gne's und Baudin's im Ponkbeon hat heute Vor⸗ mittag ſtattgefunden. Der Präftdent der Republik, die Miniſter und die Spitzen der Behörden wohnten der Feier bei. Der Miniſterpräftdent Tirard erinnerte in ſeiner Anſprache an die militäriſchen und bürger⸗ lichen Tugenden der gefeierten Todten, wies auf die Nacht vom 4. Anguſt 1879 hin und gab der Hoff⸗ nung auf Wiederausſöhnung aller Franzoſen Aus⸗ druck. Nachdem ſodann die Truppen vor dem ge⸗ meinſamen Katafalk defilirt hatten, wurden die Särge in das Gewölbe hinabgelaſſen. In der Um⸗ gebung des Pantheons hatte ſich eine große Men⸗ ſchenmenge angeſammelt, welche den Präfidenten Carnot mit lebhaften Zurufen: „Es lebe Carnot! Es lebe die Rö publik!“ begrüßte. Verſchiede nz. — Schwaben heimer hof. Unſere Entgeg⸗ nung in No. 61 vom 31 Juli in ihrem Blake ſcheint nach den Ausführungen in No. 62 desſel⸗ ben Blattes bei der Feuerwehr dorten böſes Blut gemacht zu haben. Zunächſt freut es uns zu hören, daß weder der Verwaltungsrat noch jemand der Mannſchaft der Feuerwehr Veranlaſſer bezw. Mitarbeiter oder Einſender dieſes Artikels in No. 59 des Ladenbur⸗ ger Wochenblattes war. Was nun die Abſendung des Feuerreiters betrifft, ſo halten wir die Ausführung unſerer Entgegnung in No. 61 auch jetzt noch auf⸗ recht, abgeſehen von etwaigen kleinen Abweichungen bezüglich der Uhren. Wie ſchnell die Feuerwehr⸗ mannſchaft in Ladenburg alarmiert war, damit hat ſich unſer Artikel gewiß nicht befaßt; es iſt dies über⸗ baupt etwas, worüber man in Ladenburg ja die Wahrnehmung zu machen in der Lage war. Wenn in unſerem Artikel hervorgehoben war, daß eine große Zahl der zu Hilfe eilenden das Löſchen beſ Bier⸗ und Weinhahnen fortzusetzen ſuchten, ſo waren wir dazu gewiß genötigt; denn daß die Zahl der Angetrunkenen nicht gering war, dürfte durch die Gendarmerie wohl ihre Beſtätigung finden. Es thut uns wirklich ernftlich leid, wenn die Feuer⸗ wehr in Jadenburg dies auf ſich bezieht; denn außer den uniformirten und nicht uniformirten Löſchmann⸗ ſchaften war noch eine große Zahl Fremder zur Hilfe herbeigeeilt und ſelbſtverſtändlich läßt der Sonn⸗ tag Abend zwiſchen 10 und 11 Uhr nicht alle nüchtern erſcheinen. Der Einſender hat dieſe nur um des willen erwähnt, weil Fremde, die mit den Ner⸗ bälinißen hier nicht vertraut, dieſe auf Konto des Hofes nahmen. Auch bekennen wir uns auf das nachdrücklichſte zu dem, was der Einſender des Artikels in No. 61 über die Leiſtungen der Waſſerfuhren geſagt hat. Wenn dem Einſender unſeres Artikels unter⸗ ſchoben werden wolle, er habe in perſider Weiſe die Feuerwehrmannſchaft Ladenburg beſchuldigt, ſo kann das doch nicht in dieſem Artikel gefunden werden; es ſcheint vielmehr, daß dieſe wirklich harte Be. ſchuldigung gegen den Einſender ſeinen Grund in müßigem Gerede hat, dem ja auch wir Hofbewohner in der unverantwortlichſten Weiſe ausgeſetzt waren, was wohl dorten bekannt ſein wird. Was nun die Bemerkung der Redaktion betrifft, ſo iſt die Vermutung, daß der