teſpigen würden und daß er die Heſmat zu ſchützen wiſſen werde. Er ſpreche dies mit dem beſondern Wunſche aus, daß ſeine Worte zur vollkommenen Beruhigung dienen und Beruhigung hervorbringen möchten. der, beſtehend aus den Panzerſchiſſen Kaiſer von Panzerkorvetten Baden, Sachſen, Oldenburg, der gedeckten Korvette Irene und dem Abiſo Zieten find Nachmttags hier eingetroffen und ankern auf der Rhede. Der Kaiſer wird am 27. oder 28. Juli, die Kaiſerin am 28 Juli hier erwartet. Beide wer⸗ den hier bis zum 31 Juli bleiben, an welchem Tag der Kaiſer an Bord des Hohenzollern Wilhelms ha⸗ fen verläßt und ſich, begleitet von den Geſchwadern, nach England begiebt. Die Regierungsgeſchäfte wer⸗ den hier erledigt werden und zu dem Zwecke u. A. Graf Herbert, Bismark, der Kriegsminiſter und Geh. Kabi netsrat Dr. v. Lucanus hier einſreffen. gen den Angeklagten und Raͤdelsführer Henkel wegen ſchweren Landfriedensbruchs zu 7 Jahren Zuchthaus und ſieben Jahren Ehrverluſt; weitere neun An⸗ geklagte zu 1 ½ bis 5 Jahren Zuchthaus, 22 zu 1 bis 4 Jahren Gefängnis; Einer wurde feige ⸗ prochen. Belgrad, 24. König Milan iſt um 8½ Uhr Morgens hier eingetroffenen und am Bahnhofe von König Alexander, don den Regenten, dem Me⸗ tropoliten, den Miniſtern, Beamten, Offizieren und den Vettretern Deutſchlands, Oeſterreich Ungarns, er Türkei und Rumäniens empfangen worden. ESerſchicdeens Hanold, welcher als Einkaſſierer der Brauereigeſell⸗ ſchaft Eichbaum dahier mehrere tauſend Mark unter⸗ ſchlug und in Zürich verhaftet wurde, kraf geſtern in das Amtsgefängnis eingellefett. — Geſtern Abend ſtarb der frühere Rechtsanwalt Herr Dr. L. Laden⸗ burg im 80. Lebensfahre. Derſelbe war ein Sohn des Begründers des weithin bekannten Bankhauſes Ladenburg, Mitbegründer der höhern Mädchenſchule längere Zeit Vorfitzender des Auffichtsrates derſelben ſ. Z. großh. Schulinſpektor, bei verſchiedenen ge⸗ meinnützigen Anſtalten beteiligt und auch Stadtver⸗ ordneter des Bürgerausſchuſſes dahier; der Verlebte war ein großer Wohlthäter der Armen und hat Wilhelmshaven, 23. Juli. Die Geſchwa⸗ Deutſchland, Friedrich der Große und Preußen, den Schweidnitz, 25. Juli. Das Schwurgericht f verurteilte anläßlich der Waldenburger Ausſchreitun⸗ — Mannheim, 25. Juli. Der Durchbrenner unter Sendarmeriebegleitung dahier ein und wurde — Sonn . N 15 im Stillen manche Thräne der Not getrockn⸗ t. — Karlsruhe, 24. Juli. Dieſer Tage fand eine Liebesgeſchichte hier ihren tragiſchen Ab⸗ ſchluß. Die Tochter einer begüterten und guten Fa⸗ milie in L. unterhielt hier mit einem gegenwärtig bei der Artillerie dienenden jungen Mann, auch von wohlhabender Familie, ein inniges Liebesverhältniß, das nicht ohne Folgen blieb. Nachdem die junge Mutter vom Krankenlager wieder geneſen war, reiſte ſie mit ihrem Rinde nach Hauſe, um bei den Eltern vorläufig Unterkommen zu finden. Doch dieſelben waren über den Fehltritt der Tochter ſo