gez in ein falſches Gelelſe gerade unmdglich gemacht werde. Vermutlich werden dem bayeriſchen Land⸗ tage in ſeiner nächſten Seſſion Vorlagen unter⸗ breitet werden, um den angedeuteten Uebelſtänden abzuhelfen. — Der oſtafrikaniſche Telegraph meldet einen neuen Sieg des Reichskommiffars Wißmann. Der⸗ ſelbe griff mit ſeinem kleinen Heere am Dienstag die Stadt Pangani, den eigentlichen Mittelpunkt des Araber⸗Aufſtandes, nach vorangegangener Be⸗ ſchießung an und beſetzte ſie. Die Deutſchen hatten keine Verluſte. Die Eingeborenen zogen ſich zurück, das Gerücht, der Infurgentenchef Buſchiri ſei bei der Affaire gefangen genommen worden, hat noch keine Beſtätigung erfahren. dergeworfen zu betrachten ſein. Berſchicdenes. — Laden burg, 12. Juli. Nachſtehend bringen wir die Rede unſers Großherzogs, gehalten aus Anlaß der Grundſteinlegnng der Evang. Kirche in Schopfheim am vergangenen Sonntag. „Ich kann nicht von hier ſcheiden, ohne noch einige Worte des Dankes an Sie zu richten. Es find ſo ſchöne Worte hier gefallen und insbeſondere auch an mich gerichtet worden, daß ich mit einem Herzen von Dank aus dieſer großen Verſammlung ſcheide, mochte ich Ihnen noch beſonders dafür dan⸗ ken, daß Sie mich in Ihrer Mitte haben wollten, bei der wichtigen Feier, die wir heute mit der Gnade Gottes begehen und beenden durften. Daß die evangeliſche Gemeinde Schopfheim und alle dazu gehörigen Gemeinden das Ziel erreicht haben, endlich den Bau der neuen Kirche fich entwickeln zu ſehen, iſt mir perſönlich eine große Freude und Befrie di⸗ gung. Aber ich erkenne auch ſehr dankbar an, daß von allen Seiten in ſo freundlicher Weiſe mitge⸗ wirkt wurde, das Werk zu Stande zu bringen. Es iſt damit einem dringenden Bedürfniß abgeholfen, wenn nur erſt die Kirche ſteht und wenn der Bau, ſo Gott will, durch nichts geſtört und unterbrochen wird. Hoffen wir das! Mit dem Falle Pan⸗ ganis dürfte der Araber⸗Aufſtand als endgiltig nie⸗ Aber es iſt nicht nur das Bedürfniß dieſer Kirche, das wir in's Auge faſſen müſſen, meine Freunde. Wir müſſen uns wohl bewußt ſein, daß unſere evangeliche Kirche noch eine ganz andere Aufgabe von uns erwartet, und zwar die Aufgabe, von den Freiheiten Gebrauch zu mochen, die ſie uns gewährt. Freiheit, meine Freunde, iſt ein ſchönes Wort, wenn es recht verſtanden wird. Sie verſtehen es alle mit — mir in dem Sinne, daß es heißt! Selbſtbeherrſchung; und dieſe Selbſtbeherrſchung, die muß kund gegeben werden durch Thätigkeit. Sie muß verſtanden wer⸗ den, meine Freunde, in dem Sinn, daß jedes ein⸗ zelne Mitglied einer Gemeinde ſich verpflichtet fühlt, für das ganze zu wirken und die Kraft dieſes Ganzen dadurch zu heben, daß er in ſeinem eigenen Weſen, in ſeiner Familie, in ſeinem Kreiſe darauf wirkt, daß die Grundlogen unſerer Kirche feſt geſtützt werden. Dann ſteigt die Kirche, d. h. die Gemeinſchaft von ſelber, und die Gemeinſchaft wird ſtark und leiſtet auch dem Staate dießenigen Dienſte die nur ſelſtſtän⸗ dige