs, ein Zeugniß der letztbeſuchten Schule, ein ärztliches Zeugniß über geſunde Körperbeſchaffen⸗ heit, ein vom Gemeinderat ausgeſtelltes Leumunds⸗ zeugniß. Maunheim, 2. Sept. Vergangene Nacht hat ſich in ſeiner in der Merzelſtraße belegenen Wohnung der 31 Jahre alte ledige Ingenieur Eberhard, aus Neutz gebürtig, mittelſt eines Revol⸗ vers aus bis jetzt noch unbekannten Gründen er⸗ ſchoſſen. — Säckingen, 2. Sept. Großes Aufſehen erregt der vom großh. Amtsgericht Waldshut ver⸗ hängte Konkurs über das Vermoͤgen des Ochſenwirt Franz Joſef Müller, Müller in Sohenthengen und —— deſſen Verhaftung und Ablieferung in das lefg Unterſuchungsgefängnis. Staatsanwalt Joch ſeſtede die Vereinvernahme Müllers, wobei es ſich heraus⸗ ſtellte, daß ſich derſelbe neben dem Bankerotte mehr⸗ fache Vergehen zu Schulden kommen ließ. Mon ſpricht davon, daß ſich die Aktiven auf etwa 45000 Mk., die Paſſiven auf über 160 000 M. belaufen ſollen. Müller war in der ganzen Umgegend eine einflußreiche Pexſönlichkeit. — (Aus dem Speſſart,) 31. Aug. Bei Neu⸗ dorf, Waldabteilung „Jockel“, wurde die Leiche ei⸗ nes jungen unbekannten Mannes mit durchſchnitte⸗ nem Halſe von einem Holzleſer aufgefunden. Die⸗ ſelbe war ſchon in Verweſung übergegangen. Der Ermordete foll ein vermögender Steinhauergeſelle ge⸗ weſen ſein, der von einem Handwerksburſche über⸗ redet wurde mit ihm nach Böhmen zu wandern, wo die Löhne beſſer ſeien. In Waldaſchaff wurden Beide noch beiſamen geſehen. Wahrſcheinlich hat der Handwerksburſche den Steinhauer ermordet und gus⸗ geraubt. Man fahndet nach dem Thäter, Eingeſandt. Der Turnverein Ladenburg, welcher eirea 9 Jahre ſein Vereinslokal im Gaſthaus zum Schwanen hatte, wurde plötzlich durch die Kunde überrascht, daß ihm ſein gemütliches Heim entriſſen werde, Dies geſchah nun auch, indem am 17. v. M. die hiefige Caſino⸗Geſellſchaft ihren Einzug in das vom Turnverein benutzte Lokal hielt, während dem Vor⸗ ſtand des Vereins, dem einzig und allein das frag⸗ liche Lokal vom Wirt zur Verfügung geſtellt war, ſeitens der Befitzerin auch nicht die leißeſte Mitel⸗ lung von einem ſolchen Vorgange gemacht wurde, Infolge deſſen war der Turn⸗Verein natürlich ge⸗ zwungen, von ſeiner ſeitherigen „Göanerin“ Abſchied zu nehmen, ein Abſchied wie er dem Turn⸗Vexein am allerwenigſten gebührt hatte. Mer können nur unſer tiefſtes Mißfallen ausdrücken und überloſſen es der verehrlichen Einwohnerſchaft hierüber gebührend zu urteilen. Wir glauben dieſen Vorgang um ſo mehr der Oeffentlichkeit übergeben zu ſollen, da der Turn⸗Verein in allen Schichten der hieſtgen Be⸗ völkerung ſich eines regen Intereſſes erfreut und einer ſolch ſchmählichen Behandlung gegenuber ſein Tadel öffentlich ausſprechen darf. Das neue Vereinslokal befindet ſich jetzt im Nebenzimmer im Gaſthaus zum Schfff. Wir wünſchen und hoffen, daß unſer Verein in demſelben kräftig, blühen, wachſen, u. gedeihen moge, Gut Heil! Gut Heil! Gut Heil! —U— — ͤ—e— bringen. Nachdenklich, das