0. n. gt 1 tantigg Nas. 0 5 hngger Betz er van d J 89. enn rehm, bs 1 2 Flaig ah az i lt Stiäntin! 1 ten gabriz , Dent fi r Pit. he auen Fat tueft 12 11h fits i 465 f, Bilde E Shen 3 75 0 won, fut, 75 515 an g 14% 0 in d 18 Erſcheint 155 Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. For die Redaktion verantworklich; Karl Molitor, Ladenburg. Nr. 48. N — — . Politiſches München, 12. Juni. Der Kaiſer von Oe⸗ fierreich iſt heute Morgen zu einem mehrtägigen Familienbeſuche eingetroffen und im Giſelapalaſte übgeſtiegen. Der Kaſſer wurde am Bahnhof von Prinzeſſincgiſela, Prinz Leopold Herzog Ludwig und der öſterreichiſchen Geſandſchaft ſowie dem Polizei⸗ prüfidenten empfangen. Wien, 13. Juni. In einer Berliner Zu⸗ ſchrift an die hieſige Preſſe über den jüngſten Trinkſpruch des Czaren wird geſagt: Wenn ein ſo mächtiger Herrſcher, wie der Czar, ſeinen Geſinnun⸗ gen gegen die Nachbarländer einen derartigen Aus⸗ druck gibt, die geſammte Preſſe ſeines Landes die Kundgebung mit wildem Freudengeſchrei begleitet, ſo kann man wohl ruhigen Blutes und kühl beob⸗ achtend abwarten, was aus dieſer plötzlichen Bewe⸗ gung entſtehen ſoll; man wird aber ſolche Symp⸗ tome, je häufiger ſie auftreten, für um ſo bedenk⸗ licher halten. In Rußland weiß man gut, wem die glatte Durchführung der Umwandlung zu danken iſt. Ohne die Mitwirkung des deutſchen Kapitals wäre dieſe Milliardengeſchichte nie und nimmer zu Stande gekommen und werden auch für alle Zukunft un⸗ möglich ſein, wenn die dazu berufenen Stellen ihre wahren Gefühle für Deutſchland nicht mit größerer Mäßigung bekunden, als bisher. Neben dem Trink⸗ ſpruch des Czaren werden auch die ruſſiſchen Rüſt⸗ ungen an der Weſtgrenze beobachtet. Rußland rü⸗ ſtet eifrig und eilig. Es iſt notwendig, an dieſe Thatſache, die das Publikum von Europa weiß und doch täglich vergißt, zu erinnern. Zu dieſen politiſchen Momenten kommt die prekäre Lage der außergewöhnliche Witterungsverhältniſſe jeder Ausſicht auf güuſtigen ruſſiſchen Landwirtſchaft, welche een für dieſes Jahr beraubt zu haben ſcheinen. Samstag den 15. Juni N DDr —————————————ĩꝙĩQWQMSZS“ p ——-——-T um ——¼ Das Reich, das nach der feierlichen Erklärung des ſchloſſen. Herrſchers keinen andern Freund hat, als den Für⸗ ſten von Montenegro, das fieberha ſte Kriegsrüſtun⸗ führung bewahrte Ade eine aufrechte Haltung und Anzeigen: 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. die Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. gen betreibt, diſſen wirtſchaftliche Exiſtenz zbedenk⸗ lichen Erſchütterungen ausgeſetzt iſt, iſt nicht berech⸗ tigt, ein freundſchaftliches Entgegenkommen von den Nachbarn zu verlangen. Paris, 11. Juni. Geſtern beſuchten 345 000 That hat geſtern Abend ein kaum der Schule ent⸗ Perſonen die Eiffelthurm. London, 13. Juni. meldet aus Zanſibar unterm 12. Juni: Stanley's vom 2. Dezember von Uzuri (Viktoria Nyanzaſee) berichtet, er ſei mit einigen Invaliden Ausſtellung; 35 984 beſtiegen den nach ſchwerem