Echo unter den Völkern de öſterreichiſch:ungarlſchen Monarchie und ſchließlich auch jenſeits der Alpen wie jenſeits des Canals wecken, denn alle Welt weiß, daß die Kaiſerbegegnung in Berlin den frieden bedeutet. Berſchiede nes. * Ladenburg, 12. Aug. Das am ver⸗ gangenen Freitag vom hieſigen Geſangberein im Gaſt⸗ haus zum Schiff veranſtaltete Gartenfeſt iſt in allen Teilen glänzend verlaufen. Den muſfikaliſchen Teil hatte die Kapelle des . Bad. Drag. Reg. Nr. 22 in Mannheim übernommen und fanden ſämt⸗ liche vorgetragenen Stücke den wohlverdienten Bei⸗ fall. Auch die vom Geſangverein zu Gehör gebrachten 2 Lieder waren gut geübt und kamen dementſprech⸗ end zum Vortrag. Die feenhafte Beleuchtung des Gartens und die abgebrannten Feuerwerke verpoll⸗ ſtändigten das Ganze zu einem wohlgelungenen Feſte. Als Fortſetzung des Gartenfeſtes verblieb noch eine Abteilug der Kapelle zu einem Tanzkränzchen und müſſen wir auch in dieſer Beziehung unſere Anerkennung für die gut geſpielte Tanzmufik aus⸗ rechen. Das Gartenfeſt ſowie das darauffolgende Tanzkränzchen war ſehr zahlreich beſucht und wollen wir nicht unterlaſſen, dem Vorſtande des Geſang⸗ bereins unſeren Dank für dieſen genußreichen Abend hiermit öffentlich auszusprechen. f — Schwetzingen, 11. Aug. Seit An⸗ fang dieſes Monats hat die naßkalte Witterung, wie mir ſolche Ende Juli hatten, wärmeren Tagen Platz gemacht. Leider haben wir aber ſtets ziemlich lühle Nächte was für die Hopfenanlagen nicht ge⸗ rade ſehr vorteilhaft ſein kann. Doch iſt ein nen⸗ nenswerter Schaden bis jetzt noch nicht zu verzeich⸗ Continents eine reichere Ernte zu erwarten haben, als voriges Jahr dieſes der Fall wor, und wenn die Witterung der Pflanze günſtig bleibt, ſo wird die Ernte auch in qualitativer Beziehung eine beſ⸗ genannt werden können. Ein eigentliches Ge⸗ Ernte lätzt ſich allein ſoviel iſt gewiß, daß Hopfen bei Weitem über⸗ chritten werden wird. Und das iſt es ja gerade was em Landwirt reſp. dem Hopfenpflanzer ſo uner⸗ wünſcht ſein muß. Immerhin können wir aber da⸗ auf zurückkommen, was wir ſchon wiederholt ge⸗ agt haben, daß Produzenten, weche dafür beſorgt nd, ihre geerntete Waare ſorgfältig und reinlich und pünktlich zu behandeln, immerhin elnen nam⸗ haft höheren Preis erzielen werden, Ja, ſoviel wir hören. haben einige größere Handlungshäuſer erklärt, leichtfinnig behandelte Hopfen gar nicht zu kaufen. Alſo mochten wir unſere Produzenten ganz dringend in ihrem eigenen Intereſſe aufmerkſam machen, ja dafür Sorge zu tragen, daß ihre Hopfen ſauber, ohne Blätter und Büſchel, jede Hopfendolde für ſich gezupft und in reinlichen Horden oder Spelcher getrocknet werden; ferner, daß rote oder mißfarbige Waare von ſchoͤnen Hopfen getrennt werden, was während des Zupfens gleich beſorgt werden kann. Auf dieſe Weiſe werden die Hopfen gerne gekauft und der Produzent erhält Renomme, welches ihm jedes Jahr zum Vorteil werden