Einſender des Artikels in Nr. 61 im Einverſtändniß mehrerer Hofbewohner gehandelt habe, nicht richtig. Richtig iſt, daß er im Einverſtändnis ſämtlicher Hofbewohner gehandelt hat. Ob es ſo harmlos iſt, bei einem Brandunglück einer Gemeinde zu unterſtellen, ſie habe in der Be⸗ ſtürzung vergeſſen, den Feuerreiter rechtzeitig fortzu⸗ ſchicken, und nur 2 Waſſerfuhren ſeien in Thütig⸗ keit geweſen, wenn, wie man in der Umgegend recht gut weiß, deren eine größere Zahl am Orte vor⸗ banden iſt, können wir ruhig der Beurteilung der Oeffentlichkeit überlaſſen und halten in dieſem Punkte die Beſchuldigung der „Leichtfertigkeit“ aufrecht. Gerne nehmen wir aber an, daß es nicht aus Bos⸗ heit geſchehen iſt. Die Hofbewohner: Zimmermann, Stabhalter. Gebr. Platz. Bräuniger. J. Treiber. J. Buſch. H. Hock. J. Platz. W. Landwehr. — Ladenburg, 6. Aug. Seit letztem Mittwoch wird ein Sohn des Hrn. Dr. Rothſchild und des Herrn Sammet von Monnheim vermißt, und wurden die⸗ ſelben geſtern Mittag im Friedrichsfelder Walde von Knaben tot aufgefunden. Die jungen Leute haben ſich mittelſt Revolvers das Leben genommen. Die beiden Unglücklichen beſuchten das Gymnafium in Mannheim und hatten Nachprüfung zu machen und wurde die unſelige That jedenfalls in der erſten Aufwollung des gekränkten Ehrgeizes verübt. — Mannheim, 3. Aug. Ein wie ein Arbeiter gekleideter 19 jähriger Burſche kam geſtern Nachmittag 5 Uhr in L. 17 befindliche Villa des Porzellanfabrikanten Benfinger und gab einen Brief an die Hausfrau ab. Das allein anweſende Dienſt⸗ mädchen bedeutete dem Burſchen, dieſelbe ſei nicht zu Hauſe, er möge den Brief im Bureau P. 7 ab⸗ geben; derſelbe entfernte ſich ohne den Brief und kam nach 6 Abends wieder, angeblich um darüber eine Empfangsbeſcheinſgung abzuholen, as det 7 Dienftmädchen ſich zum Schreiben niederſetzte, hole der unbekannte Eindringling einen Meiſel herbor, berſetzte dem Mädchen mehrere wuchtige, zum Glücks nicht gefährliche Hiebe in den Nacken und auf die Schultern und entfloh auf die lauten Hilferufe der angegriffenen, ohne ſein Ziel erreicht zu haben, mit Zurücklaſſung ſeſner Mordwaffe aus dem Hauſe, Der Thäter iſt noch nicht ermittelt, es wird gber ſorgfältig nach demſelben gefahndet. — Griesheim, 3. Ang. Geſtern verbrannte ein noch nicht / Jahre altes Kind in ſeinem Bell⸗ chen. Die Mutter des Kindes hatte ſich aus der 1 Wohnung entfernt und dieſe abgeſchloſſen, um ihrer Beſchäftigung nachgehen zu können. Mittlerweile hatte nun wahrſcheinlich ein in der Wohnung zurüch⸗ gelaſſenes Bübchen von etwa 4 Jahren Streichhölzer entdeckt und mit dieſen nach Kinderart zu ſpfelen begonnen, wobei er das Bettchen, in dem ein Schweſterchen ruhte, anſteckte. Die Nach barſchaft drang zwar, durch Schreien und durch Brandgeruch aufmerkſam geworden, alsbald in die Wohnung ein, doch war das Unheilvolle leider ſchon geſchehen. Das Kind war ſo verbrand, daß es bald darguf verſchied. Karle Nothnagel. — Sickingen, 4. Aug. Heute früh zo ein ſchweres