Menſchenverluſt in Uzuri eingetroffen. Emin Paſcha befand ſich in Ungada (Viktoriaſee). London, 13. Juni. Den Morgenblättern wird aus Suakin geweldet: Nach einer Meldung aus in der Kiesſtraße verübt. Als er den im gleichem Das Bureau Reuter Alter ſtehenden Schneiderlehrling Schmidt die Straße Ein Brief herunterkommen ſah, ſtürzte er mit den Worten in f geſtern Abend im ſtädtiſchen Hoſpital verſchieden, Maſſauah beſetzten die irregulären Truppen unter italieniſchen Officieren die wichtige Stellung Se⸗ nahit an der abeſſyniſchen Grenze. Berſchiedenes. — Offenburg, 13. Juni. am 9. Juni erfolgten Beſtätigung ſeines Todesur⸗ teils erhalten, wurde heute früh um 6 Uhr das Urteil vermittelſt des im Hofe des Gefängniſſes aufgeſtellten Fallbeils, welches vor 5 Jahren an gleicher Stelle zu einer Hinrichtung gedient hatte, vollſtreckt. Nachdem der 1. Staatsanwalt, Ober⸗ landesgerichtsrat Kraus, das Todesurteil verleſen u. den Stab über dem Verbrecher gebrochen hatte, wurde derſelbe dem Scharfrichter Burkhard aus Endingen und ſeinem Gehilfen übergeben. Die Voll⸗ ſtreckung ging mit großer Schnelligkeit von Statten. Um 6 Uhr 15 Minuten war der Sarg bereits ge⸗ Nachdem der Moͤrder Ada vorgeſtern früh die Nachricht von der die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Raum Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1889. Pfarrverweſer Reuchling ſtand dem armen Sünder auf dem letzten Gange bei. Bei der Vor⸗ ließ ſich willenlos auf das Brett ſchnallen. Der Kopf des Verbrechers wird in Heidelberg unterſucht wer⸗ 1 wohin ſein Leichnam verbracht wird. — Darmſtadt, 10. Juni. Eine ruchloſe wachſener, erſt 16jähriger Burſche Namens Uhrig die elterliche Wohnung: „Mit dem habe ich noch abzurechnen,“ kehrte ſofort mit einem zweiſeitig ge⸗ ſchliffenen Meſſer zurück und verſetzte dem bedauerns⸗ werten Schmidt einen tiefen 11 Ctm. langen Stich in die linke Seite. Das Opfer dieſer Roheit iſt während der jugendliche Verbrecher alsbald verhaftet wurde. — Das Hutten⸗Sickingen⸗Denkmal wurde am 11. Juni um ein Uhr unter Beteiligung zahlreicher hervorragender Perſönlichkeiten und einer großen Volksmenge in Kreuznacht feierlich enthült. Profeſſor Onken (Gießen) hielt die Feſtrede, welche von den Zuhöreren begeiſtert aufgenommen wurde. An dem Banket auf der Ebernburg nahmen 200 Perſonen Teil. Die Stadt und Umgebung prangen im Feſt⸗ ſchmuck. — London, 12. Juni. Ein anfänglich als wenig umfangreich gemeldetes Unglück bei Armagh in Irland ſtellt ſich als viel größer heraus. Zwei Eiſenbahnzüge mit 1200 Schulkindern und ihren Lehrern (Methodiſten) fuhren hinter einander eine Steigung hinauf. Die hälfte des erſten Zuges kuppelte ſich los, raste bergab, prallte mit dem zwei⸗ Nachdtur ver 195 Er hatte Nora zum Ausruhen in den Wintergarten geführt, zu einem lauſchigen Ploßchen, welches duch übige Formgruppen vor neugierigen Blicken geſchützt war; der Ort ſchien wie geſchaffen zu der ernſten Nebensfrage, die auf ſeinen Lippen ſchwebte, „Nun bin ich nur noch wenige Tage hier in Wiesbaden, gnädiges Fräulein,“ begann er, ohne aufzuſehen, „ich gehe nach Sizilien und Kaſtell Roga zurück.