wird. — Waibſtadt, 12. Aug. Geſtern brach dahier in einem Hintergebäude in der Nähe der Engelwirtſchaft Feuer aus. Daſelbe griff ſo raſch um ſich, daß in ganz kurzer Zeit 60 Gebäude etwa 40 Wohn- und 20 Oekonomiegebäude) in Flammen ſtanden. Beinahe ſämmtliche Häuſer bei⸗ derſeits der Hauptſtraße zwiſchen dem Rathauſe und der Waſchbach, und Gebäude in der Habergaſſe find vollſtändig abgebrannt, wodurch an 50 Familien ob⸗ dachlos find. Die Entſtehungsurſache iſt zur Zeit nicht aufgeklärt. Baden-Baden, 11. Aug. Der Schah von Perſien iſt heute mittag 11 Uhr mittelſt Son⸗ derzuges von Baſel kommend hier eingetroffen und auf dem Bahnhof von dem Großherzog von Baden und dem Prinzen Max, ſowie dem diplomatiſchen Korps, der Generalität und den Hofſtaaten emp⸗ fangen worden. Der Schah bleibt 4 Tage hier. i f 0 Junge ſelbſt und ohne Mitſchuldige die grͤßliche Heute Abend findet große Illumination vor dem Kurhauſe, morgen ein Feſt⸗Vorſtellung im Theater und übermorgen Feuerwerk ſtatt. . — Karlsruhe, 10. Aug. unter Umſtänden, welche auf eine Vergiftung und Erdroſſelung ſchließen ließen und den Perdacht einer gewaltſamen Töͤdtung durch dritte Hand nicht aus⸗ ſchloſſen. Die heute ſtattgefundene gerichtärztliche Unterſuchung ſoll ergeben haben, daß die Frau mit Blauſäure vergiftet worden iſt. Um den Hals war ihr ein Hoſenträger gezogen. Ein Anſtreicher, Namens Beck, der mit der Frau Fäſer ein Verhältnis unter⸗ halten haben ſoll, iſt gefänglich eingezogen worden. Des weiteren wird hierzu noch gemeldet: Bei der erſten Uuterſuchung ergab ſich, daß die Wittwe Fäſer auf dem Boden lag, mit dem Geſicht gegen dl, Erde. Auf dem Tiſch ſtand ein kleines Flaͤſchchen mit dem Inhalt von Cyankalilöſung, neben dem, ſelben ſtand ein Lavor mit Brechreſten, ebenfallg mit Cyankall. Der Liebhaber dit Frau, ein Anſſeſcher Namens Beck, aus Ladenburg gebürtig, wurde oe fort zur Unterſuchung an den Ort geholt und drüchte derſelbe ſein Erſtaunen aus, wie die Frau zu dieſem Fläſchchen kam, deſſen Inhalt er zur Vergoldung mit der Frau einen Streit gehabt habe, welcher dar aus entſtand, daß er ihr erklärte, ſein Heiratsver⸗ ſprechen nicht aufrecht erhalten zu können, worauf ihm die Frau erklärte, ſich das Leben zu nehmen, So diel die Unterſuchung bis jetzt ergeben hat, mae eher anzunehmen ſein, daß eine Erwürgung ſtattge⸗ funden habe und daß die Aufſtellung von Cyankaly jedenfalls nur zur Irreführung des Selbstmorde dienen ſollte. Wien. 10. Aug. Heute Vormittags um 11 Uhr ſtürtzte ſich der ungeratene achtjährige Joſeph Fineck Sohn einer in Margarthen Reinprechtsdorfer Straße No. 21 wohnenden Wäſcherin aus einem Fenſter des dritten Stockwerks in den Hofraum des be⸗ zeichneten Hauſes und blieb ſofort tot. Das Kind wollte ſchon früher einen Selbſtmord ausführen, wurde aber von der Mutter daran verhindert, Die Dienſt⸗ mann Fäſer Wwe., Hähringſtraße wohnhaft, wurde ö geſtern Vormittag in ihrer Wohnung tot aufgefunden, — New Pork, 10. Aug Der 11 jährige Weslei Elkins ein heimtücklicher und boshafter Junge aus Edgewood im Staate Jova, hat in der Nacht vom 17. auf 18. Juli ſeine Eltern im Schlafe mit einem Beile erſchlagen. Die ſtrengſten Nach forſch⸗ ungen haben jetzt den Beweis geliefert, daß der That begangen. Von Reue iſt bei ihm keine Spur zu entdecken. . 