tember l 8 Mk. und ae ezuprü 5 qm. 8 per, in 1 1 mt Scheu t hen et gelegen, r und hinter LI f 10 10,00 1 undert Nu. unt zwar offiziell. blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Jar die Redaktion verantwortlich; Karl Molitor, Ladenburg Pokitiſches Ladenburg. 29. Aug. Die Entſcheidung über die gewiß vielerörterte Frage des heurigen dollſcen Sommers über den Czarenbeſuch in Deutſchland iſt mit der nun erfolgten Abreiſe des Kalſers Alexander und ſeiner Familie von Peterhof nach Kopenhagen endlich herangerückt. Die Fahrt der Kaiſeryacht „Derſhawa“ geht Petersburger Mit⸗ teilungen zufolge direkt nach der däniſchen Haupt⸗ ſladt, woſelbſt die Ankunft der hohen ruſſiſchen Gäste an heutigem Freitag in den Abendſtunden erfolgen dürfte. Von hier aus hätte alsbald die Weiterreiſe des Czaren nach Deutſchland behufs Abſtattung ſeines Oegenbeſuches bei? Kaiſer] Wilhelm vor ſich zu gehen, denn da unſer Kaiſer, wie bekannt, am 5. September ſeine diesjährigen Mandverreiſen an⸗ keit, ſo wäre dies der äußerſte Termin, bis zu pelchem der Beſuch des ruſſiſchen Kaiſers in Pots⸗ dam, beziehendlich Berlin, zu erfolgen hätte. In den Berliner Hofkreiſen ſoll allerdings ſelbſt jetzt noch in diefer Beziehung Ungewißheit herrſchen, doch muß ſich jedenfalls die Angelegenheit in den letzten Tagen entſcheiden. Uebrigens hat die Reiſe des Gzaren ins Ausland, kaum, daß ſie begonnen, ſchon zu neuen Gerüchten Anlaß gegeben, und hieß es u. A., der Großfürſt⸗Thronfolger werde bon Kopen⸗ hagen aus die Pariſer Weltausſtellung beſuchen und Dieſes Gerücht iſt indeſſen bereits durch die Thatſache wiederholt, daß nicht der Thron⸗ folger Nicolaus, wohl aber der zweitälteſte, jetzt 18 jährige Sohn des Czaren, Großfürſt Georg, ſo⸗ wie der 22jährige Vetter des Kaiſers Alexander, Großfürſt Alexander Michailowitsch, in Paris zum Beſuche der Weltausſtellung eingetroffen find. Da die beiden Großfürſten während ihres Aufenthaltes in der ftanzöftſchen Hauptſtadt incognito bleiben werden, ſo kann man ihrem Erſcheinen in Paris ſchwerlich einen politiſchen Charakter beſlegen. — Die 4 älteſten Söhne unſeres Kaiſerpaares find nach Beendigung ihres Aufenthaltes auf Schloß Wilhelmshöhe bei Kaſſel am Mittwoch Abend mit ihrer Begleitung wieder im neuen Palais bei Pots⸗ dam eingetroffen. Der „Reichsanzeiger“ veröffentlicht eine königliche Kabinetsordre, betreffend die Errichtung einer evangeliſchen Jeruſamſtiftung, welche mit einem Fonds von 1,800,000 Mk. in Berlin gebildet wer⸗ den ſoll. Zweck der Stiftung iſt die Erhaltung be⸗ ſtehender und die Errichtung neuer evangeliſcher Anſtalten in Jeruſalem und wird die Stiftung von einem aus 5 Mitgliedern beſtehenden Curato⸗ rium, von denen mindeſtens 2 dem geiſtlichen Stande angehören müſſen, unter Leituug des preu⸗ ßiſchen Cultusminiſters verwaltet. Die Artikel 4 bis 8 des betreffenden Statuts enthalten die Be⸗ fugniſſe des Curatoriums. Daneben ſoll mit dem Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten für die deutſch⸗evangiliſche Gemeinde in Jeruſalem noch ein beſonderes Statut vereinbart werden. — In England nimmt der Rieſenſtricke der Londoner Dockarbeiter, der mehr und mehr auch andere große Arbeiterkategorien Londons in ſeine Kreiſe zieht, das Tagesintereſſe faſt vollſtändig in Anſpruch. Die Zahl der ſtrikenden Dockarbeiter allein wird auf 100,000 Mann geſchätzt und daß dieſe gewaltige Maſſen unter Umſtänden eine ernſte Ge⸗ fahr für die engliſche Hauptſtadt bedeuten, liegt auf der Hand. Sehr bedauerlich iſt es daher, daß die eingeleiteten Einigkeitverhandlungen zwiſchen den Dockarbeitern und den Eigenthümern der Docks geſcheitert ſind, da die letzteren die Forderungen der Strikenden, Erhöhung des Stundenlohnes unter Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchüfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. die ruck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1889 Fortſetzung eines Minimal⸗Taglohnes und Abſchaf⸗ fung des Syſtems der Arbeitspächter abgelehnt haben. Daß hiermit die Stimmung unter den feiernden und hungernden Arbeitern der Themſe⸗ Metropole immer gereiztere wird, kann da nicht berwundern; doch haben ſich die Strickenden bis jetzt anerkennenswerter Weiſe noch keine Ausſchreitungen zu ſchulden kommen laſſen. Karlsruhe, 27. Auguſt. Der Großherzog iſt auf der Mainau eingetroffen. — Das Befinden des Erbgroßherzogs hat ſich während ſeines Aufent⸗ halts in Badenweiler weſentlich gebeſſert. Berſchiedenes. B. Ladenburg, 30. Aug. Für die hiefigen Einwohner dürfte es gewiß von Intereſſe ſein, ge⸗ naue Kenntnis von dem Geſamtflächeninhalt der hiefigen Gemarkung zu erhalten, weßhalb Ihnen die Mitteilung hievon mache. 