müßte Der Geſangverein hat für dieſen Sommer noch ein Gartenfeſt in Ausſicht und iſt der Wunſch aus⸗ geſprochen worden, es mochte vom Vorſtand hierzu eine vollſtändige Militärkapelle engagirt werden. Sollte die im Voranſchlag aufgenommene Summe hierzu nicht ausreichen, wird gewiß jeder Teilnehmer bereit ſein, einen kleinen Beitrag zu leiſten. — Vom Neckar. Nächſten Sonntag den 7. Juli wird in Seckenheim ein Kirchengeſang⸗Feſt abgehalten, worauf man Freunde des evong. Kir⸗ chenlieds hiermit aufmerkſam machen mochte. Die mitwirkenden Vereine find: Ilvesheim, Ladenburg — Neckarhauſen, Neckarau, Seckenheim und Wieblingen. Außer dieſen Vereinen wirkt Fräulein Fath von Ettlingen und Herr Muſikdirektor Hänlein von Mannheim mit. Die Feſtrede hat Herr Stadtpfarrer Sievert von Ladenburg übernommen. Der Anfang iſt auf 2 ½ Uhr feſtgeſetzt und beträgt der Ein⸗ trittspreis 20 Pfg. — Bruchſal, 3. Juli. Geſtern Abend, kurz vor acht Uhr, erſchoß ſich auf einem Spelzenacker hinter der Badgaſſe der 21 Jahr alte Hermann Biſchoff, Sohn eines hieſigen Landwirts. Derſelbe hatte ein Liebesverhältniß mit einem Mädchen an⸗ geknüpft und hatte ſeiner Erwählten geschrieben, daß ſie ſich am Abend zu einer beſtimmten Stunde an einem heſtimmten Ort einfinden möge, wenn nicht, werde er ſich erſchießen. Das Mädchen, daß dieſer Aufforderung keine Folge geben wollte, übergab den Brief dem Polizeiwachtmeiſter, der ſich ſtatt ihrer an den bezeichneten Ort begab. Als ihn der junge Menſch kommen ſah, ſchoß er ſich mit einer Doppel⸗ piſtole in die Schläfe und hatte nach wenigen Mi⸗ nuten fein Leben ausgehaucht. — Berlin, 3. Juni. (Im Prozeſſe gegen die Militärlieferanten Wollank und Hagemann), welcher ſchon ſeit vielen Tagen das hiefige Gericht deſchäftigte und ein Nachſpiel zu den militärgericht⸗ lichen Verhandlungen gegen eine Reihe von Zahl⸗ meiſtern der preußiſchen Armee bildet, beantragte der Staatsanwalt gegen Wollank eine 6jährige Gefäng⸗ nißſtrafe mit jährigem Ehrverluſt und gegen Hage⸗ mann eine Gefängnißſtrafe von 2 Jahren, der Staatsanwalt war der Anficht, daß der Angeklagte Wollank in 5 und der Angeklagte Hagemann in 24 Fällen der Beamtenbeſtechung ſchuldig und Beide deshalb zu beſtrafen ſeien. Bei Abmeſſung der Strafe ſei zuberückſichtigen, daß die Angeklagten gewerbsmäßig gehandelt haben und fich der Tragweite und Folgen rer Handlungen voll und ganz bewußt waren, Eine Reihe von Beamten, die ſich in geachteter Stellung befanden, ſeien durch die Handlungen der Angeklagten um Ehre, Brod und Amt gekommen und ſchon aus dieſem Grunde müßten mildernde Umſtände und vorn herein ausgeſchloſſen werden. Die Angeklagten ſeien aber verſchieden zu beurteilen. In Wollank hätten von vorn herein verbrecheriſche Triebe nicht gewohnt, ſte ſeſen erſt durch Hagemann und im Laufe der Geſchäfte erzeugt worden. Anders ſei es jedoch mit Hagemann,, deſſen Vergangenheit ſehr ſchwer gegen ihn ſpreche. Dieſer Mann, welcher mit einem Vermögen von 300,000 M. aus dem Feldzuge zurückkehrte, der aber einer unrechtmäßi⸗ gen Aneignung nicht überführt werden konnte, da⸗ gegen aus dem Offziersſtand geſtoßen und des ei⸗ ſernen Kreuzes verluſtig erklärt wurde, dieſer Mann habe in gewinnſüchtiger Abſicht, die Zahlmeiſter be⸗ ſtochen, obgleich er genau wußte, daß ſie dadurch ihre Pflicht verletzen. Die Verteidiger plaidirten auf Freisprechung, das Gericht verurteilte Hagemann zu 5 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt und Wollank zu 1½ Jahren Gefängnis. — Berlin, 3. Juli. Ein erſchüttern des Ee⸗ eigniiß hat eine hieſige hochangeſehene Familie in tiefſte Trauer verſetzt. Das Haupt derſelben, Rentier R, feierte mit ſeiner gleichfalls hochbztagten Gattin am vorigen Sonnenabend die goldene Hochzeit und zur feſtlichen Begehung derſelben waren die nächſten Verwandten in einem hieſigen Hotel Abends ver⸗ ſammelt. — Unter Andern war auch der zweitäl⸗ teſte Sohn des