88 Neneſte Nachrichten. 5 Berlin, 13. Aug. Um 8 Uhr 30 Minuten ritt der Kaiſer, von 2 Adjutanten begleſtet, nach dem Paradefeld, wo er die Truppen petſönlich lei⸗ tet. Von der Menschenmenge in den Straßen wurde er ſtürmiſch begrüßt, Kaiſer Franz Joſeph führ in vierſpänigem Hofwagen, mit Spitzenreſtern und Oberſtallmeiſter voraus, an ſeiner Linken General⸗ oberſt Pape nach der Dragonerkaſerne, woſelbſt er das Pferd beſtieg. Hinter dem Kaiſerwagen führ Erzherzog Ferdinand mit dem Ehrendienſt. Dos Publikum brachte ſehr ſtürmiſche Kundgebungen dar. Das Ausſehen des Kaiſers Franz Joſeph iſt präch⸗ tig. vermutet.“ Mit leiſer Neigung des Kopfes wendete er ſich ab. Helene kämpfte einen ſchweren Kampf, aber es mußte ſein, und ſie ſagte mit bebender Stimme: „Mein Herr, ich nehme an, daß Sie ſich als Gaſt zur Frau Gräfin begeben. Werden ſte es über ſich gewinnen, von unſerer früheren Begegnung zu ſchweigen ?“ 5 „Ich habe keinen Grund darüber zu ſprechen, ſolange ſie keine Veranlaſſung dazu geben,“ ſagte er in faſt barſchem Tone. „Ich danke Ihnen,“ hauchte Helene kaum hörbar und ſchlug einen andern Weg nach dem Schloſſe ein. Als ſie nach längerer Zeit im Salon erſchien, hatte der Ankömmling an der Seite der Gräfin Platz genommen. Freude gehabt, „Ich habe ſoeben eine große Fräulein Helene,“ — rief ihr dieſe entgegen, — -hier mein Neffe, Baron Kronau, überraſcht mich auf das Angenehmſte durch ſeinen Beſuch.“ Mit ſteifer Fbemlichkeit, an welcher ſogar der beobachtende Blick der Baronin keinen Tadel finden konnte, erwiederte Helene die Verbeugung des Ba⸗ rons. Dann griff ſie ſtill zur Arheſt und mühte ſich mit zitternden Händen ab, um die feinen Stiche kunstvoll in einander zu ſchlingen. ü Spät Abends ſtieg Helene müden Schrittes hinauf in ihr Zimmerchen. Sie war zu Tode be⸗ trübt. Alſo auch hier ſollte ſie den erſehnten Frieden nicht finden, auch hier ſollte ſte verurteilt ſein, täglich vor dem Beſuche des Mannes zu zittern deſſen Stimme ihr ſchon Schrecken einflößte. Und doch mußte ſie ihm dankbar ſein, wenn er ſie nicht von der Schwelle dieſes Hauſes vertrieb, mußte aushalten in ſeiner Nähe, weil ſie keine Heimat hatte. Woche auf Woche verging. Der Baron Kro⸗ nau erſchien oft als Gaſt, immer freudig begrüßt von der Gräfin Waldenburg. Zwiſchen dem Baron und Helne beſtand kein Verkehr als eine leere foͤrm⸗ liche Begrüßung beim Kommen wie beim Gehen. Eines Tages unternahmen die Damen des Schloſſes eine längere Spazierfahrt. Helene war da⸗ her am Nachmittage allein und hatte unter den hohen Kaſtanien vor