erbittert, daß ſie trotz oller Reue und Bitten, und der Ver⸗ ſicherung, das ihr Geliebter ſie ſofort nach zurück⸗ gelegter Dienſtzeit heiraten werde, wieder fortſchickten. Die Bedauernswerte nahm ſich die Vorwürfe ihrer Eltern ſo ſehr zu Herzen, daß ſie, wieder hierher zurückkehrend, geiſtesgeſtört wurde und nun ſammt ihrem Kind ins ſtädt. Krankenhaus aufgenommen werden mußte. Hoffentlich wird das Mädchen wie⸗ der Ruhe und Vernunft und die Verzeihung ihrer Eltern finden, ſie hat ihr Vergehen gewiß bereits hart genug gebüßt. — Aus Baden, 25. Juli. In Kronau, bei Bruchſal, wurde eine Zigeunerbande verhaftet, in deren Reiſewagen 15 noch ganz neue Shawls gefunden wurden, die offenbar geſtohlen find. — Auf dem Mannheimer Bahnhofe kam der Rangierer Meſſer zwiſchen die Puffer zweier Wagen und er⸗ hielt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. — In Pforzheim wurde ein 10jähriger Burſche verhaftet, der einem Mädchen aus ihrem Korbe 30 Mark entwendet hatte. — München, 22. Juli. Die feierliche Er⸗ öffnung des 7. deutſchen Turnerfeſtes erfolgte ge⸗ ſtern Nachmittag 8 ¼ Uhr auf dem Turnplatz durch den Ehrenpräfidenten Prinzen Ludwig von Bayern, nachdem der erſte Bürgermeiſter Dr. v. Wieden⸗ mayer die Feſtgäſte begrüßt hatte. Prinz Ludwig wohnte ſodann dem Muſterturnen des Münchener . de des Jagdheren untl wurleh, ſofott Un 6% Geſammtgaues bei und fuhr bald nach 6 Uhr unter Hochrufen des Volkes zurück. — Regensburg, 23. Juli. Vergangenen zwei Menſchenleben zum Opfer gefallen. Gutsbe⸗ tag Abends ſind der Leidenſchaft des Wilderns ſißer Max Frhr. v. Pfetten zu Ramſpann hatte am kritiſchen Abend, als er ſich in ſeiner Jagdab⸗ teilung, Pilzengraben, auf dem Anſtande befand, mit 2 Wildern eine Begegnung, welche beide, als wehre in Anſchlag brachten. Trotz wiederholter, Jede erfolgloſer Aufforderung, die Gewehre zu regen und ſich zu ergeben, wurde die Lage immer kriliſcher in del und in boͤchſter Not ſchoß nun Baron p. diele nan dit auf die Wilderer. Einer derſelben blieb ſofort tot 9—5 am Platze, während der andere nach abermals nugz⸗ n oh loſem Anrufen mittelſt eines Schrotſchuſſes der⸗ art verletzt wurde, daß derſelbe bald nachher ver ſchied. 83 Wiesbaden, 22. Juli. Zu Ehren der Kaſſern 1 ban de fand Montag Abend, während die Kapelle des 9, gen Baieriſchen abe un e S ein roßes Feuerwerk und bengaliſche Beleuchtung bei 1 5 5 Saline ſtatt. Die Kaiſerin wohnte dee Feſtlichkeit bis zum Schluſſe bei. — Bergzabern, 23 Juli. Beim Bütger⸗ meiſteramte in 0 0 3 0 Nachricht ein, daß der in Afrika bel der Wißmann 105 Expe detion weilende Zahlmeiſter Herr Peter en J Merkel aus Gleiszellen geſtorben ſel. Herr Zahlmes⸗ e ſter Merkel erlag, obwohl er ſchon früher mehrer: 15 Jahre in den Colonien in Afrika verweilte, dem bmg 10 ſelben Fieber im Alter von 26 Jahren. Der Ver n li 3 blichene war ein feingebildeter, und liebenswürdige a Muß in 8 Menſch. e unshner — Aus Havana wird unterm 5, d. M. dzhemeof, gemeldet: In der Nähe von Matanzas find plötzlich große Riſſe und Spalten in der Erdoberflache ent⸗ ſtanden, was große Beſtürzung unter den in den — Nachbarſchaft wohnenden Perſohnen herborgerufen f hat. Einige dieſer Spalten haben die Länge bis zu 1 600, eine Breite bis zu 24 und eine Tiefe bis zu 20 Fuß. — Padua, 24. Juli. Infolge eines heftigen her An. Gewitters find geſtern in einigen Gemeinden mehrere Fir Ire Häuſer eingeſtürzt. Verſchiedene Perſonen wurden En 56 getödet oder verwundet. 39 Reueſte Nachrichten. Freiburg. 26. Juli. S. K. Heel der Erbgroßherzog hatte eine gute Nacht. Der Hüßen⸗ reiz war geringer, die Beſſerung iſt langſam fork⸗ ſchreitend. Berlin, 25. Juli. Die Borſengeltung be⸗ ſtätigt, daß der Czar am 22. Auguſt nach Berlin kommt. Alle Einzelheiten find bereſts genau geregelt, Fürſt Bismarck wird während der Aupweſenheit des öſterreichiſchen Kaiſers und des Czaren hier ber⸗ weilen. gegenüber, die eine war klein und zart, kaum von Mittelgröße, den zierlichen Kopf von dunklem glatt⸗ geſcheiteltemm Haar umgeben, mit krankhaft blaſſem Geſicht, auf welchem ein ſchwermütiger Zug von manchem Leid, von ſtill getragenem Kummer ſprach, die andere war eine ſchlanke imponirende, ja faſt fürſtliche Erſcheinung, das ſchöne Haupt von übigen blonden Locken geziert, hoch aufgerichtet, auf dem Geficht die friſchen Farben der Geſundheit, in den blauen glänzenden Augen noch ein Nachklang der an ihr vorübergegangenen Erregung über die ſoeben erlebte Scene. Trotz des ſchlichten dunklen Anzugs und der einfachen Umgebung, hätte wohl Jedermann das ſchöne, junge Mädchen für eine Da⸗ me von Stande angeſehen, die nur ein ſeltſamer Zufall hierher in das einfache Wohnhaus geführt habe, ein Urt⸗il, welches auch der eine Beſucher dez Balles im Vorderhauſe ſeinem Freunde, dem ſtolzen Baron gegenüber gefällt hatte. „Nun biſt Du glücklich heimgekehrt, liebe Helene?“ fragte die Schweſter, — „biſt jedenfalls recht erfroren. Man fühlt den ſcharfen Wind bis herein in's Zimmer. Nun ſollſt Du aber gleich eine Taſſe Thee haben.“ „Giebts heute bei uns ein ſo feines Abendbrod? nicht wieder an. Ich hatte keinen Genuß von dem Theaterbeſuche, nur bitteren kaum überwundenen Kummer weckte er in meinem Herzen. Als ich hoch oben zwiſchen all den fremden Menſchen, meinen beſcheidenen Platz eingenommen, fiel mein Blick herunter auf eine der erſten Ran glogen, die In⸗ haber derſelben gehörten gewiß zuſammen, ſie plau⸗ derten und lachten vergnügt. Es war dieſelbe Loge, die einſt uns gehörte. Auch wir ſaßen einſt ſo ver⸗ gnügt dort. Ich war noch ein Kind von 14 Jahren, hatte nur mit vielen Bitten die Erlaubnis von der Mutter erlangt, das Theater beſuchen zu dürfen. Stolz nahm ich im weißen Kleid meinen Platz zwiſchen den Eltern ein, während Du es vorzogſt, mit Deinem Bräutigam im Hintergrund der Loge zu bleiben. Wie entzückten mich