Jubilars aus Amerika erſchienen und die Anweſentheit desſelben erregte bei den Eltern um ſo größere Freude, als der junge R. zu den Bewohnern des durch die Waſſerfluthen vernichteten Johnstowns gehört und mit knapper Mühe dem ent⸗ ſetzlichen Waſſertode entronnen war. Während die Gäſte bei Tiſch ſaßen und von einem der Anweſenden ein Toaſt auf das Jubelpaar ausgebracht wurde, erhob ſich plötzlich der eben Erwähnte und mit der Hand krampfhaft nach dem Herzen faſſend, wankte er leichenblaß aus dem Saal hinaus, um an der Schwelle lautlos zuſammenzubrechen. Die ſofort Hin⸗ zueilenden fanden den bedauernswerten jungen Mann bereits in den letzten Zügen liegend vor, und der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod durch Herzſchlag konſtatieren. Der Kummer und die Verzweiflung der greiſen Eltern iſt unermeßlich. — Raubmorde gehören auch in Baiern zu den Alltäglichkeiten; aber ſolch empörende wie — der vorliegende find doch auch dort ſelken. In Mare rain wurde am Sonnabend in einem im Walde allein ſtehenden Hauſe die 70 jährige Güllerstwitiwe Rochler ermordet aufgefunden. Das Haus war auz⸗ geraubt. Die Leiche wurde mit 17 Meſſerſtichen in Hals und Bruſt Nachmittags aufgefunden. Die Thͤter ſiad unbekannt. aris, 3. Fuli. Heute fand in den Guben bei Saint Etiene eine Exploſton ſchlagender Mitter ſtatt; gegen 300 Bergleute waren in den Gruben eingefahren, bisher waren zahlreiche Leichen, wenig lebende herausgeholt. Man befürchtet daß 200 Arbeiter umgekommen find. Paris, 4. Juli. Von den bei dem Grn⸗ benunglück zu Saint Ettienne Verunglückten find bis jetzt 16 Leichen und 10 Schwerverwundete her⸗ ausgeholt. Die Rettungsarbeiten find wegen der Ueberſchwemmung der Gruben zu Saint⸗Louis, welche mit denen von Vergilleux zuſammenhängen eingestellt Truppen bewachen die Gruben und birhindern daz Eindringen der Volksmenge. Zwei Ingenieure, welche einfahren wollten, wurden halb erſtickt an die Ober⸗ fläche befördert. Carnot und der Bautenminiſter ſand⸗ ten Hilfsmittel. Die Jury der Pariſer Weltausſtellung zuerkanne die große goldene Ehrenmedallle den deutſchen Kunz lern Kocpen, Uhde u. Liebermann. Von öſterreichiſch⸗ ungariſchen Künſtlern erhielt nur Munkaezh die Ehrenmedaille. Reueſte Nachrichten. Paris (Senat.) Vorlage über die Vermehrung der Feldartillerie um 19 Batterieen. Kriegsminister Freyeinet beantragt die Dringlich keit der Beratung, da die Vorlage für die Nationalverteſdigung don größerer Wichtigkeit ſei. Oberſt Meinadier iſt der An⸗ ſicht, daß das zuläſſige Maß durch die ſletige Bere mehrung der Batterieenzahl überſchritten werde; trotzdem wolle er nicht gegen die Vorlage auftrezen, Nach Annahme des erſten Artikels erklärt Meinadſer der Entwurf ſchaffe 500 neue Dleutnantsſtellen; das ſei viel zu viel. Er beantragte daher eine wei tere Vermehrung der Cadres abzulehnen. Freheinet etinnert, daß die Vorlage nicht Friedens, ſondern Kriegszeiten ins Auge faſſe und von dieſem Geſichts⸗ punkte aus ſei die Vermehrung notwendig. Die Vermehrung der neuen Lieutnantsſtellen bezwecke, jeder Batterie für den Kriegsfall 2 Leutenant des activen Herres zu ſichern. Der Unterantrag Meinadſer wird verworfen und die Vorlage in der Faſſung der Regierung angenommen. — an —5 Da ertönte der Böllerſchuß, das Zeichen des Herannahens des Marcheſe und die Kloſterglocken drüben begannen zu läuten. In die Menge kam eine freudige Bewegung man drängte lachend und jubelnd der Dorfſtraße zu von welcher jetzt Rädergeraſſel fich hören ließ und dichte Staubwolken aufwirbelten. Und da waren ſie wirklich! Aus dem eleganten Wagen winkte grüßend ein ſchöner, ſtattlicher Mann, neigte fich anmutig, lächelnd das holdeſte Frauen⸗ geſicht, welches je in das altersgraue Kaſtel einge⸗ zogen, und Hoch, Hoch tönte es ohne Unterbrechung und ſt⸗ts wieder von neuem aus den dichtgedrängten Zuſchauerreihen. Im Fluge hatte die neue Herrſchaft den heiß⸗ blütigen