Haupt in die Hand geſtützt, ſaß er an dem offenen Fenſter des Gaſtzimmers ſeines Hotels und gab ſich folgenden wehmütigen Träumereien hin. 5 Fortſ. folgt. Von Victor Blüthgen. Nachdruck verboten. Er war Kürraſſierlieutenant; hoch und breit; mit einem guten blühenden Geſicht, dem üblichen hübſchen Schnurrbärtchen auf der Oberlippe und ſtrahlenden blauen Augen, deren Blick ausnahms⸗ weiſe nichts Schneidiges hatte. Sie ein Fräulein von So und ſo, ein ſchlankes, ſchönes Mädchen halb Landblume, ſo geſund und ſo einfach — halb Dame, ſo vornehm ruhig von Haltung. Es war gelegentlich eines Mandvers, daß ſie ſich kennen gelernt hatten. Er ſtand am Bivouak⸗ feuer, dazu kommandirt, gerupfte Hühner zu braten, denn ein preußiſcher Lieutenant, das wird als ſelbſtverſtändlich angenommen, kann Alles. In Wahr⸗ heit verſtand er keinen Deut davon, that einfach ein Huhn in die Pfanne und ſtellte es über das Feuer, worauf es umgehend verbrannte, zum Er⸗ götzen einiger jungen Damen, die in ſch cklicher Entfernung zuſahen. Die Damen lachten, er errötete und ſchielte mit lachender Verlegenheit hinüber. Da war ſie es, die ſich ein Herz faßte. „Erlauben Sie nichts, geben Sie mir, N Herr Lieutnant, ſo wird bitte, die Butter da.“ e „Ach, gnädiges Fräulein wollten die Güte haben — darf ich mich vorſtellen: Mein Namen i 10 Die Bratfrage wurde glänzend zu Ende ge⸗ führt, der Lieutenant erfuhr ihren Namen und wo ein halb Dutzend Kameraden von der Infan⸗ terie ſchon ein paar Tage wie die Gbtter gelebt hatten.“ f Jetzt hat er Urlaub und iſt wieder auf Papas Gute, der Jagd halber für ein paar Wochen ge⸗ laden — die Haſenjagd iſt großartig dort und ek angeblich ein leidenſchaftlicher Jäger. Er iſt in C vil da, aber das ſchadet ihm nicht, Das gnädige Fräulein Ilſa geht ihm offenbar nicht aus dem Wege. Er iſt im Gegenteil überzeugt und zum Aeußerſten entſchloſſen .. er hat da freſes Feld, keinen Nebenbuhler, einen vielbeſchäftigten, derben aber gemütlichen Wirt, eine wohlwollende Tante — die Mutter fehlt, ohne von ihm vermißt zu werden. Natürllch iſt das gnädige Fräulein einziges Kind und Erbſchafter, aber dies ſchadet wiederum ihr nicht. Ein ſchöner ſonniger Herbſtnachmittag; an den Garten ſchließt ein kleiner, alter Park, und unter den alten Bäumen ſpazieren er und ſie. Der Kaffe iſt eben eingenommen, Papa liegt halb ſchlafend auf ſeinem Lederſopha, jeden Augenblick in Gefahr, die Cigarre aus dem Munde zu verlieren, die Tanke nickt in der Chaſſelongue. — Die Jugend braucht keine Nachmittagsruhe. Oder doch 7 „Sind ſie ſchlafrig, Herr Lieutnannt? Sie find ausnahmsweiſe Wortkarg finde ich.“ (F. f. machte andern Tages Beſuch auf „Papas“ Gute, An guundte * un ninde b Aue wn n cher an ubng fd de 5 1 beider 1 hn t dhe Ane t Pro Ain des § en, wenn U r 1 Ahlbrenne Lade Kahlen hierm Bare und zwa duiliunntw in . n gutz den Ve in groß eig! elenh ng Ml. „ un Kung wen Jerkau A Eüchalhett . dahin bei He „