Gewitter über unſere Gegend. Leide hat dasſelbe in dem benachbarten Zaiſenhauſen ſchwere Opfer gefordert. Die Ehefrau des Andregg N Kögel von dort war mit ihrer 12 Jahre alten Tochter auf dortiger Gemarkung mit Heumachen beſchäftigt; nachdem es zu Regnen anfing, gingen Vater des Kindes iſt der Handarbeſten i bs. 1. Kals. A Stoll A uach einem in 4 Caacsorten ber biaben Passer oder I taulches und ne 2 Würack sche schnell chen Zusätzen, e etcng mit Soda 1 h Böchsen von balterszen, Kolonla die deute dem Orte zu, man ratete ihnen, fie el in der Mühle Schutz ſuchen, was dieſelben aber ablehnten mit dem Bemerken, daß nicht unterſtehen Es ſcheint aber, doß es den Leuten do zu ſtark geregnet hat, denn man fand dieſelben unter einem Birn⸗ und einem Papelbaum, die Fran tot, das Mädchen betäubt auf. Der Blitz halte n würden. die Papel geſchlagen und ſie zerſplittert, ebenſo in den Birnbaum, (Holzſplitter lagen davon 100 Meter im Umkreis) und ſo die Frau erſchlagen. Mädchen liegt hoffnungslos darnieder. — Paris, 2. Aug. Eine ſeltene Naturer⸗ 8 ſcheinung ereignete ſich am Sonntag in St. Pierre d' Abigny (Savoyon), Bei einem heftigen Wetitter regnete es plötzlich einer Menge kleiner Kröten, die⸗ 1 ſelben hatten etwa die Große eines Zweifranlen⸗ ſtückes. Haar und weißer Bart bezeugten ſein Alter. Er begann mit belegter Stimme: Dank Ihnen, daß ſie kommen, ich habe mit Un⸗ geduld der Stunde entgegengeharrt, bitte folgen Sie mir in meine Wohnung, um alles Weitere zu beſtjmmen.“ 8 „In ein mir noch fremdes Haus, nimmermehr! 5 15 Helene leiſe und mit ſchwer unterdrücktem Ent⸗ etzen. 5 „Sie verſprachen mit mir durchs Leben zu gehen und bebten davor zurück, dem alten verein⸗ ſamten Mann in ſeine Wohnung zu folgen?“ i Helene fühlte, daß er recht habe, ſie hatte Ja geſagt, nun gab's für ſie kein Nein mehr. Zoͤgernd ſchritt ſie neben ihm die Treppe empor, das Steigen wurde dem jungen Mädchen faſt ſchwerer, als dem alten Mann, welcher ſich auf den Stock ftützte. Sie trat in ein matterleuchtetes Vorzimmer, fröhliche Stimmen tönten im aus dem nächſten Raum ent⸗ gegen. Wie eine Ahnung nahen Unheils, wie ein furchtbares Unglück kam es über Helene, fie legte die Hand auf die Augen. Als ſie ſich mühſam faſſend, nach ihrem Begleiter blickte, ſah ſie wie er antel und Brille, Bart und falſches Haar von ſich ſcheuderte und, ehe ſie eines Wortes, einer Be⸗ wegung mächtig war, die Thür des erleuchteten Zimmers öffnete, in welchem eine Anzahl Herren um eine reichbeſetzte Tafel ſaß. Feſt den Arm um ſie ſchlingend, rief der entſetzliche verräteriche Menſch mit heller Stimme: „Liebe Freunde, die Wette iſt gewonnen! Sehen ſie hier meine ſchöne Beute, welch köͤſtlicher Faſtnachtſcherz!“ 8 Helene ſuchte ſich vor Entſetzen zitternd, den Händen des argliſtigen Menſchen zu entwinden, rief verzwe ifelnd: „Um Gottes Willen, laſſen ſie mich!