die glänzenden Ge⸗ ſtalten, welche auf der Bühne erſchienen, die herr⸗ liche Muſik, alle Pracht der Umgebung. Fünf Jahre find ſeitdem verfloſſen, wir betraten das Theater nicht wieder, wenige Wochen ſpäter brach ja das Unglück von allen Seiten über uns herein. Alle die ſchmerzlichen Bilder zogen an meiner Seele vor⸗ über; die düßtere Stimmung im Elternhauſe, welche mir damals noch unverſtändlich war, dann der furchtbare Abend, als man des Vaters Leiche mit erwiederte das junge Mädchen mit einem verſtoh⸗ lenen Lächeln.“ „Ja ausnahmsweiſe, da aber Paul noch nicht da iſt und ich eben erſt eine Arbeit vollendet habe, ſo erzähle mir, wie es Dir im Theater geſiehl.“ Ein Schatten flog über Helenens Geſicht, als ſte, neben der Schweſter ſich niederlaſſend, erwiederte: „Es war gut gemeint von unſerer Nachbarin, der blutenden Stirnwunde ins Haus brachte, die traurige Zerrüttung aller Verhältniſſe, die Ueber⸗ zeugung, daß wir ganz verarmt ſeien, endlich der Mutter Krankheit und Tod, deren zarter Korper all das ſchwere Leid nicht zu überſtehen ver⸗ mochte.“ a Helene hatte halb laut, wie zu ſich ſelbſt geſprochen, plotzlich, der Schweſter immer tieferes mir das Billet zu ſchenken, weil ſie weiß, daß ich ſeonſt nicht in s Theater komme, aber ich nehme es Erbleichen bemerkend, rief ſie erſchrocken aus: bedacht mit meinen Aeußerungen! Warum riß ich all die Wunden wieder auf, die kaum vernarbt find. Du arme gute Marie haſt ja von uns Allen am meiſten verloren und getragen und doch mit über⸗ menſchlicher Kraft unſere Verhältniſſe geordnet, uns eine neue, wenn auch beſcheidene, doch friedliche Heimat gegründet, Du unſer liebes, treues Plege⸗ mülterchen.“ Fortſetzung folgt. 85 1 Un 28 ee a 5 — Eine tragiſche Familiſcene trug ſich dieſer 7 Tage in der Nähe von Erkner zu. In der daſelbſt g w liegenden Ortſchaft Rahnsdorf wohnt der Fiſcher⸗ r meiſter Sch., deſſen Frau ſehr krank darniederlag, N ſie litt an ſo hochgradiger Nerbenertegung, daß ſie ö U fortwährend bewacht werden mußte. Sch., der ge⸗ NN 8 wöhnlich die Wache ſelber übernahm, war in einer der 9 verfloſſenenRächte derartig abgeſpannt nach Hauſe ge⸗ N a f kommen, daß er ſeine Schwiegermutter bitten mußte a b die Krankenwache für kurze Zeit zu übernehmen, ii. 1 plötzlich erwachte er und wer beſchreibt ſeinen Schreck in 400 als er ſeine Schwiegermutter eingeſchlafen fand und das Bett ſeiner Frau leer war. Die lauten Klagen des Mannes alamirten das ganze Dorf, alle Ge⸗ hoͤfte wurden durchſucht, aber nirgens wurde ſie ge⸗ funden. Schließlich wurden die an den Gehöften des Sch. liegenden Teile der Spree unterſucht und in der That wurde daſelbſt die nur mit einem Nacht⸗ hemde und einer Nachtjacke begleitete Leiche der un⸗ glücklichen jungen Frau gefunden. 5 — Kellner, ein Beefſteack, aber ja nicht klein! Ich bin ſchrecklich nervös — f Na Ne 9 „Ach bergieb Marie, wie bin ich doch ſo un⸗ nigkeit furchtbar auf!“