“ „Jett im Winter, Herr Marcheſe ?“ feug Nora über⸗ raſcht, „iſt da in Sizilien nicht die ungeſunde Re⸗ genzeit, die ſo deprimierend und melancholiſch auf die Gemüter wirkt?“ „ Ich bin ſo wie ſo ein ernſter Menſch hier — wird mich Niemand vermiſſen.“ „Doch, Herr Marcheſe, unſerm kleinen werden ſie recht ſehr fehlen.“ „Ihnen auch, Nora?“ 1 Die Frage kam unerwartet, die Glut Blickes, die vibrierende Stimme erſchreckten das junge Mädchen und und ſie erhob ſich ängſtlich von ihrem Platze. und „Ich glaube ich denke — es wird Zeit zurückzukehren — der Kotillon muß gleich beginnen,, ſagte ſie verlegen. „Und ſie haben keine Antwort auf meine letzte Frage, Fräulein Nora?“ Ihr Herz pochte lauter, heiße Röte ſtieg in ihre Wangen und die Augen fllüten ſich mit Thrä⸗ „O gewiß — auch mir — wird es — ſehr leid thun?“ „Mehr als wenn ein anderer abreiſt', beiſpiels⸗ weiſe Ihr Herr Vetter?“ Sie fand keine Antwort darauf. Ja, dem Vet⸗ ter hatte ſie eine ſo direkte Frage ſcherzend beant⸗ wortet, ihn einfach zurückgewieſen, aber dem ernſten Manne, der, ohne daß ſie es ahnte, ihr junges Gemüt mächtig feſſelte, wußte ſie nichts zu er⸗ widern. „ Sie quälen mich, Herr Marcheſe,“ ſtotterte ſie endlich mühſam ein Schluchzen bekämpfend, „ich — weiß nicht — was Sie wollen; bitte, bitte füh⸗ ren Sie mich zurück in den Saal.“ Da beugte er ſich vor und ergriff die kleine, kalte Hand. „Nur einen Augenblick ſchenken Sie mir, Nora,“ bat er weich, „ich möcht wiſſen, ob Sie mich lieb haben und mir folgen könnten als mein Weib in die Heimat nach Sizilien. Nora, wollen Sie mein Weib werden, mein eigen, das ich ouf Händen tragen und für deſſen Glück und Fried en ich mein Herzblut opfern mochte ? Antworten Sie nicht über⸗ eilt! Nora, das Wohl und Wehe zweier Menſchen⸗ ſeelen liegt bei Ihnen.“ Sie athmete ſchwer, eine heiße Thräne fiel nieder in die blauen Krepewolken, die kleinen Hände fal⸗ teten ſich zuſammen und ſtockend begann ſie end⸗ lich: „O, Herr Marcheſe, Sie haben mich überraſcht — ich — ich hatte keine Ahnung.“ „Können Sie mich denn nicht lieb haben, Nora?“ „Ich habe noch nie jemand geliebt,“ bekannte ſte und ſchlug die blauen Augen voll zu ihm auf, „zürnen ſie mir nicht, Herr Marcheſe, denn es wäre ein Verbrechen gegen uns beide, wenn ich — wenn ich — Ihre Liebe annehmen würde, ohne dieſelbe ebenſo zu erwiedern,“ „Sie lieben Arthur von Bohlen,“ entgegnete er heißer, ohne die abwehrende Handbewegung des Mädchens zu gewahren, „aber ſie find wenigſtens edel und wahr, daß Sie bekennen, Sie vermochten mich nicht zu lieben —“ „Ich — ich —, Herr Marcheſe, ich habe noch nicht jemanden gefunden, den ich lieb haben möchte.“ „So verzeihen Sie mein Ungeſtüm, Fräulein bleiben Sie mir gut — und vergeſſen Sie dieſe Stunde!“ 1 O, lieber Herr Marcheſe ich habe Sie be⸗ trübt.“ „Nein, Nora, das können Sie niemals. Aber