5 Der Geſamtflächeninhalt der hieſigen Gemarl⸗ ung, incl. Stadt, iſtnach dem neu aufgeſtellten Lager⸗ buch concept, nach Kulturart: . Hofraithen 134 H. 29 Ar 45 M. Hausgärten „ Gartenland F Ackerland und Hopfen⸗ pflanzung 1699 „ „Wieſen und Grasraine 37 Weinberge — 7. Waiden (Fohlenwaide) — „ 8 Holzlagerplatz „ 72 „ 9. Kiesgruben 10. Oedung (alter Thurm Ruine) — „ 11. Gemeinde und andere Wege, Eiſenbahn und dazu gehöriges Gelände S N Fortſ. 10. Laſſen Sie uns enden und nie darauf zurück⸗ lommen.“ g Nun denn, ich gehe, Sie treiben mich hinaus aus der Heimat, in wecher ich mir ein ſchönes, frie⸗ liches Glück zu gründen hoffte, hoher, heiliger als ein Leben voll Glanz und Vergnügen. Ein ruhe⸗ loſer Wanderer werde ich verſuchen in fremden Lündern im Strudel des aber mich zu betäuben.“ Raſchen Schrittes verließ er den Balkon. Hätte er noch einmal umgeblickt, ſo hätte er geſehen, wie Helene die Arme nach ihm ausſtreckte, hätte gehöet, wie ſie leiſe bat: „Bleibe!“ Es war zu ſpät. Der Mond, welcher noch eben ſo freundlich herabblickte auf das fchöne Paar, verhüllte ſich in den Wolken, als dollte er ſeine Mißbillgung kundgeben und ſagen: D ihr thörichten Menſchenkander, nun geht ihr in Stoll auseinander anſtatt euch fröhlich die Hände zu reichen, und die Bäume im Patk rauſchten lauter als müßten ſie ein trauriges Lied anſtimmen von Schei⸗ den und Meiden. Von drinnen aber hallte die Muſick laut an mahnend. — Lebens, nicht zu vergeſſen Schloß, große Regentropfen ſchlugen an die Fenſter Helenens Ohr, ſie an ihre Pflichten Sie kehrte mit ſchwe rem Herzen zurück in das SGewühl, begab fich in die Nähe der Gräfin, und hörte, wie ein Offizier dieſer die bedauerliche Nach⸗ richt brachte, daß Baron Kronau, durch heftiges Unwohlſein veranlaßt, nach Hauſe gefahren ſei. Wie im Traume, hörte Helene die teilnehmen⸗ den Worte, welche dieſer Erklärung folgten. Den wahren Grund ſeines Fortgehens kannte nur ſte allein, ſie hätte ihn zurückhalten können. Aber es durfte nicht ſein, es war gut, daß er ihr leiſe bit⸗ tendes Wort nicht gehört hatte, ob auch ihr armes Herz noch ſo ſchmerzlich klopfte. Der Tag nach dem Feſte zog trübe und grau herauf, der Sturm brauſte und heulte um das ſo daß die Dienerſchaft Mühe hatte, in all den großen weiten Räumen eine behagliche Temperatur zu ſchaffen. Mehrere Gäſte, welche zurückgeblieben waren, der General von Raben mit ſeinen Damen, das junge Ehepaar, dem das Feſt galt, und zwei junge Mädchen und einige Herren, ſaßen nach Tiſche noch beiſamen und berieten, ob bei dem Wetter ein Be⸗ ſuch bei einem benachbarten Gutsbeſitzer, welchen man verſprochen hatte, wohl ausführbar ſei. Die Herren machten ſich nach eingenommenem Kaffe auf den Weg. Die Gräfin, die über Schwäche klagte, zog ſich zurück um Ruhe zu pflegen und Helene ging auf ihr Zimmer, da ihre Anweſentheit von Niemand verlangt wurde. So blieben nur die fünf Damen zurück, aus den verſchiedenſten Gründen und nicht gerade in der roſtgſten Stimmung. In ihren Erwartungen getäuſcht, ſie hofften vom geſtrigen Abend eine endliche Entſcheidung, im Be⸗ zug auf eine Verlobung Markas mit dem Baron Kronau. Statt deſſen hat Baron Kronau unter ei⸗ nem ſo wenig ſtichhaltigen Vorgeben das Feſt zu früher Stunde verlaſſen. Die junge Frau hing das Köpfchen, ſchmerzlich berührt von der erſten Tren⸗ nung von ihrem Gatten, wenn auch nur auf einige Stunden. Sie hatte im ſtillen gehofft, daß er ſich nicht freiwillig entſchließen werde von ihr zu gehen. So war die Unterhaltung wenig belebt, bis eine Bemerkung über das raſche unerwartete Weggehen des Baron Kronau die Zungen der Damen in ſchnel⸗ lere Bewegung ſetzte. Die jungen Mädchen A ußerten ihr Bedauern, nicht ohne verſtändnißvolle Blicke auf Fräulein von Raben zu werfen, welche, in einem großen Shawl gehüllt, verdrießlich in einem Schau⸗ kelſtuhl zurückgelehnt ſaß. „Ich ahne den Grund,“ rief die Generalin plötzlich, und ſpitzer noch als die Nadel, welche einen feinen Stoff bearbeite, tönten ihre Worte. „Welcher wäre?“ riefen mehrete Stimmen und enger rückte der Kreis zuſammen. 5 „Dieſe Perſon, die Geſellſchafterin, war die Veranlaſſung,“ fuhr die Generalin mit ſchneidender