Männer zu leiſten vermögen. Trachten Sie alſo darnach, meine Freunde, daß die Selbſtſtändig⸗ keit wachſe, zunehme und immer kräftiger werde. Kräftiger auch in dem Sinne, daß die Vaterlands⸗ liebe fich daran knüpft und daß wir ſtets im Auge behalten, ein kräftiges Glied des Ganzen zu ſein. Ich meine, des Ganzen, nicht nur ein kräftiges Glied der geſammten cvangeliſchen Kirche der Welt, ſondern auch in der evangeliſchen Kirche kräftige Glieder derjenigen Gemeinſchaft, in der wir ſtark ſein müſſen, damit die Gemeinſchaft ſelbſt die notige Kraft äußern kann. Dieſe Gemeinſchaft iſt ja ſtark geworden; aber immer noch thut es not, wieder daran zu erinnern, daß jeder Einzelne dazu beitragen muß, das Nationalgefühl hochzuhalten über alle anderen Intereſſen. Nur dann können wir einer Zukunft, die uns noch unbekannt iſt, entgegengehen; ich ſage kurz, der Zukunft; wir wollen nicht fragen wie dieſe wird, denn dieſebe iſt verſchleiert. Sie kann viel in ſich bergen, was uns nicht gefällt. Wir haben das erlebt in den letzten Jahren. Aber wir haben auch heute die Worte gehört aus beredtem Munde (Herr Oberkirchenrat Trautz) was es heißt, Leid zu tragen. Gehen wir daher zuver⸗ ſichtlich der Zukunft entgegen mit dem Gelöbnis, treu zu verharren auf unſeren Pflichten, in der Er⸗ füllung auch der religidſen Pflichten, und halten wir uns ſtets vor Augen, daß j der Einzelne ge⸗ nötigt und verpflichtet iſt, dazu beizutragen mit ſeiner ganzen Kraft und Indivität. In dieſem Sinne, meine Freunde, ſchließe ich und nehme Ab⸗ ſchied von Ihnen mit der Bitte, einen Ruf erſchal⸗ len zu laſſen, der Ihnen allen am Herzen liegt: auf's Vaterland. Ich nenne es nicht näher meine Freunde, denn das Wort Vaterland ſchließt in ſich, was jedem Herzen teuer ſein muß, und daher ein dreifaches Hoch auf das Vaterland! — Heddesheim, 10. Juli. Die Collecte des Kaufmann Lang bon Heddesheim f diegeg Jahr von Fortuna ſehr begünſtigt, wiederum fiel bei der am 9. Juni 1889 vorgenommene Worm⸗ ſer Ziehung der 2. Hauptpreis von M. 3000 auf No. 28423; M. 100 auf 17489 je M. 20 auf 13760 außerdem 18 Gewinne je M. 10; und 21 Gewinne M. 5 in deſſen Collecte. — (Von der Schwarzach,) 10. Juli. Vor kurzer Zeit wurde in den Cementſteinbrüchen dez Herrn Röſch in Eſchelbronn eine ganz ſelkſame Ber⸗ ſteinerung zu Tage gefördert. Dieſelbe gleicht täu⸗ ſchend einer ungeheuer großen Schlange oder einem ſchlangenähnlichen Tiere und hat eine Länge vom Kopfe bis zur Schwanz pitze gemeſſen, von 6 Melex 80 Ctm. Alle Teile an derſelben ſind mit ziemlicher Deutlichkeit ausgeprägt, ſo namentlich Kopf und Schwanz. Der mittlere Durchmeſſer am Leibe beträgt 8 — 10 Centimeter. Dieſelbe wurde ſtückweſſe aus dem Cement herausgebracht und ſo zuſammenge⸗ ſetzt, daß auch nicht das kleinſte daran fehlt, — München, 9 Juli. Der Hllfsweſchen⸗ wärter Seidl, welcher durch falſche Weſchenſtellung die Entgleiſung in Rohrmoos veranlaßte, wurde verhaftet und heute hier in das Landgerichtsge