dem Schloſſe Die Kaſtanien boten einen ſchattigen Sitz, denn ihre tiefgeneigten Zweige bildeten ein ſchimmerndes Dach gegen die Sonnenſtrahlen. Das Alleinſein, die tiefe Stille, that Helenens oft ſo peinlich erregten Gemüt wohl. Die wunderbare Heilkraft der Natur beruhigte den Aufruhr in ihrem Innern. fügte wieder emſig die in ihrer kunſtvollen Stickerei zuſammen, als die Wirtſchafterin, eine in ihrer Stellung ergraute Die⸗ nerin des Hauſes, zu ihr trat. Dieſe Frau hatte fich dem ernſten Madchen von Anfang an freundlich erwieſen und Helenen oft warme Teilnahme ge⸗ zeigt, wenn ſie ſo einſam ihres Weges ging und beſchloß ein wenig mit Helene zu plaudern: ö Armes Fräulein, da ſitz en ſie nun ganz allein, immer arbeitend an dem warmen Sommertag. Sie ſollten einen Spaziergang durch den Park machen,“ begann die Frnu. Laſſen Sie mich nur, Frau Förſter, ich genieß: hier die herrliche Luft und freue mich an dem Grün der Bäume. Dabei rückt meine Arbeit vorwärts. Die Frau Geäfin wünſcht deren Vollen⸗ dung, wenn ſie auch viel zu gütig iſt, ein Wort da⸗ rüber zu ſagen.“ „Das wäre auch Ueberfluß, Sie mühen ſich vom Morgen bis zum Abend. Wenn ich ſehe wie Platz genommen. Comteſſe Marka immer ſo müßig nebenſIhnen ſizt, ewig eine nie fertig werdende Arbeit in den Händen da könnte ich ärgerlich werden, ſie ſollte doch endlich auch lernen, ihre Zeit beſſer zu benutzen.“ „Comteſſe Marka iſt eine vornehme Dame, Frau Förſter, ich dagegen bin ein armes Mädchen, ich bin darauf angewieſen, zu arbeiten und für mich zu ſorgen, ich hatte nie Zeit ſeit meinem vierzehnten Lebensjahre müßig zu gehen, ſo iſt mir die Arbeit eine liebe Freundin geworden, die mir über manche ſchwere Stunde hinweghilft. „Nun Komteſſe Marka könnte es auch nicht ſchaden, wenn ſie lernte die feinen Händchen zu rühren, ſo groß iſt der Reichthum bei den Rabens nicht. Aber ſie und die Frau Generalin find feſt Helene Fäden zur ſchönſten Harmonie Überzeugt, daß Marka dereinſt als Gebieterin hier im Schloſſe einziehen wird. Ich glaube aber noch nicht recht daran. Man beobachtet ſo Manches. Wenn die ſtolzen Damen nur nicht noch erfahren müſſen, wie leicht man ſich täuſcht, wenn man ſo etwas recht von Herzen wünſcht.“ i „So hofft Komtiſſe von Raben die Etbin dieſes Gutes zu werden ?“ 70 (Fortſetzung folgt. (Sicheres Zeichen.) 8 Alter Dorfbader (feinen Sohn belehrend): „Wenn Du wiſſen willſt, ob ein kranker Zahn das Plombiren wert iſt, oder herausgeriſſen werden ſoll, ſo ſchlägſt Du einfach mit einem Eiſen denn. Gibt Dir der Patient eine Ohrfeige ſo reiße ihm den Zahn getroſt heraus?“ (Gemütlich. ) Gaſt (im Biergarten): „Kellnerin, hier iſt ganz naß!“ — Kellnerin: „Setzen ſie ſich nur d'rauf, dann wird er ſchon trocken!“ brauche. Der Liebhaber geſteht zu, daß er wogen b mein Stull fut be! ö Ager der 10 . 5 55 ul gegen Oe 8 e Jö Nich. fal 7 Kos t Geſch iſlons⸗ uni an Genf Amindge 1 Ipsen & 2 den jindet man d.