leichtbeweglichen Sinn der Sizilianer für fich eingenommen, dennſie würden Leben und Eigen⸗ thum dahingegeben haben für einen Gruß Vipfians und ein Lächeln ſeiner lieblichen Gemahlin. Jetzt hielt der Wagen an der Freitreppe, lang⸗ ſam ſtieg der Mönch die Stufen derſelben hinab, um auch ſeinerſeits das ſchöne Paar zu begrüßen; ſchwermütig ruhte ſein Auge auf Vivian am liebſten hätte er ihm eine Warnung zugerufen ſtatt den feierlichen Willkommensworten die man aufgetragen. Erſt nach einer langen Pauſe war es ihm möglich zu reden, mit feſter Stimme, doch ohne aufzuſehen, hieß er den Marcheſe und ſeine Gemah⸗ lin im Namen von Dorf und Kloſter willkommen und er erbat ihre gütige Fürſorge und Teilnahme für beide; nachdem er geendet, bot er dem Schloß⸗ herrn, dann Nora das Weihwaffer und machte das Zeichen des Kreuzes über ihre Stirnen, um gleich⸗ ſam den himmlichen Segen auf ihre Häupter herab⸗ zuflehen. Nun trat er beſcheiden zurück und freundlich reichte im del Roga die Hand. „Ich danke Euch, Herr Pater, für all die Münſche die Ihr und die ganze Gemeinde mir und meiner Frau heute ausgeſprochen habt; wenn ſie in Erfüllung gehen wird ſes uns an Glück nicht fehlen.“ Auch die Marcheſe bot dem Mönche mit lieb⸗ lichem Lächeln die ſchlanken Finger. „Auch ich danke Ihnen, lieber Pater recht herzlich. Ich bin beſchämt durch dieſen ſchoͤnen Em⸗ pfang und hoffe recht von Herzen, mir auch dauernd die Zuneigung aller Leute zu erhalten. Helfen ſie mir, hochwürdiger Herr, bei den Armen und Kran⸗ ken eine rechte Schloßfrau zu werden.“ Jubelnd und eifrig ineinander einredend zog dann die ganze Dorfgemeinde nach dem Gaſthaus, 15 der Marcheſe ihr hatte ein Feſtmahl anrichten laſſen. Wie vor dreißig Jahren ragten die dunklen Pinienbäume zum Himmel auf, an dem ſchon gold⸗ flammende Wölkchen das Herannahen des Abends verkündigen. Währenddem ſtanden auf dem Balkon von Kaſtell Roga Vivian und Nora Arm in Arm und ſchauten voll wortloſer Glückſeligkeit in das Abendgold der ſcheidenden Sonne. „Mein Glück und mein Stern,“ murmelte der Marcheſe, das junge Weib innig an ſich preſſend, 955 177 mein ſchönes Heim ohne Dich und Deine iebe!“ „Gott ſei mit uns und erhalte uns unſer Glück, ſprach Nora ganz leiſe, den Kopf an ſeine Schulter gelehnt, während aus den ſchöͤnen Augen eine ſchimmernde Thräne fiel, ich verdiene es nicht, aber ich will darüber wachen und flehen, daß es der Himmel uns in Gnaden erhält. 1 Mitten im blühenden Gärtchen hinter ihre kleinen Hauſe ſaß wenige Tage ſpäter eine Altliche Frau mit grauem Haare und ſtierem, geiſtloſen Blick Annunciata Morendo, die vor dreſßſg Jahren ein blühendes ſchöͤnes Mädchen war. Aber all das Glück jener Tage lag längſt hinter ihr; wenn ſchon ſie erſt fünfzig Jahre zählte, ſo hatten doch die Leidenſchaften ihres Innern und das ſchwere Schickſal, welches Über ſie hereingebrochen, ſie vor der Zeit gealtert und auch ihren Geiſt geſt⸗ weiſe umnachtet. Jahr um Jahr erwartete ſie die Stunde der ſchauerlichen Rache vergebens. In namenloſer Wut zerraufte ſie ihr Haar, als ſie den Haß des Mar- cheſe erfuhr, nicht aus Schmerz, nein aus glühendem Haß über die Ohnmacht ihres Wollens. Aber ſſe konnte warten. Sie ſchwur die Blutrache, welche ſie dem Gatten gelobt, auf den einzigen Sohn des Marcheſe zu übertragen und lebte auf, als vor einigen Wochen die Nachricht anlangte, der junge Marcheſe werde mit ſeiner Gemahlin nach dem Kaſtell über⸗ ſiedeln. . Jetzt kam die Stunde, die ſie ſelt vielen Jahren erſehnt, wenn ſie das Blut des Gatten geſühnt, wollte ſie ſich ruhig in den Sarg bekten laſſen, dann war ihre Aufgabe hienieder voll⸗ ende t. ae „n di J e 1 5 berichti 61 b. u nißte. Ne, Re cb un letzter n nic, b und S i nit de 2 l. nöge d maben und Ir un ihm Malfindig d 2 Ainbung de' n btöße der enz ich U Suvollomr . iam, w za Küntler Lheiut ha I tel übe u nd ausw ; 3. 81 dur oc, nutse en Alem Ing! Nu, gate el nd dl uma;