fängniz abgeliefert. Die Aufräumungsarbeiten bei Röhr moo find vollendet. Die Unterſuchung erſtreckt ſich auf den Hülfsweiche nſteller Seidl, den dienſthabenden Stationsbeamten, welcher die Kontrolle der Weſchen⸗ ſtellung verſäumt hat, ſowie den Führer der erſten Lokomotive, welcher die Singnalſcheibe der falſch⸗ geſtellten Weiche zu ſpät wahrgenommen haben ſoll Die Beſſerung der Verwundeten ſchreitet fort, ſo außer den 9 bisherigen Todesfällen, weiter nicht wahr⸗ ſcheinlich find. f — Der geſamte Geſchäftsteil der Stadt Ba⸗ kersſteld in Californien iſt d urch eine brunſt eingeäſchert worden. Auch 40 Pripaſhauſer wurden ein Raub der Flammen. Der Werk des zerſtörten Eigenthums wird auf 1000 000 Doblagz geſchötzt. (Schnelle Zunahme.) Wie in Amerſka die Städte wachſen, das zeigt wieder einmal daß Bei⸗ ſpiel von Chicago. Bis zum Jahre 1833 befand an der Stelle dieſer Rie ſenſtadt nur ein kleines Fork. Die dann entſtehende Stadt hatte 6 Jahre ſputer 4853 Einwohner und zehn Jahre ſpäter bereits 29,963. Jetzt hat nun auch die Vorſtadt ihre Zu⸗ gehörigkeit zur Stadt erklärt und ſo zählt Chicago nunmehr eine Million und zweimalhunderktauſend Seelen! Sie war gegangen, das helle Gewand verſchwand in dem Portale des Kaſtells und der Mönch blickte ihr wehmütig nach. Nora war zu ihrem Gatten geeilt und mit einem Rufe des Schreckens in ſeine Arme ge⸗ ſunken. Was iſt denn vorgefallen, mein Lieb? Wes⸗ halb biſt Du ſo außer Dir?“ frug er erſchrocken, ſchon Thränen.“ „Nein, Vivian, es iſt nichts von Bedeutung.“ Norina, Du weißt, ich will alles wiſſen, was Dich bedrückt. „Pater Anſelmo — hat mir erzählt — daß eine furchtbare Vendetta — auf unſrer Familie ruht — und — ſeine eigene Mutter —“ „Ich weiß alles,“ nickte er liebevoll, ihre weiße Stirn küfſend, „aber der Allmächtige wird nicht zu⸗ geben, daß uaſer Glück durch einen Mord ausein⸗ andergeriſſen wird. Hat die unglückliche Kranke Dir etwas zu Leide gethan?“ Nein, die junge Frau ſchauderte, Pater An⸗ ſelmo meinte, ſie ſolle noch heute in eine Anſtalt gebracht werden. Krachend flog in dieſem Augenblicke die Bal⸗ konthür auf, drohend wie eine Furie ſtand Annun⸗ ciata Morendo vor dem Paare, das graue Haar wirr um das erhitzte Geſicht fliegend in der erhobenen Fauſt einen ſchweren Gegenſtand haltend. „Vendetta über Dich, Vivian del Roga, für Deinen todten Vater, den meine Hand nicht mehr treffen kann. Ich ſchwor ihm die Rache ſeine Mord⸗ that — nun ruht er im Grabe und Du mußt ſeine Schuld fühnen. 5 5 Krachend flog der ſchwere Gegenſtand an dem Marcheſevorbei in einen koſtbaren venetianiſchen Spie⸗ gel, daß die Glasſplitter wie Regen zu Boden rie- ſelten, aber der, dem der Wurf galt, ſtand aufge⸗ richtet und legte beſchwichtigend den Arm um ſein todtblaſſes Weib. — „Hinaus Annunclata, du Mörderin! Hinaus ſage ich, ehe meine Diener Dich feſthalten werden; Du zitterſt am ganzen Körper und da kommen auch um Deines Sohnes willen vergebe ich Dir Deine erbärmliche