“ „Er umſchlang ſie aber nur feſter und ſuchte ſte in das andere Zimmer zu drängen. Da öffnete ſich die Vorſaalthür, und den Eintretenden erkennend, murmelte der ſchändliche junge Mann und gab das junge Mädchen frei. Mit flehenden Händen bat ſie den eintretenden Herrn: „Retten Sie mich vor dieſem Elende!“ Aber erſchrocken verſtummte Helene als ſie den⸗ jenigen erkannte, deſſen Pferde ſie vor einigen Mo⸗ naten in der Einfahrt des Hauſes zu Boden ge⸗ riſſen, deſſen dunkle Augen ſchon damals verächtlich auf ihr ruhten und ſie auch jetzt mit Verachtung an⸗ blickten als er ſie anredete: „Ich kann kaum glauben, daß es Ihnen Ernſt iſt, mit dieſem Hülferuf, nachdem ſie fich freiwillig in des Löwen Höhle begeben haben. Wie kommen Sie Überhaupt hier in dieſe Geſellſchaft? Es war doch jedenfalls ihr Wille!“ ſagte der vornehme An⸗ kömmling. Dann ſchloß er raſch die Thür des an⸗ ſtoßenden Zimmers, um die näher herandrängende Geſellſchaft von der ſich hier abſpielenden Scene aus⸗ zuſchließen. Streng wandte er ſich dann nach dem jungen frivolen Lebemann und ſagte: „Hätte ich geahnt, Urwed, in welcher Weiſe Du Deinen Geburtstag feierteſt, ſo hätte mir nicht die Mühe genommen, Dir heute Abend perſönlich meinen Glückwunſch zu bringen. Haſt Du ſo wenig Achtung von Deiner Famile, daß Du an dieſem Tage leichtfertige Dirnen zu Dir ladeſt 2 Leider fin⸗ den ſich Perſonen, welche ſich nicht ſcheuen, ſich Männern von Stand und Vermögen aufzudrängen, aber Du ſollteſt doch an Deinen Stand, an Deinen Namen denken, und Dich ſoweit nicht ver⸗ geſſen!“ „Halten Sie ein!“ rief die danebenſtehende Helene entſetzt aus, welcher einer Anwandlung von Ohnmacht faſt erliegend, ſich außer Stande fühlte, zu fliehen.“ „O, meine ſchöne Dame, ſind Sie noch hier hoͤhnte der ſtolze fremde Mann, „Sie hoffen wohl auch mich durch ihre Anmut zu bezaubern. Weſtge⸗ fehlt, ich empfinde Ihnen gegenüber faſt das Gegen⸗ teil von Bewunderung und werde Ihnen gleich den Weg aus dieſem Hauſe zeigen. Du aber Arwed, gehſt zu Deinen Gäſten, an einer Notlüge wird es Dir nicht fehlen, dieſen Vorgang zu bemänteln. Ich fühle mich außer Stande, heute in Euern Kreis ein⸗ zutreten. Sie gehen mit mir — fuhr er fort, He⸗ lenens Arm erfaſſend und mit ihr das Haus ver⸗ laſſend. Mit verblüffter Miene kehrte der Gaſtgeber zu ſeinen Freunden zurück und erklärte lachend 1 „Verzeiht die Storung! Alles war ſo gut ein⸗ gefädelt, ich freute mich, Euch gerade heute eine, durch die Zeitung gefundene Lebensgefährtin vorzu⸗ ſtellen. Natürlich wollte ich ſie nicht bis zum Trau⸗ altar führen, ſondern nur meine zwanzig Flaſchen Champagner gewinnen um die wir wegen dieſes Streiches gewettet haben. Da kommt mir mein Vetter, der Tugendſpiegel, leider ein von meiner Mutter beſtelllter Aufpaſſer recht zur Unzeit in den Weg, kanzelte mich ab wie einen Schuljungen und, ehe ich mich vertheidigen kann, entführt er dos ſcheue ſchöne Kind, als ich gerade in dem halbdunklen Vorzimmer die Umrriſſe ihrer Schönheitz entdeckt hatte. 10 Fortſetzung folgt. des 6 f J d n 2 e napit fetz und zwe Jeugtiranntn in zr kin dich an . 0 Wecig! 1 1