That, fort! Aber ſie ſtand wie gebannt und mußte durch die Dienerſchaft entfernt werden. Noch am ſelben Abend brachte man die Un⸗ glückliche fort in eine Anſtalt und der Marcheſe beugte ſich tröſtend über ſein halb ohnmächtiges Weib: „Sei ruhig, Norina, mein Liebling, ſie kann uns nichts mehr thun, ſie iſt in einer Anſtalt unter ſorgſamer Pflege und Aufficht und wird Dich nie mehr erſchrecken“ Der ſchwere Stein, den Annunclata von einem der Gartenbeete genommen, um ihn an die Stirn Vivians zu ſchleudern, lag noch im Salon, als Pater Anſelmo todenbleich eintrat. Allmächtiger Vater im Himmel! Einmal iſt der Mord durch Deine treue Vorſehung abgewandt; nimm die Unglückliche zu Dir, damit ihr Wahn nicht endlich dennoch Unheil anrichtet. Mir iſt ſo bange, als müſſe ein Tag kommen — noch furchtbarer und größlicher als der heutige. Gott helfe uns in Gna⸗ den!“ ſeufzte der Mönch. Ein Johr war verfloſſen und wieder lag die heiße Sommernacht des Südens über der Natur. Auf Kaſtell Roga herrſcht Freude und Glückſeligkeit durch die Geburt eines Soͤhnchens, das einzige, was dem Paare zu ihrem Glücke noch gefehlt. Seit die unglückliche Annuncjata Morendo aus dem Dorfe verſchwunden, ſtrahlte Nora wieder in ſonniger anmutiger Heiterkeit wie einſt in den Tagen des Mädchenlebens; ihr filbernes Lachen, ihr warmes Liebeswort und der leuchtende Blick der blauen Au genſterne bildeten Vivians ganze Glückſeligkeit. Sie hatten nicht viel Verkehr mit der Nach barſchaft, aber ſie verlangten auch nicht danach, und Pater Anſelmo war der häͤufigſte, ſtets gern ge⸗ ſehene Gaſt im Kaſtell, der mit dem Schloßheren Schach ſpielte und auf der Guitarre Noras deutſche Lieblingslieder begleitete. Jetzt freilich ſeit das kleine Söhnchen in der Wiege lag, waren Wiegenlieder daraus geworden und der entzückte Vater meinte, es gäbe nichts Schöneres als ſein junges Weib, wenn ſie, das Kind einſchläfernd, halblaut dazu ſang. Nora bog ſich dabei oft feuchten Auges bez ihr ſchlummerndes Kind und murmelte demütig in ihrem reinen Glücke: „Ich danke Dir, Allgütiger für die Sellgkeſt, die Du mir ſchon hienieden geſchenkt. O, erholte ſie mir oder laß mich ſterben im Vollbeſitz derſelben — denn ich konnte nicht weiterleben ohne Gatten und Kind!“ f Am andern Morgen erwartete draußen vor dem Gartenſalon Pater Anſelmo den Schloß herrn. „O, hochwücdiger Pater,“ begrüßte Vivian in herzlich, „guten Morgen! Was führt ſie ſo zeſtig zu uns, doch nichts Fatale? ů Feuers ⸗ jöſer Zahn 7 unt 1 0 f en sd e fundſc 1 1 1 1 1 1 1 U U 1 U 1 U 1 1 U 1 1 wer ol gen künſt 1. — el unden Jeweil eh bel Frl. An unterm 9. 919.1 Skrbice 1 Judetdo 1028.1 Theeſſeb 140 1 Medaille 488. Ticchtuc 89. 1 berſ. Zu 668. 1 Med. d. Med, ul. D. lei ll, 1 flb. Eß i Gewinne e 1 Allg, 1 Ned, 13. 1 „ 9922. ½ Di. fil 70. 1 Ned. Aids. 1 flb. Eß 29099. Med. Waab. 1 „ 262,1 „ 29366, 1 berflb. 8596.1 flb. Be Rels. 1 Ticchtue Jchungzlie und ! 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